Forum: Platinen Platinenlayout. Bestellung vs Eigenentwicklung, welches ist besser?


von Simon K. (simon1516)



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Guten Tag zusammen,

ich habe mir für etwas Geld im Internet ein Platinenlayout meiner 
Schaltung anfertigen lassen. Ich selbst habe mich auch im Layouten mit 
Eagle versucht (Anfänger).

Im Anhang stelle ich das Layout der Bestellung als auch meine 
Eigenentwicklung zur Verfügung.

Mich würde eure Meinung interessieren. Welches Layout ist besser, wo 
sind die Vor -und Nachteile?

Hauptunterschied ist, dass die Bestellung 4-lagig ausgeführt wurde, was 
ich nicht für sinnvoll halte bei den paar Bauteilen. Auch wenn Geld 
erstmal keine ROlle spielt.

Weiterhin bekomme ich einen "clearance" Fehler in Eagle angezeigt (s. 
Anhang "clearance"). Wie bekomme ich den weg? Die Bibliothek ist ja vom 
Hersteller so vorgegeben. Könnte ich so Probleme bei der Fertigung der 
Platine bekommen?

Danke vorab und viele Grüße

Simon

: Bearbeitet durch User
von Flip (Gast)


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Bauteilplacement im bestellten Layout ist etwas besser, dafür routing 
grütze. Entweder besoffen oder schlechter autorouter. Ich würde deine 
eigene lösung fertigen lassen, funktionieren wird aber beides.

von georg (Gast)


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Simon K. schrieb:
> Weiterhin bekomme ich einen "clearance" Fehler in Eagle angezeigt (s.
> Anhang "clearance")

Der Fehler steckt schon im Footprint, also muss das Bauteil geändert 
werden. Entweder kann man die Pads innen kürzen (Datenblatt!!) oder die 
2 betroffenen Ecken der Pads abschrägen. Beides sollte möglich sein, das 
Package wird ja millionenfach verwendet.

Georg

von John P. (brushlesspower)


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Flip schrieb:
> Entweder besoffen oder schlechter autorouter.

Unfähig. Unter die Antenne vom BLE darf keine Massefläche bzw überhaupt 
kein Kupfer. Weder auf Top noch auf Bottom.

Eigene Lösung ist besser.

Aber warum sind am BLE Modul unterschiedliche Pins genutzt?

von ;) (Gast)


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Den Footprints in der Bibliothek des Herstellers kann man nicht trauen.
Die muss man alle überprüfen, gegebenenfalls ändern und dann in einen
eigenen markierten Ordner abspeichern. Das ist aber nichts wirklich
Neues.
Vom Design her könnte man die Vias etwas verkleinern und die Leitungen,
außer bei den Engstellen etwas verbreitern. Bei Versorgungsleitungen
und Masse bietet sich die doppelte Breite an.
Was die Lagenauswahl angeht, bekommt man ein besseres Design, wenn
man das ganze manuell entpflechtet und möglichst eine Lage vorrangig
horizontal und die andere Lage vertikal macht.
Mal eine Frage: Wie wird die Platine montiert? Schwebt die eifach in der
Luft?

von Simon K. (simon1516)


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Hallo zusammen,

danke für euren Input.

georg schrieb:
> Der Fehler steckt schon im Footprint, also muss das Bauteil geändert
> werden. Entweder kann man die Pads innen kürzen (Datenblatt!!) oder die
> 2 betroffenen Ecken der Pads abschrägen. Beides sollte möglich sein, das
> Package wird ja millionenfach verwendet.

Danke. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die offizielle Version da 
Fehler beinhaltet. Habe mir jetzt nochmal ein neues Footprint vom 
Hersteller besorgt - funktioniert. Keine Ahnung was ich da vorher für 
einen Fake als Lib nutzte :-)

John P. schrieb:
> Aber warum sind am BLE Modul unterschiedliche Pins genutzt?

Mir ist beim Layouten aufgefallen, dass es keinen Sinn macht, lediglich 
einen einzigen Pin auf einer Seite des BLE Moduls zu verwenden. Daher 
hab ich eine kleine Änderung vorgenommen (anderer I/O).


Gruß Simon

von :-) (Gast)


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;) schrieb:
> Mal eine Frage: Wie wird die Platine montiert? Schwebt die eifach in der
> Luft?

Normalerweise gibt es für solche Fälle gedruckte Gehäuse mit passenden 
Schienen oder sonst Siemens Lufthaken.

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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Beides sieht aus wie "Schrott".
Würde ich nochmal neu machen.

Wieso sind die Exposed Pads nicht verbunden? Sorry habe kein EAGLE zum 
selber gucken.

Was hast du bezahlt ?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Da ist ein Modul drauf. Ein Sendemodul ? Es ist nicht die Menge der 
Teile, welchen einen 4 Lagenprint rechtfertigt. Ich mach gerne auch 4 
Lagenprints. Die Mehrkosten sind vernachlaessigbar, gegen einen weiteren 
Prototypen.

von Gustl B. (-gb-)


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Moin (-:

Beitrag "Eagle Design Fehler"
Beitrag "Schaltplanentwurf Wearable auf nRF52833 Basis"

1. Baue Footprints selbst oder überprüfe sie zumindest immer vor 
Verwendung.
2. 4 Lagen sind zu routen bequemer als 2 Lagen. Aber das hier kann man 
natürlich auch auf 2 Lagen routen und auch die Platinengröße noch 
deutlich verkleinern.

Edit:
Dir hat das Jemand gelayoutet ohne dich auf den fehlerhaften Footprint 
hinzuweisen? Oh weia ...

: Bearbeitet durch User
von georg (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> Dir hat das Jemand gelayoutet ohne dich auf den fehlerhaften Footprint
> hinzuweisen? Oh weia ...

Da war wohl "etwas Geld" doch zu wenig.

Georg

von georg (Gast)


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georg schrieb:
> Da war wohl "etwas Geld" doch zu wenig.

Korrektur: egal wie wenig es war, es war immer noch zu viel.

Georg

von Wolfgang (Gast)


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Joggel E. schrieb:
> Ich mach gerne auch 4 Lagenprints. Die Mehrkosten sind
> vernachlaessigbar, gegen einen weiteren Prototypen.

Dann hoffe mal, dass der erste 4-Lagen Schuss sitzt. Irgendwelche 
Basteleien an Leiterbahnen auf Innenlayern machen keinen Spaß.

von Wolfgang (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> Dir hat das Jemand gelayoutet ohne dich auf den fehlerhaften Footprint
> hinzuweisen? Oh weia ...

Air-Wires und Stubs hat er der Einfachheit halber auch drin gelassen.

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Die USB-Strippen, was zur Hölle?

von MaWin (Gast)


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Simon K. schrieb:
> Weiterhin bekomme ich einen "clearance" Fehler in Eagle angezeigt

Na ja, da hat der DRC recht.

Fottprint ändern. Man darf bei Eagle nichts ungeprüft übernehmen.

von Gustl B. (-gb-)


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Bwahaha, Tatsache (-: Der hat einmal auf den Autorouter geklickt.

von Charly B. (charly)


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hi, ich mach schon seit >40 Jahren Layouts, dazu:

also wenn man zum bestellten Layout GROTTENSCHLECHT sagt waehre
das noch ein Kompliment, und wenn du dafuer noch Geld bezahlt hast
kann i wirklich nur Kopfschuetteln.............

das eigene ist etwas besser, hat aber noch viel
"verbesserungspotential".........

VlG
Charly

von Simon K. (simon1516)


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;) schrieb:
> Vom Design her könnte man die Vias etwas verkleinern und die Leitungen,
> außer bei den Engstellen etwas verbreitern. Bei Versorgungsleitungen
> und Masse bietet sich die doppelte Breite an.

Gibt es für die Größe der Vias Richtwerte? Ich habe da den "Standard" 
genommen, nix verstellt. Ist es üblich, am Ende einfach alle Leitungen 
zu verbreitern, nur weil es möglich ist? Die Leiterbahnbreite ist 
hinsichtlich der Stromaufnahme bereits deutlich überdimensioniert.

