Hallo zusammen, ich habe eine Platine entwickelt und bin in der C-Muster Phase. die C-Muster habe ich bekommen und erfolgreich getestet. wenn ich jetzt in die Serie gehe soll ich die Revision hochzählen oder nicht? Z.B. ich bin jetzt bei Rev 2.2 soll ich dabei bleiben, da ich keine Änderungen durchgeführt habe oder soll ich trotzdem auf 3.0 hochzählen. Viele Dank im Voraus Miko
Das kommt auf deine Firmenphilosophie an. Bei uns ist es so: Wir haben 2 unterschiedliche Versionierungen. P für Prototyp und V für Serie. (Gefolgt von 2 weiteren Unterscheidungen für Bestückungs- oder Layoutänderungen.) Danach folgen 2 Ziffern, beginnend mit 01. Jede Layoutänderung erhöht den Index. Dieser Index kann von einem Buchstaben gefolgt sein, von B bis E. Diese markieren Bestückungsänderungen. Eine komplette Platine sieht dann z.B. so aus: XYZ.P02C Für die Buchstaben gibt es einen Platzhalter, in welchem neben jeden Buchstaben ein 0402 Widerstand gelötet werden kann, so kann die Revision bei der Bestückung direkt vom Automaten mit erledigt werden. Man könnte diese somit sogar per Software auswertbar gestalten, wenn man wöllte. Wenn dann die Serie startet wird aus dem P ein V wobei der Index auf 01 zurückfällt. In dem Beispiel würde dann aus P02C eine XYZ.V01 werden. (ohne Buchstaben, die Bestückungsänderung wird ja mit eingepflegt.) Bei der nächsten Änderung käme dann entweder ein B hinzu oder es würde auf V02 hochgezählt, je nachdem.
Christian B. schrieb: > Eine komplette Platine sieht dann z.B. so aus: XYZ.P02C > Für die Buchstaben gibt es einen Platzhalter, in welchem neben jeden > Buchstaben ein 0402 Widerstand gelötet werden kann, so kann die Revision > bei der Bestückung direkt vom Automaten mit erledigt werden. Man könnte > diese somit sogar per Software auswertbar gestalten, wenn man wöllte. Ist damit der Buchstabe für die Bestückungsvariante gemeint?
ja, genau. für eine Layoutänderung ist es ja sinnlos, sowas einzubauen. Die steht üblicherweise im Bestückungsdruck.
Wenn Firma A durchweg Platinen mit Rev 1.0 produziert und Firma B ist schon bei Rev. 3.7 würde ich mir denken oh die haben aber oft Korrekturen durchführen müssen. Da würde ich es eher in einer Seriennummer oder einem anderem Kürzel verstecken, aber am besten wäre es einfach mehr zu testen.
Thomas O. schrieb: > Da würde ich es eher in einer > Seriennummer oder einem anderem Kürzel verstecken, aber am besten wäre > es einfach mehr zu testen. Es gibt ja nicht nur Schaltungsfehler, welche zu Redesigns führen. Oft überwiegen andere Gründe z.B.: - Abkündigungen - Geänderte Anforderungen im Zuge der Produktweiterentwicklung Ein Design, was dann eine Rev V03C hat bedeutet nur, daß dieses Design schon recht alt ist. Wir hatten z.B. mal ein Redesign, da war der Bestandteil einizg, das in Kupfer geätzte Firmenlogo zu entfernen, damit das Gerät als OEM bei einem Anderen Kunden verkauft werden konnte. Schwupps: Revision +1 bei fast allen Platinen Das ist aber ja kein Dogma, so wird es bei uns gehandhabt, andere Firmen können das wieder anders handhaben
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Thomas O. schrieb: > Wenn Firma A durchweg Platinen mit Rev 1.0 produziert und Firma B ist > schon bei Rev. 3.7 würde ich mir denken oh die haben aber oft > Korrekturen durchführen müssen. Da würde ich es eher in einer > Seriennummer oder einem anderem Kürzel verstecken, aber am besten wäre > es einfach mehr zu testen. Das kannst du auch anders herum sehen: Jahrelang bei V1: Keine Weiterentwicklung, keine Produktevaluation...testen die überhaupt? Fehlernachverfolgung, machen die sowas? Oder: Hat der V1-Aufdruck überhaupt etwas zu bedeuten, oder ist der nur zur Zierde? Das ein Design nicht überarbeitet wird ist eher unglaubwürdig, außer Flecktarntechnik oder Luft- und Raumfahrt. Oder die Firma testet tatsächlich sehr gut und gründlich, aber kann schon sein, ist aber eher selten. Nicht selten dagegen ist, das Kunden plötzlich Extrawünsche entwickeln. Ergo: Aus einer Versionsnummer würde ich rein gar nichts rauslesen. Außer, daß die Platine ein Exemplar der jeweiligen Revision ist.
