Forum: HF, Funk und Felder DCF 77 Ausfall?


von Funkuhren Wien (Gast)


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Ich besitze insgesamt 4 Funkuhren der Marken Technoline und Hama, also 
keine China-Billigware, die allesamt ein DCF77 Signal decodieren können, 
also Funkuhren sind.
Trotzdem kommt es oft vor dass JEDE davon über Nacht oder während des 
Tages das DCF77 Signal verliert, ohne dass der Standort der Geräte 
verändert wurde. Also kann es nur an der Signalqualität liegen, denn ich 
glaube kaum dass über Nacht 4 (!) Funkuhren allesamt defekt werden und 
kein Zeitsignal empfangen können. Also meine Beobachtung ist dass die 
Signalstärke des DCF77 Senders sehr unterschiedlich ist, auch bei 
gleichen Wetterlagen.

von Gerald K. (geku)


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In Wien ist das Signal sehr schwach. Es lässt sich mit einem digitalen 
Oszilloskop (8 Bit) kaum messen. Sind dann noch Störer vorhanden, dann 
wird es für die Uhren sehr schwer das Signal auszuwerten.

Es benötigt Uhren, die bei Wegfall des Signal mit einem Quarz 
weiterlaufen.

Auch die Ausrichtung ist wichtig.

Sind die 4 Uhren baugleich und werden diese mit Batterie betrieben?

von Andreas M. (andreas_m62)


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Schaltnetzteile in der Nähe der Uhren sind der Tod für DCF.

von Jörg R. (solar77)


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Funkuhren Wien schrieb:
> Ich besitze insgesamt 4 Funkuhren der Marken Technoline und Hama

Stromversorgung Batterie oder Netzbertrieb?

> Trotzdem kommt es oft vor dass JEDE davon über Nacht oder während des
> Tages das DCF77 Signal verliert...

Wie beurteilst Du dass die Uhren das Signal verlieren? Bei 
Batteriebetrieb werden die Uhren vermutlich nur einmal in 24 Std. in der 
Nacht synchronisiert. Zeigen die Uhren irgendwie an das DCF-Empfang 
vorhanden ist?


> Also kann es nur an der Signalqualität liegen, denn ich
> glaube kaum dass über Nacht 4 (!) Funkuhren allesamt defekt...

Nein, nur daran kann es nicht liegen. Störquellen gibt es viele. Die 
können auch aus der Nachbarschaft kommen.

von Michael M. (michaelm)


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Funkuhren Wien schrieb:
> Also meine Beobachtung ist dass die
> Signalstärke des DCF77 Senders sehr unterschiedlich ist

Zeigen die Uhren das an? Oder woher stammt deine Info?

Generell muss die Ursache nicht unbedingt ein Senderausfall des DCF 
sein.

Sehr wahrscheinlich sind Störungen aus dem direkten Umfeld des 
Aufstellortes, sprich deinem Haus/Haushalt, dem deiner Nachbarn usw. 
Z.B. Schaltnetzteile in irgendwelchen Geräten, früher gerne (heute nicht 
mehr so häufig) Röhrenferneseher (Stichwort: Vielfaches der 
Zeilenfrequenz), aber auch (eigene Erfahrung) Oszilloskop, nämlich 
dessen Bildröhren-Ansteuerung.
Natürlich zählen auch Laptops usw. mit den entsprechenden Netzteilen 
dazu sowie viele viele andere Kleingeräte wie USB-Lader etc.

von Jörg R. (solar77)


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Michael M. schrieb:
> Generell muss die Ursache nicht unbedingt ein Senderausfall des DCF
> sein.

Das ist vermutlich die unwahrscheinlichste Ursache.

Die Verfügbarkeit wird mit 99,7% zugesagt, Ausfälle durch höhere Gewalt 
werden dabei nicht mitgezählt.

https://www.ptb.de/cms/ptb/fachabteilungen/abt4/fb-44/ag-442/verbreitung-der-gesetzlichen-zeit/dcf77/verfuegbarkeit-und-empfangsberechtigung.html

https://dcf77logs.de/live


Andreas M. schrieb:
> Schaltnetzteile in der Nähe der Uhren sind der Tod für DCF.

Powerline, Handy in der Nähe, Funkmasten usw. usw. können auch Ursachen 
sein.