;) schrieb:
> Mal eine Frage: Wie wird die Platine montiert? Schwebt die einfach in der
> Luft?

Heißkleber oder eine Schiene, ist noch nicht klar.

D. C. schrieb:
> Wieso sind die Exposed Pads nicht verbunden? Sorry habe kein EAGLE zum
> selber gucken.

Darauf hab ich ehrlich gesagt nicht geachtet. Es sind jedenfalls keine 
Airwires mehr vorhanden. Müssen die Exposed Pads immer verbunden werden? 
Wo steht, wie das geht?

> Was hast du bezahlt ?

30€ an irgendeinen Inder :-)

Gustl B. schrieb:
>. 4 Lagen sind zu routen bequemer als 2 Lagen. Aber das hier kann man
> natürlich auch auf 2 Lagen routen und auch die Platinengröße noch
> deutlich verkleinern.

Hi Gustl :-)

Ja, ich denke auch 4 Lagen wären deutlich einfacher gewesen, wollte 
dieses Mal aber darauf verzichten. Ich habe die Platinengröße und damit 
die Zwischenräume diesmal extra etwas größer gewählt, da ich sonst 
wieder Probleme beim Routen bekomme. Irgendwann wird dann nämlich alles 
auf einmal sehr eng ;-)

Karsten B. schrieb:
> Die USB-Strippen, was zur Hölle?

Das hilft mir nicht. Kannst du mir sagen, was nicht gut ist?


-----------------------------

Ich würde mich freuen, wenn ihr nochmal auf meine offenen Fragen 
eingehen könntet. Danke dafür und viele Grüße

Simon

von No Y. (noy)


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Naja die 4 Lagen sind bestimmt wegen USB Impedanz genommen worden... 
Aber das hilft da dann aber auch nicht...

Da ist die Eigenentwicklung besser geroutet auch wenn man mit 2 Lagen 
nur schlecht die 90Ohm USB hinbekommt...

Aber ja beides grütz... Eigenentwicklung aber weniger...

USB muss differentiell geroutet werden schön als paar (nicht wie bei der 
Eigenentwicklung mal 5mm Abstand dazwischen usw.) mit Impedanz 90Ohm 
diff kontrolliert...

Einen Schaltplan mit dabei als PDF wäre übrigens auch nützlich zum 
bewerten...

4 Lagen ist ok wenn man die innenlagen als GND/VCC Plane nimmt und nicht 
auch noch zum routen der Signale..

Bzgl. VIA Größe nein gibt keien Richtwerte.. aber wenn zu klein wird es 
teuer.. Selbes gilt Leiterbahn Breite  Abstand wenn zu klein  eng wird 
es teuer kleiner 150u / 150u meißt und vias kleiner 650u meißtens...

Exposed Pads sthet meißt im Datenblatt oft wird mit Vias im Pad an GND 
angebunden um wärme wegzuschaffen...

Vias im Pad nicht zu groß wählen damit kein lötzinn abfließt oder 
pluggen lassen... was teurer ist und ggf. wieder andere Probleme schafft 
wenn sich ncoh flüssigkeitsreste von der pcb produktion drin befinden... 
(puff mini vulkan). Eine Seite pluggen eine offen hilft öfters...

: Bearbeitet durch User
von Sebastian H. (pic_freak)


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Simon K. schrieb:
> Karsten B. schrieb:
>> Die USB-Strippen, was zur Hölle?
>
> Das hilft mir nicht. Kannst du mir sagen, was nicht gut ist?


Schau mal unter

https://www.we-online.de/web/de/electronic_components/produkte_pb/application_notes/robustes_design_von_usb_anwendungen.php

da gibt es ein schönes APP-Note über USB2.0 Design im Bezug auf die EMV 
Störfestigkeit.

Wenn du noch mehr über die Auslegung und Hintergründe von USB Systemen 
erfahren möchtest, such mal nach "USB Compliance Test".

Gruß

Sebastian

von Fällt dir was auf? (Gast)


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Sebastian H. schrieb:
> ... EMV Störfestigkeit ...

= elektromagnetische Verträglichkeit Störfestigkeit

von Sebastian H. (pic_freak)


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Fällt dir was auf? schrieb:
> Sebastian H. schrieb:
>> ... EMV Störfestigkeit ...
>
> = elektromagnetische Verträglichkeit Störfestigkeit

Allerdings :) War spät gestern.

Aber umgangssprachlich auch wenns etwas komisch anmuten mag, durchaus 
gebräuchlich , siehe Nemko:

https://www.nemko.com/de/produktpr%C3%BCfung/elektromagnetische-vertr%C3%A4glichkeit-emv/emv-st%C3%B6rfestigkeit

Die Begrifflichkeit sollte aber sicherlich nicht Gegenstand des TO sein.

: Bearbeitet durch User
von Dussel (Gast)


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Finde eigentlich nur ich die Anbindung der Vias im bestellten Layout 
komisch? Das zweite von oben ganz links: Die rote Bahn an der Bohrung 
vorbeigeführt und dann im spitzen Winkel zurück zur Mitte des Vias.
Oder das Via unter X1 oben rechts: Rote und blaue Leiterbahn laufen in 
einer Linie, aber das Via und entsprechend die Anbindung ist versetzt.

Praktisch wird das nachher keinen Unterschied machen, aber warum macht 
man sowas?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Dussel schrieb:
> Praktisch wird das nachher keinen Unterschied machen, aber warum macht
> man sowas?

So etwas passiert bei schlechten Autoroutern, also bei so ziemlich 
allen. In dem "bestellten" Layout sind auch ansonsten sehr viele 
Autorouter-Artefakte zu erkennen. Aber ich gehe davon aus, dass auch der 
TE bei seinem eigenen Versuch zumindestens teilweise den Autorouter 
verwendet hat, denn die dicht an die Pad-Konturen angeschmiegten 
Leiterbahnen sind ein typisches Symptom.

von Dussel (Gast)


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Ok, danke.
Zuerst wollte ich sagen, für 30€ würde ich auch den Autorouter anwerfen. 
Dann dachte ich mir, dass davon ja auch die Lizenz bezahlt werden muss. 
Zum Schluss frage ich mich aber, ob der Inder überhaupt ein Lizenz hat…

von Gustl B. (-gb-)


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No Y. schrieb:
> USB muss differentiell geroutet werden schön als paar (nicht wie bei der
> Eigenentwicklung mal 5mm Abstand dazwischen usw.) mit Impedanz 90Ohm
> diff kontrolliert...

Nein.

Muss nicht, aber sollte. Vor allem bei High Speed USB. Ich vermute aber, 
dass das hier USB 2.0 Low Speed ist mit 12 MBit/s? Da ist die Impedanz 
ziemlich egal und es wird auch so funktionieren wie es aktuell geroutet 
ist.
Sogar USB 2.0 Highspeed funktioniert wunderbar ohne Längenausgleich und 
Impedanzanpassung. Aber wenn man mit wenig Aufwand näher ans Optimum 
kommen kann, dann sollte man das machen.

Aber:
Wenn sich schon Jemand für das Routing bezahlen lässt, dann sollte der 
das besser machen.

Fällt dir was auf? schrieb:
> Sebastian H. schrieb:
>> ... EMV Störfestigkeit ...
>
> = elektromagnetische Verträglichkeit Störfestigkeit

Wenn der TO daas Teil mal verkaufen will sollte er darauf achten. Wenn 
es nur bei ihm auf dem Schreibtisch funktionieren soll, dann kann er es 
ignorieren. Eine 4-lagige Platine mit durchgehender Massenlage wäre da 
von Vorteil wenn er Störungen minimieren will.

von Charly B. (charly)


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MaWin schrieb:
> ............. Man darf bei Eagle nichts ungeprüft übernehmen.

RiCHTiG , deshalb verwende ich f. all meine Layout's meine
eigene Bibliothek, was aber auch mit entsprechend Arbeit
verbunden ist.........,
im gegenzug kommen aber auch vernuenftige Layout's dabei raus

VlG

: Bearbeitet durch User
von No Y. (noy)


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Naja wenn man den USB Compliance Test inkl. Auge usw. bei High-Speed 
bestehen muss, sollte man es schon ordentlich nach Spezifikation 
machen..

