Hallo, ich möchte mir den "Diskreten Ulti-Preamp" aus Elektor nachbauen. Soweit so gut. Im Artikel wird bemerkt, dass die beiden Transistoren T6/7 bei einem Kollektorstrom von 5mA auf möglichst gleiche VBE selektiert werden sollen. Wenn ich nun die Transistoren messe, dann komme ich auf duchschnittlich 640mV VBE bei den BC550C und bei den BC560C auf durchschnittlich 635mV. Also im Schnitt immer 5mV Differenz. Diese Differenz ist höher als die Schwankungen der einzelnen Transistoren. Der Hersteller ist bei beiden Typen CDIL und alle stammen jeweils aus einer Charge. Somit ist doch eine Selektion, wie von Elektor gefordert gar nicht möglich. Die Schaltung habe ich auf 5mA IC gändert und um den PNP-Typ ergänzt. Auf gleiche Temperatur usw. habe ich geachtet. Hab ich da was falsch verstanden? Viele Grüße Mike
Mike schrieb: > Wenn ich nun die Transistoren messe, dann komme ich auf duchschnittlich > 640mV VBE bei den BC550C und bei den BC560C auf durchschnittlich 635mV. > Also im Schnitt immer 5mV Differenz. Ja, zwischen gleichen PNP und NPN bleibt immer eine Ube-Differenz. Liegt einfach an dem unterschiedlichen Aufbau. Wenn du unbedingt gleiche Ube haben willst, dann versuch doch für den Transistor mit der größeren Ube einen Typ mit etwas größerer Fläche (entspricht größerer Icmax) zu nehmen, oder umgekehrt. Es gibt rauscharme NF-Transistoren die nur 50mA aushalten. Deren Ube ist dann minimal größer.
Mike schrieb: > Wenn ich nun die Transistoren messe, dann komme ich auf duchschnittlich > 640mV VBE bei den BC550C und bei den BC560C auf durchschnittlich 635mV. > Diese Differenz ist höher als die Schwankungen der einzelnen > Transistoren. > Somit ist doch eine Selektion, wie von Elektor gefordert gar nicht > möglich. > Hab ich da was falsch verstanden? Normalerweise muß man die npn- und pnp-Transistoren nur jeweils untereinander matchen. Ich kenne jetzt diese Schaltung nicht, aber es wird wohl darauf hinaulaufen, viele Transistoren direkt parallel zu schalten. Das gilt dann aber immer nur für die Typen gleicher Polarität.
Da fällt mir nochwas ein. Du kannst auch mit deinen unterschiedlichen Transistoren eine symmetrische Schaltung bauen. Du nimmst einfach noch je einen PNP und einen NPN und schaltest die als Diode in Reihe zu R5 bzw. R9. Die Widerstände musst du so verringern, daß sich wieder der gleiche Gesamtspannungsabfall ergibt. Die Schaltung ergibt dann gleiche Verstärkungen ohne Offset. Die Leerlaufverstärkung ist dann zwar etwas kleiner, aber dafür bekommst du eine bessere Temperaturstabilität, weil die Transistor-Dioden den Temperaturgang der zugehörigen Transistoren kompensieren.
Axel S. schrieb: > Ich kenne jetzt diese Schaltung nicht, aber es > wird wohl darauf hinaulaufen, viele Transistoren direkt parallel zu > schalten. Hier nicht, da geht es um die Symmetrie der Verstärkung der Halbwellen. Hab die Schaltung mal angehängt.
Manchmal ist da auch viel Hokuspokus gemacht worden. Es reicht eine 5mA Konstantstromquelle zu nehmen. Vom Probanden werden B u. C verbinden und der Spannungsabfall ueber B (=C) u. E gemessen. Damit ist dann Ube und hfe moeglichst aehnlich. Frueher gab es oefters Ausreisser. Bei Dir ist da keiner dabei.