: Bearbeitet durch User
von voltwide (Gast)


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Bei batteriebetriebenen Uhren wird der Empfangsteil typischerweise 
einmal am Tag eingeschaltet um die Batterien zu schonen. Die restliche 
Zeit läuft die Quarzuhr. Unterchätze nicht die Störungen, die von 
heutigen LED-Leuchtmitteln ausgehen - das ist die Pest!

Beitrag #6224051 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Wolfgang (Gast)


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Funkuhren Wien schrieb:
> Also meine Beobachtung ist dass die
> Signalstärke des DCF77 Senders sehr unterschiedlich ist, auch bei
> gleichen Wetterlagen.

Komisch - Mittelwellensender sind auch tageszeitabhängig sehr 
unterschiedlich gut zu empfangen.

Aus den PTB-Mitteilungen 119 (2009), Heft 3
Abschnitt 7 Ausbreitung des DCF77-Signals (S.229/13)
https://www.ptb.de/cms/fileadmin/internet/fachabteilungen/abteilung_4/4.4_zeit_und_frequenz/pdf/2009_Bauch_PTBM__DCF77.pdf

von oszi40 (Gast)


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Funkuhren Wien schrieb:
> Also kann es nur an der Signalqualität liegen

Richtig. Das Übel sind Störer in Deiner Nähe. Nimm Deine Uhren mit in 
Urlaub und teste dort. Es gibt Leute, die haben in Afrika und in Moskau 
noch DCF-Uhren betrieben.

von Pucki (Gast)


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Es kommt bei mir (einer Wetterstadion aus China g) zu ein ähnlichen 
Problem. In den Fall ist es die Position (Höhe vom Boden) die zu 
Empfangsproblemen führt.

Die meisten Teile machen genau das was mein Vorschreiber sagte. Sie 
sync. einmal am Tag. Meist um Mitternacht weil da die Funkstörungen am 
wenigsten sind.  Dieser Vorgang dauert fast immer max. 5 Minuten. 
Schaffen sie es in der Zeit nicht, dann wird es erst beim nächsten 
Zyklus wieder versucht (nac 23:45 Stunden).

Und eine 2032 reicht in der Regel mehrere Jahre als Stützbatterie. 
Deshalb verbauen die viele Hersteller für ihre Funkteile.  Sogar meine 1 
Euro DCF-77Funkmodule  für ein 1 Euro.haben so eine ;)

Gruß

   Pucki

von Manfred (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Die Verfügbarkeit wird mit 99,7% zugesagt,
> Ausfälle durch höhere Gewalt werden dabei nicht mitgezählt.

0,3% sind gut 26 Stunden pro Jahr.

Wenn meine DCF Error anzeigt, gucke ich bei https://dcf77logs.de/live.
Der sitzt rund 300 km von mir entfernt, zeigt der auch Störung, muß ich 
mir keine Gedanken über eine lokale Störquelle machen.

Analoge Wanduhren oder Funkwecker synchronisieren nur einmal pro Tag 
(eine habe ich, die es viermal tut, Ausnahme), da würde ich einen 
DCF-Ausfall über längere Zeit garnicht bemerken.

Im Mikrominidisplay meiner analogen Arbanduhr blinkt im Fehlerfall der 
Sendeturm, auch da gucke ich praktisch nie drauf und würde es über Tage 
auch nicht erkennen.

Andreas M. schrieb:
> Schaltnetzteile in der Nähe der Uhren sind der Tod für DCF.

So ist das! Ich hatte hier im Haus einen DCF-Ausfall, den ich bemerkt 
habe, weil meine Eigenbau-DCF mit Netzbetrieb ständig synchronisiert und 
Störungen sofort anzeigt. Zwei Tage ohne DCF ist nicht normal, ein 
Rundgang zeigte dann, dass alle acht analogen DCF-Wanduhren ein paar 
Sekunden Versatz hatten und auch die zwei digitalen Funkwecker Ausfall 
zeigten.

Ich bin dann auf Suche nach dem Störer gegangen: Im Schaltnetzteil vom 
SAT-Multiswitch war der Netzelko tot, das bläst dann kräftig über die 
Netzzuleitung.

von Jörg R. (solar77)


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Manfred schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Die Verfügbarkeit wird mit 99,7% zugesagt,
>> Ausfälle durch höhere Gewalt werden dabei nicht mitgezählt.
>
> 0,3% sind gut 26 Stunden pro Jahr.