Das es auch mit schlechter geht ist natürlich nett, aber ob das dann 
auch zuverlässig (Temperatur usw.)

Aber ja, da da anscheinend Widerstände in D+/D- sind wird es wohl nur 
Full / Low Speed sein und auch so gehen...


Aber da hätte jetzt ein Schaltplan in PDF geholfen...

von Gustl B. (-gb-)


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No Y. schrieb:
> Aber da hätte jetzt ein Schaltplan in PDF geholfen...

Hat er in einem seiner anderen Threads 
Beitrag "Schaltplanentwurf Wearable auf nRF52833 Basis" gepostet ... es geht um 
dieses Modul:

https://www.raytac.com/product/ins.php?index_id=24

Zitat:
"USB 2.0 full speed (12Mbps) controller"

von Profi Layouter (Gast)


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Simon K. schrieb:
>> Was hast du bezahlt ?
>
> 30€ an irgendeinen Inder :-)


You get what you pay for.
Bei einem professionellen Entwickler (wie mir :-) ) hättest Du dafür 
zwar grob 100x soviel gezahlt, es wäre dann aber auch direkt als 
Serienprodukt nutzbar gewesen und kein komplett unbrauchbarer Schrott.

von No Y. (noy)


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Naja 100x finde ich übertrieben. 10x mehr ok... Sowas dürfte bei einem 
Profi eher =<1 Arbeitsstunde sein...

Und wenn man es mit einem "ordentlichen" Programm (nicht Eagle) macht 
sogar deutlich schneller :-D

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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No Y. schrieb:
> Naja 100x finde ich übertrieben. 10x mehr ok... Sowas dürfte bei einem
> Profi eher =<1 Arbeitsstunde sein...

Das zeitaufwändige ist nicht das Routen an sich, welches sich 
tatsächlich in rund einer Stunde erledigen ließe. Aber zuvor müssen noch 
die ganzen Anforderungen mit dem Kunden abgestimmt, Bauelemente 
ausgewählt, Bibliothekssymbole erstellt, der Schaltplan gezeichnet, ein 
erster Platzierungsversuch für die Bauteile gemacht, dem Kunden zur 
Abnahme vorgelegt werden. Nach dem Layouten müssen die Fertigungsdaten 
noch einmal kontrolliert werden. Dann müssen noch die 
Fertigungsanweisungen auf Leiterplatten- und Baugruppenebene verfasst 
werden. In den Stücklisten müssen mit Lieferanten und deren 
Bestellinformationen hinterlegt werden, wozu auch das Überprüfen der 
Lagerbestände und Lieferzeiten gehört. Das ganze Projekt muss in die 
Versionskontrolle aufgenommen werden, usw..

Selbst für solch ein winziges Projekt würde ich daher ca. 1-2 Manntage 
an Arbeit veranschlagen.

: Bearbeitet durch User
von Simon K. (simon1516)


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Hallo zusammen,

danke für die zahlreichen Meinungen. Mir ist es erstmal wichtig, dass 
die Platine funktioniert. Die Tips bzgl. USB und ESD nehme ich dankend 
mit, allerdings erst fürs nächste Mal.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende.

Simon

von No Y. (noy)


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Andreas S. schrieb:
> No Y. schrieb:
>> Naja 100x finde ich übertrieben. 10x mehr ok... Sowas dürfte bei einem
>> Profi eher =<1 Arbeitsstunde sein...
>
> Das zeitaufwändige ist nicht das Routen an sich, welches sich
> tatsächlich in rund einer Stunde erledigen ließe. Aber zuvor müssen noch
> die ganzen Anforderungen mit dem Kunden abgestimmt, Bauelemente
> ausgewählt, Bibliothekssymbole erstellt, der Schaltplan gezeichnet, ein
> erster Platzierungsversuch für die Bauteile gemacht, dem Kunden zur
> Abnahme vorgelegt werden. Nach dem Layouten müssen die Fertigungsdaten
> noch einmal kontrolliert werden. Dann müssen noch die
> Fertigungsanweisungen auf Leiterplatten- und Baugruppenebene verfasst
> werden. In den Stücklisten müssen mit Lieferanten und deren
> Bestellinformationen hinterlegt werden, wozu auch das Überprüfen der
> Lagerbestände und Lieferzeiten gehört. Das ganze Projekt muss in die
> Versionskontrolle aufgenommen werden, usw..
>
> Selbst für solch ein winziges Projekt würde ich daher ca. 1-2 Manntage
> an Arbeit veranschlagen.

Da hast du recht. Ist bei uns nciht anders. Aber ich bin jetzt als 
Ersatz für den Inder ausgegangen.. Also Schaltplan geliefert (ggf. 
direkt im richtigen Format/Programm).. nur platzieren, layouten, 
abliefern, fertig...

Da würde ich dann die 300€ eher veranschlagen...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Simon K. schrieb:
> danke für die zahlreichen Meinungen. Mir ist es erstmal wichtig, dass
> die Platine funktioniert.

Beide Designs sind äußerst grenzwertig. Und von vornherein darauf zu 
setzen, die fertige Baugruppe später irgendwo ins Gehäuse zu kleistern 
statt Befestigungslöcher vorzusehen, ist doch reines Dilletantentum.

Zudem geht es auch nicht um Meinungen, sondern um funktionsfähige 
Schaltungen und herstellbare und bestückbare Leiterplatten und 
Baugruppen. Wahrscheinlich gehörst Du einfach der Generation an, die in 
der Schule usw. gelernt hat, dass harte Fakten nicht wichtig seien, 
solange alle sich wohlfühlen und ihren Namen tanzen können. Der Physik 
ist das aber völlig egal.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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No Y. schrieb:
> Also Schaltplan geliefert (ggf.
> direkt im richtigen Format/Programm).. nur platzieren, layouten,
> abliefern, fertig...
>
> Da würde ich dann die 300€ eher veranschlagen...

Dafür sind 300 Euro genauso hinausgeworfenes Geld wie die 30 Euro. Wenn 
der Layouter gemäß Deiner obigen Auflistung an Tätigkeiten keine 
Bibliothekssymbole erstellen oder anpassen darf, kommt natürlich Murks 
dabei heraus. Und er darf demnach auch keinen Blick auf die Schaltung 
selbst werfen, um zu verstehen, was die Signale überhaupt bedeuten.

Ich freue mich aber hin und wieder über diese Vorgehensweise auch im 
vermeintlich professionellen Bereich, weil solche Kunden anschließend 
mich damit beauftragen, die nicht funktionsfähigen Baugruppen in Betrieb 
zu nehmen, was teilweise erhebliche Anpassungen der Schaltung zur Folge 
hat. Und das nur, weil der kundenseitige Entwickler nur eine grobe 
Schaltungsskizze erstellt hat, die von dem beauftragten externen 
Layouter (ohne relevante Elektronikkenntnisse) exakt 1:1 in eine 
Leiterplatte umgesetzt wird. Aber billig ist er.

von Wühlhase (Gast)


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No Y. schrieb:
> Da würde ich dann die 300€ eher veranschlagen...

Gehe mal von einem Stundensatz von ca. 100 Euro aus. Wie weit würdest du 
damit kommen? Da hast du in den drei Stunden noch nichtmal alle 
Anforderungen mit dem Kunden abgeklärt und den Schaltplan in deinem CAD.

Mit USB und Impedanzkontrolle hast du in drei Stunden vielleicht den 
Layerstack fertig. Absprache mit dem Kunden wo er fertigen lassen will, 
dann suchst du raus mit welchen Materialien der Fertiger so arbeitet, 
und berechnest dann den Lagenaufbau.

von No Y. (noy)


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Nochmal...:
Ich meine reine Layout Arbeit...
Und Daten bereits im richtigen Format / Tool liefern...
Und standard China Lagenaufbau (JLCPCB oder OSH Park)...


Und bei Expedition PCB bspw. ist das mit dem Lagenaufbau / Impedanz 
geroute usw. relativ schnell eingestellt udn "durchgeroutet"...

