Hi, bei Schneckengetrieben kennt man ja die Bremswirkung, wenn der Antrieb weg fällt. Dann blockiert das Getriebe so stark, bis es sich durch den Schwung in angetriebenem Element selbst zerstört (wenn die Schwungmasse groß genug ist bzw. die gespeicherte Energie groß genug ist). Wie verhält sich das z.B. bei Planetengetrieben mit sehr großer Untersetzung? Z.B. Ein schwingendes Fahrgeschäft (Huss Frisbee): Das Teil schwingt mit ca. 0,3Hz. Der Motor dreht wohl mit 1500-3000U/min (geschätzt, keine Ahnung was da real stattfindet). Das ist ja schon eine enorme Untersetzung. Würde das (vermutlich Planeten-) Getriebe nicht enorme Kräfte abfangen müssen, wenn der Motorantrieb weg fällt (Stromausfall/ Störung/Not-aus)? Wie wird so was realisiert, damit es den möglichen Szenarien standhält, aber immer noch leicht genug ist? Die Motoren und Getriebe sitzen ja oft oben, aber wirklich groß scheinen die ja nicht zu sein. Oder sind Getriebe so reibungsarm, dass auch der "Rückwärtsbetrieb" kein Problem darstellt? Bei Autos ist das Untersetzungsverhältnis nicht annähernd so groß und funktioniert problemfrei. Es ist auch kein Planetengetriebe (bis auf die 3 Gang Automatiken aus alten Amis und VWs), aber ob es bei dem oben genannten Exemplar ein Planetengetriebe ist- keine Ahnung. Würde mich mal interessieren, wieso das ganze so gut funktioniert. Hier gibt es sicherlich auch ein paar kundige Maschinenbauer, die sich da auskennen.
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IncreasingVoltage .. schrieb: > Bei Autos ist das Untersetzungsverhältnis nicht annähernd so groß und > funktioniert problemfrei. Es ist auch kein Planetengetriebe (bis auf die > 3 Gang Automatiken aus alten Amis und VWs) Das ist nicht richtig, praktisch alle Automatikgetriebe mit Wandler sind Planetengetriebe. Matthias
Matthias S. schrieb: > Das ist nicht richtig, praktisch alle Automatikgetriebe mit Wandler sind > Planetengetriebe. Ah stimmt, die neueren DSG oder automatisierten Schaltgetriebe waren da anders.
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Ich hab ein Jahr lang mit einem Breakdance zu tun gehabt. Der Antrieb der Scheibe hat etwa 60kW, der Motor dreht über einen Riemen ein Getriebe (das übrigens für den kernigen Sound des Scheibenantriebes verantwortlich ist, den Motor selber hört man nicht) und dieses treibt über ein Zahnrad die Scheibe an. Die Scheibe lässt sich recht leicht von Hand bewegen, obwohl man dabei alles inklusive Getriebe und Motor mitdreht. Im Betrieb wird die Scheibe auch aktiv über den Motor gebremst, das macht das Getriebe auch mit. Neuere Dancer sind (leider) nicht mehr so laut, die haben einen anderen Antrieb bekommen. Muß sich aber genau so leicht drehen lassen weil die Scheibe sonst das Getriebe zerlegen würde wenn das beim Auslaufen sperrt.
Klingt interessant. Vor allem das Anschieben per Hand. Und ich habe mal gehört, dass es 2 Arten von Getriebe beim BreakDancer gibt, die "lauten" und die "leisen". Der Antrieb scheint wohl gleich/ähnlich zu sein, da man wohl gerne zwischen den Antrieben wechselt, vor allem gerne von neu auf "alt". Wieso erklärt sich wohl selber. Aber Du kennst Dich da wohl besser aus, als ich.
