Hallo.. Ist jetzt vielleicht nicht ganz Analogtechnik aber ich versuchs mal hier. Ich habe eine 30 Jahre alte Karte(Platine). Darauf ist ein Prozessor Der mit einem kleinen Kühlkörper bestückt ist in dem ein 30mm Lüfterläuft. Der Lüfter ist Kernschrott, der muss neu. Aber wie bekomme ich den Kühlkörper am humansten runter? Gibt es da Tricks? Und welchen Wärmeleitkleber empfehlt ihr? Hab auch schon was von einer Folie gehört so wie Doppelklebeband.
Zum Runtermachen mit einem Fön ordentlich anwärmen. Je nach dem was es für ein Kleber ist, wird der dadurch weicher und man kriegt den Kühlkörper leichter runter. Doppelseitige Wärmeleitfolie hab ich auch hier, klebt richtig gut und auch dauerhaft. Hab aber leider keine Typbezeichnung dazu mehr...
Tim G. schrieb: > Aber wie bekomme ich den Kühlkörper am humansten runter? Es gibt so eine Art Sägedraht (Molybdän Draht) zu kaufen, mit denen man gebondete Displays auseinander bekommen kann. Vielleicht kann man das auch hier anwenden, käme auf einen Versuch an. Allerdings habe ich auch schon Wärmeleitkleber gesehen, der so hart wie Keramik wird. Dann wird es schwierig. Vielleicht mal einen Hersteller von Wärmeleitkleber anschreiben?
Tim G. schrieb: > Ich habe eine 30 Jahre alte Karte(Platine). Darauf ist ein Prozessor > Der mit einem kleinen Kühlkörper bestückt ist... > ... Aber wie bekomme ich den Kühlkörper am humansten runter? > Gibt es da Tricks? Ein scharfes(!!!) dünnes Messer an der Kante/Übergang Prozessor/KK reinrammen sorgt für mechanische Verspannung. Geduld, Zeit, und Wärme eines Föns, wie von Chris empfohlen, sprengen hoffentlich die Klebstelle ohne den Prozessor zu beschädigen. Hoffentlich :D Aber einen bereits aufgeklebten KK (welcher 30 Jahre gefunzt hat) würde ich nur abtrennen wenns absolut unbedingt sein muss. > Und welchen Wärmeleitkleber empfehlt ihr? Bei Einzelexperimenten keinen. Für kleine Flächen zu teuer, für grosse Flächen oftmals nicht geeignet wegen unterschiedlicher Wärmeausdehnung der verschiedenen Materialien. Bei kleinen Teilen mit kleiner Leistung: Dünnfilm Cyanacrylat aka Sekundenkleber. Aber: der Klebeversuch sollte/muss beim ersten Versuch klappen. > Hab auch schon was von einer Folie gehört so wie Doppelklebeband. Wenns absolut unbedingt sein muss: Umbau auf gefederten Anpressdruck und Wärmeleitpaste, zB zwei metrischen Schrauben und Kugelschreiberfedern, verhindern zuverlässig ein abfallen des (dann am besten grösseren) Kühlkörpers. Ohne kleben. Im Gehäuse (nach Stoss/Umzug/Transport) abgerissene und rumkullernde KK sind so zu vermeiden.
Fischer benutzt Schraubensicherung Grün als anaeroben Kühlkörperkleber, muss man zwar ein bissel abwarten bis er hart wird, aber dann super.
