Forum: PC Hard- und Software Raspberry über PXE booten - auch per WLAN?


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Wie man einen Raspi per PXE z.B. von einer Synology bootet - dazu gibts 
im Web reichlich Anleitungen. Obwohl es in den Artikeln jeweils nicht 
explizit erwähnt wird, gehe ich mal davon aus, dass dabei der 
Ethernet-Anschluss gemeint ist.

Frage nun: Ist das auch per WLAN denkbar? Immerhin müssten dafür ja 
zusätzlich SSID und Passwort im Systemflash hinterlegt werden.

Lohnt es sich, in diese Richtung zu forschen oder ist das definitiv 
nicht möglich?

Ziel der Übung ist es, für die Langzeit-Nutzung auf die SD-Karte zu 
verzichten und leider ist kein LAN verfügbar. WLAN ist am Einsatzort 
recht stark und wenig belastet.

Danke für Tips.

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (Gast)


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Eher nicht, die Firmware-Erweiterungen dafür wären umfangreich.

Alternative: Kernel mit Ramdisk von der SD-Karte booten und den Rest 
dann per NFS mounten.

von Kaj (Gast)


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https://www.raspberrypi.org/documentation/hardware/raspberrypi/bootmodes/net.md
1
Network booting works only for the wired adapter built into the above 
2
models of Raspberry Pi. Booting over wireless LAN is not supported, 
3
nor is booting from any other wired network device.

von Drago S. (mratix)


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@Kaj Danke für den Link.

Bringt mich zur Überlegung wie der Speed mit tftpboot und nfsroot ist.
Hat jemand Erfahrungswerte bzgl. der operativen Geschwindigkeit?

Das klassische Schreiben auf der SDcard verhindern bis möglichst 
einschränken.

von S. R. (svenska)


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Mister A. schrieb:
> Bringt mich zur Überlegung wie der Speed
> mit tftpboot und nfsroot ist.

Naja, tftp ist eher gemächlich. Auf einem lokalen 100 Mbps-Netzwerk 
kommen da hinten vielleicht 2-3 MB/s raus, je nach Netzwerkhardware. 
(Bei größerer Latenz dürfte das wesentlich stärker einbrechen.)

Allerdings überträgst du darüber ja auch nur Kernel und Initramfs, die 
solltest du also möglichst klein halten.

Mister A. schrieb:
> Das klassische Schreiben auf der SDcard
> verhindern bis möglichst einschränken.

Es gibt genug Anleitungen, wie man ein Raspian so umkonfiguriert, dass 
es keine Schreibzugriffe mehr auf die SD-Karte macht. In der Regel läuft 
das darauf hinaus, dass man eine Ramdisk als Overlay auf das 
readonly-rootfs legt.

Frank E. schrieb:
> Frage nun: Ist das auch per WLAN denkbar? Immerhin müssten dafür ja
> zusätzlich SSID und Passwort im Systemflash hinterlegt werden.

Etherboot kennt (sehr wenige) WLAN-Chipsätze und kann darüber PXE 
fahren, aber auch das müsstest du irgendwie starten können.

Frank E. schrieb:
> Lohnt es sich, in diese Richtung zu forschen oder
> ist das definitiv nicht möglich?

Was hindert dich daran, eine SD-Karte in den Raspberry zu stecken, 
welche sich ins WLAN einbucht, Kernel und Initramfs über HTTP lädt und 
dann mittels kexec() den neuen Kernel bootet? Die würde nur gelesen.

Frank E. schrieb:
> Ziel der Übung ist es, für die Langzeit-Nutzung auf die SD-Karte zu
> verzichten und leider ist kein LAN verfügbar. WLAN ist am Einsatzort
> recht stark und wenig belastet.

Wenn du weder SD-Karte noch LAN hast, dann kannst du den Raspberry nicht 
booten. Punkt.

Apropros: Ich hoffe, dir ist bewusst, dass WLAN nicht für die 
Langzeit-Nutzung geeignet ist. Wenn du dein nfsroot auf dem WLAN liegen 
hast und die Verbindung kurz wegbricht, dann hängt dein System.

von oszi40 (Gast)


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S. R. schrieb:
> und die Verbindung kurz wegbricht, dann hängt dein System.

Säge nie den Ast ab, auf dem Du gerade sitzt, würde Dir ein Förster 
raten. Manch kluger Programmierer würde wahrscheinlich eine Prüfung 
einbauen, die im Notfall z.B. nach x Minuten einen Boot auslöst?

von S. R. (svenska)


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oszi40 schrieb:
> Manch kluger Programmierer würde wahrscheinlich eine Prüfung
> einbauen, die im Notfall z.B. nach x Minuten einen Boot auslöst?

Naja, Linux mag es wirklich nicht, wenn das rootfs verschwindet. Wenn 
der Kernel hängt, dann läuft auch dein "x Minuten"-Prozess 
möglicherweise nicht.

Daher: Nicht nfsroot über WLAN, sondern lieber aus einer Ramdisk oder 
von SD-Karte laufen lassen und ganz normal mounten. Heutzutage gibt es 
ja genug RAM dafür...

von Frank K. (fchk)


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Oder ganz einfach keinen Pi nehmen, sondern was mit vernünftiger 
Hardware und EMMC onboard und seine Ruhe haben. Das Angebot an Boards 
mit Allwinner/Amlogic/Rockchip-SOC ist ja groß genug.

fchk

von S. R. (svenska)


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Frank K. schrieb:
> Oder ganz einfach keinen Pi nehmen, sondern was mit vernünftiger
> Hardware und EMMC onboard und seine Ruhe haben.

Auch damit lässt sich eher schlecht via WLAN booten. ;-)

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