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IncreasingVoltage .. schrieb: > Z.B. Ein schwingendes Fahrgeschäft (Huss Frisbee): Das Teil schwingt mit > ca. 0,3Hz. Der Motor dreht wohl mit 1500-3000U/min (geschätzt, keine > Ahnung was da real stattfindet). 2000U/min zu 20U/min. Das sind 1:100. Das sind drei Getriebestufen 1:5. Hört sich langweilig an.
Viele Schwingende Fahrgeschäfte werden mit einem Autoreifen angetrieben. Der reifen hat nur kurz Kontakt zu dem schwingenden Objekt wenn sich dieses unten befindet. Das ist ähnlich wie wenn ein Mensch eine Schaukel anschiebt. Der Reifen beschleuningt, bremst und ändert die Richtung wenn gerade kein mechanischer Kontakt da ist. Selbst wenn es einen Fehler gibt und der Reifen still steht wird nichts passieren außer das es nach Gummi riecht. Foto z.B. http://tikoblog.de/?p=11316
Die Antriebe beim Dancer variieren wegen der langen Betriebszeit dieser Fahrgeschäfte so stark. Die ersten hatten noch Gleichstrommaschinen als Antriebe für Scheibe und Gondelkreuze, dann kamen Drehstrom-Asynchronmotoren noch mit dem alten (lauten) Getriebe. Der Vorteil an diesen alten Antrieben ist, daß "jeder Dorfschmied" sie reparieren kann. Man kann jedes Getriebe, was von Abmessungen, Drehzahl und Drehmoment auch nur halbwegs passt, einbauen und ggf. mit den Durchmessern der Riemenscheiben weiter anpassen. Bei den neueren leisen Antrieben ist ein Drehstrom-Asynchronmotor direkt an ein Schneckenradgetriebe angeflanscht, da sitzt auch das Antriebsritzel für den Zahnkranz der Scheibe direkt drauf. Hat starke Ähnlichkeit zu einer Aufzugswinde. Ich vermute stark, daß die gar nicht auf leise gebaut sind (der Sound gehört für viele Gäste zu diesem Fahrgeschäft dazu), sie sind nur einfach nicht so laut. Die Steuerung der Antriebstechnik ist ebenfalls sehr rudimentär. Kein Computer, man hat am Steuerpult die direkte Kontrolle über die Antriebe. Allerdings macht das die Fahrten auch sehr flexibel, man kann die Intensität und Länge beliebig an Fahrgäste und Fahrgastaufkommen anpassen. Am Nachmittag und frühen Abend kann man ruhig noch Vollgas fahren oder mal 'ne Minute länger, am späten Abend sind evtl. 10..15% weniger Drehzahl oder Zeit sinnvoll. Die Fahrgäste wollen zwar alle Vollgas, aber wenn man das macht, schleudert man nur den zuvor konsumierten Alkohol wieder raus. Schade, daß viele davon so langsam in die Jahre kommen. 2020 wird wohl kaum eines davon irgendwo aufgebaut werden, das könnte wieder einige ganz verschwinden lassen. Die spiegeln irgendwie "die alte Zeit" wieder, wären heute gar nicht mehr zulassungsfähig, z.B. wegen der vieleckigen Scheibe. Wenn man da in voller Fahrt mit dem Fuß drankommt, sieht das hinterher aus wie ein Hähnchenflügel vom Imbiss-Stand nachdem man damit fertig ist. Bei einer völlig runden Scheibe ist das vielleicht nicht ganz so schlimm. Nochmal speziell zum Thema: Aufzugswinden sind weitere gute Beispiele. Das sind alles Schneckenradgetriebe (mit Ausnahme der Direktantriebe bei schnellfahrenden Aufzügen). Bei großem Ungleichgewicht zwischen Kabine und Ausgleichsgewicht (z.B. komplett gefüllte oder leere Kabine) bewegt sich der Aufzug auch von alleine ohne elektrischen Antrieb wenn man die Bremse löst.