Gerber raus und ab damit. Rest interessiert dich nicht...

Man spielt quasi "intelligenter" Autorouter...

Auch nix mit Schaltplan kontrollieren usw.

: Bearbeitet durch User
von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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No Y. schrieb:
> Nochmal...:
> Ich meine reine Layout Arbeit...

Da würde ich unter 2h-3h benötigen also die 300€ sind realistisch.
Wer hier mehr veranschlagt ist halt alt und macht alle 15min 
Kaffeepause.

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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Wühlhase schrieb:
> Mit USB und Impedanzkontrolle hast du in drei Stunden vielleicht den
> Layerstack fertig.

Komisch den macht mein Leiterplattenhersteller für mich.
Wer bezahlt dich dafür einen Layerstack in 3h zu erstellen?
Und was machst du die restlichen 2h und 50min?
Ein Kunde hat dafür vielleicht 3h gebraucht für sein 30GHz 10 Lagen 
Rogers Board mit Planar Filtern.
;-)

von Profi Layouter (Gast)


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No Y. schrieb:
> Ich meine reine Layout Arbeit...


Profi Layouter schrieb:
> es wäre dann aber auch direkt als
> Serienprodukt nutzbar gewesen


Ich zitiere mich mal selbst.
Ich meinte schon fertig entwickelt.

von René F. (Gast)


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Ich sehe das ganze nicht so kritisch, für 30€ ist das Layout in Ordnung, 
die verwendeten Signale haben nicht so große Ansprüche, in Deutschland 
wäre das gar nicht möglich, selbst wenn das Layout nur von einem 
Elektroniker gemacht worden wäre und nicht von einem Techniker oder 
Ingenieur.

Mich würde interessieren wo man solche Anbieter findet.

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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René F. schrieb:
> Mich würde interessieren wo man solche Anbieter findet

Gute Idee. Man kann selber 1-2 Tage abrechnen siehe oben und dann aber 
die Arbeit für 30€ auslagern.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Naja 2 Tage/3k finde ich aus etwas viel für so einen Print...

Ich würde aber auch dazu tendieren, dass 300 krass wenig ist...

Nur mal schnell irgendwie das Layout zusammenzuklicken würde sich aber 
ausgehen.
Vorausgesetzt man greift keine Footprints, Datenblätter,... an. Einfach 
nur Schaltplan mit Bibliothek => Gerber.

Das würde ich aber keinem Kunden zumuten. Bisher habe ich wirklich in 
jedem Auftrag noch irgend etwas gefunden das Verbesserungswürdig war.

Dafür würde ich mir wahrscheinlich bei 2 vollen Tagen die Bestückung für 
2-3 Prototypen einreden lassen.

BTW: Bist du dir ganz sicher, dass du da keine einzige 
Befestigungsmöglichkeit brauchst?

73

von Charly B. (charly)


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No Y. schrieb:
>.............. Sowas dürfte bei einem
> Profi eher =<1 Arbeitsstunde sein...
>
> Und wenn man es mit einem "ordentlichen" Programm (nicht Eagle) macht
> sogar deutlich schneller :-D

gugg mal da:
https://kurzelinks.de/d13z

von No Y. (noy)


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Charly B. schrieb:
> No Y. schrieb:
>>.............. Sowas dürfte bei einem
>> Profi eher =<1 Arbeitsstunde sein...
>>
>> Und wenn man es mit einem "ordentlichen" Programm (nicht Eagle) macht
>> sogar deutlich schneller :-D
>
> gugg mal da:
> https://kurzelinks.de/d13z


Hier hampeln nicht nur Hobby Elektroniker im Forum rum ??

von René F. (Gast)


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D. C. schrieb:
> René F. schrieb:
>> Mich würde interessieren wo man solche Anbieter findet
>
> Gute Idee. Man kann selber 1-2 Tage abrechnen siehe oben und dann aber
> die Arbeit für 30€ auslagern.

Klar könnte man das machen, das war aber nicht meine Intention.

von Wühlhase (Gast)


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D. C. schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Mit USB und Impedanzkontrolle hast du in drei Stunden vielleicht den
>> Layerstack fertig.
>
> Komisch den macht mein Leiterplattenhersteller für mich.
> Wer bezahlt dich dafür einen Layerstack in 3h zu erstellen?
> Und was machst du die restlichen 2h und 50min?
> Ein Kunde hat dafür vielleicht 3h gebraucht für sein 30GHz 10 Lagen
> Rogers Board mit Planar Filtern.
> ;-)

Ich sags mal so: Es hat schon Leiterkarten gegeben die nicht mehr 
funktioniert haben, nachdem man den Fertiger gewechselt hat. Aus genau 
diesem Grund: Fertiger 1 hat sich um den Lagenaufbau gekümmert, der 
Kunde hat den niemals irgendwo spezifiziert, und Fertiger 2 hat den halt 
anders gemacht.

Wenn du für deine eigenen Produkte so arbeitest - ok, das sei dir 
ungenommen, mach das ruhig.

Aber zu einer Auftragsarbeit gehört es m.M.n., bestimmte Dinge 
mindestens abzuklären. Je nach dem zu was sich der Kunde verpflichtet 
hat kann es z.B. auch vorteilhaft sein, mehrere Fertiger parallel zu 
beauftragen für den Fall, das einer ausfällt.

Auch mechanische Einwände gehören da mal mit rein. Wenn die Leiterkarte 
15g aushalten muß bevor es sie auseinanderreißt, dann kannst du nicht 
mehr mit Zentelmillimeterkernmaterial kommen.

Wenn es nur ein harmloses Wald- und Wiesenlayout ist, was keinerlei 
Highspeed-Anforderungen hat - schön. Aber auch das will sichergestellt 
sein. Wenn da ein dicker FPGA mit RAM drauf ist, dann ist es ja schon 
eindeutig. Wenn der Kunde aber einen Taktgenerator wie z.B. SiT9121 
verbaut hat und dummerweise nicht auf dessen Flankensteilheit geachtet 
hat, dann sehe ich die Sache an dir als Auftragnehmer, das zu erkennen.

Oben im Layout vom TS liegt eine USB-Leitung, und das heißt: 
impedanzkontrolliert routen. Auch wenn es nur das eine Diffpaar ist. Und 
damit willst du einen definierten Lagenaufbau haben. Und ab da 
unterscheidet sich die Arbeit nicht mehr wesentlich von deinem Kunden 
mit seinem 30GHz-Layout, auch wenn dabei noch keine exotischen 
Materialien zum Einsatz kommen. Ach ja...hat der TS eigentlich mal den 
Temperaturbereich angegeben, in dem die Schaltung werkeln soll?

Nur um das auch nochmal für solche Hinterhoflayouter klar zu stellen: Es 
geht ausdrücklich NICHT darum, ein 08/15-Layout ernstlich hf-tauglich zu 
machen. Sondern sicherzustellen daß der Kunde keine böse Überraschung 
erlebt. Und dazu gehört es eben auch, eine definierte und 
reproduzierbare Basis zu schaffen.

von Dussel (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Aber zu einer Auftragsarbeit gehört es m.M.n.
Wühlhase schrieb:
> Sondern sicherzustellen daß der Kunde keine böse Überraschung
> erlebt.
Wenn es beauftragt wurde, würde ich sagen. Wenn der Kunde "nur ein 
Layout entsprechend dem Schaltplan" wünscht, ist deutliche Arbeit 
darüber hinaus nicht gefordert und nicht erforderlich.
Wenn der Kunde beim Bäcker einen Biokuchen bestellt, muss und darf der 
Bäcker ohne gesonderte Anweisung auch nicht auf Kosten des Kunden nach 
Guatemala reisen, um den Bioanbau der Schokolade sicherzustellen. ;-)

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Wühlhase schrieb:
> Oben im Layout vom TS liegt eine USB-Leitung, und das heißt:
> impedanzkontrolliert routen. Auch wenn es nur das eine Diffpaar ist. Und
> damit willst du einen definierten Lagenaufbau haben.

