Hallo, ich entwerfe zur Zeit mein erstes 230 Volt Netzteil. Das aktive PFC wird mit einem UCC28056 gemacht, die darauffolgende Topolgie habe ich mir noch nicht ausgesucht, ich möchte mich aber an den Beispielplatinen von Texas Instruments orientieren und die haben meistens einen LLC. Ein großes Problem stellt für mich die Wahl einer passenden Topologie für eine sinnvolle Einschaltstrombegrenzung dar. Das Netzteil soll eine Leistung von 200 W bei 20 Volt Ausgangsspannung haben. Also habe ich etwa 1 Arms aus der Steckdose. Prinzipiell fallen mir 4 Möglichkeiten ein: 1a) NTC vor oder hinter den Brückengleichrichter 1b) Normalen Widerstand vor den Kondensator zum Aufladen 2) Zusätzlich zu 1a oder 1b Relais parallel 3) MOSFET parallel zu 1a oder 1b 4) komplette Inrush-Kontrolle durch Kontrolle des Ladevorgangs der Gatekapazität eines MOSFET entweder vor das PFC, hinter das PFC. Meine Gedanken: Die Auswahl bei den MOSFETs, gerade bei den P-Kanal ist bei den Spannungen nicht mehr so groß und ein N-Kanal-MOSFET ist bei der Ansteuerung etwas Aufwendiger. Mit Relais habe ich schon schlechte Erfahrungen gemacht. Ein Widerstand, auch ein NTC hat bei den geringen Temperaturunterschieden schon noch eine beträchtliche Verlustleistung. Ich würde am ehesten zu einem Relais tendieren, wobei mir die Geschichte mit einem MOSFET auch echt gut gefällt. Was findet ihr am Besten oder wie würdet ihr es bauen? Wo würdet ihr eure Einschaltstrombegrenzung in diesem Fall platzieren? Grüße Paolo
Wenn du eine PFC hast, brauchst du keine Einschaltstrombegrenzung.
Paolo schrieb: > ein NTC hat bei den geringen > Temperaturunterschieden schon noch eine beträchtliche Verlustleistung. NTC = negativer Temperaturkoeffizient. Das bedeutet, bei Erwärmung wird der Widerstand kleiner, was ein Ansteigen der Verlustleistung verhindert. Je nach Größe des ausgewählten NTC entsteht eine Verlustleistung von 0,5 bis 1 Watt. Nur in der Aufheizphase ist es etwas mehr. Von "beträchtlich" kann keine Rede sein.
MaWin schrieb: > Wenn du eine PFC hast, brauchst du keine Einschaltstrombegrenzung. Brauchst Du doch. Die Induktivität hat einen zu geringen Wert, um als Einschaltstrombegrenzung wirksam zu sein.
> Wenn du eine PFC hast, brauchst du keine Einschaltstrombegrenzung.
Selten so gelacht. Der Zwischenkreiskondensator läd sich auch bei einer
PFC-Schaltung erstmal schlagartig auf die gleichgerichtete Netzspannung
(etwa 330Vdc) auf.
Was ich machen würde: Einfachen NTC in einem Pol der Zuleitung (würde L
nehmen, aber das weiß man ja bei Schuko nie so genau), noch vor dem
Netzfilter. Das ist altbewährt und fängt auch die Spitze der
X-Kondensatoren im Netzfilter etwas ab.
Ob man den NTC dann mit einem Relais überbrücken muß... ich würds bei
200W lassen. Das Relais braucht ähnlich viel Strom wie der NTC unter
Betriebsbedingungen, dazu noch die Ansteuerlogik und zusätzliche
Fehlerquellen... nöö, das wäre es mir nicht wert. Nicht bei läppischen
200W. Bei so 500W Dauer könnte man anfangen, über sowas nachzudenken.
Edit: Bei der PFC-Schaltung von Sven aufpassen, der Einschaltstrom
treibt idR. die PFC-Drossel in die Sättigung. Dadurch darf die PFC erst
verzögert anlaufen, sonst kriegt der FET eine in die Fresse und klappt
entnervt den Deckel auf.
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