Da muss ich gleich an das Getriebe in der Ausstellung denken, ein Haufen Zahnräder, eine gigantische Untersetzung und das letzte Zahnrad ist einbetoniert. Wirkt irgendwie Bizarr wenn man davor steht. https://www.youtube.com/watch?v=0z_fAuXgnok
Da ist nichts mit ploetzlich. Jedes Material hat ein Verformungs-Last Kurve. Der erste steile Teil ist der elastische Bereich, danach kommt der Plastische. Je nach Werkstoff kann der plastische Bereich kurz, oder lang sein. Ganz kurz nennt sich sproede, laenger nennt sich zaeh. Danach kommt der Bruch. Nun sollte man mechanische Komponenten passend auslegen, mit den richtigen Materialeigenschaften. Wie mir von einem Getriebehersteller versichert wurde, ist der erste Gang eines Autos fuer eine Lebensdauer von vielleicht 30km ausgelegt, mehr braucht's nicht. Dann wuerden die Zaehne rund, resp werden abgeschert. Man kann kann mechanische Komponenten immer nicht dem Design entsprechend belasten und zerstoeren.
Diese "Unendlichkeitsmaschinen" sind eigentlich geschummelt, ab und an wird die Drehrichtung umgekehrt und damit das Spiel und elastische Verformbarkeit des Getriebes ausgenutzt. Also ein lustiger Effekt anzusehen, aber wenn man das Ding lange genug in eine Richtung laufen lässt, blockiert es auch oder irgendwas bricht. Unendlich ist da nichts.
Joggel E. schrieb: > Wie mir von einem Getriebehersteller versichert wurde, ist der erste > Gang eines Autos fuer eine Lebensdauer von vielleicht 30km ausgelegt, > mehr braucht's nicht. 30km Volllast vielleicht. Bei normalem Anfahren kann das nicht stimmen. Anfahren im ersten Gang sind vielleicht 15m. Das wäre 2000 mal anfahren. Wenn ich auf Arbeit fahre, dann fahre ich vielleicht 50 mal an. Dann ist mein Getriebe nach einem Monat kaputt?
Ben B. schrieb: > Die Antriebe beim Dancer variieren wegen der langen Betriebszeit dieser > Fahrgeschäfte so stark. Bei uns stand regelmäßig eine sog. "Jaguarbahn". Diese war gefühlt mindestens 30 Jahre äusserlich unverändert. Wurden solche Bahnen eigentlich irgendwann mal elektrisch auf den neuesten Stand gebracht oder gibts da immer noch diese Anlasswiderstände die angeblich früher aus einem Eimer mit Salzwasser und einer reingehängten Metallplatte bestanden?
Die gibts bei alten Anlagen immer noch. Wieso sollte man das auch ändern? Wenn man so ein Fahrgeschäft auf einen neuen Antrieb umrüstet und sowas z.B. durch einen Frequenzumrichter ersetzt, muß das alles neu abgenommen werden. Mit etwas Pech müssen dann auch neuere Vorschriften eingehalten werden, die mit alten Fahrgeschäften evtl. schwierig zu erreichen sind (z.B. Zeit bis zum Stillstand bei Notstopp).
Ben B. schrieb: > Diese "Unendlichkeitsmaschinen" sind eigentlich geschummelt, ab und an > wird die Drehrichtung umgekehrt Quelle? Beweis? > Also ein lustiger Effekt anzusehen, aber wenn man das Ding lange genug > in eine Richtung laufen lässt, blockiert es auch oder irgendwas bricht. > Unendlich ist da nichts. Das ist grade der Witz daran, natürlich passiert das irgendwann aber halt erst nach X Jahren/Jahrzehnten/Jahrhunderten. Deshalb wundert es mich schon wenn die jetzt alle Betrug sein sollen.
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Cyblord -. schrieb: > Deshalb wundert es mich schon wenn die jetzt alle Betrug sein sollen. Das hat er mit den Leuten von der freien Energie verwechselt.
