Guten Abend, bei einem Oszilloskop habe ich die Möglichkeit, zwei Signale auf einer Zeitachse darzustellen. Jetzt kann ich aber auch die Zeitachse ausblenden und einstellen, dass zu jedem Zeitpunkt ein Graph mit X- und Y erstellt wird aus den beiden einzelnen Signalen. Ich würde gerne mal wissen, wann man so eine Funktion benutzt. Ich habe es noch nie verwendet. Mir würde z.B. jetzt ein Bodediagramm einfallen, wo man Phase und Frequenz aufträgt. Könnte man sowas damit z.B. bestimmen?
Stefan Weidel schrieb: > Ich würde gerne mal wissen, wann man so eine Funktion benutzt. Oszi als Fernseher, als Komponetentester, mit Lissajous-Figuren, Darstellung von Vektorgraphik direkt mit Vektoren, z.B. 3d-Ebenen > Ich habe > es noch nie verwendet. Mir würde z.B. jetzt ein Bodediagramm einfallen, > wo man Phase und Frequenz aufträgt. Könnte man sowas damit z.B. > bestimmen? Auch.
nicht so schrieb: > https://de.wikipedia.org/wiki/Lissajous-Figur An die habe ich auch schon gedacht, aber ich sehe keinen technischen Nutzen in den Lissajous-Figuren, selbst im Wikieintrag steht: " ... Sie werden oft für ästhetische Zwecke verwendet. ..."
Vektorgraphik, falls man mal ein Display für ein Vectrex, oder eine Asteroids Platine benötigt. Dann sollte man auch noch einen Z Eingang haben, der den Strahl dunkel stellen kann. BTW: Das klappt alles nicht vernünftig mit digitalen scopes.
Michael B. schrieb: > Darstellung von Vektorgraphik direkt mit Vektoren, Das klingt spannend. Was könnte ich denn z.B. technisch als Vektoren betrachten z.B. in einer Platine mit Elektronik, wo man etwas misst? Bürovorsteher schrieb: > Kennlinienschreiber Daran habe ich auch noch nie gedacht - vielen Dank für diese Info.
Auch der bekannte Komponententester in Hameg Oszis beruht auf dem X-Y Modus.
schnaller schrieb: > Vektorgraphik, falls man mal ein Display für ein Vectrex, oder eine > Asteroids Platine benötigt. Dann sollte man auch noch einen Z Eingang > haben, der den Strahl dunkel stellen kann. Ich habe grade mal in Google geschaut, was eine Asteroids-Platine ist. Dabei scheint es sich um ein Computerspiel aus der C64-Zeit zu handeln :-)
Stefan Weidel schrieb: > An die habe ich auch schon gedacht, aber ich sehe keinen technischen > Nutzen in den Lissajous-Figuren Wenn die Frequenz beider Signale identisch ist, bestimmt man damit recht einfach die Phasenlage. Die xy-Anzeige wurde früher(tm) auch gerne als Abstimmanzeige für AFSK-Fernschreibdekoder benutzt. https://dl6hah.de/files/Amateurfunk/galerie/Messgeraete/Zusatzgeraete/2/db_RTTY_11.jpg
Matthias S. schrieb: > Auch der bekannte Komponententester in Hameg Oszis Ist das so ähnlich wie eine LCR-Messbrücke, weil in der Beschreibung steht, dass man damit z.B. Spulen vermessen kann?
Wolfgang schrieb: > Wenn die Frequenz beider Signale identisch ist, bestimmt man damit recht > einfach die Phasenlage. cool - meinst Du mit Phasenlage grad z.B. den Abstand zwischen einer Strom- und Spannungskurve, die z.B. bei einem Widerstand 0° beträgt?
Stefan Weidel schrieb: > Wolfgang schrieb: >> Wenn die Frequenz beider Signale identisch ist, bestimmt man damit recht >> einfach die Phasenlage. > > cool - meinst Du mit Phasenlage grad z.B. den Abstand zwischen einer > Strom- und Spannungskurve, die z.B. bei einem Widerstand 0° beträgt? Phasenverschiebung zweier Signale, wobei mich interessieren würde was der Vorteil gegenüber der konventionellen Methode ist.
