Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sicherer Einbau eines MeanWell RSP-150-5 in ein Aluminiumgehäuse


von Valentin S. (valentins)


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Guten Tag

Ich will meinem letzten Elektronik-Projekt ein schönes Gehäuse verpassen 
und dabei bin ich mir bezüglich der nötigen Sicherheitsvorkehrung beim 
Einbau Netzteils unsicher und wollte mir eine Meinung einholen :)
Weiterhin habe ich auch eine kleine technische Frage, über ein Feature 
des Netzteils.


Ich möchte ein MeanWell RSP-150-5 (5V, 150W) Netzteil in diesem 
Aluminiumgehäuse 
https://www.ebay.de/itm/Aluminium-Verst%C3%A4rker-Geh%C3%A4use-Enclosure-Audio-Amp-Chassis-Preamp-Metal-Case-Box/273748845672 
verbauen.

Dabei habe ich mich gefragt, ob es dabei nötig ist das Gehäuse extra zu 
erden, um bei einem schweren Fehler nicht Netzspannung am Gehäuse 
anliegen zu haben?
Ich hatte vor das Netzteil direkt mit der Bodenplatte des Gehäuses zu 
verschrauben, denke aber, dass aufgrund des Oberflächenfinish des 
Aluminiumgehäuses keine leitende Verbindung zwischen Netzteil Chassis 
und Gehäuse bestehen wird. Ist das so sicher oder muss ich eine leitende 
Verbindung herstellen?


Weiterhin habe ich eine Frage zu einem Feature, dass im Datasheet 
aufgeführt ist: Es wird von einer "Remote ON-OFF controle" gesprochen.
Dabei soll man die optionale Möglichkeit haben, durch Anlegen von 
Spannung an zwei Pins (CN1: < 0~0.8VDC POWER ON , 4~10VDC POWER OFF), 
dieses Feature nutzen zu können.
Wie ist das zu verstehen? Kann ich dieses Feature auch durch einen 
einfachen Switch nutzen, der die Pins einfach nur kurzschließt, oder 
muss das mit einer aktiven Spannungsquelle geschehen?

Mfg

von Karl B. (gustav)


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Valentin S. schrieb:
> Kann ich dieses Feature auch durch einen
> einfachen Switch nutzen, der die Pins einfach nur kurzschließt, oder
> muss das mit einer aktiven Spannungsquelle geschehen?

Hi,
laut Dabla:
Für OFF brauchst Du die externe Spannung, die höher als 0 V gegenüber 
GND ist.
Würdest Du einfach den Pin mit GND verbinden, passiert nichts.
Das Gerät ist dann ON.

ciao
gustav

von Valentin S. (valentins)


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Alles klar, danke!

Dann werde ich das kaum nutzen können, aber ist jetzt auch nicht 
wirklich nötig. Ich werden auch eine Kaltgeräte-Buchse mit einem 
Schalten verbauen, der dann als ON-OFF Schalter ausreichen muss :)

Kannst du mir auch bei der Erdung weiterhelfen? Kann ich das bedenkenlos 
so verbauen wie geplant?

Mfg

: Bearbeitet durch User
von Valentin S. (valentins)


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Karl B. schrieb:

> Für OFF brauchst Du die externe Spannung, die höher als 0 V gegenüber
> GND ist.
> Würdest Du einfach den Pin mit GND verbinden, passiert nichts.
> Das Gerät ist dann ON.

Alles klar, danke!

Dann werde ich das kaum nutzen können, aber ist jetzt auch nicht 
wirklich nötig. Ich werden auch eine Kaltgeräte-Buchse mit einem 
Schalten verbauen, der dann als ON-OFF Schalter ausreichen muss :)

Kannst du mir auch bei der Erdung weiterhelfen? Kann ich das bedenkenlos 
so verbauen wie geplant?

Mfg

von Karl B. (gustav)


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Valentin S. schrieb:
> Kannst du mir auch bei der Erdung weiterhelfen? Kann ich das bedenkenlos
> so verbauen wie geplant?

Hi,
sieh Dir die Schutzklassen an.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_(Elektrotechnik)
"...Alle nicht zum Betriebsstromkreis gehörenden im Fehlerfalle 
gefährliche Berührungsspannung/Strom führen könnenden berührbare Teile 
etc. ... müssen
mit PE Verbindung haben..."

Wie sieht es mit der Lüftung aus?
So wie ich das sehe, gibt es einen Wärmestau in geschlossenem Gehäuse.

ciao
gustav

von Sebastian S. (amateur)


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Die übliche Regelung lautet: Alle berührbaren Teile erden.