Richard H. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> Deshalb wundert es mich schon wenn die jetzt alle Betrug sein sollen. > > Das hat er mit den Leuten von der freien Energie verwechselt. Muss wohl so sein. Auf Wikipedia konnte ich diesbezüglich auch nichts finden. Fast jedes Technikmuseum hat so eine Maschine. Ich warte noch auf einen Hinweis von ihm, der seine These etwas unterfüttert.
Ben B. schrieb: > Die Steuerung der Antriebstechnik ist ebenfalls sehr rudimentär. Kein > Computer, man hat am Steuerpult die direkte Kontrolle über die Antriebe. Ist das auch bei aktuellen Fahrgeschäften so? Ben B. schrieb: > Wenn man so ein Fahrgeschäft auf einen neuen Antrieb umrüstet und sowas > z.B. durch einen Frequenzumrichter ersetzt, muß das alles neu abgenommen > werden. Mit etwas Pech müssen dann auch neuere Vorschriften eingehalten > werden, die mit alten Fahrgeschäften evtl. schwierig zu erreichen sind > (z.B. Zeit bis zum Stillstand bei Notstopp). Da Frage ich mich in der Tat auch immer, wie da so manches realisiert wird, insbesondere z.B. bei Fahrgeschäften die Überkopf fahren. Wenn ich da einen harten NotStop reinschmeiß, dann bleibt doch das Dingens u.U. auch Überkopf stehen, was nicht unbedingt gesund ist. Müsste es da nicht auch einen Notfallknopf geben, der das Fahrgeschäft (stattdessen= in eine sichere Postion bringt, ggf. sogar Ausstiegsposition? Wenn dann würde sowas aber wohl auch nur in Computergesteuerten Anlagen funktionieren... Ich arbeite da übrigens mit einer Firma aus Bremen zusammen, die die inoffizielle Nachfolgefirma einer Firma ist, die mal zusätzlich Fahrgeschäfte produzieren wollte und sich dabei überhoben hat... Muss irgendwann in den '90er gewesen sein. Ich glaub die in Kleinserie gefertigten Dinger stehen immer noch auf irgendeinem Schrottplatz
Matthias S. schrieb: > Da Frage ich mich in der Tat auch immer, wie da so manches realisiert > wird, insbesondere z.B. bei Fahrgeschäften die Überkopf fahren. > Wenn ich da einen harten NotStop reinschmeiß, dann bleibt doch das > Dingens u.U. auch Überkopf stehen, was nicht unbedingt gesund ist. > Müsste es da nicht auch einen Notfallknopf geben, der das Fahrgeschäft > (stattdessen= in eine sichere Postion bringt, ggf. sogar > Ausstiegsposition? > > Wenn dann würde sowas aber wohl auch nur in Computergesteuerten Anlagen > funktionieren... Natürlich gibt es das. Vergleiche mal mit Achterbahnen, die kannst du gar nicht jederzeit stoppen. Nur an den Blockbremsen. Für einfache Fahrgeschäfte macht das aber meist keinen Sinn. Wenn man das Ding in die Aussiegsposition fahren kann, braucht man auch kein Notaus. Das macht man einfach. Wenn man Notaus braucht, halten die einfach an. Überkopf sind schon manche Fahrgäste stecken geblieben. Das macht gar nichts.
Fahr doch hin und schau selber nach. Tatsache ist nunmal, daß unendlich in einer endlichen Maschine nicht funktioniert. Wenn Du eine unendlich hohe Anzahl Zahnräder hättest - dann würde es funktionieren. Oder man könnte das auch umdrehen. Wenn es unendlich funktionieren würde, könnte man diese Maschine auch "vorspannen" und dadurch Energie aus nichts gewinnen, indem man sie rückwärts betreibt. Funktioniert auch nicht, bzw. irgendwann wäre jede noch so starke Vorspannung erschöpft und die Maschine würde zum Stillstand kommen.