Das stimmt und klingt viel. 99,7% sind aber 8734 Stunden in denen 
gesendet wird. Die „Ausfälle“ des Senders sind nicht das Problem des TO.


Manfred schrieb:
> Analoge Wanduhren oder Funkwecker synchronisieren nur einmal pro Tag...

Meines Wissens nach i.d.R. in der Nacht gegen 2 oder 3 Uhr. Ich überlege 
gerade wie es am besten ist, Stichwort Zeitumstellung.

von Manfred (Gast)


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Jörg R. schrieb:
>> Analoge Wanduhren oder Funkwecker synchronisieren nur einmal pro Tag...
>
> Meines Wissens nach i.d.R. in der Nacht gegen 2 oder 3 Uhr. Ich überlege
> gerade wie es am besten ist, Stichwort Zeitumstellung.

Es gab Denkansätze, zu welcher Uhrzeit die Decodierung möglichst einfach 
zu realisieren ist, in Hardware. Seit Erfindung der billigen 
Mikrocontroller sollte das kein Thema mehr sein.

Die Zeitumstellung wird angekündigt, die könnte die Uhr sogar, wenn zu 
der gegebenen Uhrzeit der Empfang gestört ist.

Was die Dinger wirklich tun, kann wohl nur der Entwickler beantworten - 
vermutlich in Schriftzeichen, die wir beide nicht lesen können.

von Namechanger (Gast)


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Jörg R. schrieb:
>Ich überlege gerade wie es am besten ist, Stichwort Zeitumstellung

Da ein Zeitumstellungsbit gestzt wird: 2 Uhr.

Meine beste Funkuhr, ein fast 20 Jahre alter Tempic Wecker (Frühere 
Karstadt Hausmarke) Synchronisiert mehrmals täglich. Läuft aber auch an 
Orten mit schlechtem Empfang, also mit Quarz genau. Der zeigt sogar an 
wenn ein Minuten-Sync gefunden wurde.
Die schlechteste war eine Mebus Wetterstation. Die synchronisierte sich 
1x nachts und ging am Abend mehrere Sekunden falsch (2 stellig). Wurde 
nach 2 Tagen der Bildung wegen geschlachtet.

von oszi40 (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> i.d.R. in der Nacht gegen 2 oder 3 Uhr

... oder nach Spannungsausfall. In der Nacht sind die Reichweiten 
allgemein besser, weshalb man üblicherweise in der Nacht (möglichst nach 
der Zeitumstellung) synchronisieren sollte. Wichtig ist jedoch, dass man 
das Datentelegramm jetzt nie ungeprüft verwendet. Sonst hat man kuriose 
Zeiten wie 26:75 Uhr bei Störungen.

von Namechanger (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Sonst hat man kuriose Zeiten wie 26:75 Uhr bei Störungen.

Aber auch nur wenn man garnichts prüft. Pulslängen und Parität reichen 
eigentlich schon um so grobe Fehler zu vermeiden. Plausibilitat ist 
natürlich auch nicht verkehrt. Übereinstimmung mit der aktuellen RTC 
Zeit schon fast wieder eine philosophische Frage.

von Hp M. (nachtmix)


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Jörg R. schrieb:
> Meines Wissens nach i.d.R. in der Nacht gegen 2 oder 3 Uhr. Ich überlege
> gerade wie es am besten ist, Stichwort Zeitumstellung.

Die frühen Morgenstunden sind tatsächlich am störungsärmsten.
Ich hatte mal einen Funkwecker, der sich stündlich (!) synchronisierte 
und im LCD eine kleine Zusatzanzeige 00 bis 99 hatte, auf der er 
anzeigte, seit wievielen Stunden er auf Quarzreserve lief, sich also 
nicht synchronisieren konnte.
Diese Teil hatte im Urlaub in die Türkei in die Nähe von Alanya 
mitgenommen, und morgens konnte ich dann fast immer sehen, dass die 
letzte Synchronisation um 3 oder 4 Uhr MESZ erfolgte.
Tagsüber oder abends war kein Empfang über diese 2400km möglich.

P.S.
1992 war allerdings noch nicht alles durch Energiesparlampen und 
Schaltnetzteile gestört. Im Sommer sind tagsüber aber fast immer 
irgendwo Gewitter, die den Langwellenempfang stören.

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Funkuhren Wien schrieb:
> Also meine Beobachtung ist dass die
> Signalstärke des DCF77 Senders sehr unterschiedlich ist, auch bei
> gleichen Wetterlagen.