Was aber gerne vergessen wird:
Das Gitter, des Netzteiles ist NICHT dafür da, dass Du das Innenleben 
bewundern kannst, sondern dass das Teil die Verlustwärme loswird.

Welche Vorkehrungen willst Du diesbezüglich treffen?

Einfach die Kiste zu machen und dann darüber meckern, dass das Teil 
schon wieder das zeitliche gesegnet hat, ist zu einfach.

von Ralph B. (rberres)


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Das Netzteil ist in Schutzklasse 1 aufgebaut.

Sowohl das Netzteil als auch sämtliche metallene Gehäuseteile müssen mit 
dem Schutzleiter verbunden sein. Und zwar so, das der Schutzleiter von 
außen nicht lösbar ist.

Das steht in den VDE Bestimmungen.

Ralph Berres

von Valentin S. (valentins)


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Danke für die vielen Antworten!

Ok, das hatte ich mir schon gedacht. Dann werde ich auf jeden Fall dafür 
sorgen, dass das gesamte Gehäuse mit dem Schutzleiter verbunden ist.
Dass das Gehäuse nicht-leitend beschichtet ist, war jetzt auch nur eine 
Vermutung. Ich habe die Teile noch nicht bestellt.
Wenn ja muss ich halt entsprechende Bereiche anschleifen :)

Das Netzteil würde im absoluten Extremfall zu 80% ausgelastet, aber 
unter normalen Bedingungen sind wohl nur um die 20% und weniger 
realistisch. Daher ist eine große Wärmeabgabe sowieso eher nicht das 
Problem.
Ich hatte aber vor durch zwei Lüftungsschlitze, in der Bodenplatte 
direkt unterhalb des Front Panels, Luft mit einem kleinen Lüfter am Back 
Panel anzusaugen. Das sollte für ausreichend Airflow durch das Gehäuse 
sorgen :)

Mfg

von Daniel S. (stokmar)


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Valentin S. schrieb:
> Ok, das hatte ich mir schon gedacht. Dann werde ich auf jeden Fall dafür
> sorgen, dass das gesamte Gehäuse mit dem Schutzleiter verbunden ist.
> Dass das Gehäuse nicht-leitend beschichtet ist, war jetzt auch nur eine
> Vermutung

Moin,
die Eloxatschicht reicht nicht aus um als Isolator zu gelten :)

In deinem Fall kommst du direkt mit der Dreiadrigen zuleitung 3x 0,75 
irgendwie sowas? in das Gehäuse?
Denk an die zugentlastung und knickschutz! Da bieten sich 
Kabelverschraubungen an die sind auch IP zertiviziert IP55 und höher und 
zugentlastet.
Lass den PE Länger als L und N damit er im Notfall zuletzt 
herausreisst!Wichtig. Optional ist der PE bolzen näher an der 
Kabeleinfphrung als alle anderen Adern. Bewirkt das gleiche.

Valentin S. schrieb:
> as Netzteil würde im absoluten Extremfall zu 80% ausgelastet, aber
> unter normalen Bedingungen sind wohl nur um die 20% und weniger
> realistisch. Daher ist eine große Wärmeabgabe sowieso eher nicht das
> Problem.
> Ich hatte aber vor durch zwei Lüftungsschlitze, in der Bodenplatte
> direkt unterhalb des Front Panels, Luft mit einem kleinen Lüfter am Back
> Panel anzusaugen. Das sollte für ausreichend Airflow durch das Gehäuse
> sorgen :)

Warum schlitze ins gehäuse IP schutzklasse ist hinfällig und du holst 
dir nur Feuchtigkeit und Staub rein. Wenigstens wenn ein Filter nuzten.
Eventuell reicht auch ein interner Lüfter? Oder garkeiner. Bedenke du 
hast ein massives Aluminiumgehäuse und es leitet Wärme sehr gut ab. 
Testen?!

20% auslastung sind 30Watt das ist nicht viel lass es 5Watt abwärme sein 
da wird das Gehäuse wohl nicht einmal lauwarm. Interner angstlüfter 
gegen evnetueller heatspots würde ich wohl drüber nachdenken.