Ben B. schrieb: > Fahr doch hin und schau selber nach. Wozu? DU behauptest etwas. Also ist es nur fair nach Belegen zu fragen. Aber mir ist klar, du hast einfach nur keine Ahnung und hast Unsinn gequatscht. Typischer Schwaller. Nix dahinter. > Tatsache ist nunmal, daß unendlich > in einer endlichen Maschine nicht funktioniert. Wenn Du eine unendlich > hohe Anzahl Zahnräder hättest - dann würde es funktionieren. Nochmal für dich: Es ist nicht unendlich, nur sehr lange. Aber 1000 Jahre sind unendlich genug für so eine Maschine. Trotzdem muss niemand heimlich die Drehrichtung umkehren, so wie du das behauptet hast.
Auch eine beliebte Methode sind Rutschkupplungen. Wenn das Drehmoment zu groß wird, so dass Getriebeschädigung droht, dann wird die Verbindung zwischen Getriebe und Motor temporär getrennt. Das funktioniert rein mechanisch oder Logik, Elektronik etc. Das ist besonders dann wichtig, wenn der Motor selbst eine mechanische Bremse besitzt, die beispielsweise geschlossen wird bei Stromausfall. Das kann man sich grob so vorstellen, dass die Bremsbacken per Elektromagnet vom Rotor weggezogen werden. Selbst beobachtet habe ich das schon bei einem etwas älteren Aufzugsantrieb: Im Falle einer mechanischen Notbremsung (=der Korb wird im Schacht gebremst) kommt dieser fast sofort zum Stillstand, der Motor dreht aber noch durch seine Trägheit kurzzeitig weiter, was durch die Rutschkupplung erlaubt wird. Schön sieht das nicht aus, gut hört es sich auch nicht an. Auch bei größeren Maschinen gibt es das. Meines Wissens nach kommt auch bei so manchen größeren Bodenstationen (25m Schüsseldurchmesser etc.) so etwas zum Einsatz. Im Falle eines Fehlers oder einer Abschaltung würde ansonsten die Masse der ganzen Anlage Getriebe und Motor zerstören.
> Ist das auch bei aktuellen Fahrgeschäften so? Ich glaube beim Dancer ja. Aber viele andere Fahrgeschäfte fahren inzwischen computergesteuert um die Fahrt genau steuern zu können oder bei manchen Anlagen punktgenau zu halten. Beim Notstopp gibts halt mehrere Ansätze je nach Fahrgeschäft. Achterbahnzüge z.B. können gar nicht sofort gestoppt werden, sondern erst in der nächsten Bremse. Die Bremsen werden daher bei Anlagen mit mehreren Zügen automatisch gesteuert und erst freigegeben wenn ein Zug den vorausliegenden Abschnitt verlassen hat. Es ist immer die Frage wie ein erstmal sicherer Betriebszustand aussieht. Beim Dancer (oder Riesenrädern) ist das ein möglichst schneller Stopp aller Bewegungen, sprich Scheibe und Gondelkreuze werden gestoppt. Wenn bei einem Fahrgeschäft (z.B. Schaukelschiff) eine Überkopf-Phase möglich ist, kommt es drauf an wie die Fahrgäste gesichert sind. Entweder ist ein Stopp überkopf unmöglich, so daß physikalisch niemand herausfallen kann oder die Fahrgäste sind so gesichert, daß sie überkopf nicht herausfallen können. Wenn die Anlage dann in diesem Zustand stoppt, ist das extrem unangenehm, aber es stirbt erstmal niemand. Meistens wird bei solchen Anlagen probiert, sie zu bremsen und dann langsam in die Ausgangsposition zurückzufahren, das kann auch manuell passieren indem man von Hand z.B. Hydraulik-Ablassventile öffnen muß oder mit Handrädern an den Antrieben. Hängt auch davon ab was für ein Problem aufgetreten ist, ob sich Personen im Gefahrenbereich aufhalten oder so. Wenn ja kann man die Anlage nur stillsetzen und muß dann erstmal diese Personen wegholen bevor man in die Ruhestellung zurückfährt oder so. Manche Fahrgeschäfte mit "nicht so leicht erreichbaren Fahrgästern" wie z.B. große Riesenräder haben auch mehrere Antriebsmotoren oder Notantriebe. Wenn einer ausfällt, kann das Rad trotzdem noch langsam gedreht werden und alle Fahrgäste können problemlos aussteigen. Das wichtigste ist, daß die Fahrgäste erstmal nicht direkt zu Schaden kommen. Zur Not muß sich halt die Feuerwehr 'nen Kopf machen, wie sie die Leute da wieder raus bekommen. > Aber 1000 Jahre sind unendlich genug für so eine Maschine. Für Dich. Für mich noch lange nicht!
