Guten Tag, ich habe ein Einbau- Voltmeter, welches ohne anliegende Spannung einen Wert von ca. 40 V anzeigt. Leider kann ich den Zeiger mit der Feinjustier- Schraube in der Mitte auch nicht auf Null stellen. Ist das Messinstrument defekt und somit unbrauchbar oder lässt es sich evtl. reparieren? Vielen Dank für Antworten !
Manfred S. schrieb: > Ist das Messinstrument defekt Wahrscheinlich ja > oder lässt es sich evtl. reparieren? Kann man nur aufgrund des Fotos nicht einschätzen.
Kannst du den Zeiger mit der Stellschraube überhaupt bewegen oder hängt er fest?
Erstaunlich finde ich den grossen Winkel des Zeigers. Welches Prinzip mag das sein ? Dreheisen wäre unlinear. "Normales" Drehspulinstrument schaft den Winkel nicht.
Manfred S. schrieb: > Der Zeiger lässt sich mit der Stellschraube bewegen. Üblicherweise ist an der Einstellschraube ein Pinöpel, der in ein umgedrehtes U ragt. Wenn sich der Pinöpel - aus welchen Gründen auch immer - links oder rechts neben dem U befindet, kannst du den Zeiger nicht mehr auf Null drehen. Dieser Fehler passt zu der jetzigen Zeigerstellung. Ob das Instrument ÜBERHAUPT noch funktioniert kannst du feststellen, indem du es anschließt...
Achim B. schrieb: > Manfred S. schrieb: >> Der Zeiger lässt sich mit der Stellschraube bewegen. > > Üblicherweise ist an der Einstellschraube ein Pinöpel, der in ein > umgedrehtes U ragt. Wenn sich der Pinöpel - aus welchen Gründen auch > immer - links oder rechts neben dem U befindet, kannst du den Zeiger > nicht mehr auf Null drehen. > > Dieser Fehler passt zu der jetzigen Zeigerstellung. Ob das Instrument > ÜBERHAUPT noch funktioniert kannst du feststellen, indem du es > anschließt... Pinöpel ist im U drin.
Alex D. schrieb: > Erstaunlich finde ich den grossen Winkel des Zeigers. Welches Prinzip > mag das sein ? Dreheisen wäre unlinear. "Normales" Drehspulinstrument > schaft den Winkel nicht. Es gibt Anzeigen ähnlich einem Drehspulinstrument, wo die Spule sich außerhalb der Mitte über einen Kern bewegt. Damit bekommt man solche Winkel. Das Prinzip hat man früher für Tachos genutzt.
Lurchi schrieb: > Es gibt Anzeigen ähnlich einem Drehspulinstrument, wo die Spule sich > außerhalb der Mitte über einen Kern bewegt. Damit bekommt man solche > Winkel. Das Prinzip hat man früher für Tachos genutzt. Danke für die Info.
Beim Schalttafelbau sind analoge Zeigerinstrumente mit 240 Grad Skalen eigentlich Usus, gerne auch mit Kulissenskala um Prozesspezifische Einheiten anzuzeigen. Finde ich nun nichts Besonderes. --- Wenn hingegen jemand Hinweise zu Elektromechanischen Anzeigen für 360 Grad hat, das interessiert mich! (Vektorantriebe wie Schottel-Propeller, Azimutangaben zu Landkarten, usw.) Ich weiss: RC-Servos und so... Aber RC-Servos mit sagen wir 380..400 Grad Drehbereich?
Um das Instrument zu testen, mußt Du es zerlegen, d.h. hinten aus dem Gehäuse ziehen. Dann sieht man auch, ob die Spiralfedern und die Justiergabel in Ordnung sind. Da die Skala dieses AC-Voltmeters linear ist, muß noch ein Gleichrichter sowie ein Vorwiderstand eingebaut sein. Mit einem DVM kannst Du den Innenwiderstand des eigentlichen Meßwerks messen, gleichzeitig den Strombereich am Zeigerausschlag (Das DVM hat Meßströme von 0,1 bis 10 mA stufig vom oberen Widerstandsbereich aus). Viel Erfolg - Werner
Wenn das alte Voltmeter eine lineare Skale hat, so wird es wohl ein Drehspulinstrument sein. Evtl. ist es mal überlastet/verpolt worden und der Zeiger gegen den Anschlag geknallt? Dann könnte die Feder verbogen sein? https://de.wikipedia.org/wiki/Drehspulmesswerk Mal aufmachen und nachsehen.
Vielleicht hat sich eine Feder gelöst. Die sind oft an ihren Enden angelötet. Ich fürchte allerdings, dass das Gerät nach der Reparatur ungenau sein wird.
in der Warteschlange zur Schalttafel schrieb: > Wenn hingegen jemand Hinweise zu Elektromechanischen Anzeigen für 360 > Grad hat, das interessiert mich! Wird mit Resolvern gemacht.
Stefan ⛄ F. schrieb: > nach der Reparatur ungenau sein wird. Der Fragesteller wird kein Uhrmacher oder Feinmechaniker sein. Die sollten aber helfen können.