Warum soein Gehäuse? Rittal z.b. hat Lackierte Stahlblechgehäuse auch in 
200x200x100mm größenordnung die haben Erdungsbolzen etc alles bei.

https://www.rittal.com/de-de/product/list.action?categoryPath=/PG0001/PG0002SCHRANK1/PG0003SCHRANK1/PG0018SCHRANK1


Hat dein gehäuse kein Erdungspukt? oft ist es auch nur ein 
Sacklochgewinde. Kratzscheibe zwischen und gut. Soll ja nicht ins All 
oder.

LG
Daniel

von Valentin S. (valentins)


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Hi,

Daniel S. schrieb:
> In deinem Fall kommst du direkt mit der Dreiadrigen zuleitung 3x 0,75
> irgendwie sowas? in das Gehäuse?
> Denk an die zugentlastung und knickschutz! Da bieten sich
> Kabelverschraubungen an die sind auch IP zertiviziert IP55 und höher und
> zugentlastet.
> Lass den PE Länger als L und N damit er im Notfall zuletzt
> herausreisst!Wichtig. Optional ist der PE bolzen näher an der
> Kabeleinfphrung als alle anderen Adern. Bewirkt das gleiche.

Der Plan ist, eine Kaltgerätebuchse zu verbauen, die wiederum intern 
direkt mit dem Netzteil verkabelt wird.

> Warum schlitze ins gehäuse IP schutzklasse ist hinfällig und du holst
> dir nur Feuchtigkeit und Staub rein. Wenigstens wenn ein Filter nuzten.
> Eventuell reicht auch ein interner Lüfter? Oder garkeiner. Bedenke du
> hast ein massives Aluminiumgehäuse und es leitet Wärme sehr gut ab.
> Testen?!
>
> 20% auslastung sind 30Watt das ist nicht viel lass es 5Watt abwärme sein
> da wird das Gehäuse wohl nicht einmal lauwarm. Interner angstlüfter
> gegen evnetueller heatspots würde ich wohl drüber nachdenken.

Ich denke auch, dass ich erstmal testen werden ob es ganz ohne geht. Den 
Gedanken, dass das Gehäuse eigentlich genug Masse hat um das Netzteil 
allein passiv zu kühlen hatte ich auch schon. Das Chassis des Netzteil 
wird auch über seine gesamte Unterseite Kontakt mit dem Gehäuse haben 
und sollte somit die Wärme recht gut leiten. Es wird aber auch 
anderseits sehr eng in dem Gehäuse werden...

> Warum soein Gehäuse? Rittal z.b. hat Lackierte Stahlblechgehäuse auch in
> 200x200x100mm größenordnung die haben Erdungsbolzen etc alles bei.
>
> 
https://www.rittal.com/de-de/product/list.action?categoryPath=/PG0001/PG0002SCHRANK1/PG0003SCHRANK1/PG0018SCHRANK1

Das Gehäuse ist hauptsächlich auf Grund der Optik ausgesucht. Es ist das 
meiner Meinung nach schönste Gehäuse, was ich finden konnte, dass gerade 
noch genug Platz für alle Komponenten hat und dabei noch bezahlbar ist. 
Bin natürlich für schöne Alternativen offen :)
Ich möchte nicht ein ganz neues Projekt starten, sondern ziehe vielmehr 
mit einem bestehenden Projekt um. Die Komponenten sind momentan in einem 
einfachen Plastik Schaltschrank verbaut, an dem man viel ausprobieren 
konnte. Mittlerweile ist aber das Projekt so weit, dass ich es kompakt 
in eine finale und optisch ansprechende Version bringen möchte. Es wird 
fertig sehr gut sichtbar im Raum stehen.

> Hat dein gehäuse kein Erdungspukt? oft ist es auch nur ein
> Sacklochgewinde. Kratzscheibe zwischen und gut. Soll ja nicht ins All
> oder.

Ich habe wie gesagt den Kasten noch nicht, aber es wird wohl auf sowas 
herauslaufen. Es soll einfach kein Risiko darstellen, das ist alles.

von Jetzt weg mit dem Troll (Gast)


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Metallgehause bedeutet in jedem Fall Erdung. Bei Aluminium benoetigt man 
ueblicherweise eine Einpressbuchse fuer den Erdkontakt, und man erdet 
ueber die Kaltgeraetebuchse.

von Marcel B. (mabu1)


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Such mal nach Einzelheit Z für einen Aufbau. Es ist auch gefordert, dass 
die Erdungselemente keine anderen mechanischen Funktionen erfüllen. 
Soweit ich mich recht entsinne soll im Normalfall mindestens M4 als 
Bolzen verwendet werden.

: Bearbeitet durch User
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