Hallo, hier ein Beispiel wie wir in der Firma das Hand-haben. Version X.Y.Z Z: keine Änderung des Interfaces der Platine, jedoch Änderung eines Bauteilwertes, durch Bauteilabkündigung, falscher Bauteilwert, usw. Y: keine Änderung des Interfaces der Platine, jedoch Änderung von Leiterbahnen, Änderung der Leiterplatte, Logo, usw. X: Änderung des Interfaces der Platine, mit Änderung von Leiterbahnen, Änderung der Leiterplatte, Änderung von möglichen Bauteilwerten, usw. Schönen Abend!
Ich würde ebenfalls bei V2.2 bleiben, etwas in die Revisionsnummer zu interpretieren macht für Außenstehende keinen Sinn.
Christian B. schrieb: > ja, genau. für eine Layoutänderung ist es ja sinnlos, sowas einzubauen. > Die steht üblicherweise im Bestückungsdruck. Gute Idee, nehmt ihr auch verschiedene Werte für die Widerstände um die Variante automatisch zu erkennen?
Bubi Blue schrieb: > Gute Idee, nehmt ihr auch verschiedene Werte für die Widerstände um die > Variante automatisch zu erkennen? Nein, das ist einfach in erster Linie optisch. Sieht praktisch so aus: Man könnte auch einen Kondensator dafür nehmen. Die Stelle markiert den Revisionsstand. ╔═══╦══╦══╦══╦══ |REV|B█|C |D |E | ╚═══╩══╩══╩══╩══
Christian B. schrieb: > Bubi Blue schrieb: >> Gute Idee, nehmt ihr auch verschiedene Werte für die Widerstände um die >> Variante automatisch zu erkennen? > > Nein, das ist einfach in erster Linie optisch. > > Sieht praktisch so aus: Man könnte auch einen Kondensator dafür nehmen. > Die Stelle markiert den Revisionsstand. > ╔═══╦══╦══╦══╦══ > |REV|B█|C |D |E | > ╚═══╩══╩══╩══╩══ Super Idee, danke für´s teilen.
Miko schrieb: > Hallo zusammen, > ich habe eine Platine entwickelt und bin in der C-Muster Phase. > die C-Muster habe ich bekommen und erfolgreich getestet. > wenn ich jetzt in die Serie gehe soll ich die Revision hochzählen oder > nicht? > Z.B. ich bin jetzt bei Rev 2.2 soll ich dabei bleiben, da ich keine > Änderungen durchgeführt habe oder soll ich trotzdem auf 3.0 hochzählen. Letztlich ist die Frage, wofür du die Revision überhaupt nutzen willst. Musst du unterscheiden zwischen C-Muster und Serie? Schreibst du in die CE-Erklärung "Gilt für Platine Rev 2.2"? Wirst du später ggf. dem Kunden je nach Revision verschiedene Updates anbieten (also zum Beispiel "Rev 2.2 kann auf Bluetooth 5.7 erweitert werden, ältere Revisionen nicht" oder "An Rev 3.1 bis 3.4 muss dieses Spezialkabel angeschlossen werden, an Rev 3.5ff ein anderes")? Besteht die Gefahr, dass Prototypen auf den Markt kommen (zum Beispiel, weil der Freund der Schwester das Gerät so toll findet, dass du ihm ein C-Muster ausleihst, das er später bei eBay verkauft), für deren Funktion du keine Garantie übernehmen willst? Hast du Sorge, der Serien-Fertigungsprozess könnte andere Ergebnisse bringen als der Muster-Fertigungsprozess, was du nur mit verschiedenen Revisionen zuordnen kannst? MfG, Arno
> Super Idee, danke für´s teilen.
Sparfüchse verwenden hier Null-Ohm-Widerstände.
Im Prinzip ist es korrekt, die Revision nicht zu ändern wenn sich an der LP nichts geändert hat, aber es gibt Risiken: wenn man, warum auch immer, die Fertigungsdaten für eine Bestellung neu ausgibt, ist es sehr schwierig sicher festzustellen ob diese auch identisch sind mit vorherigen Aufträgen. Besonders wenn man den Lieferanten gewechselt hat kann es sein, dass man nachher unter dieser Revision leicht unterschiedliche Leiterplatten hat. Besonders solche Eigenheiten wie dass Eagle bei anderen DRC-Vorgaben von sich aus und ohne Hinweis Paddurchmesser usw. ändert führt dann ein Revisionssystem ad absurdum. Georg
Bürovorsteher schrieb: > Sparfüchse verwenden hier Null-Ohm-Widerstände. Bei den Preisen für 0402 ist das nun wirklich egal. Wen das stört, soll in einen Beschriftungslaser investieren. Da sind die Grenzkosten noch geringer. Wer es flexibel haben will, kann auch einen RFID-Tag wie SL2S2002 einbauen. Kostet unter 20 Cent (wer ernsthafte Stückzahlen hat, kommt auch sicher unter 10 Cent). Da lassen sich 256 Byte an Daten unterbringen.
