Hi, in Schaltschränken sieht man oft, dass in der Tür ein Gewindebolzen eingelassen ist, an dem man ein grüngelbes Erdungskabel mit anschließen kann. Auch bei Netzwerkschränken sah ich das auch schon Warum erdet man Türen nochmal separat? Die müssten doch eigentlich über den Scharnier schon metallisch mit dem Rest verbunden sein? Oder könnte das Öl in dem Scharnier für eine unzureichende Kontaktierung sorgen, so dass man das mit dem Zusatzkabel nochmal widerholt?
Sollte die Tür aus irgendwelchen Gründen einen genügend starken Stromstoß gegen Erde abbekommen, kriegst Du sie nach dem Knall nicht mehr auf wenn da kein Kabel dran ist. Außerdem ist für die Erdung eine möglichst niederohmige Verbindung anzustreben, die bei der losen Verbindung durch die Scharniere nicht gewährleistet ist.
Purzebaum schrieb: > Warum erdet man Türen nochmal separat? Weil die Erdung eine elektrisch sichere Verbindung sein muss. Ein Scharnier ist das nicht. wendelsberg
Ein Scharnier ist keine zuverlässige Verbindung. Nimm einfach mal an, dass zufällig ein dicker, spannungsführender Draht Deine Tür kontaktiert. Wer gewinnt dann? Eine Sicherung kommt erst, wenn der zulässige Strom ausreichend überschritten wurde.
Zudem sind die Scharnierbolzen schon bei der Fertigung meistens mit Farbe zugekleistert!
Scharniere können bei Stromfluss Festschweißen. So ist es auch keine gute Idee, Strom über Kugellager zu leiten. Ein Funke durchschlägt die Schmierstoffschicht und bildet beidseitig kleine Krater im Material. Kraterränder bilden die Grundlage für den nächsten Mikrofunken, da die Ränder ja leicht höher sind ... bis das Scharnier oder das Kugellager festsitzt. Idealerweise sollte ein Scharnier isolieren, da zwischen allen bewegten Teilen, die aneinanderreiben, eine meist isolierende Schmierstoffschicht sitzt.
Der Schmierstoff muss leitfähig sein. Haben wir immer schon gemacht.
Für Schutzerdung (PE) darf kein Montageelement verwendet werden. Kann man sich auch leicht verbildlichen: PE muss voreilend sein, d.h. als erstes die Verbindung herstellen und im Versagensfall als letztes unterbrechen. Das kann bei einem Scharnier nicht garantiert werden, also wird die Tür separat an PE angebunden. Das schaut dann etwas merkwürdig aus, wenn auf einem Kriegsschiff Schaltschränke reihenweise mit M12-Schrauben befestigt werden und für die Schutzerde dann ein schüchterner M8-Bolzen und Kupfergeflechtband herhalten muss. Ist aber normgerecht.
Wenn wir schon dabei sind - ich habe so nervige Erdungsfreaks in der Firma, die an jedes Metallteil 1 x grün-gelb ziehen - gibt es hier wirklich Vorschriften? Fast jede Schreibtischlampe hat heute nur noch einen Eurostecker, ein Hausverteilerkasten aus Blech hat keinen Erdanschluss - ich sage immer ist ja doppelt schutzisoliert Liege ich richtig mit der Aussage: Wenn im Schaltschrank alle spannungsführenden Teile hinter einer Abdeckwand sind braucht auch die Tür nicht zusätzlich an PE angeschlossen werden?
Purzebaum schrieb: > Warum erdet man Türen nochmal separat? Die müssten doch eigentlich über > den Scharnier schon metallisch mit dem Rest verbunden sein? Oder könnte > das Öl in dem Scharnier für eine unzureichende Kontaktierung sorgen, so > dass man das mit dem Zusatzkabel nochmal widerholt? Mann, sei mir nicht böse, aber wer so dumm fragt, dem kann man auch gut antworten: Die Scharniere sind keine gute Erdung! Darum nimmt man dann die Schrauben an den Türen her und die auf der Innenseite des Schaltschranks, und mittel Kabel stellt man dann eine ordungsgemäße Erdung her... So schwer dürfte das nicht zu begreifen sein...
Man erdet üblicherweise alle Metallteile, wenn sie berührt werden können. Da das restliche Gehäuse - nicht lösbar (wie ein Rahmen) - verbunden ist, reicht eine einfache Verbindung mit dem Schutzleiter aus. Bei der Tür aber bleiben jede Menge Unsicherheiten. Löst sich z.B. nach dem 10000-ten Mal schalten, ein Verbindungsdraht von einem Schütz, und schnappt gegen die Tür, so könnte es bei dem Versuch diese zu öffnen, zu weit hochgezogenen Augenbrauen kommen. Oder noch was Unangenehmeres. 50 Zucker pro Sekunde schaffen die meisten Herzmuskel nicht.