Während der Dämmerung ist das in deiner Entfernung normal, weil sich da 
die konstante Bodenwelle und die veränderliche Raumwelle überlagern und 
das zu Fading (=Auslöschung oder Verstärkung) führt.
Tagsüber solltest du aber nur die Bodenwelle mit konstanter Stärke 
empfangen.

von Harald W. (wilhelms)


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Hp M. schrieb:

> Ich hatte mal einen Funkwecker, der sich stündlich (!) synchronisierte
> und im LCD eine kleine Zusatzanzeige 00 bis 99 hatte, auf der er
> anzeigte, seit wievielen Stunden er auf Quarzreserve lief, sich also
> nicht synchronisieren konnte.

Einen ähnlichen Wecker hatte ich auch. Der synchronisierte
auch auf den kanarischen Inseln.

von Jörg R. (solar77)


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Hp M. schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Meines Wissens nach i.d.R. in der Nacht gegen 2 oder 3 Uhr. Ich überlege
>> gerade wie es am besten ist, Stichwort Zeitumstellung.
>
> Die frühen Morgenstunden sind tatsächlich am störungsärmsten.

Ich bin bisher davon ausgegangen dass die Synchronisation wegen der 
Zeitumstellung in der Nacht stattfindet. Angenommen die Synchronisation 
würde irgendwann am Tag stattfinden...würde die Uhr in der Nacht der 
Zeitumstellung bis dahin falsch laufen, mit 1 Stunde Unterschied.


> Ich hatte mal einen Funkwecker, der sich stündlich (!) synchronisierte
> und im LCD eine kleine Zusatzanzeige 00 bis 99 hatte,

D.h. die Uhr hat in der Zusatzanzeige Fehlversuche beim Sync angezeigt?


Hier noch ein Youtube-Link für eine DCF-Uhr:

https://youtu.be/ZadSU_DT-Ks

von Hp M. (nachtmix)


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Jörg R. schrieb:
> D.h. die Uhr hat in der Zusatzanzeige Fehlversuche beim Sync angezeigt?

Ja.
War ein Reisewecker aus deutscher Fertigung, den ich so 1987 oder 88 im 
Zigarrengeschäft für iirc ca 70 DM gekauft hatte. Das Teil brauchte nur 
eine AA-Zelle.
Leider ist es beim Umzug vor ein paar Jahren verschollen.

von Jörg R. (solar77)


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Hp M. schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> D.h. die Uhr hat in der Zusatzanzeige Fehlversuche beim Sync angezeigt?
>
> Ja.
> War ein Reisewecker aus deutscher Fertigung, den ich so 1987 oder 88 im
> Zigarrengeschäft für iirc ca 70 DM gekauft hatte. Das Teil brauchte nur
> eine AA-Zelle.
> Leider ist es beim Umzug vor ein paar Jahren verschollen.

Jetzt dämmert es auch bei mir, so eine Uhr hatte ich auch mal. Es war 
meines Wissens die erste (oder eine der ersten) Funkuhren die man kaufen 
konnte, eine Junghans Mega. Die hatte auch solch eine Anzeige. 
Kostenpunkt um die 130,- DM.

https://uhrforum.de/threads/frage-zu-junghans-mega-alarm-1-rc-alarm-1.210160/

: Bearbeitet durch User
von Carl D. (jcw2)


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Hp M. schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> D.h. die Uhr hat in der Zusatzanzeige Fehlversuche beim Sync angezeigt?
>
> Ja.
> War ein Reisewecker aus deutscher Fertigung, den ich so 1987 oder 88 im
> Zigarrengeschäft für iirc ca 70 DM gekauft hatte. Das Teil brauchte nur
> eine AA-Zelle.
> Leider ist es beim Umzug vor ein paar Jahren verschollen.

Ich habe so einen im Büro stehen, den ein Kollege vor Jahren mal 
entsorgen wollte. Wegen der vielen Störer dort zeigt der praktisch immer 
99 an und wird von mir 2 mal im Jahr auf das letzte Ende der Fensterbank 
gestellt, damit er die Zeitumstellung mitbekommen.
Immerhin hab ich hier was dazugelernt, denn diese Zusatzanzeige hab ich 
bis gerade eben nie verstanden, aber auch nicht wirklich untersucht.

von Gerald K. (geku)


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Jörg R. schrieb:
> Angenommen die Synchronisation würde irgendwann am Tag stattfinden

Wenn die Uhr über einen MC gesteuert wird, dann könnte dieser extra 
nach 3 Uhr eine Synchroniesierung durch führen.