So, und als erfahrener Entwickler schaut man sich dann eben an, welche 
Stückzahlen zu produzieren sind und ob sich ggf. mit 
Standard-Lagenaufbauten die Anforderungen abdecken lassen. Es geht ja 
nicht bei jedem Produkt gleich um 10k oder mehr, sondern vielfach auch 
nur um vielleicht 10 oder 100 Leiterplatten, von denen womöglich auch 
noch etliche auf einen Nutzen passen. Viele Pool-Anbieter machen 
überhaupt keine Angaben zu ihren Lagenaufbauten, weil sie die 
Pool-Aufträge eben zum Lückenfülllen verwenden. Andere machen 
überwiegend Pool-Aufträge und bieten auch auf diese Art und Weise 
wohldefinierte Lagenaufbauten, die man somit auch für solche 
impedanzdefinierten Leiterplatten einsetzen kann. Es geht ja nicht immer 
darum, dass die Impedanzen aufs Milliohm genau passen, sondern meist ist 
wesentlich entscheidender, dass es innerhalb der Leiterplatte nicht zu 
große Impedanzsprünge gibt.

Letztendlich muss aber der Entwickler einen sinnvollen Kompromiss 
zwischen Entwicklungsaufwand, Herstellkosten und Stabilität des 
Herstellprozesses finden. Es nützt nichts, hier immer nur mit Kanonen 
auf Spatzen zu schießen und so zu tun, als würde man das nächste iPhone 
oder das nächste Raumschiff entwickeln.

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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Wühlhase schrieb:
> Oben im Layout vom TS liegt eine USB-Leitung, und das heißt:
> impedanzkontrolliert routen. Auch wenn es nur das eine Diffpaar ist. Und
> damit willst du einen definierten Lagenaufbau haben

Man muss nicht bei jedem Projekt mit Kanonen auf Spatzen schießen.
Bei den ganzen Consumer-Bluetooth Geräten verwendet auch niemand HF 
Prepregs sondern Standard FR4.
Bei der Schaltung ist doch Wurst ob du die Impedanz auf 5% triffst oder 
nicht. Aber solange der Kunde 500€ für einen Impedanz-Testcoupon mit 
Messung und Protokoll ausgibt ist ja alles gut.

von Simon K. (simon1516)


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Hi,

mal eine andere Frage. Gibt es einen Lötservice, der mir so eine Platine 
löten würde? Habe einen BGA Chip auf der Platine und QFN. Selbstversuch 
wäre eher die Notlösung.

Ich habe darauf geachtet, dass ALLES bis auf den Bluetooth Chip bei 
Mouser erhältlich ist.

Gibt es einen Service, der es aktzeptiert, dass man Bauteile dort 
hinschickt zum löten? Oder nehmen die nur Bauteile aus ihrem 
Standardsortiment. Ich weiß jetzt schon, dass ein paar Bauteile wie z.B. 
der Bluetooth Chip bei keinem solcher Dienstleiser gelistet sein wird...

Das Ganze sollte auch für 10 Boards möglich sein, also kleine Stückzahl.

Danke und Gruß

Simon

: Bearbeitet durch User
von georg (Gast)


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Simon K. schrieb:
> Ich habe darauf geachtet, dass ALLES bis auf den Bluetooth Chip bei
> Mouser erhältlich ist

Ich habe da schon mal Muster teilbestücken lassen - da war ein QFP100 
drauf, den hat mir jemand professionell gelötet für ca. 25 EUR, den Rest 
SMD und THT habe ich dann selber bestückt, also musste ich nur den 
QFP-Chip mitliefern.

Nur als Tip, es ist schon länger her und ich weiss nicht mehr wo das 
war. Einfach fragen.

Georg

von Pandur S. (jetztnicht)


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Mein Bestuecker laesst mich auch anliefern. Ich habe oft nur 10 oder 
weniger Platten. Ich liefere an was ich anliefern will, das waeren dann 
die spezialisierten Teile, den Rest bestellt er. Das Huehnerfutter hat 
er selbst an Lager.

Ich hatte vorher einmal einen Bestuecker der hatte einen guten 
Einkaeufer, der konnt gute Preise aushandeln - fuer nmindestens eine 
Stange, oder Rolle. Bedeutet wir bekamen neben der Fertigung einen Arm 
voll mit angefangenen Stangen und Rollen, welche den Wert der Bestellung 
bei weiten ueberstieg...

Wenn ich Einkaufe fuer die Entwickung, kaufe ich auch gleich fuer die 
Nullserie ein. Denn dann fangen ueblicherweise die Termindruecke an. Der 
Kunde will sofort... Doof, wenn dann etwas grad nicht lieferbar ist.

: Bearbeitet durch User
von Thom Lab (Gast)


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Die meisten grösseren PCB-Produktionsfirmen bieten auch so einen Service 
(einige aber nur SMD/SMT Bauteile) an. Beispiele sind:
https://www.pcbway.com/pcb-assembly.html
https://www.seeedstudio.com/prototype-pcb-assembly.html
https://jlcpcb.com/smt-assembly
https://www.eurocircuits.com/pcb-prototypes-33-manufactured-and-assembled/

Bei den meisten gibt man einfach den BOM dazu und fertig (Teil-Assembly 
sollte aber auch möglich sein).

von Andi (Gast)


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Andreas S. schrieb:
>> Oben im Layout vom TS liegt eine USB-Leitung, und das heißt:
>> impedanzkontrolliert routen. Auch wenn es nur das eine Diffpaar ist. Und
>> damit willst du einen definierten Lagenaufbau haben.
>
> So, und als erfahrener Entwickler schaut man sich dann eben an, welche
> Stückzahlen zu produzieren sind und ob sich ggf. mit
> Standard-Lagenaufbauten die Anforderungen abdecken lassen.

Als erfahrener Entwickler habe ich eine Checkliste was ich bei einer 
USB-Verbindung zu berücksichtigen habe.
Wenn ich schon aus Kostengründen auf 2 Lagen bleiben (muss) kann ich 
doch wenigstens die restlichen (in wirklich jeder App-Note angeführten) 
Punkte berücksichtigen.
Das sehe ich in keinem der beiden oben angeführten Layouts auch nur 
ansatzweise realisiert.

Damit erübrigt sich für mich jedwege Diskussion wie:

> Letztendlich muss aber der Entwickler einen sinnvollen Kompromiss
> zwischen Entwicklungsaufwand, Herstellkosten und Stabilität des
> Herstellprozesses finden. Es nützt nichts, hier immer nur mit Kanonen
> auf Spatzen zu schießen und so zu tun, als würde man das nächste iPhone
> oder das nächste Raumschiff entwickeln.

Da hier kein Kompromiss gemacht wurde, sondern einfach Bauteile 
platziert und Leitungen gezogen wurden, ohne auch nur eine Sekunde über 
die zugrundeliegende Physik nachzudenken.
Und wenn jemand die Physik dahinter nicht verstehen kann oder will (ist 
tatsächlich ja leider kein einfaches Thema) dann sollte man zumindest 
die in App-Notes zugängliche Design-Vorschläge durchgehen und sich 
danach richten.

Aus meiner Sicht wäre der einzig valide Kompromiss gewesen:
Verzicht auf impedanzdefiniertes Layout: ok.
Aber eben nur wenn alle anderen Regeln (die einfach umzusetzen sind) 
eingehalten werden.

Auch wenn es nur ein Hobbyprojekt ist, darf ich als 'erfahrener 
Entwickler' so eine Arbeit bzw. Herangehensweise nicht auch noch 
verteidigen?

von Gustl B. (-gb-)


Angehängte Dateien:

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So, hier mal ein Schnellschuss während ich den Tatort zeitsouverän 
nachgeguckt habe.

Jetzt mit ordentlichem IC Package und mit Befestigungslöchern weil noch 
sehr viel Platz war.

Edit:
Oh man ... dieses Eagle hat da viel weiße Fläche mit gespeichert, sorry, 
hätte ich mir vorher angucken sollen M-)

Edit:
Ich sehe ausserdem, dass Top und Bottom jeweils beide Lagen enthält. Oh 
man, wenn man in Eagle die Ansicht auf eine einzelne Lage stellt und 
dann exportiert, dann exportiert der trotzdem alle Lagen. Man man man 
... wurde nachgereicht.