Stefan Weidel schrieb: > Mir würde z.B. jetzt ein Bodediagramm einfallen, > wo man Phase und Frequenz aufträgt. Könnte man sowas damit z.B. > bestimmen? Ja könnte. Es gab früher so genannte Wobbler, mit denen konnte man den Frequenzgang von Filtern etc bestimmen. Die haben mit einer sägezahnförmigen Spannung einen Oszillator durchgestimmt. Mit dieser Spannung wurde auch der X-Eingang angesteuert. Die Amplitude am Filterausgang wurde (optional durch einen logarithmischen Detektor) dem Y-Eingang des Scopes zugeführt. Auch einen einfachen Spectrum Analyzer konnte man so bauen. Von Hameg gab es das sogar als Modul: HM-8028 Spectrum Analyer und HM-8038 Tracking Generator. Ein weiterer Fall ist die Darstellung von Lissajous-Figuren zur Messung von kleinen Frequenz- und Phasendifferenzen oder zum schönen Angucken (siehe Anhang). Ferner die Messung der Senderlinearität über das sog. "Dreiecksdiagramm". Kennlinienschreiber und Komponententester wurden schon genannt. Außerdem: Scopeclock und YouScope ;-)
Marek N. schrieb: > (optional durch einen logarithmischen Detektor) cool, von so etwas habe ich bisher noch nie gehört oder wusste, dass es sowas gibt :-) Marek N. schrieb: > Ferner die Messung der Senderlinearität über das sog. > "Dreiecksdiagramm". Von Dreiecksdiagrammen hab ich auch noch nie gehört - echt spannend :-)
Stefan Weidel schrieb: > An die habe ich auch schon gedacht, aber ich sehe keinen technischen > Nutzen in den Lissajous-Figuren Ja, und ? Was in deinen Augen keinen technischen Nutzen hat braucht man nicht ? Auch das sind Lissajous-Figuren: http://www.afug-info.de/Schaltungen-Eigenbau/Komponententester/ https://www.youtube.com/watch?v=YqSvkNjWnnQ Stefan Weidel schrieb: > Das klingt spannend. Was könnte ich denn z.B. technisch als Vektoren > betrachten https://de.depositphotos.com/119222736/stock-photo-abstract-3d-rendering-of-surface.html https://www.heise.de/select/make/2017/5/1509043825945640
Stefan Weidel schrieb: > nicht so schrieb: >> https://de.wikipedia.org/wiki/Lissajous-Figur > > An die habe ich auch schon gedacht, aber ich sehe > keinen technischen Nutzen in den Lissajous-Figuren, Das besagt nicht sonderlich viel... Zur Erfindungszeit der Braunschen Röhre gab es keine digitalen Zählfrequenzmesser, wohl aber abstimmbare Oszillatoren.
Stefan Weidel schrieb: > Ist das so ähnlich wie eine LCR-Messbrücke, weil in der Beschreibung > steht, dass man damit z.B. Spulen vermessen kann? Hier wird diese einfache, aber geniale Schaltung beschrieben. Zum Nachrüsten für jedes Oszi mit X-Y Modus: http://www.afug-info.de/Schaltungen-Eigenbau/Komponententester/ Beim Hameg gibts dafür eine 4mm Buchse und man misst das Bauteil gegen die Oszimasse. Weigern tun sich eigentlich nur Quarze und Resonatoren. Thyristoren und Triacs misst mit einem zusätzlichen Widerstand. Spulen reagieren genauso wie Kondensatoren, allerdings ist bei sehr kleinen Induktivitäten praktisch nur der Gleichstromwiderstand zu sehen.
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und wenn kein praktischer Nutzen mehr einfällt bleibt noch sowas https://www.youtube.com/user/jerobeamfenderson1 Sascha
Sascha W. schrieb: > und wenn kein praktischer Nutzen mehr einfällt bleibt noch sowas Nö, Gegenüberstellung. Bild 1 mit Zeitablenkung und Zweistrahl. Bild 2 X/Y-Betrieb nur ein Strahl nötig. Bürovorsteher schrieb: > Kennlinienschreiber ciao gustav
Wenn man einen Encoder (z.B. SIN/COS oder TTL/HTL) hat kann man relativ leicht feststellen ob es Probleme mit den Signalen gibt. Einfach A&B auf X/Y Darstellung mit unendlichen Nachleuchten. Idealerweise auch noch A! und B! wegen evtl. Gleichtaktstörungen. Motor drehen lassen. Wenn es keinen schönen Runden Kreis gibt, hat man ein Problem mit den Spursignalen. Also Striche durch das Kreisinnere, Spikes am Kreis oder eine dicke Kreislinie sind schlecht.