Eine intelligente Steuerung könnte als Synchronisationszeitpunkt jene 
Zeit auswählen zu der die größte Feldstärke herrscht.

Hp M. schrieb:
> Tagsüber solltest du aber nur die Bodenwelle mit konstanter Stärke
> empfangen.

Dann sollte man, wenn die Uhr nicht synchronisiert, die Batterien 
tagsüber neu einlegen und so eine Synchronisierung auslösen.

von Manfred (Gast)


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Namechanger schrieb:
> Die synchronisierte sich 1x nachts
> und ging am Abend mehrere Sekunden falsch (2 stellig).

Mein Digitalwecker von Pearl läuft über den Tag 'nur' 2..4 Sekunden weg.

Namechanger schrieb:
> Aber auch nur wenn man garnichts prüft.
> Pulslängen und Parität reichen
> eigentlich schon um so grobe Fehler zu vermeiden.

Da habe ich mit meinem ersten TTL-Grab deutlich andere Erfahrungen 
genacht. Die Paritätsbits taugen wenig, da Doppelfehler nicht erkannt 
werden. Einen zuverlässiger Betrieb ohne Plausibilitätsprüfung ist nicht 
machbar.

Jörg R. schrieb:
> Ich bin bisher davon ausgegangen dass die Synchronisation wegen der
> Zeitumstellung in der Nacht stattfindet. Angenommen die Synchronisation
> würde irgendwann am Tag stattfinden...würde die Uhr in der Nacht der
> Zeitumstellung bis dahin falsch laufen, mit 1 Stunde Unterschied.

Ich habe heute um kurz nach 00:00 und 01:00 geschaut: Der Pearlwecker 
hat sich um 01:00 synchronisiert.

Die Zeitumstellung braucht keinen Empfang, weil diese per 
Ankündigungsbit rechtzeitig bekannt wird und man am Sommerzeitbit sehen 
kann, in welche Richtung. Wenn natürlich zufällig gerade die 
Synchronisation kurz vorher schief gegangen ist, gibt es eine falsche 
Uhrzeit.

Gerald K. schrieb:
> Eine intelligente Steuerung könnte als Synchronisationszeitpunkt
> jene Zeit auswählen zu der die größte Feldstärke herrscht.

Entfällt wegen Bodennebel: Um das zu tun, müsste der Empfänger ständig 
laufen. Genau das will man nicht, weil er der größte Stromverbaucher 
ist.

--------

Ich bekam neulich eine nette url, eigener DCF-Sender mit GPS-Empfang auf 
Basis Raspberry: 
https://hackaday.com/2018/09/10/no-signal-for-your-radio-controlled-watch-just-make-your-own-transmitter/

von Jörg R. (solar77)


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Manfred schrieb:
> Die Zeitumstellung braucht keinen Empfang, weil diese per
> Ankündigungsbit rechtzeitig bekannt wird und man am Sommerzeitbit sehen
> kann, in welche Richtung. Wenn natürlich zufällig gerade die
> Synchronisation kurz vorher schief gegangen ist, gibt es eine falsche
> Uhrzeit.

Dann müssen dieses Bits aber auch ausgewertet werden. Ob dass alle 
DCF-Empfänger machen??

Das Thema Zeitumstellung hat sich ja eh bald erledigt.

Mal sehen was die PTB mit den Bits dann macht. Vermutlich bleiben sie 
aber für den Zweck reserviert, falls die Zeitumstellung doch wieder 
eingeführt wird.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Manfred schrieb:

> Die Zeitumstellung braucht keinen Empfang, weil diese per
> Ankündigungsbit rechtzeitig bekannt wird und man am Sommerzeitbit sehen
> kann, in welche Richtung. Wenn natürlich zufällig gerade die
> Synchronisation kurz vorher schief gegangen ist, gibt es eine falsche
> Uhrzeit.

Ich habe mehrere DCF-Uhren, die die Änderung der Stundenanzeige erst
am zweiten Tag schaffen (oder mit "Zwangssynchronisierung").

von Lurchi (Gast)


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Ich habe so eine komische Funkuhr (gab es billig), die die Sommerzeit 
nicht richtig begriffen hat: die verstellt sich immer um 2 Stunden und 
wenn alle anderen ihre Uhren eine Stunde vor stellen muss ich bei der 1 
Stunde zurück.

