Forum: PC Hard- und Software Linuxcnc - hartes Ausschalten beim latency test


von M. K. (Gast)


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Moin,
ich benötige mal einen Schubbs in die richtige Richtung.

Ich habe zwei alte Notebooks auf denen ich Linuxcnc installiert habe.
Ein Cybercom MD6001 (integrierter Parallelport) mit single core Athlon 
K7.

Mit einigen manuellen Eingriffen ging dann sogar Clicktouch auf dem 
Touchpad und mit nolapic startet auch der latency test (28ms Jitter).
Für alle weiteren Kernelparameter zeigt sich die Kiste unbeeindruckt, 
bzw. es verbessern sich nicht die Jitter Werte.

Der zweite Notebook, ein Compaq nx6325 mit single core Sempron macht 
allerdings extreme Sachen.
Starte ich den latency test, sehe ich noch kurz das Fenster, dann 
schaltet der NB hart aus.
Also kein Vorspiel, mit Prozessen die runtergefahren werden, sondern ein 
Klacken und die Kiste ist aus, als ob ich einen Sack Schrauben 
reingeworfen hätte. Wiederholbar.

Es ist noch keine Par port Karte verbaut (PCMCIA oder Express Card), da 
ich mir erst die Latency Werte ansehen wollte, bevor ich die kaufe.

Der Compaq hat Bios Settings für integrierte Ser + Par Schnittstellen 
die wohl über die optionale Docking Station rausgeführt werden.
Aktiviert / deaktiviert ohne Änderung.
Ansonsten lässt das Bios keine irgendwie interessanten Einstellungen zu.

Im Grub war lapic gesetzt.
Mit acpi=off nolapic apm=off probiert, mit gleichem Ergebniss.

von Jim M. (turboj)


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BIOS Batterie geprüft?

Ansonsten hält eventuell das Netzteil (oder der VRM auf dem Mainboard) 
den Last Spike nicht mehr aus.

Könnte man mit anderen Lasten mal probieren, z.B:
1
bzip2 </dev/random >/dev/null &

von M. K. (Gast)


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Jim M. schrieb:
> BIOS Batterie geprüft?
Das Bios behält seine Einstellungen und die Uhr geht.

Es ist KEIN Lastproblem.
Ich kann die Kiste bis zum Stillstand mit Arbeit zumüllen, ohne Ausfall.

Nein, das ist schon LinuxCNC das hier ganz kräftig etwas anspricht, von 
dem es tunlichst seine Finger lassen sollte.
Scheint irgendwie ins Power Management reinzutreten.
Entferne ich noacpi etc., bekomme ich nur noch eine Fehlermeldung, statt 
Absturz.
1000 Kernelparameter probiert, von spontaner annihilation und recovery 
gefriggel bis zum rumbocken mit Fehlermeldung ist alles dabei.

Nach gefühlten 100Stunden endloser Frustration bin ich nun auf debian 
buster + rt kernel gegangen und versuche mich am buildbot um die 2.8 zu 
bekommen.

Absolut fantastisch!
Kann ich jedem empfehlen, der auf Schmerzen steht und seine Zeit gerne 
Blockweise sinnlos verbläst ohne sich auch nur einen mm von der Stelle 
zu rühren.
Massive Probleme Paketabhängigkeiten aufzulösen.
Statt einfach alle benötigten Pakte zu installieren, muss ich das per 
Hand stück für stück machen, weil buster das nicht gebacken bekommt.

Mal sehen wie viele Tage ich noch dabei verblase.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Nimm halt irgendeinen anderen Rechner, 15järige Thinkpads mit PP gibt 
bei ebay etc für ein paar €.

von M. K. (Gast)


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Rote T. schrieb:
> Nimm halt irgendeinen anderen Rechner
Geht nicht, dann nächster Rechner...

Ich werde wohl eines der gut funktionierenden mini-ITX Boards besorgen.
Also alle drei alten Notebooks, die auf ein neues Leben hoffen, ab in 
die Tonne.

von M. K. (Gast)


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Es liegt defintiv an Debian.
Wheezy stürzt hauptsächlich beim Latenzy test ab, aber hin und wieder 
auch unmotiviert vorher.
Buster stürzt schon deutlich häufiger ab und kann linuxcnc nicht 
installieren weil Pakete fehlen und sich auch nicht nachistallieren 
lassen.
Bei Stretch (32 & 64bit) geht der NB schon während der ersten 
Installationsschritte aus.
Text / Grafik Install, ob out of the box oder geflutet mit kernel 
Parametern, die mal komplett dem Bios / ACPI trauen und mal alle 
Verantwortung dem kernel übergeben.

