Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Suche Bauteil 7927


von Daniel P. (peini7)



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Hallo zusammen,

ich habe eine Heidenhain Digitalanzeige, bei der leider ein Bauteil 
durchgebrannt ist. Leider habe ich keine Ahnung, was das für ein Teil 
sein soll.
Zum Glück sind noch ein paar weitere dieser Teile auf der Platine 
vorhanden, wodurch ich zumindest die Nummer "7927" lesen konnte.

Hat vielleicht jemand eine Idee, was das für ein Bauteil sein könnte?
Eine Diode, ein Überspannungsschutz, ...?

Für jeden Rat wäre ich dankbar.

von Anja (Gast)


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7927 = Datecode 1979 KW 27
schau mal was auf der anderen Seite des Bauteils steht.

Früher gab es mal Tantel-Elkos in dieser Bauform.

Gruß Anja

von Georg A. (georga)


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Ich sehe drei von den Dingern, im zweiten Bild links/rechts unten und 
einmal oben zwischen den Dioden und Elkos. Eigentlich sieht nur der 
rechts noch gut aus. Tantal klingt durchaus vernünftig, hab die Bauform 
aber noch nie gesehen. Kannst du mal nachmessen, ob der rote Pin von dem 
Ding links unten zufälligerweise an Pin 3 von dem LM339 daneben geht?

von Jürgen von der Müllkippe (Gast)


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Sieht aus wie ein Styroflex Kondensator. Der Kapazitätswert steht auf 
der anderen Seite.

von Michael B. (laberkopp)


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Daniel P. schrieb:
> Hat vielleicht jemand eine Idee, was das für ein Bauteil sein könnte?

axialer Tantalkondensator 
https://de.wikipedia.org/wiki/Tantal-Elektrolytkondensator

Ich würde auch die ELkos auf Kapazitätsverlust prüfen, bei Nennspannung.

von Daniel P. (peini7)



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Danke für eure raschen Antworten.

Anja schrieb:
> 7927 = Datecode 1979 KW 27
> schau mal was auf der anderen Seite des Bauteils steht.

Ah danke..
Hab nun doch noch was drauf gefunden.
Auf der einen Seite steht "MTP" und auf der anderen "5.8 MF" oder "6.8 
MF". Ist etwas schwer zu erkennen, aber ich denk mal eher 6.8, glaub das 
ist gängiger.

Auf dem kaputten Elko sieht man auch noch eine 8 und ein M. Wird also 
wohl wahrscheinlich der gleiche sein.

Georg A. schrieb:
> Kannst du mal nachmessen, ob der rote Pin von dem
> Ding links unten zufälligerweise an Pin 3 von dem LM339 daneben geht?

Nein der geht zu Pin 2. Gegen Pin 3 messe ich ca. 1,6k Ohm.

Georg A. schrieb:
> Eigentlich sieht nur der
> rechts noch gut aus.

Ich denke der links ist auch noch ok. Das was da weg steht ist nur ein 
Stück Tixo oder sowas.

von hinz (Gast)


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Daniel P. schrieb:
> Auf der einen Seite steht "MTP" und auf der anderen "5.8 MF" oder "6.8
> MF". Ist etwas schwer zu erkennen, aber ich denk mal eher 6.8, glaub das
> ist gängiger.

https://de.wikipedia.org/wiki/E-Reihe

von Dietrich L. (dietrichl)


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Daniel P. schrieb:
> Georg A. schrieb:
>> Eigentlich sieht nur der
>> rechts noch gut aus.

Dann kannst du den guten ja auslöten und messen. Wenn es ein Elko ist, 
musst du dann nur noch die Spannung erraten...

von Harald W. (wilhelms)


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Dietrich L. schrieb:

> Dann kannst du den guten ja auslöten und messen. Wenn es ein Elko ist,
> musst du dann nur noch die Spannung erraten...

Da würde ich mich auf die Betriebsspannung der ganzen Schaltung
konzentrieren. Und am besten alle anderen Tantal-Cs auch raus-
schmeissen und durch Al-Elkos ersetzen.

von Daniel P. (peini7)


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Alles klar, danke euch.

von Anja (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Und am besten alle anderen Tantal-Cs auch raus-
> schmeissen und durch Al-Elkos ersetzen.

Diese hermetisch dichten Tantals haben normalerweise eine wesentlich 
höhere Lebensdauer wie die neueren Tantal-perlen oder Al-Elkos.
Ich würde nur das tauschen was wirklich defekt ist.

Gruß Anja

von hinz (Gast)


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Anja schrieb:

> Diese hermetisch dichten Tantals haben normalerweise eine wesentlich
> höhere Lebensdauer wie die neueren Tantal-perlen oder Al-Elkos.

Du meinst die nassen Tantaliden mit Mil-Spec, aber solche sind das hier 
nicht.

von Anja (Gast)


Angehängte Dateien:

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Nein die meine ich nicht, ich meine die hier:

jetzt zeige mir mal einen AL-Elko der diese Lebensdauer im Datenblatt 
stehen hat. Meist ist irgendwo bei 2000-8000 Betriebsstunden Schluß.

Gruß Anja

von hinz (Gast)


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Anja schrieb:
> Nein die meine ich nicht, ich meine die hier:

Mea culpa, dass die auch eine derart lange Lebensdauer haben sollen war 
mir nicht bekannt.

von Harald W. (wilhelms)


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Anja schrieb:

> Nein die meine ich nicht, ich meine die hier:
>
> jetzt zeige mir mal einen AL-Elko der diese Lebensdauer im Datenblatt
> stehen hat. Meist ist irgendwo bei 2000-8000 Betriebsstunden Schluß.
>
> Gruß Anja

Nun früher neigten Tantalkondensatoren zu Spontankurzschlüssen,
wenn sie parallel zu Spannungsquellen geschaltet wurden. Ob das
für die obige Baureihe auch zutrifft, weiss ich nicht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Harald W. schrieb:
> Ob das
> für die obige Baureihe auch zutrifft, weiss ich nicht.

Nein, diese hier gehen wirklich nur selten kaputt, im Gegensatz zu den 
runden Pillen, die gerne in den 70ern und 80ern verbaut wurden.
Aber bei einem Gerät von 1979/1980 darf das doch mal passieren.
Die 'Pillen' haben einfach keine raschen Spannungsanstiege vertragen, 
was sie als Abblock-C ungeeignet machte. Im Signalweg haben sie sich 
wacker geschlagen.
Generell bewundere ich diese Platine schon ein wenig. Man stelle sich 
vor, das die schon 40 Jahre auf dem Buckel hat :-)

von rudimentär (Gast)


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Und löte mal die ganzen "kalten Lötstellen" nach.

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