Bei den älteren Uhren waren falsche Werte gar nicht so selten. Meinen 
ersten Funkwecker habe ich aus dem Grund ausgemustert - einfach nicht 
zuverlässig. Irgendwas mit 26 Uhr hatte ich da auch schon.

Die Ausrichtung zum Sender und lokale Störer können schon einen 
deutlichen Unterschied machen.

Wenn es mit dem Empfang zwischen 2 und 3 Uhr nicht klappt könnten sie es 
ja noch mal um 4 versuchen.

von oszi40 (Gast)


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Manfred schrieb:
> Gerald K. schrieb:
>> Eine intelligente Steuerung könnte als Synchronisationszeitpunkt
>> jene Zeit auswählen zu der die größte Feldstärke herrscht.
>
> Entfällt wegen Bodennebel: Um das zu tun, müsste der Empfänger ständig
> laufen. Genau das will man nicht, weil er der größte Stromverbaucher
> ist.

Größte Feldstärke auswählen heißt auch den schönsten STÖRER auswählen?
Sinnvoller wäre auf gesundE ImpulstelegrammE warten.

von Wolfgang (Gast)


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Namechanger schrieb:
> ... und ging am Abend mehrere Sekunden falsch (2 stellig).

Das ist ja noch schlimmer als der 20:00-Gong im Livestream der 
Tagesschau ;-)

von Namechanger (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Mal sehen was die PTB mit den Bits dann macht.

In Zeiten in denen ein Rundfunksender nach dem anderen abgeschaltet wird 
und DVB-T und DAB Geräte nach wenigen Jahren Elektroschrott sind, muss 
man sich ja fragen: Was macht die PTB wenn der Sender ausgemustert wird? 
31010400 Bits im Jahr. Wohin damit?
Momentan ist es noch die einzige Gesetzliche Zeit. Aber das kann sich 
ändern. Womöglich mit Galileo?

von Lauscher (Gast)


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> Was macht die PTB wenn der Sender ausgemustert wird?

> Momentan ist es noch die einzige Gesetzliche Zeit. Aber das kann sich
> ändern. Womöglich mit Galileo?

In absehbarer Zeit wird der Sender aus den unterschiedlichsten
Gründen wohl kaum abgeschaltet. Beispielsweise lassen sich
Satelliten durch starke Störsignale funktionsunfähig machen
oder mittels EMP zerstören.

Ein Ausfall von DCF 77 ist eher unwahrscheinlich. Denn am Standort
Mainflingen steht ein kompletter Ersatzsender zur Verfügung, der
obendrein eine Reserveantenne speisen kann. Zusätzliche Betriebs-
sicherheit bietet eine USV.

von Johannes O. (jojo_2)


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Jörg R. schrieb:
> Mal sehen was die PTB mit den Bits dann macht. Vermutlich bleiben sie
> aber für den Zweck reserviert, falls die Zeitumstellung doch wieder
> eingeführt wird.

Es bleibt ihnen gar nichts anderes übrig, als sie als Reserved zu 
betrachten und nicht weiter zu verwenden. Alles andere könnte zu 
Fehlfunktionen in aktuellen Uhren führen.


Funkuhren Wien schrieb:
> Also kann es nur an der Signalqualität liegen, denn ich
> glaube kaum dass über Nacht 4 (!) Funkuhren allesamt defekt werden und
> kein Zeitsignal empfangen können. Also meine Beobachtung ist dass die
> Signalstärke des DCF77 Senders sehr unterschiedlich ist, auch bei
> gleichen Wetterlagen.

Der Empfang ist tatsächlich teilweise gestört. Gewitter in der Nähe 
können solche Probleme versuchen. Auch schon die erwähnten 
Schaltnetzteile. Der Sender selbst scheint auch teilweise auszufallen, 
wenn auch nur kurz. Einen Ausfall sollten die allermeisten Uhren aber 
ohne große Probleme abkönnen. Die internen Quarze sind genau genug dass 
es nicht stören sollte. Kritischere Systeme haben dann gerne noch 
anständige Antennen für GPS etc. auf dem Hausdach, dann gibt es noch 
einen Kanal und auch bessere Genauigkeit. Das kostet dann aber "etwas" 
mehr als der normale Funkwecker.

von Ozvald K. (Gast)


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Pucki schrieb:
> Sogar meine 1
> Euro DCF-77Funkmodule  für ein 1 Euro.haben so eine ;)

Wo hast du sie her? Kannst du ein Link posten?

von Dirk B. (dirkb2)


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Jörg R. schrieb:
> Das Thema Zeitumstellung hat sich ja eh bald erledigt.

