Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Impedanzanpassung


von Alex (Gast)


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Hallo

Ich habe eine Frage zur Reflektion:

Aufbau im Bild zu sehen:
Ein langes Koax Kabel (mehrere Meter) wird an einer Platine mit einem 
SMD Koax Stecker verbunden. Mit diesem Signal sollen vier Opamps 
betrieben werden (nicht gleichzeitig)

Meine Idee wäre es den Abschlusswiderstand circa in der Mitte der 
Strecke zwischen Koax Stecker und Eingänge der OPVs zu setzen. Diese 
strecke ist evtl max 4 cm lang.

Jetzt habe ich aber noch von anderen Abschlussmethoden(Thevenin, 
Abschluss mit Bias Spannung..) gelesen, und bin mir etwas unsicher ob 
mein simpler Abschluss ausreicht. Frequenz maximal 100 MHz, was ja einer 
Wellenlänge von 3m entspricht.

Würde mich über ein paar Anregungen freuen.

Danke

von HildeK (Gast)


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Alex schrieb:
> Meine Idee wäre es den Abschlusswiderstand circa in der Mitte der
> Strecke zwischen Koax Stecker und Eingänge der OPVs zu setzen. Diese
> strecke ist evtl max 4 cm lang.

Der Abschluss sollte so nahe wie möglich bei den OPAs sitzen.

Alex schrieb:
> Frequenz maximal 100 MHz, was ja einer
> Wellenlänge von 3m entspricht.

Sinus (Analogsignale mit max. 100MHz) oder Rechteck (z.B. Taktfrequenz 
100MHz)?

von Hp M. (nachtmix)


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Alex schrieb:
> Mit diesem Signal sollen vier Opamps
> betrieben werden (nicht gleichzeitig)

Dafür sitzt der Serienwiderstand an der falschen Stelle.
Besser du setzt ihn an den Ausgang des Senders und bemisst ihn so, dass 
er zusammen mit dem Ausgangswiderstand des Treibers dem wellenwiderstand 
der Leitung entspricht.
Beispiel: 15 Ohm Ausgangswiderstand des Treibers, dann mit einem 35 Ohm 
Widerstand ins 50 Ohm Kabel gehen.

Sonst bieten sich HF-Relais oder PIN-Dioden-Schalter an.
Oder du setzt ans Ende des Kabels eine ordnungsgemäß abgeschlossene 
Pufferstufe und verteilst deren Ausgangssignal auf die Opamps.

von Alex (Gast)


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Prinzipiell 100 MHz Sinus. Rechteck mit einer wesentlich niedrigeren 
Frequenz. Aber macht das so einen großen Unterschied?

Der Sender besitzt 50 Ohm Ausgangswiderstand.
Also Sender (50 Ohm Serie) - Koax -  50 Ohm gegen Masse - 4 OPs

von Hp M. (nachtmix)


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Alex schrieb:
> Also Sender (50 Ohm Serie) - Koax -  50 Ohm gegen Masse - 4 OPs

Wenn der Sender wirklich 50 Ohm Ausgangswiderstand hat (nachmessen!) 
dann brauchst du die Enden des Kabels nicht abzuschliessen.
Am Ende tritt dann  zwar eine Reflexion auf, die aber zum Sender 
zurückläuft und in der dortigen 50 Ohm Ausgangsimpedanz des Senders 
absorbiert wird.

: Bearbeitet durch User
von dfIas (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Alex schrieb:
>> Also Sender (50 Ohm Serie) - Koax -  50 Ohm gegen Masse - 4 OPs
>
> Wen der Sender wirklich 50 Ohm Ausgangswiderstand hat (nachmessen!) dann
> brauchst du das Ende des Kabels nicht abzuschliessen.
Dann sollte das Ende hochohmig bleiben. Ansonsten halbiert sich sich die 
Signalspannung.
Um Mehrfachreflexionen gering zu halten, müssen Sender und Leitung 
zusammenpassen.
Beidseitige Anpassung ist bei (relativ langen) Busleitungen zu 
empfehlen.

von Hp M. (nachtmix)


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dfIas schrieb:
> Dann sollte das Ende hochohmig bleiben. Ansonsten halbiert sich sich die
> Signalspannung.

Das tut sie so oder so.

Ich habe die Beschreibung oben etwas nachgebessert.

Noch prägnanter: Es genügt, wenn ein Ende des Kabels abgeschlossen ist.
Wenn das durch den Ausgang des viele €€€ teuren Signalgenerators von R&S 
oder Agilent gewährleistet ist, braucht man sich um weitere Abschlüsse 
des Kabels nicht mehr zu kümmern.

von Udo K. (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Ich habe die Beschreibung oben etwas nachgebessert.
>
> Noch prägnanter: Es genügt, wenn ein Ende des Kabels abgeschlossen ist.
> Wenn das durch den Ausgang des viele €€€ teuren Signalgenerators von R&S
> oder Agilent gewährleistet ist, braucht man sich um weitere Abschlüsse
> des Kabels nicht mehr zu kümmern.

Hängt davon ab... ob Genauigkeit gefragt ist.

R&S / Keysight etc. schliessen immer beidseitig ab.
Warum wohl?

von HildeK (Gast)


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Alex schrieb:
> Prinzipiell 100 MHz Sinus. Rechteck mit einer wesentlich niedrigeren
> Frequenz. Aber macht das so einen großen Unterschied?

Es macht einen Unterschied, wenn es 100MHz Rechteck wäre. Dann gehen die 
Frequenzanteile locker bis 1GHz.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Allenfalls waere interessant was das ganze soll. Welche Genauigkeit in 
Amplitude und Phase sollen denn erreicht werden ?
Weil 100MHz auf OpAmps ist doch eher seltsam. Ich verwende bei solchen 
Frequenzen Signalsplitter.

von Hp M. (nachtmix)


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Udo K. schrieb:
> R&S / Keysight etc. schliessen immer beidseitig ab.
> Warum wohl?

Weil sich das so gehört.
Gürtel und Hosenträger eben.

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