Linux Mint wird ohne Probleme installiert.
Laststest ist unauffällig.

von Berbog (Gast)


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Welchen Kernel nutzt du denn ?

von Felix (Gast)


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Wenn du damit richtig fräsen willst, sind Notebooks mit Parportkarte 
meiner Erfahrung nach wenig geeignet.

von DL (Gast)


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habe bereits einen Styroschneider (4 Achsen) mit altem PC, Linux CNC und 
Parallelport im Einsatz. Studiere nun schon länger an einer Fräse herum.

Was wäre dann da die Empfehlung um die mit Linux CNC zu betreiben? Gibts 
ja nebst Parallelport glaub nur die Möglichkeit mit mesa ethernet 
Karten...

Oder dann halt doch was GRBL-Stil und ohne CNC Linux.

Bei Linux CNC müsste man doch irgendwie definitiv vom Parallelport 
wegkommen, das wird einfach immer mühsamer mit der PC Hardware.

Gruss
DL

von M. K. (Gast)


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Ja, hast Du wohl recht.
Der Jitter wird relativ hoch sein.
Später soll es das ASRock Q1900B-ITX werden.
Davor muss ich aber noch einiges über Linux und Linuxcnc lernen.
Dazu dient die ganze show gerade, auch wenn das in überhaupt keinem 
Verhältniss steht so viel Zeit in einen NB Dinosaurier zu stecken.

Berbog schrieb:
> Welchen Kernel nutzt du denn ?
Gerade dabei den RT Kernel zu installieren.
https://gnipsel.com/linuxcnc/uspace/linuxmint19-rt.html

Hängt, weil ich noch Schwierigkeiten habe QT auf die Kiste zu bekommen.
Wie immer zwischen mir und Linux hangel ich mich von nicht 
funktionierender Anleitung, zu nicht funktionierender Anleitung und gebe 
seitenweise Kommandos ein, die ich kaum verstehe und von denen 
irgendjemand, irgendwo im Netz sagt, das das so geht, was sich dann 
regelmässig als nicht so einfach herausstellt.
Sehr frustrierend für einen bekennenden Win User, aber was mir an Wissen 
fehlt muss ich eben durch Zähigkeit auswetzen.

Was ist denn mit geeigneten Boards überhaupt an Steprate möglich?
Ich kenne die Latency Liste, aber die ist ja sehr rudimentär.
Ich baue gerade einen Stepdriver mit Schrittinterpolation, daher müssen 
es keine dramatisch hohen Stepraten werden um vibrationsarm zu arbeiten.
Die Positioniergenauigkeit werde ich durch fantastische 
Microschrittauflösungen ohnehin nur auf dem Papier verbessern können.

Interessant wäre auch was das Problem an DoubleStep im Linuxcnc ist, 
denn es muss ja eines geben das das nicht standartmässig aktiviert ist.

16 x in + 16 x out will ich durch die lsrio16 shift register Funktion 
bekommen.
16/tel Base-Period langt ja für vieles.
Endschalter auch, oder müssen die zwangsläufig schnell sein?

von M. K. (Gast)


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DL schrieb:
> Bei Linux CNC müsste man doch irgendwie definitiv vom Parallelport
> wegkommen, das wird einfach immer mühsamer mit der PC Hardware.

Ich denke das torpediert das gesammte Konzept von Linux CNC.
Fast alles was jetzt der PC tut, müsste dann die externe HW tun.

Was ist denn genau Dein Problem mit dem Parport?
Niedrige Latenz ist mit geeigneten Boards ja wohl möglich und Parport 
Karten gibt es für kleines Geld.

IO Karten tun genau das, was der uralte Parport auch tut.
Irgendwelche in + outs in den Adressraum legen.
Würde ich heute sowas bauen und mit Industrietauglichen IO Treibern und 
Schutzgefriggel versehen, hätte es nicht mehr den anrüchigen touch eines 
parports, währe aber im Kern auch nicht mehr als das.

Rechenleistung ist auf PCs mehr als reichlich verfügbar und das 
Latenzproblem scheint mir lösbar.

ESTLCAM gefällt mir z.B. gut.
Aber da setze ich entweder auf Parport ohne RT oder auf AVR Arduinos die 
Christian in ASM programmiert und deswegen den Schritt zum STM32 scheut.

Der GBRL Kram kann was er kann und dann ist Schluss.
Willst Du irgendwann mehr, Werkzeugwechsel, mehr Achsen, PLC, Jogweel 
etc. gehts mit der nächsten HW von vorne los, die kein Stück billiger 
ist als die Mesa Karten.
Daher brauche ich Linuxcnc zwar derzeit überhaupt nicht, will es aber 
haben, weil meine Ansprüche sich steigern werden.

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