Nö, denn es soll ja eine einheitliche Einigung mit den EU-Mitgliedern 
werden.
Also kein Flickenteppich der Zeitzonen mit/ohne Umstellung.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Lurchi schrieb:
> Ich habe so eine komische Funkuhr (gab es billig), die die Sommerzeit
> nicht richtig begriffen hat: die verstellt sich immer um 2 Stunden und
> wenn alle anderen ihre Uhren eine Stunde vor stellen muss ich bei der 1
> Stunde zurück.

Hat die evtl. eine Zeitzoneneinstellung?

von Michael M. (do7tla)


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Manche Funkwecker haben auch einen zusätzlichen Empfänger für MSF60KHz.
Wenn der DCF77 ausfällt dann kann es sein das der Wecker sich die Zeit 
von MSF holt und schon geht der 1 Std vor.

In der Schweiz gab es auch mal einen Zeitzeichen Sender.
Auf welcher Frequenz hatte der Gesendet?

von Harald W. (wilhelms)


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Michael M. schrieb:

> Manche Funkwecker haben auch einen zusätzlichen Empfänger für MSF60KHz.

Braucht man da wirklich einen extra-Empfänger oder wird ein
Emfänger nur passend umgeschaltet?

von Ludger (Gast)


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Der Sender HBG war auf 75kHz.


Ludger

von Jens M. (schuchkleisser)


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Harald W. schrieb:
> Braucht man da wirklich einen extra-Empfänger oder wird ein
> Emfänger nur passend umgeschaltet?

Meine Casio hat einen Weltempfänger (soweit ich weiß D, US, GB, JP) aber 
nur eine Antenne.
Da wird wohl die Resonanz über die Caps angepasst.

von Carl D. (jcw2)


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Jens M. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Braucht man da wirklich einen extra-Empfänger oder wird ein
>> Emfänger nur passend umgeschaltet?
>
> Meine Casio hat einen Weltempfänger (soweit ich weiß D, US, GB, JP) aber
> nur eine Antenne.
> Da wird wohl die Resonanz über die Caps angepasst.

So vielleicht:
https://www.hkw-shop.de/out/media/UE6015_DIT_DE.pdf

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Harald W. schrieb:
> Braucht man da wirklich einen extra-Empfänger oder wird ein
> Emfänger nur passend umgeschaltet?

Ausser in schlechten Billigst-Lösungen wird eine separate 
Signalaufbereitung wohl schon wegen der unterschiedlichen 
Trägerfrequenzen und Modulationsverfahren zweckmäßig sein.
Um die unterschiedlichen Protokolle kann sich dann ohne grossen Aufwand 
ein µC kümmern.


Carl D. schrieb:
> So vielleicht:
> https://www.hkw-shop.de/out/media/UE6015_DIT_DE.pdf

Interessant, dass in dem verlinkten Datenblatt von 2014 erwähnt wird, 
dass man damit den HBG75 empfangen kann.
Schon 2012 wurde dessen Betrieb eingestellt und die Sendemasten 
gesprengt.
Vielleicht kann er auch den Geist von OMA50 noch einfangen?

https://www.npl.co.uk/products-services/time-frequency/msf-radio-time-signal/msf_time_date_code
https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitzeichensender

von Carl D. (jcw2)


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Hp M. schrieb:
> Carl D. schrieb:
>> So vielleicht:
>> https://www.hkw-shop.de/out/media/UE6015_DIT_DE.pdf
>
> Interessant, dass in dem verlinkten Datenblatt von 2014 erwähnt wird,
> dass man damit den HBG75 empfangen kann.
> Schon 2012 wurde dessen Betrieb eingestellt und die Sendemasten
> gesprengt.
> Vielleicht kann er auch den Geist von OMA50 noch einfangen?

Es ging mir eigentlich um ein Beispiel für einen Chip, der 
Frequenumschaltung für verschiedene Zeitsender beherrscht/unterstützt.

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