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Matthias S. schrieb: > > Ich arbeite da übrigens mit einer Firma aus Bremen zusammen, die die > inoffizielle Nachfolgefirma einer Firma ist, die mal zusätzlich > Fahrgeschäfte produzieren wollte und sich dabei überhoben hat... Muss > irgendwann in den '90er gewesen sein. > Ich glaub die in Kleinserie gefertigten Dinger stehen immer noch auf > irgendeinem Schrottplatz Hallo Matthias, Könnte es sein, daß der Vorgänger des inoffiziellen Nachfolgers auch im Kranbau tätig war? Jörg
Matthias X. schrieb: > Viele Schwingende Fahrgeschäfte werden mit einem Autoreifen angetrieben. Aber eben nicht alle, deswegen hatte ich die frage gestellt. Aber anscheinend ist das für die Antriebe im Lager oben kein großes Problem, wenn mal "Strom aus" ist.
Lagerung und Antrieb sind oft verschiedene Dinge. Beim Dancer z.B. oder bei Riesenrädern sind die Räder "passiv" gelagert und die Antriebe greifen über Zahnkränze oder die schon erwähnten Gummiräder ein. Diese Lager sind auch so ausgelegt, daß sie ein Vielfaches der zu erwartenden Kräfte aushalten (auch im Falle eines Nothalts über starke Bremsen). Meistens sind sie auch schwer zu wechseln, aber man sieht am Beispiel des alten Riesenrades in Berlin-Plänterwald wie lange sowas selbst ohne Pflege hält. Dieses Rad ist 45 Meter hoch, wurde 1989 gebaut und steht seit 2001 still, wird aber manchmal vom Wind gedreht - also ist das Lager nach 19 Jahren ohne Nutzung noch in ziemlich gutem Zustand.
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Ben B. schrieb: > steht > seit 2001 still, wird aber manchmal vom Wind gedreht Stimmt, habe da mal ein Video auf Youtube gesehen. Schade, dass da wohl nichts mehr passieren wird, auch wenn es vor 1-2 Jahren noch Pläne gab. Mal hoffen, dass die derzeitige Situation nicht zu viele weiter Parks in die Pleite treibt. Wäre echt schade drum. Aber Sicherheit und Gesundheit ist natürlich Prio A+++++++ Hier gibts noch ein interessantes Video zum BreakDancer, allerdings in Kinolänge mit doppelter Überlänge... https://youtu.be/o9hm6TVRyKA?t=4650 Für die, die es evtl. interessiert.
Naja das passiert halt wenn man solche Unternehmen in private Hände gibt und die Unternehmer den Hals nicht voll kriegen können und sich hinterher noch in Drogengeschäfte verwickeln lassen. Wen das interessiert, der kann mal danach googeln, das passt hier nicht in den Thread. Das Gelände wurde inzwischen von der Stadt zurückgekauft, aber die gegenwärtige Situation macht es in naher Zukunft sehr unwahrscheinlich, daß dort irgendwas passiert. Der Park ist auch extrem verfallen, viele Attraktionen sind abgebaut worden, es gab einen großen Brand und was noch übrig ist, wurde durch Vandale beschädigt. Da ist nichts mehr, was man nicht mit großem finanziellen Aufwand wieder instandsetzen oder ersetzen muss. Der Spreepark ist auch nicht das einzige, dem Blub-Spaßbad in Britz oder dem Sport- und Erholungszentrum (SEZ) aus DDR-Zeiten ging es auch nicht besser. Das Blub ist ebenfalls abgebrannt, kann man nicht mehr retten... nur noch die Reste zusammenschieben. Schade, aber entweder ist der Betrieb solcher Anlagen in Berlin wirklich nicht wirtschaftlich oder einer vermeintlichen Weltstadt liegt nicht viel an sowas.
