Hallo, hat jemand Dämpfungsmessungen von Koaxkabel durchgeführt und mit den Datenblattwerten verglichen? Eine GPS-Antenne soll aufs Dach und die Leitung durchs Fenster, deshalb wurde mit noch vorhandenem RG174 Koax (Noname, gekauft vor ~10 Jahren bei Angelika) eine 10m Leitung konfektioniert. Gerechnet habe ich mit etwa 10dB Dämpfung bei 1 GHz. In verschiedenen Datenblättern liegen die Werte bei 87,5...106,1dB/100m @ 1GHz. Gemessen sind es 15,8dB @ 1GHz und 20,5dB @ 1,5GHz. Leider ist die Dämpfung deutlich schlechter als erwartet. Die Steckverbinder sollten nicht die Ursache sein, auf der einen Seite ist ein Suhner TNC-Stecker, auf der anderen ein SMA-Stecker fragwürdiger Qualität aber mit PTFE-Dielektrikum. DC-Mäßig sieht es auch gut aus. Das Koaxkabel macht einen einigermaßen vernünftigen Eindruck, auch das Außengeflecht ist lötbar. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Viele Grüße Bernd
> Gemessen sind es 15,8dB @ 1GHz und 20,5dB @ 1,5GHz. > Leider ist die Dämpfung deutlich schlechter als erwartet. Neues Kabel mit spezifizierten Werten kaufen.
Bürovorsteher schrieb: >> Gemessen sind es 15,8dB @ 1GHz und 20,5dB @ 1,5GHz. >> Leider ist die Dämpfung deutlich schlechter als erwartet. > > Neues Kabel mit spezifizierten Werten kaufen. Ja, sog. SAT-Kabel dürfte wesentlich geringere Dämpfungswerte als RGxxx-Kabel haben. Trotzdem muss die Antenne auf dem Dach natürlich eine "aktive" sein.
Bürovorsteher schrieb: > Neues Kabel mit spezifizierten Werten kaufen. Dann wäre es aber nicht mehr vor dem Feiertag fertig geworden. Aber auch hier ist interessant ob jemand die Werte aus dem Datenblatt verifiziert hat. Harald W. schrieb: > Ja, sog. SAT-Kabel dürfte wesentlich geringere Dämpfungswerte > als RGxxx-Kabel haben. Trotzdem muss die Antenne auf dem Dach > natürlich eine "aktive" sein. Klar, bessere Leitungen gibt es viele. Schaumstoff- anstelle von PE-Dielektrikum ist deutlich besser, alternativ auch modernes LowLoss-Koax wie CLF100 oder LMR100 wobei diese (zumindest von den Datenblattwerten) nicht wesentlich besser als gutes RG174 sind. Ein größerer Außendurchmesser geht wegen der Fensterdurchführung nicht. Die Antenne ist natürlich aktiv, aus dem Grund habe ich auch das Koax durchgemessen weil ich sonst eine Übersteuerung des GPS-Empfängers befürchte.
Zum Vergleich noch 10m LMR195 + 3 Adapter. Die gemessene Dämpfung von 5,6dB passt gut zu den 4,77dB die nach Datenblatt zu erwarten sind + Steckerverluste. Leider bekomme ich das Kabel nicht durchs Fenster.
Es gibt Fensterdurchführungen die aus einem flachen folienartigen Stückchen "Koax" bestehen. Bekannt ist das für SAT Fernsehen mit jeweils einer F-Buchse am Ende. Sowas gibt es auch für 50 Ohm. Leider habe ich vergessen, wo ich das gesehen habe. Wenn man ansonsten dickeres Kabel nimmt, wären die Verluste evtl. in der Summe geringer als mit durchgehend dünnem Kabel. Ob es für diese Fensterdurchführungen Datenblätter mit Dämpfungswerten gibt, weiß ich allerdings nicht.
Stefan M. schrieb: > Leider habe ich vergessen, wo ich das gesehen habe. https://www.google.com/search?q=fensterdurchf%C3%BChrung+75+ohm&tbm=isch&client=ms-android-samsung&prmd=sivn&hl=de&ved=2ahUKEwi6j9arsZDpAhVM0oUKHa7gAWAQBXoECAEQHA&biw=360&bih=560
Stefan M. schrieb: > Es gibt Fensterdurchführungen die aus einem flachen folienartigen > Stückchen "Koax" bestehen. > Bekannt ist das für SAT Fernsehen mit jeweils einer F-Buchse am Ende. > Sowas gibt es auch für 50 Ohm. > Leider habe ich vergessen, wo ich das gesehen habe Fürs Sat-TV hatte ich davon die gewöhnliche 75 Ohm Ausführung vom Pollin verwendet und kann nur davor warnen. Das ist kein Stripline Kabel, sondern Microstrip in einem Schrumpfschlauch, und wenn man das durch einen Aluminium-Fensterrahmen führt, kann man sich vorstellen, dass das SWR durch die Decke geht. Ausserdem ist es nicht hermetisch dicht, sondern saugt sich in der kalten Jahreszeit mit Kondenswasser voll, und die LNB-Speisespannung verursacht dann auch noch starke Korrosion an den Kupferbahnen. Damit sind die Dämpfungswerte endgültig im Keller, und es ist vorbei mit störungsfreiem Empfang. Ich habe schliesslich anstelle dieses Mists ein Stück dünnes 50 Ohm Koaxkabel mit PTFE-Dielektrikum dazwischengepfuscht, und sofort war der Empfang besser als er mit der "professionellen" FFC-Version je war. Das PTFE-Dielektrikum ist deutlich härter als gewöhnlich verwendete PE und erst recht als PE-Schaum, und sollte sich daher nicht so stark deformieren, wenn sich der Alurahmen der Balkontür darauf niederlässt. Jedenfalls funktioniert diese Lösung seit 2 oder 3 Jahren störungsfrei.
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Ich empfehle den gesammten GPS Empfaenger auf dem Dach zu haben und die Daten per seriellem Kabel zu senden. Wenn man's besser machen will nimmt man Twisted pair, ueber zB RS422, oder RS485. Einen 1 Sek Puls dann auch ueber RS485.
Stefan M. schrieb: > Es gibt Fensterdurchführungen die aus einem flachen folienartigen > Stückchen "Koax" bestehen. > Bekannt ist das für SAT Fernsehen mit jeweils einer F-Buchse am Ende. > Sowas gibt es auch für 50 Ohm. > Leider habe ich vergessen, wo ich das gesehen habe. meinst du diese? https://www.ebay.de/itm/Fensterdurchfuehrung-fuer-CB-KW-2m-70cm-2x-PL-50-Ohm-Buchse-Q11A-/320934372961 Benutze ich für CB/Freenet/PMR. Laut meinem Test (MiniVNA Pro BT) sind die Werte exakt wie angegeben! Für den Preis einfach genial.
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