: Bearbeitet durch User
von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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Gustl B. schrieb:
> So, hier mal ein Schnellschuss

Daumen hoch. Welchen Inder hast du beauftragt? ;-)

von Simon K. (simon1516)


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Hi,

Gustl B. schrieb:
> So, hier mal ein Schnellschuss während ich den Tatort zeitsouverän
> nachgeguckt habe.

Das sieht sehr übersichtlich aus, auf deiner Platine. Hast du etwa 
Bauteile entfernt oder wieso sieht das so viel "leerer" aus wie bei mir? 
:-D

Würdest du mir auch die .brd Datei deines Layouts überlassen?


Noch etwas Generelles:

Ich beschäftige mich gerade damit, wie ich diese Platine bestückt 
bekomme. Wenn ich ca. 10 Platinen komplett bestücken lasse, kostet mich 
das ca 400€ wegen der teuren Einrichtung der Bestückungsmaschine.

Vom selbst bestücken/löten hindern mich zwei Dinge:
1. BLE Modul im BGA Gehäuse
2. ICM 20948 Sensor als QFN 24 Pin

Daher habe ich nach einem anderen BLE Modul gesucht und folgendes 
gefunden:

https://www.varia-store.com/de/produkt/35581-minew-ms88sf2-bluetooth-low-energy-modul.html#technischedaten

Keine Pads unter der Platine, Kontakte lediglich nach außen mit 1,1mm 
Pinabstand.

Ist das mit Heißluft lötbar? Was ist mit dem QFN? Da mach ich mir 
ehrlich gesagt nicht so große Sorgen.

Es ist grundsätzlich kein Problem, die 400€ oder auch mehr zum Bestücken 
auszugeben. Allerdings kann ich es mir nicht leisten für diesen Betrag 
bestücken zu lassen - dann bemerken die Schaltung funktioniert nicht aus 
irgendeinem Grund - das gleiche dann ein paar mal hintereinander. Wenn 
ich eine selbst lötbare Lösung habe, kann ich selbst alles 10 mal neu 
löten und rumprobieren, ohne das es viel kostet.

Was meint ihr?

Gruß

Simon

von Gustl B. (-gb-)


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Simon K. schrieb:
> Hast du etwa
> Bauteile entfernt oder wieso sieht das so viel "leerer" aus wie bei mir?

Nö, meine Taktik ist Folgende:
Alle verschiebbaren Bauteile so anordnen, dass das gut passt. Dann die 
Baugrummen auf eine Seite zusammenschieben. Hier habe ich alles nach 
oben geschoben. Und dann habe ich von oben nach unten angefangen. Und 
dann die noch unverbundenen Bauteile jeweils soweit wieder nach unten 
geschoben wie ich weiter oben jeweils Platz brauchte. Die Methode geht 
schnell und führt zu kompakten Layouts.

Simon K. schrieb:
> Würdest du mir auch die .brd Datei deines Layouts überlassen?

Den Stand von heute Nachmittag/Abend habe ich nicht mehr. Ich wollte 
noch etwas weiteroptimieren und habe jetzt den QFN IC recht mittig 
platziert, komme aber nicht zu einer schöneren Lösung wie vorher. Das 
ist jetzt vielleicht zu 70% geroutet und braucht deutlich mehr Vias. 
Baue lieber das nach was du in den Bildchen siehst.

Simon K. schrieb:
> Ich beschäftige mich gerade damit, wie ich diese Platine bestückt
> bekomme.

Ist das nicht etwas spät? Das sollte man machen bevor man den Schaltplan 
zeichnet und das Layout anfängt.
Genauso sollte man vorher Preise und Verfügbarkeit prüfen und Dinge bei 
denen man sich nicht sicher ist mal durchsimulieren oder vielleicht auch 
mehrere Bestückungsoptionen vorsehen wie z. B. Pullup und Pulldown 
gleichzeitig.

Simon K. schrieb:
> Keine Pads unter der Platine, Kontakte lediglich nach außen mit 1,1mm
> Pinabstand.
>
> Ist das mit Heißluft lötbar? Was ist mit dem QFN? Da mach ich mir
> ehrlich gesagt nicht so große Sorgen.

Die 1,1 mm kann man sehr problemlos mit dem Kolben löten, aber natürlich 
auch mit Heißluft.
Dein QFN ist einer mit besonders kleinem Pinabstand, nämlich 0,4 mm. Da 
wird es mit dem Kolben schon sportlich, geht aber auch. Mit Heißluft 
geht das da aber sehr viel einfacher. Ausserdem ist viel Flussmittel 
tatsächlich viel gut!

Simon K. schrieb:
> dann bemerken die Schaltung funktioniert nicht aus
> irgendeinem Grund

Äh ... also das solltest du sowieso ausschließen. Diese doch recht 
kleine Schaltung kannst du problemlos vorher auf einem Steckbrett 
aufbauen (das Hühnerfutter). Die ICs kann man mit Fädeldraht 
steckbrettkompatibel machen.

Meine Strategie wäre also:
Entweder du baust das vorher mal selber auf und hast dann eine 
funktionierende Lösung oder du macht eine Schaltung die sehr 
wahrscheinlich funktioniert und lässt die fertigen. Also eine mit 
Bestückungsvarianten an Stellen an denen du dir nicht sicher bist oder 
so.
Aber auch da kann es Fehler geben. Die lässt du dann also erstmal nur 
als Einzelstück bauen. Wenn die nicht funktioniert kannst du da Fehler 
suchen und durch Fädeldraht beheben. Die Fehler behebst du dann auch in 
deiner Schaltung und dem Layout und das lässt du dann in größerer 
Stückzahl fertigen.

Andererseits:
Die Platine ist klein und kommt sehr billig aus China. Da kann man auch 
gleich 10 Stück bestellen. Mit etwas Übung kann man das auch selber 
bestücken oder du wählst etwas größere Bauteile. Gibt es einen Grund 
wieso das gerade dieser Sensor in dem 3mm x 3 mm QFN24 wurde und nicht 
ein anderer Sensor in einem schönen TSSOP oder MSOP?
Und wenn es kein Bauteil mit BGA sein muss, dann gibt es eigentlich auch 
keinen Grund so eines zu wählen. Ausser Platzgründe oder so, aber Platz 
ist reichlich vorhanden.

von Gustl B. (-gb-)


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Oh, die Bildchen oben nicht nachbauen, da ist ein Fehler drinnen. 
Ausserdem kann man das deutlich besser machen wenn man mehr Wert darauf 
legt die Rückseite/Massenlage nicht zu durchschneiden. Das könnte man 
weiter optimieren wenn man z. B. 0 Ohm Widerstände als Brücken 
verwendet.

Ausserdem sollte man sich vor dem Layout klar darüber werden wo man das 
bestellt und dann auch den dazu passenden DRC verwenden.

von Simon K. (simon1516)


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Hallo Gustl,

danke für deine Hilfe.

Ich habe mir jetzt sehr lange Gedanken gemacht, wie ich es am besten 
anpacke. Ich denke am meisten Sinn macht es, wie du sagtest, die 
Schaltung vorab einmal aufzubauen. Vorteilhaft ist, dass mir für das BLE 
Modul das dev Board 
(https://www.raytac.com/product/ins.php?index_id=97)vorliegt. Hier kann 
ich die restliche Schaltung gut drauf aufbauen. Die einzelnen 
Komponenten werde ich morgen bestellen.

Noch nicht ganz klar ist mir, welchen Sensor ich verwenden könnte. 
Leider finde ich sämtliche 9 DOF Sensoren (gyro+accel+magnetometer) 
lediglich als QFN package oder ähnlich. Gibt es so Sensoren überhaupt 
als TSSOP oder MSOP?

Das Layout versuche ich nochmal zu verbessern, allerdings erst wenn die 
Thematik mit dem Sensor geklärt ist.