Die Freizeitmöglichkeiten werden leider immer weniger. Jede größere Stadt muss wie ein monotoner, minimalistischer und emotionsloser Haufen irgendwas gestaltet werden, damit man dem "Zeitgeist" entspricht. Absolut langweilig. Und wenn man mal etwas machen will, muss man sehr weit reisen. 100km+ sind da keine Ausnahme. Wirklich schade. Aber ich treibe den thread zu tief in den OT.
> Aber ich treibe den thread zu tief in den OT.
Ich glaube das geht schon in Ordnung, ist ja sowieso der
Offtopic-Bereich wo der Thread gelistet ist und die Hauptfrage scheint
beantwortet.
Ich hab mir mal das Video oben angeschaut, sowieso derzeit nichts
besseres zu tun. Ist ja quasi Breakdance-P*rno, er hat zwar nicht so
viel Ahnung von der Elektrik, aber sie haben das Fahrgeschäft wirklich
gut erklärt. Ist zwar ein No2, ich mag den No1 lieber (hat mehr Bumms,
den No2 finde ich träge), aber prinzipieller Aufbau, die Steuerung und
Probleme von dem Ding sind die gleichen wie beim No1... wie
beispielsweise die schlechte Sicht und ausfallende Scheinwerfer, alte
Motorkohlen und dumme/besoffene Fahrgäste.
Da kommen direkt alte Erinnerungen auf... Vielleicht bei der Gelegenheit
ein guter Tip an den coolen Typen - du müsstest inzwischen so Ende 30
sein - den ich dir damals nicht geben konnte. Wenn man schon entgegen
aller Vernunft und trotz aller rot markierten Gefahrenbereiche auf die
auslaufende Scheibe hüpft, dann in Fahrtrichtung und nicht dagegen.
Eine Sache ist mir in dem Video aufgefallen:
Bei 1:13:32 Steuerung bzw. Antriebe Ein ohne Schlüssel? oO
Wenn das mal keinen Ärger gibt wenn's der Onkel vom TÜV sieht.
Ben B. schrieb: > Ich glaube beim Dancer ja. Aber viele andere Fahrgeschäfte fahren > [...] Danke für die ausführlichen Antworten und den Einblick in diese Welt. Finde ich sehr interessant. IncreasingVoltage .. schrieb: > Hier gibts noch ein interessantes Video zum BreakDancer, allerdings in > Kinolänge mit doppelter Überlänge... > > Youtube-Video "Break Dancer No.2 Dreher & Vespermann Reportage | > Funfairblog #87 [HD]" Puhh.. ganz schön lang. Aber mal auf die Merkliste geschmissen... Jörg K. schrieb: > Könnte es sein, daß der Vorgänger des inoffiziellen Nachfolgers auch im > Kranbau tätig war? Hmm... ne, Kranbau m.W. nicht. Aber es gab da in der Gegend noch eine weitere Firma die in Sachen Karussellbau aktiv war. War wohl u.A. auch einer der Gründe für die Pleite... Allerdings kenne ich die Geschichte natürlich auch nur aus zweiter Hand, ist ja auch schon länger her... Ben B. schrieb: > Wenn man schon entgegen > aller Vernunft und trotz aller rot markierten Gefahrenbereiche auf die > auslaufende Scheibe hüpft, dann in Fahrtrichtung und nicht dagegen. Der Zu- und Abgang ist bis 0,3m/s erlaubt. Bei entsprechender Eignung, Einweisung und Probung auch bei höheren Geschwindigkeiten. Ich bin mir aber nicht sicher, ob diese Vorschrift auf bei Fahrgeschäften Anwendung findet... ;-)