Sebastian S. schrieb: > Löst sich z.B. nach dem > 10000-ten Mal schalten, ein Verbindungsdraht von einem Schütz, und > schnappt gegen die Tür, so könnte es bei dem Versuch diese zu öffnen, zu > weit hochgezogenen Augenbrauen kommen. Oder noch was Unangenehmeres. 50 > Zucker pro Sekunde schaffen die meisten Herzmuskel nicht. Was ist das für ein Szenario?
Purzebaum schrieb: > Warum erdet man Türen nochmal separat? Die müssten doch eigentlich über > den Scharnier schon metallisch mit dem Rest verbunden sein? In der Regel ist die Tür über das Schanier auch verbunden aber es kann nicht sicher gestellt werden, dass die Verbindung auch niederohmig genug ist. Bedenke, der Schleifenwiderstand darf einen gewissen Widerstandswert nicht überschreiten (und der ist abhängig vom vorgeschalteten Überstromschutzorgan).
Heinz R. schrieb: > Liege ich richtig mit der Aussage: Wenn im Schaltschrank alle > spannungsführenden Teile hinter einer Abdeckwand sind braucht auch die > Tür nicht zusätzlich an PE angeschlossen werden? Nein. Wenn der Schrank Schutzklasse 1 hat, muss das ganze Blech mit Erdungsbändern verbunden werden.
Falsch! In der Kiste ist ein zentraler Erdungspunkt zu installieren! Von dort aus führen Erdleitungen sternförmig zu den Zu erdenden Teilen.
Pan Tau schrieb: > Falsch! Wenn du zitiert hättest wüsste man auch welche Aussage jetzt falsch ist bzw. sein soll.
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Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz) 20.04.2020 22:02 > Wenn wir schon dabei sind - ich habe so nervige Erdungsfreaks in der Firma, die an jedes Metallteil 1 x grün-gelb ziehen - gibt es hier wirklich Vorschriften? Ja, wenn niemand zertifiziert daß alle eingebauten Teile schutzisoliert sind dann gilt der Schrank als Klasse I und alle berührbaren Teile müssen an den Schutzleiter. > Fast jede Schreibtischlampe hat heute nur noch einen Eurostecker, ein Hausverteilerkasten aus Blech hat keinen Erdanschluss - ich sage immer ist ja doppelt schutzisoliert Richtig, und irgendwo ist dann das Zeichen mit den zwei Quadraten drauf mit dem der Hersteller zertifiziert daß es bei sachgemäßer Montage schutzisoliert ist. Zur sachgerechten Montage kann dann z.B. gehören daß die Schrauben mit denen der Kasten an der Wand befestigt ist eine Isolierkappe haben müssen. > Liege ich richtig mit der Aussage: Wenn im Schaltschrank alle spannungsführenden Teile hinter einer Abdeckwand sind braucht auch die Tür nicht zusätzlich an PE angeschlossen werden? Wenn entweder der Hersteller die Trennwand einbaut und als Barriere zum Erreichen der Skl.II zertifiziert, oder wenn DU die Trennwand einbaust und die Verantwortung übernimmst daß auch im Fehlerfall (z.B. abgefallener Draht) niemals Spannung auf die Tür kommen kann dann ja.
Pan Tau schrieb: > Von dort aus führen Erdleitungen sternförmig zu den Zu erdenden Teilen Ach, und oben hast du geschrieben, dass ihr an den Scharnieren leitfähiges Fett verwendet? Was ist den nun deiner Meinung nach eine zuverlässige Erdverbindung? Georg
Kann ich dir ganz genau erklären. Es gibt Stellen wo man keinerlei Erdverbindungen mittels Kabel herstellen kann. Das bezieht sich nicht auf diese ominöse Tuer.
Sebastian S. schrieb: > . 50 Zucker pro Sekunde schaffen die meisten Herzmuskel nicht. 50 Purzelbaeume pro Sekunde schafft Purzelbaum nicht. Darum. georg schrieb: zu Pan Tau > Ach, und oben hast du geschrieben, dass ihr an den Scharnieren > leitfähiges Fett verwendet? Damit Pan Tau beim Andchrauben der Erdungverbindungen von der Tuer keinen elektrischen Schlag bekommt. Das ist graphithaltiges Schmiermittel. Sternfoemig ist zu Erden ist das Ziel. Es geht nicht immer, aber dann sollten zumindest Schleifen der Ku-Erdungen vermieden werden. Aus Redundanzgruenden gibt es auch Faelle mit Schleifen. Es gibt auch Schraenke mit Vollkunstofftueren. Da gibt es zum Teil auch die Loecher fuer die Schrauben der Tuererdung. Das is fuer Laender mit ebenfalls dieser Vorschrift, wo gilt it is the rule, you have to follow the rules, do not ask, do it!
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