Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ablauf um ein Schema/eine Schaltung anzugehen


von Dee B. (deebee)


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Hallo zusammen.
Ich bin neu auf dem Gebiet aber kenne die Grundlagen der Elektronik, wie 
zB Funktion und Symbole der Bauteile, Schema lesen usw.

Nun möchte ich aber eine Idee umsetzen (fiktiv im Moment, habe aber 
viele Ideen die ich eben umzusetzen gedenke B-) ) und frage mich, wie 
ich vorgehen soll, wenn die Funktion der zu erstellenden Schaltung klar 
ist (also was geschehen muss wenn dieser Sensor das macht oder der 
Schalter muss das machen und das Licht sollte dann blinken usw.)?

1) Von "vorne nach hinten"?
Soll ich zuerst alle Bauteile, die für die hauptsächliche Funktion 
primär sicher reinkommen (wie zB Sensor(en), Taster und Schalter, LEDs 
etc.) offen im Schema mal platzieren, was aber kommt dann genau? Und wie 
gehe ich vor bei der Dimensionierung? Ich habe ja noch keinen Strom, 
keine Spannungsquelle...

2) Von "hinten nach vorne"?
Soll ich ungefähr annehmen, "ein 24VDC Netzteil" (zB) ist klein und 
passt auch überall hin: Und von da aus meine Schaltung bzw. mit dieser 
"vorhandenen" Spannung beginnen zu rechnen?

3) Von "Mitte nach aussen"?
Oder soll ich die primär vorkommenden Bauteile offen im Schema 
platzieren,...ja, dann wüsste ich schon nicht mehr wie weiter, weil ich 
einerseits ja entweder das "Netzgerät" habe,...hmm...

Eben, und schon wüsste ich nicht mehr weiter...

Ich hoffe ihr versteht was ich meine, habt ihr mir einen Vorgang, 
Ablauf, wie ich an so eine Schaltung rangehen muss?

Ich freue mich auf eure Anregungen, damit ich logisch oder mit einem 
klaren Ablauf vorgehen und loslegen kann :D

Grüsse euch!

von hinz (Gast)


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von Wolfgang (Gast)


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Baue deinen Schaltplan nach dem, aus der Datenverarbeitung bekannten 
EVA-Prinzip von links nach rechts auf, Versorgungsspannungen sortiert 
von Oben nach unten.
Bei der Auswahl der Komponenten solltest du im Blick haben, dass du 
nicht einen ganzen Zoo von Versorgungsspannungen benötigst.

von Peter R. (pnu)


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Einen Schaltplan zeichnest Du ja auch nach dem Signalweg, meist von 
links nach rechts.

Auch das ist bei Bestückungsplänen sinnvoll. Dann sind links die 
Schaltungsteile mit hoher Signalempfindlichkeit, rechts die robusten. 
Auch das Wiederfinden von Bauelementen aus dem Schaltplan auf der 
Platine wird erleichtert.

Ausnahme sind aber wirkliche Leistungsbereiche. Da  muss auf möglichst 
kurze Stromwege geachtet werden, wegen geringen Leitungswiderständen und 
geringer Störinduktivität und geringen Störstreuungen.

Auch ist eine deutliche Trennung zwischen Steuerteil und Leistungsteil 
empfehlenswert.

von Toby P. (Gast)


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Dee B. schrieb:
> Nun möchte ich aber eine Idee umsetzen (fiktiv im Moment, habe aber
> viele Ideen die ich eben umzusetzen gedenke B-) ) und frage mich, wie
> ich vorgehen soll, wenn die Funktion der zu erstellenden Schaltung klar
> ist

Kommt darauf an:
- wie komplex ist das Ganze.
- welchen Aufwand willst du treiben
- muss das ewig funktionieren oder reicht eine Demo
- welcher Zeitraum steht zu Verfügung
...

Der erste Schritt kann sein das ganze in einzelne Funktionen 
aufzudröseln und diese getrennt entwickeln. Das ist beim Lichtschalter 
eher unnötig und bei einer Mondrakete nicht anders machbar.

Hat aber für Anfänger den Vorteil das sich die Aufgaben vereinfachen.

Als beim Lichtschalter:
Lampe: Spannung, Leistung, nn
Kabel: Länge, Querschnitt, nn
Schalter: Spannung, Leistung, nn
Steckverbinder ...
Mechanik ...
Sicherheit ...


bei nn schreibt rein was sonst so gebraucht wird

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Und am Schluß wird noch schnell ein Gehäuse ausgeguckt, das Gerät 
eingebaut und dann klappt die Lüftung nicht, die Anschlüsse und 
Bedienelemente sitzen extrem ungeschickt...
Dummerweise sollte man bei einer Entwicklung alles gleichzeitig im Kopf 
haben.

Ein Kollege schlug vor, ausdrücklich im Pflichtenheft einzutragen, dass 
alle geforderten Werte gleichzeitig einzuhalten sind.

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Schwierig da eine allgemeingültige Antwort zu geben ...

Das grobe Konzept sollte schon klar sein:
- WAS macht die Schaltung?
- Ein- & Ausgänge
- Spannungsversorgung (z.B. 24V, 5V bei digitalen Schaltungen, oder auch 
mehrere nötig? usw), max. Ströme
- Blockschaltbild bei komplexeren Schaltungen
- Gehäusegröße
- Schalter, Taster, Potis, LEDs, usw

Dann den Schaltplan von grob zu fein. Versorgung/Netzteil separat. 
Umfangreiche Schaltungen sinnvoll auf mehrere Blätter verteilen.

Wenn man früh zu sehr ins Detail geht führt das später unweigerlich zu 
größeren Änderungen. Bei allen Details nicht den Blick aufs Ganze 
verlieren.

Wie schon oben beschrieben: Signalfluß von links nach rechts.

Viele gute(!), übersichtliche Schaltpläne studieren und sich davon 
inspirieren lassen! Ist so ähnlich wie bei Software-Listings: es gibt 
gute und es gibt schlechte, letztere versteht man selber nach Jahren 
nicht mehr.

Einen guten Schaltplan zu studieren ist eine Freude!

: Bearbeitet durch User
von Dee B. (deebee)


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Hallo zusammen!

Ich möchte mich hiermit mal bei allen für ihre Antworten bedanken, hat 
mir sehr weitergeholfen und bin dran am Projekt B-)

Liebe Grüsse euch
Dee

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