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Matthias S. schrieb: > Der Zu- und Abgang ist bis 0,3m/s erlaubt. Bei entsprechender Eignung, > Einweisung und Probung auch bei höheren Geschwindigkeiten. "Geeignete" wären z.B. Hupfdohlen"? Übrigens springe ich auch dauernd auf sich bewegende Rolltreppen. :-)
Also normalerweise eben weißes Licht an damit alle was sehen, man sagt auch immer an bitte warten bis die Scheibe zum Stillstand gekommen ist... das wäre jedenfalls der Plan gewesen. Hatte den Satz noch nicht ganz zuende, hüpft der Wahnsinnige auf die Scheibe, dort hat es ihm sprichwörtlich die Schuhe ausgezogen und er ist in ganzer Länge wie 'ne Dachlatte Front voran auf die Scheibe aufgeklatscht. Kriegt man schon 'nen Schreck und denkt so Kacke, hoffentlich ist dem nichts ernstes passiert und er bekommt nicht noch 'ne Gondel gegen den Kopf oder so. Zwei Kassierer haben den dann von der Scheibe abgekratzt, da sah er für den Knall recht gut aus, konnte laufen keine riesen Blutlachen oder so, aber mußte sich trotzdem einer drum kümmern so mit Sanitöter rufen damit man die Verantwortung los ist. Könnte mir denken, daß das am nächsten Tag schlimme Kopfschmerzen (nicht nur vom Alkohol) waren und er sich die Mitfahrt evtl. anders vorgestellt hat.
Harald W. schrieb: > "Geeignete" wären z.B. Hupfdohlen"? Ach... Hupfdohlen sind definitiv geeignet. Da brauchst eigentlich nicht mal ausführlich probieren. Ben B. schrieb: > Also normalerweise eben weißes Licht an damit alle was sehen, man sagt > [...] Bei mir hat sich mal der Achsrechner von unserem umlaufenden Ring gedacht "da stimmt was nicht, ich will nicht mehr", und dann lässt dir bei 0,6m/s die Bremsen zuklatschen. Da hat es nicht nur alles was drauf stand ordentlich dahergebrezelt, sondern auch die mitfahrende Dame. Passiert ist zum Glück auch in diesem Fall nix.
Bei welchem Fahrgeschäft? Beim Breakdance kann das mit der Überdrehzahl bei den Gondelkreuzen gelegentlich passieren (was im Video glaube ich auch erwähnt wurde), vor allem wenn eines stark asymmetrisch beladen wird, angenommen ein Fleischball in einer Gondel und die anderen drei leer, oder zwei Gondeln nebeneinander besetzt und die anderen beiden leer. Die Kassierer sollen eigentlich drauf achten, daß das vermieden wird, aber geht halt nicht immer. Manchmal sieht man's noch beim Anfahren, dann hat man die Wahl Kreuze nur 80% und allen die Fahrt versauen weil man nicht Vollgas gibt oder riskieren, meistens gehts gut. Bei der Scheibe habe ichs nie erlebt.
Kein Fahrgeschäft. Mitfahrt nur für eingewiesenes Personal, SIL3 Steuerung, max. 1,2m/s am Umfang.
Okay... dann habe ich keinen blassen Schimmer, was Du da betreibst. :D
Ich habe mal mit einem Legomotor in Zeitlupe 130kg gehoben. Das war Untersetzung.
Nicht W. schrieb: > Ich habe mal mit einem Legomotor in Zeitlupe 130kg gehoben. Du solltest abnehmen, dann wird der Legomotor nicht so stark beansprucht.
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