Hallo, In dem vorliegenden Fernsteuerempfänger FS-GR3B von Modelcraft hat sich ein Bauteil an den Spannungsanschlüssen weitestgehend in Rauch aufgelöst. Ursache war der verpolte Anschluss der Stromversorgung (6 V). Das Bauteil ist parallel zu den Spannungseingängen (Zwischen + und Minus, kein Vorwiderstand oder ähnliches) gelegt. Gemessen habe ich ca. 2 Ohm, in beiden Richtungen. Die Vermutung liegt nahe, dass es eine Diode war. Wenn ja, was könnte es sein? Zener-Diode zur Spannungsbegrenzung? Normale? Schottky? Oder was anderes? An dem Empfänger sind Servos angeschlossen Gruss Rene
ReneZ schrieb: > Die Vermutung liegt nahe, dass es eine Diode war. Ausserdem liegt es nahe, das nach dem Abbrennen dieses Bauteils Dein Empfänger irreperabel zerstört wurde.
ReneZ schrieb: > Die Vermutung liegt nahe, dass es eine Diode war. Wenn ja, was könnte es > sein? Zener-Diode zur Spannungsbegrenzung? Normale? Schottky? Oder was > anderes? Wahrscheinlich eine normale Diode quasi als Verpolschutz. Aber stell dir vor, du hättest deine Schaltung nie gesehen und würdest deine Beschreibung lesen. Was würdest du dir dann vorstellen? Mach ein Foto!
Hast du ein Foto von der Leiterplatte, vielleicht ist das Bauteil ja noch identifizierbar. Form und Farbe könnten auch hilfreich sein.
Funktioniert der Empfänger denn noch? Sinnvoll wäre eine "Opferdiode" in Form einer normalen Diode (Verpolschutz) oder einer Zenerdiode (Verpolschutz und begrenzter Überspannungsschutz). Eine Schottkydiode wäre nur in Reihe mit der Betriebsspannung sinnvoll. Grüße von petawatt
Da wäre eine unidirektionale TVS naheliegend, sowas wie P6SMB6.8A. Aber nach der Baugröße musst du selbst sehen.
Hallo Rene, da Du deutlich geschrieben hast, "liegt direkt an den Spannungsversorgungs-Anschlüssen + und -, ja, das ist eine Verpolschutzdiode. Dass kann eben leicht einmal passieren, dass die Batteriepole verwechselt werden. Mit Schmelzsicherung in einer Zuleitung zum "Gerät" würde dann eben diese Sicherung auslösen, bei versehentlich falschem Anschluss. Ohne Sicherung brennt die Diode halt ab. Zwick sie raus, schliesse richtig herum Spannung an, probiere Empfänger. Falls der noch geht, baust Du richtig erum eine neue 3-Ampere Diode ein (Leistungsklasse). Kathode ist markiert, diese an Plus. Leiterbahnen kontrollieren, oder mit Blankdraht auflöten, fertig.
Alle, vielen Dank für die schnellen und zahlreichen Antworten. Die Überreste der Diode (bleiben wir mal dabei) erinnern an das Beispiel von hinz. Foto macht echt keinen Sinn, das ist nur noch schwarzer bröckeliger Kunststoff, SMD. Ich werde mal eine TVS nehmen, double-checking: Ich brauche eine, deren Sperrspannung größer ist als die Versorgungsspannung und baue die in Sperrrichtung ein? Völkner hat sowieso nicht viele im Angebot. Gruss Rene
Abstand zwischen den Pads sind ca. 2mm, ist eine SMD.. Gr Rene
ReneZ schrieb: > Abstand zwischen den Pads sind ca. 2mm, Mach eine bemaßte Skizze. > ist eine SMD.. So weit waren wir schon.
ReneZ schrieb: > Foto macht echt keinen Sinn, das ist nur noch schwarzer bröckeliger > Kunststoff Du sollst ja auch nicht die Diode fotografieren, sondern die ganze Platine. Und zwar von beiden Seiten.
