Hi, bei Antennenmessungen wird oft S11 statt S21 eingesetzt obwohl S21 die Übertragungsfunktion darstellt. Ist es so dass S11 leichter zu messen ist? Jo
Hi, S11 ist ja die Anpassung. Der Port "2" ist bei einer Antenne wenig greifbar. /M
S21 würde halt eine ideale, lineare Antenne in einem Absorberraum brauchen, damit die empfangende Antenne nicht die Kurve beeinflusst und die Empfangsantenne auch nichts anderes außer die zu messende Antenne empfängt. Bei S11 kann man halt sagen, dass alles, was nicht reflektiert wird, abgestrahlt werden muss.
Sebastian R. schrieb: > Bei S11 kann man halt sagen, dass alles, was nicht reflektiert wird, > abgestrahlt werden muss. z.B. in Form von Verlustwärme.....
Genau. Für S21 fehlt der Antenne der zweite Anschluss. Dann entweder - wie schon geschrieben - mit einer bekannten Antenne gegenmessen oder zwei identische Antennen verwenden und die Verluste mutig auf beide aufteilen. Das ganze im Absorberraum oder im Freifeld, welches dazu ungestört sein sollte (Südpol? Wüste?).
Bernd schrieb: > Das ganze im Absorberraum oder im Freifeld, welches dazu ungestört sein > sollte (Südpol? Wüste?). ..oder Weltraum...
Dafür wird bei Antennen z.T der sogenannte Antenna Factor angegeben. Dieser ergibt sich aus dem Verhältnis der Spannung, die am Port der Antenne gemessen wird gegenüber der elektrischen Feldstärke der einfallenden (ebenen) elektromagnetischen Welle. Die Einheit ist definiert als AF = E[V/m]/Uout[V] = 1/m. Diese Einheit hat den Vorteil, dass thermische Verluste automatisch mitberücksichtigt sind, und anhand des (meist ebenso angegebenen) Gain der Antenne somit auch ihr "Wirkungsgrad" ermittelt werden kann.
GHz-Nerd schrieb: > Diese Einheit hat den Vorteil, dass thermische Verluste automatisch > mitberücksichtigt sind, und anhand des (meist ebenso angegebenen) Gain > der Antenne somit auch ihr "Wirkungsgrad" ermittelt werden kann. Eher nicht. Der Gewinn einer Antenne ist räumlich in Azimuth und Elevation unterschiedlich. Man müsste dazu die Feldstärke kugelförmig um die Antenne aufnehmen und die Strahlungsleistungen ingetrieren.
Ihr habt beide Recht. Der Gewinn (Gain) bezieht sich auf die von der Antenne aufgenommene Leistung und damit ist der Antennenwirkungsgrad bereits berücksichtigt. Das ist gerade der Unterschied zur Direktivität, welche sich auf die insgesamt abgestrahlte Leistung bezieht. Aber es ist natürlich auch richtig, daß man aus Gewinn oder Feldstärke in einer Richtung noch keinerlei Aussage über die Verluste in der Antenne treffen kann. Bei Antennensimulationen kann man, wie richtig angemerkt, die Abstrahlung über alle Raumrichtungen integrieren und dann hat man die insgesamt abgestrahlte Leistung. Da man auch die von der Antenne aufgenommene Leistung kennt kann man daraus den Antennenwirkungsgrad berechnen. Bei der Messung geht es im Prinzip natürlich auch, ist nur enormer Aufwand. Gerade bei elektrisch kleinen Antennen sind die Verluste nicht vernachlässigbar. Aus einer Messung der Antennenanpassung S11 irgendwelche Schlüsse über Abstrahlung/Gewinn/Wirkungsgrad zu ziehen ist kaum möglich. Andererseits sind S21 Transmissionsmessungen einer Übertragungsstrecke mit Referenzantenne sehr aufwändig und mit Mitteln des Funkamateurs schwierig umsetzbar. Strahlende Grüße Volker
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