Bürovorsteher schrieb: > Super Idee, danke für´s teilen. > > Sparfüchse verwenden hier Null-Ohm-Widerstände. In der Firma in der ich arbeite, sehen die Einkäufer sofort ein Einsparpotential, sobald ein Null-Ohm Widerstand in der Serien-Stückliste auftaucht. Für die Versionscodierung und ähnliches setzte ich stattdessen 1-Ohm Widerstände ein. Wäre es doch nur immer so einfach eine unnötigen Diskussion zu verhindern.
georg schrieb: > Im Prinzip ist es korrekt, die Revision nicht zu ändern wenn sich an der > LP nichts geändert hat, aber es gibt Risiken: wenn man, warum auch > immer, die Fertigungsdaten für eine Bestellung neu ausgibt, ist es sehr > schwierig sicher festzustellen ob diese auch identisch sind mit > vorherigen Aufträgen. Nicht, wenn man mit Gerberdaten arbeitet. Dann nimmt man einfach die alten. Das funktioniert natürlich nur, wenn das Layoutsystem ein Versionmanagement mit Bauteiltausch auch unterstützt. Dann gibt man einfach nur die Bestückdaten neu aus. Keine Ahnung, ob Eagle das mittlerweile hinbekommt, ist mir auch wurst.
Christian B. schrieb: > Das funktioniert natürlich nur, wenn das Layoutsystem ein > Versionmanagement mit Bauteiltausch auch unterstützt. Das ist ein echtes Manko von Eagle (Restring lässt sich kaum sinnvoll einstellen). Eagle Design Files sind aber XML. Da kommt man mit einem VCS (Git oder Mercurial) super drumherum. Mach ich seit 6.x und will nicht mehr davon weg.
Flo schrieb: > In der Firma in der ich arbeite, sehen die Einkäufer sofort ein > Einsparpotential, sobald ein Null-Ohm Widerstand in der > Serien-Stückliste auftaucht. Für die Versionscodierung und ähnliches > setzte ich stattdessen 1-Ohm Widerstände ein. Wäre es doch nur immer so > einfach eine unnötigen Diskussion zu verhindern. Wäre es nicht sinnvoller, einen Widerstandswert zu verwenden, der auch anderswo verwendet wird? MfG, Arno
Hallo Christian. Christian B. schrieb: > Sieht praktisch so aus: Man könnte auch einen Kondensator dafür nehmen. > Die Stelle markiert den Revisionsstand. > ╔═══╦══╦══╦══╦══ > |REV|B█|C |D |E | > ╚═══╩══╩══╩══╩══ Damit können aber nur eine sehr begrenzte Zahl an Revisionen gekennzeichnet werden. Für alle Buchstaben des Alphabetes bräuchtest Du 26 Positionen. Ok, in 0402 ist das jetzt auch nicht soooviel....trozdem, wie handhabt ihr das bei höheren Ständen? Anmerkung: Gleiche Platine aber andere Bestückung bedeutet nicht zwangsweise eine höhere Revision, es kann auch eine Bestückungsvariante für einen anderen Zweck sein. Da kommt u.U. auch mengenmäßig was an Änderungen zusammen. Wie wäre es, an der Stelle mit den Widerständen eine Binärcodierung zu machen, zur Platzeinsparung? Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Bis jetzt sind keine Platinen über 4 Revisionsständen der Bestückungsänderung angefallen. Mithin sind die Bestückungsoptionen ja auch Drähte auf der LP die sowieso recht bald durch eine Layoutänderung ersetzt werden. Natürlich gibt es daneben noch Bestückungsvarianten für Platinen, die das selbe Layout haben aber unterschiedliche Einsatzbedingungen und damit unterschiedliche Bestückungen. Das wird durch unterschiedliche Projektnummern realisiert. Welche die aktuelle ist wird, man kann es ahnen, ebenfalls mit solch einem Marker kenntlich gemacht. Eine Binärcodierung kann man ja dennoch machen, hat man halt nach Revision E Revision BC. Das ist mindestens denkbar.
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