ReneZ schrieb: >> Foto macht echt keinen Sinn, das ist nur noch schwarzer bröckeliger >> Kunststoff ReneZ schrieb: > baue die in > Sperrrichtung ein? Hmm, sind nicht bidirektionale besser? Im Dabla steht da noch, bei denen ist auch keine Markierung der Katode nötig. ciao gustav
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Bearbeitet durch User
Karl B. schrieb: > sind nicht bidirektionale besser? Wenn sie bidirektional ist kann sie wohl nicht vor Verpolung Schützen. Denn sie behandelt richtige und falsche Polung gleich.
Diode ohne Sicherung macht nicht viel Sinn. Ein Tantal würde auch abrauchen.
Noe niemals, Peng und futsch ist er.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Wenn sie bidirektional ist kann sie wohl nicht vor Verpolung Schützen. > Denn sie behandelt richtige und falsche Polung gleich. Hi, natürlich nur alle Bauteile des Schaltplanauszugs. https://www.mikrocontroller.net/attachment/456532/SMBJ14_unidirectional.jpg ciao gustav
Wetten das ist ein Tantalkondensator? FlySky hat da sicherlich keine Transil eingebaut, aber 10µ oder 22µ 10V machen da schon mehr sinn. So oder so: Das Teil muss auch ohne laufen, auch wenn es nicht stabil funktioniert. Also rauslöten, Saubermachen, Testen. Wenn er noch geht, bau ich meinen mal aus und kuck rein was das ist.
Hallo, wenn ich mir die Überbleibsel ansehe und die mit einem Querschnittsbild eines Tantals vergleiche, kann das hinkommen. Auf dem Bild mit den Überbleibseln sind die zwei 'Elektroden' zu sehen, die Linke hat eine kleine 'Nadel' in der Mitte, genau so eine ist auf dem Querschnittsbild auch zu sehen. Ansonsten noch ein Bild von oben und unten, wie gewünscht. Tests kann ich nur begrenzt machen, Sohnemann hat das Ding bei mir abgeliefert, den Sender habe ich nicht hier. Ich habe testweise 5 V auf das Ding gegeben, er nimmt ca 30 mA in Ruhe auf (sagt das Netzteil), die Status LED geht an und aus. An den Servo-Anschluessen kann ich Pulse unterschiedlicher Qualität im Oszi sehen, sind auch im Bereich 1 bis 2 ms Länge liegen. Gruss und Danke nochmal Rene
ReneZ schrieb: > Ich habe testweise 5 V auf das Ding gegeben, er nimmt ca 30 mA in Ruhe > auf (sagt das Netzteil), die Status LED geht an und aus. An den > Servo-Anschluessen kann ich Pulse unterschiedlicher Qualität im Oszi > sehen, sind auch im Bereich 1 bis 2 ms Länge liegen. Das sieht doch gut aus, Glück gehabt. Ich muss heut abend mal nachsehen was das ist, evtl. hab ich sogar genau den.
Jens M. schrieb: > Ich muss heut abend mal nachsehen was das ist, Ich bin gespannt. Mittlerweile hab ich eine Verpolschutzdiode entdeckt (neben der Drossel), das macht die TVS weniger wahrscheinlich.
Und von der Baugröße her wäre ein 47µF/10V wie auf der Bestückungsseite zu erwarten. Und man sollte ein schaltfestes Exemplar nehmen, er hängt ja direkt an der Batterie.
Also, mein FS-GR3E sieht reichlich anders aus. Mein FS-GR3C ist absolut identisch zum oben abgebildeten und trägt an der Stelle einen Tantalkondensator, 476=47µF 10V Bauform B. Meine HK-GT2R sind identisch zum GR3C; tragen aber die Beschriftung "FS-GR3E" statt "FS-GR3" auf der Platine, zudem fehlt das "Flysky Cool".