Manfred S. schrieb: > lässt es sich evtl. reparieren? Wahrscheinlich nicht. Defekte Drehspulinstrumente hatten entweder einen durchgegammelten Draht so dünn wie ein Haar und unlötbar an der Stelle, oder es ist Kleber abgegangen mit denen die Drehspule eingeklebt war, klingt reparabel ist aber quasi unmöglich, oder es war ein Plastikteil gebrochen das auch so dünn und klein war dass man es nicht kleben konnte.
Ordentliche Instrumente haben 2 Justagemoeglickkeiten. Eine vorn und zugaenglich, und eine hinten. Vielleicht einfach mal die "hintere" bemuehen.
Was sagt das Ohmmeter? Wenn die Spule noch ganz ist, lohnt sich Zerlegen und Justageversuch. Auch sonst befriedigt es die Neugier :) Der Erfolg hängt natürlich auch von den eigenen Fähigkeiten ab (Haptisch und Instrumentell). In Forem wo häufiger über Restauration von alten Geräten berichtet wird, hab ich schon erstaunliche Berichte über die Rettung alter Spuleninstrumente gelesen. Ggf. ist ja 'nur' der Zeiger verbogen...
Und evtl. mußes auch in 1,5 - 2mm Eisenblech eingebaut sein. Stehen da hinten noch mehr Zeichen drauf?
michael_ schrieb: > Und evtl. mußes auch in 1,5 - 2mm Eisenblech eingebaut sein. > Stehen da hinten noch mehr Zeichen drauf? ...Prinzipiell richtig, erklärt aber bei Weitem nicht die extreme Nullpunktabweichung!
ich trau mich kaum zu fragen, aber hast du mal an elektrostatische Aufladung der Kunststoff-Schutzscheibe gedacht? Die Ladungsstörung kann auch innen sitzen.... Feucht wischen u.a. kann helfen
Günter R. schrieb: > ich trau mich kaum zu fragen, aber hast du mal an elektrostatische > Aufladung der Kunststoff-Schutzscheibe gedacht? Die Ladungsstörung kann > auch innen sitzen.... Feucht wischen u.a. kann helfen ...Prinzipiell richtig, erklärt aber bei Weitem nicht die extreme Nullpunktabweichung! Hätte beim Galvanometer vllt. Einfluss Vorschlag: - bewegt sich der Zeiger beim Drehen des Instrumentes um die Zeigerachse? - Mit Ohmmeter den Innenwiderstand messen - bei vorhandenem Gleichrichter würde ich einen Kurvetracer vom Oszi verwenden - Da die Skala bis 500V AC reicht, kann Netzspannung angelegt werden. Ergibt die Anzeige = Nullpunktfehler + angelegte Spannung kann eine Reparatur versucht werden (Lage- oder Einbauabhängige Fehler sind rel. gering) - Beim Reparaturversuch unbedingt auf staubfreie Umgebung achten! Nichts ist ägerlicher, als wenn nach erfolgreicher Reparatur die Drehspule an einem Fussel klemmt...
> auf staubfreie Umgebung achten
Einen Reinraum braucht man dafuer nicht.
Ein Werkstatttisch mit alten Eisenspaenen taugt dafuer aber auch nicht.
Ich habe auch schon fuer ein Drehspulinstrument einen neuen Zeiger aus
einem Glasstab gezogen und dann eingebaut.
Das Instrument funktioniert um uebrigen immer noch.
Thomas U. schrieb: > Da die Skala bis 500V AC reicht, kann Netzspannung angelegt werden. Da wäre ich mir nicht so sicher! Habe hier auch 4kA Anzeigen... die aber nur 5A sehen wollen. Gerade bei AC Anzeigen mit 'linearer' Skala, also kein Dreheisenmesswerk, wäre ich vorsichtig. Könnte auch ein 50µA Messwerk sein. Könnte natürlich ein Grund für die Zeigerstellung sein :->
Manfred S. schrieb: > Der Zeiger lässt sich mit der Stellschraube bewegen. Du wirst nicht drumherum kommen, das Voltmeter zu öffnen. Wenn keine weiteren Fehler vorliegen, kann man durch Neujustage der Rückstellfeder wieder die Nullstellung herstellen. Du kannst ja mal ein paar Fotos des Inneren zeigen.
Henrik V. schrieb: > Da wäre ich mir nicht so sicher! Habe hier auch 4kA Anzeigen... die aber > nur 5A sehen wollen. Die Messgeräte für solch gewaltige Ströme werden ja mit Messwandler betrieben, also 1:1250 in dem Fall
Manfred S. schrieb: > Ist das > Messinstrument defekt und somit unbrauchbar oder lässt es sich evtl. > reparieren? Frage: Konntest Du es reparieren mit den obigen Hinweisen?
Thomas U. schrieb: > - Da die Skala bis 500V AC reicht, kann Netzspannung angelegt werden. Vorsicht! Erstmal den Vorwiderstand prüfen. Die Spule selber kann nur wenige mV ab.
Peter D. schrieb: >> - Da die Skala bis 500V AC reicht, kann Netzspannung angelegt werden. > > Vorsicht! > Erstmal den Vorwiderstand prüfen. ...und den Gleichrichter. Der Vorwiderstand wird nur selten defekt sein und wenn, dann ist er eher hochohmig geworden (durchgebrannt).
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.