Tim G. schrieb: > Ich habe eine 30 Jahre alte Karte(Platine). Darauf ist ein Prozessor > Der mit einem kleinen Kühlkörper bestückt ist in dem ein 30mm > Lüfterläuft. Der Lüfter ist Kernschrott, der muss neu. > Aber wie bekomme ich den Kühlkörper am humansten runter? Kommt drauf an, wie er befestigt ist. Kleben ist da eigentlich unüblich, das macht man nur bei sehr kleinen und entsprechend leichten Kühlkörpern. Wenn da ein 30mm Lüfter drin ist, wird der Kühlkörper eher nicht in diese Kategorie fallen. Und warum muß eigentlich der Kühlkörper runter, wenn doch nur der Lüfter zu tauschen ist? > Und welchen Wärmeleitkleber empfehlt ihr? Im Zweifel: keinen. Kleber leitet Wärme nicht gut. Auch nicht, wenn er den Vorsatz "Wärmeleit-" im Namen trägt. Das ist nur so wie der Unterschied zwischen "tödlicher Krankheit" und "sicher tödlicher Krankheit". Korrekt nimmt man Wärmeleitpaste oder ein Wärmeleitpad und befestigt den Kühlkörper mechanisch an der Platine. Wärmeleitpaste neigt allerdings dazu, einzutrocknen. Dann kann es so scheinen, als wäre ein Kühlkörper geklebt. Noch schlimmer sind phase change Pads. Die schmelzen bei der ersten Erwärmung regelrecht auf. Die kriegt man nur auseinander, indem man alles warm macht (wurde ja schon erwähnt).
Hier mal ein Bild. Leider bei eingebauter Karte will die net andauernd ein und ausbauen denn dadurch wird das Mainboard nicht besser.
Tim G. schrieb: > Hier mal ein Bild. Sehe ich da ein Keramikchipgehäuse und einen Aluminiumkühlkörper? Falls ja: ein Keramikgehäuse ist recht steif, geduldiges wegbrechen des Klebers zum KK erscheint möglich. Aber Keramik ist auch brüchig, also mit sehr vorsichtiger Kraft drangehen!. Womöglich hat sich die Klebestelle an der Keramik, aufgrund thermischer Zyklen, bereits vom Aluminium abgeschert. Auf dem Bild sieht es so fast aus, kann mich aber auch gewaltig täuschen. Leider bei eingebauter Karte will die net > andauernd > ein und ausbauen denn dadurch wird das Mainboard nicht besser. Ok! Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!
Tim G. schrieb: > Hier mal ein Bild. Leider bei eingebauter Karte Tja. Man sagt zwar "ein Bild sagt mehr als 1000 Worte". Aber dieses Bild sagt schlicht gar nichts. Nein, stop. Es sagt fast nichts. Immerhin kann man sehen, daß der Einbauort der Karte selten ungünstig ist. Über dem Lüfter ist zu wenig Platz. Der kriegt ja gar keine Luft. > will die net andauernd ein und ausbauen Einmal hätte ja gereicht. Ich vermag auf diesem Bild nicht zu erkennen, wie der Kühlkörper (netter Euphemismus übrigens) auf dem IC befestigt ist. Oder wie der Lüfter auf dem Kühlkörper. Eigentlich interessiert nur letzteres, wenn man den Lüfter tauschen will.
Axel S. schrieb: > Im Zweifel: keinen. Kleber leitet Wärme nicht gut. Auch nicht, wenn er > den Vorsatz "Wärmeleit-" im Namen trägt. Die Aufgabe des Wärmeleitklebers ist es primär auch nicht, die Wärme zu leiten. Was meinst du, warum überall steht "dünn auftragen" - genau weil die Wärmeleitung nicht sonderlich gut ist, der Wärmewiderstand aber proportional zur Schichtdicke ist. Ziel des Wärmeleitklebers ist es, den auf Grund der Materialrauhigkeit von Kühlkörper und Bauelement vorhanden Lüftspalt zu überbrücken und dadurch den Wärmeübergangswiderstand Festkörper-Luft zu eleminieren. Bei dünnen Spalten ist dieser Wärmeübergang der dominante Anteil am Wärmewiderestand zwischen Bauelement und Kühlkörper. Der Kleberanteil ist ein Zugeständnis an die BWLer und dient nur zur Senkung der Montagekosten.