Danke, dann werde ich einen Tantal besorgen und einbauen. Die Fragmente des alten waren schwarz, aber das mag der Hitze bei der Zerstörung geschuldet sein. Ich habe noch nie einen Tantal auf die Weise geschlachtet. Den Empfänger habe ich nach der Tat bekommen. Ich hatte verstanden, dass so ein Tantal bei Falschpolung explodiert, hier soll er 'nur' sehr heiß geworden sein. Das Gehäuse von dem Ding hat oberhalb des Bauteils auch ein regelrecht hineingeschmolzenes Loch. Kann das sein? @hinz, Danke für das finden der Verpoldiode. Gr Rene
Rene Zillmann schrieb: > Ich hatte verstanden, dass so ein Tantal bei Falschpolung explodiert, > hier soll er 'nur' sehr heiß geworden sein. Das Gehäuse von dem Ding hat > oberhalb des Bauteils auch ein regelrecht hineingeschmolzenes Loch. Kann > das sein? Das kommt schon auch so vor.
Hatte ich schon mal. Die Tantals sind dann mit kleiner Stichflamme gestorben. Daher meine Bemerkung.
hinz schrieb: > Mittlerweile hab ich eine Verpolschutzdiode entdeckt Wenn der Tantalelko bei Falschpolung zerstört wird, dann ist die Verpolschutzdiode aber an der falschen Stelle? Grüße von petawatt
Horst S. schrieb: > hinz schrieb: >> Mittlerweile hab ich eine Verpolschutzdiode entdeckt > > Wenn der Tantalelko bei Falschpolung zerstört wird, dann ist die > Verpolschutzdiode aber an der falschen Stelle? Nö, sie hat den eigentlichen Empfänger ja geschützt.
>Die Fragmente des alten waren schwarz
je nach Hersteller sind SMD-Tantals schwarz oder gelb.
Nachruf:
Er starb an zu großem dU/dt.
Tantals vertragen keinen schnellen Spannunganstieg, vor allem bei
Erstinbetriebnahme oder nach langer Liegezeit. Das langsame Hochfahren
mit kleinerer Spannung nennt man "Formieren" des Elkos, nicht zu
verwechseln mit dem Formatieren einer Festplatte.
Rene Zillmann schrieb: > Ich hatte verstanden, dass so ein Tantal bei Falschpolung explodiert, Nein, normale Elkos explodieren, weil bei ihnen ein flüssiger Elektrolyt in einem Hohlraum verdampfen kann. Tantalelkos haben einen festen Elektrolyt und keinen Hohlraum. Aber die Brandlöcher sind beachtlich. Ich hatte auch wchon einmal ein Loch in der Leiterplatte.
Andreas S. schrieb: > Rene Zillmann schrieb: >> Ich hatte verstanden, dass so ein Tantal bei Falschpolung explodiert, > > Nein, normale Elkos explodieren, weil bei ihnen ein flüssiger Elektrolyt > in einem Hohlraum verdampfen kann. Tantalelkos haben einen festen > Elektrolyt und keinen Hohlraum. Aber die Brandlöcher sind beachtlich. > Ich hatte auch wchon einmal ein Loch in der Leiterplatte. Tantalelkos können wunderbar explodieren. https://www.youtube.com/watch?v=wJnDV8WhIMo Man beachte die fps!
hinz schrieb: > Tantalelkos können wunderbar explodieren. > > https://www.youtube.com/watch?v=wJnDV8WhIMo Gerade dieses Video zeigt doch sehr gut, dass der Tantalelko eher wie eine Wunderkerze abbrennt. Die Tropfenform bleibt doch bis zum Schluss erhalten. Wäre der Kondensator auf einer Leiterplatte montiert gewesen, hätte er vermutlich auch ein Loch hineingebrannt. Hier der Unterschied: https://www.youtube.com/watch?v=zHDVmjtlvM0
hinz schrieb: >> Wenn der Tantalelko bei Falschpolung zerstört wird, dann ist die >> Verpolschutzdiode aber an der falschen Stelle? > > Nö, sie hat den eigentlichen Empfänger ja geschützt. Für den normalen Modellbauer ohne SMD-Kenntnisse ist der Schaden aber ein Totalverlust. Wenn der Empfänger auch ohne Tantalelko sicher funktioniert, dann kann ihn ja gleich im Herstellerwerk weglassen. Grüße von petawatt
ReneZ schrieb: > In dem vorliegenden Fernsteuerempfänger nach 20 Beiträgen zeigst erst ein Foto - Dir ist einfach langweilig wegen Corona und suchst ein Gespräch - geh in die psychoforen!