Gruß

Simon

von Gustl B. (-gb-)


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Müssen denn alle Sensoren in einem Package sein? Du könntest auch 3 
einzelne ICs verwenden.
Aber ja, heutzutage ist das oft klein. Ich habe hier einen ADXL363 
verbaut und der ist auch nur 3mm x 3mm.

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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Simon K. schrieb:
> Wenn ich ca. 10 Platinen komplett bestücken lasse, kostet mich das ca
> 400€ wegen der teuren Einrichtung der Bestückungsmaschine.

Lass es erstmal. Wenn du damit keine Erfahrung hast setzt du das Geld 
direkt in den Sand.
Man muss viel beachten damit so eine Schaltung auch produzierbar ist. 
Ist die Schaltung privat oder willst du die verkaufen?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Falls Du tatsächlich einen Fertiger finden solltest, um die 
Leiterplatten bestücken zu lassen, würde der sich ganz besonders darüber 
"freuen", vereinzelte Leiterplatten ohne Nutzenrand, Transportlöcher und 
Passermarken zu erhalten. Dann müsste er nämlich extra eine Halterung 
o.ä. konstruieren und Dir ggf. in Rechnung stellen. Ebenso gibt es auch 
eine untere Grenze für die Abmessungen des Nutzens. Und die 
Pastenschablone muss natürlich auch zum Nutzen und nicht zur 
Einzelleiterplatte passen.

Daher ist es in den meisten Fällen im sinnvollsten, die Leiterplatten 
auch über den Fertiger zu beziehen, denn so kann dieser auch noch die 
für ihn wichtigen Dinge hinzufügen.

von Simon K. (simon1516)


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Gustl B. schrieb:
> Müssen denn alle Sensoren in einem Package sein? Du könntest auch 3
> einzelne ICs verwenden.

Nein, nicht zwingend, ich finde es aber deutlich einfacher und muss auch 
nix synchronisieren. Aber zur Not bestelle ich den Sensor einfach als 
Breakout Board, das sollte zum Testen der Schaltung ausreichen.

D. C. schrieb:
> Lass es erstmal. Wenn du damit keine Erfahrung hast setzt du das Geld
> direkt in den Sand.
> Man muss viel beachten damit so eine Schaltung auch produzierbar ist.
> Ist die Schaltung privat oder willst du die verkaufen?

Irgendwann möchte ich die auch mal verkaufen. Es ist aber nicht schlimm, 
wenn es noch Verbesserungspotenzial gibt. Wichtig ist erstmal, dass die 
Schaltung funktioniert. Die Elektronik ist ein wichtiger Meilenstein für 
uns, da wir ab diesem Zeitpunkt die Daten über eine App an einen Server 
senden können und dann Datenanalyse betreiben können.

Wieso meinst du, dass das Geld in den Sand gesetzt ist? Wenn ich die 
Schaltung vorher aufbaue und alles funktioniert sollte es doch auch auf 
einer Platine klappen, oder sehe ich das falsch?

Andreas S. schrieb:
> Daher ist es in den meisten Fällen im sinnvollsten, die Leiterplatten
> auch über den Fertiger zu beziehen, denn so kann dieser auch noch die
> für ihn wichtigen Dinge hinzufügen.

Bei dem Angebot, welches ich hab online kalkulieren lassen war alles aus 
einer Hand. Von der Leiterplattenfertigung bis zur Bestückung.



Gruß

Simon

: Bearbeitet durch User
von Gustl B. (-gb-)


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Es gäbe noch von Bosch den BMX160 
https://www.mouser.de/datasheet/2/783/BST-BMX160-DS000-1509610.pdf der 
hat statt 0,4 mm Beinchenabstand 0,5 mm. Allerdings sind das keine 
Beinchen sondern Pads. Die kann man aber mit Heißluft gut löten.

von Simon K. (simon1516)


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Gustl B. schrieb:
> Es gäbe noch von Bosch den BMX160
> https://www.mouser.de/datasheet/2/783/BST-BMX160-DS000-1509610.pdf der
> hat statt 0,4 mm Beinchenabstand 0,5 mm. Allerdings sind das keine
> Beinchen sondern Pads. Die kann man aber mit Heißluft gut löten.

Hi Gustl,

danke für den Vorschlag. Ich werde allerdings bei dem ICM 20948 bleiben 
und bleibe optimistisch, dass ich diesen gelötet bekomme. Grund ist, 
dass ich mich schon sehr stark mit dem Sensor beschäftigt habe und auch 
das Breakout Board schon bestellt habe.

Ich habe nun auch die anderen Bauteile bei Mouser bestellt und baue die 
Schaltung dann die Tage mal nach. Eigentlich kann ich das PCB ja auch 
erst fertigen lassen, wenn ich mit der kompletten Firmware durch bin 
oder? Es gibt einiges zu konfigurieren bzw in Betrieb zu nehmen:

- Battery Gauge
- nRF52833 (VDD, Power Supply)
- Interrupts, Sleep Modes

Wahrscheinlich noch einiges mehr.

Das kann ich denke ich alles auf einem Steckbrett machen, wüsste nicht 
wieso ich dazu eine fertige Platine benötige. Und wenn dann alles 
funktioniert, kann man immernoch die Platine fertigen lassen. Dann kann 
ich auch sicher sein, das alles so funktioniert wie es geplant war. Die 
Kosten bis hierhin sind zudem sehr überschaubar.

Mach das Sinn so? Wenn nein, was macht Sinn? :-)

Gruß Simon

von georg (Gast)


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Simon K. schrieb:
> Mach das Sinn so? Wenn nein, was macht Sinn? :-)

Ob es günstiger ist, eine Platine zu designen, die wahrscheinlich nicht 
endgültig ist, oder sich die (Mehr-) Arbeit zu machen, eine 
Lochrasterschaltung zusammenzulöten, kann man nicht allgemein 
beantworten, das kommt u.a. drauf an wofür man am besten qualifiziert 
ist - ich ziehe eine erste Layoutversion vor, weil ich ein erfahrener 
Layouter bin. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass nach Testen der 
Hardware meistens schon eine endgültige Version fast fertig ist. 
Besonders wenn man viel Erfahrung hat und demzufolge nicht allzuviele 
Fehler im Erstentwurf eingebaut hat und man nur noch kleinere Änderungen 
braucht.

Aber wie gesagt, das ist individuell zu entscheiden. Wenn du besser 
Lochrasterlöten kannst statt Layouten dann ist das eben so (aber beim 
Layouten kannst du neue Fehler einbauen).

Zusätzlich hängt das natürlich von der Aufgabe ab. Sachen die für mich 
völliges Neuland sind probiere ich auch zunächst mal einfachstmöglich 
aus.

Georg

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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Simon K. schrieb:
> Irgendwann möchte ich die auch mal verkaufen.

Dann hol dir bitte Profis mit ins Boot.
Die Erfüllung aller relevanten Normen und Zulassungen und die damit 
einhergehenden Schaltplan und Layoutänderungen verschlingen ohne 
Erfahrung viele tausende Euros.

: Bearbeitet durch User
von Thom Lab (Gast)


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georg schrieb:
> ich ziehe eine erste Layoutversion vor

Bei mir genauso. Hauptsächlich hat das damit zu tun, dass ich nicht 
gerne mit gestecktem hantiere. Für mich ist das Breakboard gut, um die 
Schaltung zu testen (oder einzelne Teile davon), um die Firmware zu 
schreiben habe ich aber lieber ein Stück vor mir, bei welchem ich mir 
auch keine Sorgen machen muss das ein Jumper-Wire herausfällt und 
deswegen z.B. das I2C nicht funktioniert.

von Gustl B. (-gb-)


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georg schrieb:
> ich ziehe eine erste Layoutversion vor,

Mache ich selbst für mich auch. Aber da weiß ich bei einem Großteil der 
Schaltung schon, dass der ganz sicher funktioniert weil das c&p aus 
funktionierenden Schaltungen ist.