Hallo, danke erstmal für die Antworten. Schaltung ändern könnte schwierig werden, weil ich die Orginal Elektor-Platinen schon geätzt habe. Die meinen man sollte auch nur die nehmen wg. evtl. Schwingneigung. Ich habe den Artikelnochmal gelesen, die schteiben explizit, das der NPN zum PnP-Typ gematcht werden soll. Aber dann geht das ja eigentlich so garnicht. Was wäre, wenn ich nochmal von einem anderen Hersteller kaufe, die sind ja nicht teuer. Vielleicht unterscheiden sich die ja ein wenig und ich könnte kombinieren. Danke schonmal für die Antworten. Ich hätte schon eher geantwortet, ich musste nur weg vom PC. :-) LG Mike
Mike schrieb: > Was wäre, wenn ich nochmal von einem anderen Hersteller kaufe, die sind > ja nicht teuer. Vielleicht unterscheiden sich die ja ein wenig und ich > könnte kombinieren. Du musst das auch nicht übertreiben. Selbst wenn die Transistoren bezüglich Ube gepaart sind, haben die dennoch nicht exakt die gleiche Übertragungsfunktion (Steilheit und deren Stromabhängigkeit, Early-Spannung...). Kleine Unsymmetrien bleiben immer, deswegen z.B. auch der DC-Servo. Bau die Schaltung mit den vorhandenen Transistoren auf und gut ist das.
Bei 2mV/K Temperaturempfindlichkeit sind 5mV Unterschied wirklich nicht viel. 5mV auf 650mV das ist bereits weniger als 1%. Und e^(0.650) zu e^(0.645) ergibt 5%. Übrigens wenn T3 zu T4 genauer sein soll, dann müssen es die Dioden (LED) D1 und D2 auch sein. Wenn die um 5mV abweichen, dann sind alle Transistoren mit besser als 5mV doppelt hundertprozentiger Humbug (Aprilscherz).
Hallo nochmal! Danke an alle :-) Die Dioden habe ich mit einer Konstantstromquelle augemessen, da habe ich gute Pärchen. Dann nehme ich halt von den 550ern die niedrigen und von den 560ern die höheren. Gute Zeit euch... Viele Grüße Mike
Mike schrieb: > 640mV VBE bei den BC550C und bei den BC560C auf durchschnittlich 635mV. > Also im Schnitt immer 5mV Differenz. > Diese Differenz ist höher als die Schwankungen der einzelnen > Transistoren. Schlimmer noch: Sie haben das entgegengesetzte Vorzeichen! Dass pnp-Transistoren eben anders sind als npn-Typen, daran kranken selbst heute noch integrierte CFB-Verstärker in Form bescheidener Offset-Spezifikationen. Wenn ADI das nicht hinkriegt, wirst auch du damit leben müssen. https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/AD8001.pdf
Die Schaltung sollte nicht davon abhängen das die NPNs zu den PNPs gleich sind. Wenn überhaupt geht es um die Stromquellen um Q3 bzw. Q4. Da gehen aber auch die LEDs ein. Zum Ausgleich sind da dann auch noch Q5 und Q6 die auch ausgleichend wirken (wenn auch ggf. nicht ganz perfekt). Wenn nötig könnte man mit einem 2. Widerstand parallel zu R13 oder R14 nachhelfen damit die Ströme besser zueinander passen.
Beitrag #6222533 wurde vom Autor gelöscht.
Dieter schrieb: > Manchmal ist da auch viel Hokuspokus gemacht worden. > > Es reicht eine 5mA Konstantstromquelle zu nehmen. Vom Probanden werden B > u. C verbinden und der Spannungsabfall ueber B (=C) u. E gemessen. Damit > ist dann Ube und hfe moeglichst aehnlich. Naja, nur bei (sehr praxisfremder) gleichzeitiger Uce von etwa 0,6V. Auf solche primitive Weise gematchte Transistoren können sich bei höherer Uce trotzdem noch gewaltig unterscheiden. Ein matchen bei Parametern zumindest in der nähe des späteren Arbeitspunktes (der Hokuspokus) ergibt also durchaus Sinn.