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Stefan Weidel schrieb: > nicht so schrieb: >> https://de.wikipedia.org/wiki/Lissajous-Figur > > An die habe ich auch schon gedacht, aber ich sehe keinen technischen > Nutzen in den Lissajous-Figuren, selbst im Wikieintrag steht: > > " ... Sie werden oft für ästhetische Zwecke verwendet. ..." da steht aber nicht ausschließlich fürs Auge ... Der technische nutzen besteht in der Frequenz-, Verhältniss- und Phasenmessung mit einem Referenz-Generator. Jetzt ist die Frage wo man mit sowas arbeitet. beispielsweise bei Bestimmung/Abgleich auf Resonanzfrequenz. Resonanz ist erreicht bei Phase 0. Also dreht man solange am Generator bis das Lisajous-Ei senkrecht steht, also Phase 0. Am Verhältnis der beiden Halbachsen kann man die Güte des Schwingkreises ablesen. So ne Resonanzoptimierung braucht der Funker beispielsweise beim Antennenaufbau. Das macht man aber heute mit praktischeren Equipment als mit einem Oszi. Bei Gerätereparatur kann man LF auch benutzen um ein 'defektes' mit einem richtigen 'Signal' schnell zu vergleichen: https://groups.io/g/VintHPcom/message/800 Das ganze kombiniert mit persistance mode findet man kurze Aussetzer und Anomalien schneller als wenn man auf beiden Kanälen y = f(t) laufen lässt. und permanen drauf starrt um Abweichungen zu erkennen.
Matthias S. schrieb: > Spulen reagieren genauso wie Kondensatoren, allerdings ist bei sehr > kleinen Induktivitäten praktisch nur der Gleichstromwiderstand zu sehen. Alles eine Frage der Messfrequenz. Wenn man an Stelle der Netzfrequenz irgendetwas deutlich höheres nimmt, sehen auch kleinere Spulen nicht mehr so langweilig aus ;-)
Stefan Weidel schrieb: > Dreiecksdiagrammen OK, es heißt eigentlich Modulationsdreieck, bzw. Modulationstrapez. Anbei mal die entsprechende Passage aus meinem Amateurfunk-Lehrgang von vor über 22 Jahren. Die Ordner lagen gut ein Jahrzehnt in der feuchten bis nassen Garage, so dass ich überhaupt froh war, dass ich die Seiten noch zum Scannen trennen konnte.
Stefan Weidel schrieb: > Ich würde gerne mal wissen, wann man so eine Funktion benutzt. Zum Beispiel als Ausgabegerät für einen Analogrechner: http://www.analogmuseum.org/deutsch/examples/lorenz_attractor/ W.S.
Michael B. schrieb: > Oszi als Fernseher, Dazu bräuchte man noch einen Z-Eingang (Dunkeltastung), mit dem sich die Helligkeit des Strahles modulieren lässt. Sägezahn an X und Y für Zeilen und Spalten und Z dann für die eigentliche Bildinformation.
Ich hab noch nen Speichervorsatz rum liegen, der in XY betrieben wird (ohne Z)
Stefan Weidel schrieb: > nicht so schrieb: >> https://de.wikipedia.org/wiki/Lissajous-Figur > > An die habe ich auch schon gedacht, aber ich sehe keinen technischen > Nutzen in den Lissajous-Figuren, selbst im Wikieintrag steht: Ein Fernseher läuft auch im XY-Betrieb. Die so dargestellten Filme haben auch keinen technischen Nutzen. Trotzdem gibt es Millionen von Menschen, die sich sowas ansehen.
Harald W. schrieb: > Ein Fernseher läuft auch im XY-Betrieb aber ein alter Oszi im XYZ Betrieb ist schon irgendwie cool. Leider gibt es nur wenige die das können, ich weiss nicht mal ob der TEK 3014 MDO mit 4 Kanäle das kann. Da könnte man glatt mal ein analog TV nachbilden :)
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