Aber ja, Platinen sind heutzutage nicht wirklich teuer wenn man keine 
Spezialanforderungen hat. Auch wenn man z. B. einen 3mm x 3mm QFN24 
löten lernen will kann eine Platine layouten auf der eben mehrere der 
Footprints drauf sind mit Testpunkten. Das bekommt man sehr günstig und 
darauf bestückt man dann den billigsten IC in dem Package. Ist eine 
prima Lötübung.

georg schrieb:
> Sachen die für mich
> völliges Neuland sind probiere ich auch zunächst mal einfachstmöglich
> aus.

Richtig, da kann man auch gut nur Teilschaltungen auf Steckbrett 
aufbauen und daran rumspielen.

Simon K. schrieb:
> Irgendwann möchte ich die auch mal verkaufen.

Jetzt muss er erstmal zeigen, dass er da ein Produkt hat das 
funktioniert. Für den Verkauf sollte er noch abschätzen ob es überhaupt 
Bedarf gibt.

D. C. schrieb:
> Dann hol dir bitte Profis mit ins Boot.

Ja. Oder sehr viel Geld und mehrere Iterationen. Wobei ... bei der 
Schaltung wurd es kaum Probleme geben wenn die Schaltung an sich 
funktioniert. Trotzdem wird das am Ende teuer.

Thom Lab schrieb:
> Hauptsächlich hat das damit zu tun, dass ich nicht
> gerne mit gestecktem hantiere.

Das mag ich auch nicht eben wegen Kontaktproblemen. Ich löte mir die 
Schaltung dann ohne Platine oder auf Lochraster mit Fädeldraht zusammen. 
Das ist zwar umständlicher, aber man jagt keine komischen Geisterfehler 
die durch das Steckbrett herkommen.

von Simon K. (simon1516)


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Hallo zusammen,

danke für eure Beiträge.

Ich muss ehrlich gestehen, mir noch nicht allzu viele Gedanken darüber 
gemacht zu haben, ob so ein Produkt überhaupt in Deutschland verkauft 
werden darf.

Daher die Frage: Gibt es Dienstleister (bitte namentlich nennen), die so 
einen Produkt-Werdegang komplett unter Einhaltung aller Gesetze 
begleiten? Ihr kennt die Schaltung. Was kostet sowas? Wie lange dauert 
sowas? Es handelt sich um ein einfaches Wearable für den 
Fitness-Bereich. Vielleicht gibt es ja auch Förderer für solche 
Projekte, die ein StartUp bei so einem Weg begleiten. Wir machen sowas 
leider erst zum ersten Mal.

Ach, und falls jemand so eine Produktentwicklung mit begleiten möchte, 
Spass daran hat und nebenberuflich noch etwas Puffer hat, DANN gerne PN 
an mich :-)

Grüße

Simon

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Simon K. schrieb:
> Daher die Frage: Gibt es Dienstleister (bitte namentlich nennen), die so
> einen Produkt-Werdegang komplett unter Einhaltung aller Gesetze
> begleiten? Ihr kennt die Schaltung. Was kostet sowas? Wie lange dauert
> sowas? Es handelt sich um ein einfaches Wearable für den
> Fitness-Bereich. Vielleicht gibt es ja auch Förderer für solche
> Projekte, die ein StartUp bei so einem Weg begleiten. Wir machen sowas
> leider erst zum ersten Mal.

Ich mache sowas. Kontakt kommt per PM...

Aktuell laufen 2 Projekte mit Startups.
Jeweils low-power Anwendungen mit NB-IoT.

Preis hängt davon ab was ihr erwartet (also z.B. mit 
Fertigungsüberleitung für 100k/Jahr mit Kundenspezifischem Gehäuse oder 
nur 10 Stück Prototypen im 3D Druck Gehäuse).

73

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Simon K. schrieb:
> Daher die Frage: Gibt es Dienstleister (bitte namentlich nennen), die so
> einen Produkt-Werdegang komplett unter Einhaltung aller Gesetze
> begleiten?

Genau solche Leistungen biete ich mit meinem Ingenieurbüro an.

> Ihr kennt die Schaltung. Was kostet sowas? Wie lange dauert
> sowas? Es handelt sich um ein einfaches Wearable für den
> Fitness-Bereich.

Die Schaltung ist der einfachste Teil. Aufwändiger wird es bei dem 
Gehäuse und dem ganzen "Papierkram", insbesondere wenn das Produkt in 
mehreren Ländern vertrieben werden soll.

> Vielleicht gibt es ja auch Förderer für solche
> Projekte, die ein StartUp bei so einem Weg begleiten. Wir machen sowas
> leider erst zum ersten Mal.

Es gibt etliche öffentliche Fördertöpfe, teils projektbezogen und teils 
unternehmensbezogen. Dies sollte man vor Projektbeginn genau abklären.

> Ach, und falls jemand so eine Produktentwicklung mit begleiten möchte,
> Spass daran hat und nebenberuflich noch etwas Puffer hat, DANN gerne PN
> an mich :-)

Ich mache das nicht nebenberuflich, sondern hauptberuflich.

Weiteres ggf. per E-Mail (andreas@schweigstill.de) bzw. PN.

von Wühlhase (Gast)


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D. C. schrieb:
> Man muss nicht bei jedem Projekt mit Kanonen auf Spatzen schießen.
> Bei den ganzen Consumer-Bluetooth Geräten verwendet auch niemand HF
> Prepregs sondern Standard FR4.

Ich würde auch nichts anderes als FR4 benutzen.


D. C. schrieb:
> Bei der Schaltung ist doch Wurst ob du die Impedanz auf 5% triffst oder
> nicht. Aber solange der Kunde 500€ für einen Impedanz-Testcoupon mit
> Messung und Protokoll ausgibt ist ja alles gut.

Bei USB kannst du, soweit ich weiß, auch 10% Toleranz noch erlauben. 
Aber es sollte eben auch nicht mehr sein. Und Gewissheit sollte man 
haben. USB funktioniert wahrscheinlich auch dann noch wenn du 15% 
daneben liegst, aber da bist du nunmal außerhalb der Spezifikation und 
irgendwann gehts halt nicht mehr.
Oder es funktioniert noch mit deiner 0,5m-Strippe auf deinem 
Entwicklerschreibtisch, aber das 4m-Kabel deines Kunden bringt soviel 
Dämpfung mit daß...


Dussel schrieb:
> Wenn es beauftragt wurde, würde ich sagen. Wenn der Kunde "nur ein
> Layout entsprechend dem Schaltplan" wünscht, ist deutliche Arbeit
> darüber hinaus nicht gefordert und nicht erforderlich.

Ein guter Punkt. Man kann natürlich mit dem Kunden alles Mögliche 
aushandeln, auch das man für 30 Euro den Autorouter durchlaufen läßt und 
sonst nichts weiter tut. Kann man machen, ja. Ich hab da vielleicht gut 
Reden weil ich nicht selbständig bin, aber:

a) Hätte ich definitiv keine Lust, meinen Ruf einerseits mit solchen 
Billigangeboten und solch schlampigem Ergebnis zu ruinieren

b) Hinterher mit dem Kunden zu klären warum seine Schaltung nicht 
funktioniert. Sei es das der Schaltplan fehlerhaft war, oder daß es 
tatsächlich an deinem Layout liegt und nicht passiert wäre, wenn du dir 
etwas mehr Zeit genommen hättest.

Die meisten Kunden werden trotzdem ihre Ansprüche haben, auch wenn sie 
deren Erfüllung nur ungern bezahlen wollen. Nur weil man nicht bereit 
ist, viel auszugeben, muß man sich ja nicht gleich mit wenig 
Gegenleistung begnügen.

Vielleicht ist es auch einfach eine Frage der Persönlichkeit: Ich nehme 
lieber ein paar Euro mehr in die Hand und kaufe etwas Gutes - oder lasse 
es.
Und umgedreht mache ich lieber ordentliche Arbeit (die dann halt auch 
entsprechend kostet) und bin am Ende des Tages auch damit zufrieden, als 
daß ich an dem Auftrag von vornherein kaum etwas verdiene, dafür 
wohlwissend halbgares Zeug ausliefere, und mir dafür möglicherweise viel 
Streß und laute Telefonate an die Backe klemme.

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