2 Cent schrieb: > höherer Uce Dafuer verbindet man B u C mit einer ZD oder LED. Das Messgeraet darf dann nicht niederohmig sein. Vielleicht hat jemand die Schaltung in einen Simulator gepackt und stellt die asc od. sch Datei zur Verfuegung.
Dieter schrieb: > 2 Cent schrieb: >> höherer Uce > Dafuer verbindet man B u C mit einer ZD oder LED. Zur Vereinfachung des Hokuspokus ok, viele Wege führen nach Rom :D Damit ist zwar die Spannung Ucb nicht mehr immer gleich (weil vom Strom, und damit von der Stromverstärkung der Prüflinge abhängig), aber zum paaren sicherlich ausreichend. Mmn viel wichtiger ist die Paarung bei zwei verschiedenen Temperaturen zu überprüfen, da kann man ebenfalls noch so manche Überraschung erleben, selbiges gilt nätürlich auch bei dem Hokuspokus "exakte" 10V dranzulegen. > Das Messgeraet darf > dann nicht niederohmig sein. Dieses Problem hast du eigentlich immer (bei identischen Paaren allerdings auch immer gleichstark), du willst bei der Spannungsmessung ja möglichst wenig Strom "klauen" um den zu messenden Wert nicht zu verfälschen. Nach deiner vereinfachten Methode halt um den Stromverstärkungsfaktor des Prüflings verschärft, weil du an der Basis (anstelle des Emitters eines Emitterfolgers) "klaust". Mit ungepufferten Zeigerinstrumenten also eher schlecht durchzuführen. Mit "modernen" 10MOhm (0,6V/10MOhm = 60 Nanoampere) wird sowas wie U3 natürlich auch mit deiner vereinfachsten Schaltungsidee nicht mehr unbedingt gebraucht: bei Ic=5mA (und Stromverstärkung 500 als Hausnummer) beträgt Ib=10uA, also mehr als das hundertfache des durch die Spannungsmessung geklauten Stromes. Das obige Hokuspokus hätte in dem Fall denselben Messfehler zwar erst bei 200kOhm Last durch das Messwerk (weil ja im Emitterkreis gemessen wird), Drehspulinstrumente mit 200kOhm/0,6V aka etwa 300kOhm/V sind mir allerdings nicht bekannt, "gute" hatten als Hausnummer 20kOhm/V, deswegen der U3 in der Schaltung.
2 Cent schrieb: > Drehspulinstrumente mit 200kOhm/0,6V aka etwa 300kOhm/V sind mir > allerdings nicht bekannt, "gute" hatten als Hausnummer 20kOhm/V Na ja, es gab Röhrenvoltmeter, deren Daten sich vor heutigem Plastikmüll nicht zu verstecken brauchen. Z.B.: https://www.ostron.de/U-I-R-Messtechnik/Roehrenvoltmeter-MV20.html
Hp M. schrieb: > 2 Cent schrieb: >> Drehspulinstrumente mit 200kOhm/0,6V aka etwa 300kOhm/V sind mir >> allerdings nicht bekannt, "gute" hatten als Hausnummer 20kOhm/V > > Na ja, es gab Röhrenvoltmeter, deren Daten sich vor heutigem Plastikmüll > nicht zu verstecken brauchen. Das auf jeden Fall! Aber halt nicht rein passiv, und keinesfalls zu vergleichbaren Preisen; des Hobbyistes Geldbörse muss heutzutage -Digitaltechnik sei Dank- wesentlich weniger bluten :D > Z.B.: https://www.ostron.de/U-I-R-Messtechnik/Roehrenvoltmeter-MV20.html Schlechtes Beispiel, dies Teil kann nur Wechelspannung. Trotzdem Danke für den Link, Ostron kannte ich noch nicht, die haben ja wirklich tolle Oldies... schwärm ...aber jetzt wirds OT.
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