Horst S. schrieb: > Wenn der Empfänger auch ohne Tantalelko sicher > funktioniert, dann kann ihn ja gleich im Herstellerwerk weglassen. Der Empfänger hat seinen eigenen Spannungswandler. Aber die angeschlossenen Servos (uns anderes Zubehör) könnten bei instabiler Versorgungsspannung empfindlich reagieren. Deswegen ist der Kondensator an dieser Stelle durchaus sinnvoll.
Andreas S. schrieb: > hinz schrieb: >> Tantalelkos können wunderbar explodieren. >> >> Youtube-Video "3 Tantal Kondensatoren Explosion slow Motion 5000FPS" > > Gerade dieses Video zeigt doch sehr gut, dass der Tantalelko eher wie > eine Wunderkerze abbrennt. Bei 5000fps.
Horst S. schrieb: > hinz schrieb: >>> Wenn der Tantalelko bei Falschpolung zerstört wird, dann ist die >>> Verpolschutzdiode aber an der falschen Stelle? >> >> Nö, sie hat den eigentlichen Empfänger ja geschützt. > > Für den normalen Modellbauer ohne SMD-Kenntnisse ist der Schaden aber > ein Totalverlust. Wenn der Empfänger auch ohne Tantalelko sicher > funktioniert, dann kann ihn ja gleich im Herstellerwerk weglassen. Ich habe durchaus Zweifel an einem sinnvollen Effekt des kleinen Tantaliden.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Horst S. schrieb: >> Wenn der Empfänger auch ohne Tantalelko sicher >> funktioniert, dann kann ihn ja gleich im Herstellerwerk weglassen. > > Der Empfänger hat seinen eigenen Spannungswandler. Aber die > angeschlossenen Servos (uns anderes Zubehör) könnten bei instabiler > Versorgungsspannung empfindlich reagieren. Deswegen ist der Kondensator > an dieser Stelle durchaus sinnvoll. 47µF mit einem ESR von ca. 0,5 Ohm? Damit bewirkt man an der Stelle ehr nichts.
hinz schrieb: > 47µF Ok, das ist jetzt nicht gerade viel. Auf meinen eigenen Platinen, wo Servos dran hingen, hatte ich immer mindestens 220µF - 1000µF verwendet - je nach Anzahl der Servos.
Stefan ⛄ F. schrieb: > hinz schrieb: >> 47µF > > Ok, das ist jetzt nicht gerade viel. Auf meinen eigenen Platinen, wo > Servos dran hingen, hatte ich immer mindestens 220µF - 1000µF verwendet > - je nach Anzahl der Servos. Und deren Sinn durch Messungen bestätigt?
hinz schrieb: > Stefan ⛄ F. schrieb: >> hinz schrieb: >>> 47µF >> >> Ok, das ist jetzt nicht gerade viel. Auf meinen eigenen Platinen, wo >> Servos dran hingen, hatte ich immer mindestens 220µF - 1000µF verwendet >> - je nach Anzahl der Servos. > > Und deren Sinn durch Messungen bestätigt? Ehrlich gesagt nicht, mehr durch Trial und Error und abgucken von anderen fertigen Boards. Inzwischen habe das nötige Equipment, aber seit dem noch keine neue Anwendung mit Servos gebaut.
Stefan ⛄ F. schrieb: > hinz schrieb: >> Stefan ⛄ F. schrieb: >>> hinz schrieb: >>>> 47µF >>> >>> Ok, das ist jetzt nicht gerade viel. Auf meinen eigenen Platinen, wo >>> Servos dran hingen, hatte ich immer mindestens 220µF - 1000µF verwendet >>> - je nach Anzahl der Servos. >> >> Und deren Sinn durch Messungen bestätigt? > > Ehrlich gesagt nicht, mehr durch Trial und Error und abgucken von > anderen fertigen Boards. Inzwischen habe das nötige Equipment, aber seit > dem noch keine neue Anwendung mit Servos gebaut. q.e.d.
Vielen Dank an alle, die konstruktiv beigetragen haben. War eine interessant Diskussion. Bis zur nächsten Fragestellung. Gruss Rene
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