Wolfgang schrieb: > Axel S. schrieb: >> Im Zweifel: keinen. Kleber leitet Wärme nicht gut. Auch nicht, wenn er >> den Vorsatz "Wärmeleit-" im Namen trägt. > Die Aufgabe des Wärmeleitklebers ist es primär auch nicht, die Wärme zu > leiten. Was meinst du, warum überall steht "dünn auftragen" - genau weil > die Wärmeleitung nicht sonderlich gut ist, der Wärmewiderstand aber > proportional zur Schichtdicke ist. > Ziel des Wärmeleitklebers ist es, den auf Grund der Materialrauhigkeit > von Kühlkörper und Bauelement vorhanden Lüftspalt zu überbrücken und > dadurch den Wärmeübergangswiderstand Festkörper-Luft zu eleminieren. Bei > dünnen Spalten ist dieser Wärmeübergang der dominante Anteil am > Wärmewiderestand zwischen Bauelement und Kühlkörper. Der Kleberanteil > ist ein Zugeständnis an die BWLer und dient nur zur Senkung der > Montagekosten. Wo hast Du diesen Unsinn auswendig gelernt?
Wolfgang schrieb: > Axel S. schrieb: >> Im Zweifel: keinen. Kleber leitet Wärme nicht gut. Auch nicht, wenn er >> den Vorsatz "Wärmeleit-" im Namen trägt. > Die Aufgabe des Wärmeleitklebers ist es primär auch nicht, > die Wärme zu leiten. Natürlich nicht. Seine Aufgabe besteht darin, zu kleben. Wenn es nur um die Überbrückung von Unebenheiten gehen würde, dann würde man Wärmeleitpaste oder ein Pad nehmen. Schrieb ich bereits. > Was meinst du, warum überall steht "dünn auftragen" - genau weil > die Wärmeleitung nicht sonderlich gut ist, der Wärmewiderstand aber > proportional zur Schichtdicke ist. Das ist trivial und gilt für jedes Material. Selbst bei einer Paste mit Kupfer-Nanopartikeln steigt der Wärmewiderstand proportional mit der Schichtdicke. Worauf ich hinauswollte ist, daß der Vorsatz "Wärmeleit-" bei diesem Kleber eine besonders gute Wärmeleitung impliziert. Dem ist nicht so. Wärmeleitkleber mag Wärme (zumindest etwas) besser leiten als anderer Kleber. Aber das wars dann schon. Im Zweifel ist ein Cyanacrylatkleber (vulgo: Sekundenkleber) die bessere Wahl. Eben weil er durch seine dünnflüssige Konsistenz sehr dünne Klebespalte erlaubt. Außerdem ist er preiswert und findet sich in nahezu jedem Haushalt: Nachteil: man kriegt die Klebestellen kaum noch zerstörungsfrei demontiert. Das ist in der Regel eine einmalige Sache.
Axel S. schrieb: > Worauf ich hinauswollte ist, daß der Vorsatz "Wärmeleit-" bei diesem > Kleber eine besonders gute Wärmeleitung impliziert. Dem ist nicht so. > Wärmeleitkleber mag Wärme (zumindest etwas) besser leiten als anderer > Kleber. Angeblich kann man Wärmeleitkleber ja auch selbst herstellen, indem man Zinkoxydpulver (gibts in der Apotheke) mit UHU Plus o.ä. mischt. Hat da schon jemand Erfahrung mit gesammelt?
Holla die Waldfee schrieb: > Wo hast Du diesen Unsinn auswendig gelernt? Dann bin ich auf dein Erklärung zur Funktionsweise von Wärmeleitkleber gespannt.
Harald W. schrieb: > Angeblich kann man Wärmeleitkleber ja auch selbst herstellen, indem > man Zinkoxydpulver (gibts in der Apotheke) mit UHU Plus o.ä. mischt. > Hat da schon jemand Erfahrung mit gesammelt? Der Hersteller von Arctic Silver 5 verkauft das sogar mit noch ein paar Beimengungen (Hauptbestandteil: 30-40% Zinkoxid) http://www.arcticsilver.com/PDF/AS5_SDS.pdf
Wolfgang schrieb: >> Angeblich kann man Wärmeleitkleber ja auch selbst herstellen, indem >> man Zinkoxydpulver (gibts in der Apotheke) mit UHU Plus o.ä. mischt. >> Hat da schon jemand Erfahrung mit gesammelt? > Der Hersteller von Arctic Silver 5 verkauft das sogar mit noch ein paar > Beimengungen (Hauptbestandteil: 30-40% Zinkoxid) > http://www.arcticsilver.com/PDF/AS5_SDS.pdf Vermutlich ist der Kauf in Apotheken einfacher und billiger. Zinkoxyd ist ein Material, welches zum Selbstanmischen von Salben benutzt wird.
Harald W. schrieb: > > Angeblich kann man Wärmeleitkleber ja auch selbst herstellen, indem > man Zinkoxydpulver (gibts in der Apotheke) mit UHU Plus o.ä. mischt. > Hat da schon jemand Erfahrung mit gesammelt? Ähnliche Rezepte gab es vor der breiten Verfügbarkeit auch für Wärmeleitpaste. Im Prinzip geht das sicher. Aber man kriegt die Masse nicht so homogen, wie man sie gerne haben würde. Beim Anrühren dünstet Lösungsmittel aus, was die Viskosität (bei Alleskleber ohnehin schon recht hoch) noch weiter erhöht. Das Pulver bildet Klümpchen und Luftblasen sind erst recht kontraproduktiv. Man würde einen möglichst dünnflüssigen Kleber als Basis nehmen. Und/oder extra Lösungsmittel zusetzen. Und bei Unterdruck die Luftblasen rauslassen. Wieviel man damit gegenüber reinem Sekundenkleber gewinnt, steht nochmal auf einem anderen Blatt. Besser wäre wohl ein niedrigviskoser 2K Kleber mit geringem Härteranteil. Da könnte man den Füllstoff in Ruhe in die erste Komponente einrühren, ohne daß es zu vorzeitigen Reaktionen kommt. Polymerisation hat im Gegensatz zu "Ausdunsten von Lösungsmittel" auch den Vorteil, daß flächige Verklebungen in endlicher Zeit abbinden.
Harald W. schrieb: > Wolfgang schrieb: > >>> Angeblich kann man Wärmeleitkleber ja auch selbst herstellen, indem >>> man Zinkoxydpulver (gibts in der Apotheke) mit UHU Plus o.ä. mischt. >>> Hat da schon jemand Erfahrung mit gesammelt? >> Der Hersteller von Arctic Silver 5 verkauft das sogar mit noch ein paar >> Beimengungen (Hauptbestandteil: 30-40% Zinkoxid) Zinkoxid ist halt extrem viel billiger als Silberpartikel. > Vermutlich ist der Kauf in Apotheken einfacher und billiger. > Zinkoxyd ist ein Material, welches zum Selbstanmischen von > Salben benutzt wird. Am Ende möchtest du bei dem Kleber jeden einzelnen Partikel Zinkoxyd vereinzelt, und rundherum vollständig mit Kleber benetzt haben. Jeder Klumpen und jede Luftblase wirken nachher negativ auf die Wärmeleitung. Im Mischer klappt das nicht wirklich, Axel hat das richtig angesprochen; du braucht nach dem Mixen dann noch eine Nachbehandlung... Für Pasten funktioniert sowas beispielsweise mit einer Dreiwalze zum dispergieren und entlüften bestens. Aber am Ende wird das in etwa genauso Aufwändig wie die Selbstherstellung von Kohle-dichschichtwiderständen. Kann man sicherlich machen, genauso kann man auch metrische Schrauben auf der Drehbank zuhause herstellen... wirklich Geld sparen kann man dabei eher nicht, die industrieelle Herstellung ist am Ende (trotz Händlermargen) preislich unschlagbar.
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