Ich habe einige USB Ladegeräte unbekannter Quelle (evtl. china fake), nach gewissen berichten über die vielen Fakes möchte ich diese gerne einem Isolationstest unterziehen. In der Firma haben wir ein Megger HV-Test Gerät bis 12kV. Was sind die Prüfspannungen gem. den Normen (UL/TUV etc.) für diesen Tests? (Gute Geräte sollen auch nicht zerstört werden)
Ich würde mich mal einfach heran tasten. Zehfache Nenn Netzspannung im oberen zulässigen Bereich nehmen. Wenn das keine Probleme macht dann bis 4 kV erhöhen. Nur so aus dem Bauch heraus formuliert.
PSU schrieb: > Ich habe einige USB Ladegeräte unbekannter Quelle.. > > Was sind die Prüfspannungen gem. den Normen (UL/TUV etc.) für diesen Tests? Elektronisches Zeugs mit 250V, bei "Elektromechanik" wie Schütze, Motoren etc. sind 500 V machbar. Falls das Datenblatt / Spezifikation mehr zulässt dann auch höher. Gerät öffnen (falls möglich) und Kriech-/Luftstrecken begutachten macht meist schlauer. Butzo
Klaus B. schrieb: > Elektronisches Zeugs mit 250V, bei "Elektromechanik" wie Schütze, > Motoren etc. sind 500 V machbar Das ist falsch. Zeugs das mit Kleinspannung (max 50V AC, 120V DC) betrieben wird ist mit 250V zu prüfen. Alles was an Netzspannung betrieben wird (ortsveränderliche Geräte nach VDE 0701-0702), und darum geht es hier, ist mit 500V zu prüfen! Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Isolationsmessung Der Link wurde ja oben schon genannt!
Klaus B. schrieb: > sind 500 V machbar. Nur 500V Prüfspannung bei 230V Netzspannung gem. VDE, UL etc.? Da es sich um Personensicherheit handelt (USB Gerät kann in den Händen gehalten werden)..., ist dies so sicher? Oder anders gesagt: Wenn der 500V Test bestanden ist, kann das Gerät bedenkenlos für personenbezogengen Gebrauch eingesetzt werden (nach UL, TÜV etc.)? Klaus B. schrieb: > Gerät öffnen (falls möglich) und Kriech-/Luftstrecken begutachten macht > meist schlauer. Die USB Lader würden normalerweise beim öffnen beschädigt.
PSU schrieb: > In der Firma haben wir ein Megger HV-Test Gerät Glaub ich nicht. Du hast eins Zuhause und bist nicht sicher ob es ein Fake ist.
Jack V. schrieb: > Siehe Titel: FTFY Ach ja? https://www.allaboutcircuits.com/technical-articles/safety-capacitor-class-x-and-class-y-capacitors/ Gem. IEC 60384-14 und UL 1414 müssen Y2 Kondensatoren 5kV Impuls abkönnen. Nun geht hier nur um die Kondensatoren. Aber der 500V Test ist evtl anders gemeint und nicht in Bezug auf Personensicherheit. letallec schrieb: > Glaub ich nicht. Du hast eins Zuhause und bist nicht sicher ob es ein > Fake ist. nun wenn ich ein Megger zuhause hätte wäre er schon längst auf ebay, o_O wieso soll eine Privatperson einen Megger zuhause haben?!? Zum sich selbst Meggern? :P
PSU schrieb: > Oder anders gesagt: Wenn der 500V Test bestanden ist, kann das Gerät > bedenkenlos für personenbezogengen Gebrauch eingesetzt werden (nach UL, > TÜV etc.)? Nein, der gesamte Ansatz ist falsch. Das Gerät mag heute den Test bestehen und wird dann benutzt: Warm, kalt, feucht ... wie es sich so ergibt. Um es sicher benutzen zu können, muß der konstruktive Aufbau sachgerecht sein, das kann ein Isolationstest nicht ermitteln.
Manfred schrieb: > Um es sicher benutzen zu können, muß > der konstruktive Aufbau sachgerecht sein, das kann ein Isolationstest > nicht ermitteln. Wenn ich mich so erinnere, hat der Kollege die Netzteile immer mit 3kV getestet. Hinterher Gehäuse öffnen ist großer Mist, da eingeklemmte Drähte oft erst bei Wärmetest und Hochspannungsprüfung auffielen.
PSU schrieb: > Gem. IEC 60384-14 und UL 1414 müssen Y2 Kondensatoren 5kV Impuls > abkönnen. Bin jetzt kein Experte zu dem Thema, aber wir mussten für unsere SELV-Netzteile mit 4kV AC testen. Die wurden zwischen Netz und Kleinspannungsseite angelegt. Und das muss das für 1 Minute aushalten. Entsprechende Anforderunge gab es dann für die Wickelgüter und Y-Kondensatoren. 5kV Impuls wären da zu wenig. Wir sind auch nicht Industrie, aber Elektronik für den gewerblichen Bereich. Keine Ahnung, aus welcher Norm das genau kommt, wir haben uns diese Anforderungen immer vor Start der Entwicklung vom TÜV zusammenstellen lassen. Das ist zwar teuer, aber immer noch billiger, als wenn sich hinterher herausstellt, dass man von falschen Voraussetzungen ausgegangen ist ;-) Also 500V sind definitiv zu wenig. Da reicht ein Transient aus dem Netz, und der Benutzer ist tot. Das kann nicht passen.
Wenn ich mich recht erinnere, habe ich bei meinem vorherigen AG die Erstprüfung von gewerblich genutzten elektronischen Geräten mit 1.5kV (ich meine, es war nach EN60335) durchgeführt. Bei meinem jetzigen AG prüfe ich ortsveränderliche Elektrogeräte mit 500V auf RIso. (bereits genannte VDE 0701-0702 / DGUV V3). Die Isolationswiderstandsmessung lasse ich nur "ausfallen", wenn bei dem Prüfling ausdrücklich darauf zu verzichten ist, oder der Kunde ausdrücklich darauf besteht, diese bei definierten Gerätekategorien (z. B. EDV-Geräte) nicht durchzuführen.
Rainer D. schrieb: > Klaus B. schrieb: >> Elektronisches Zeugs mit 250V, bei "Elektromechanik" wie Schütze, >> Motoren etc. sind 500 V machbar > Das ist falsch. Zeugs das mit Kleinspannung (max 50V AC, 120V DC) > betrieben wird ist mit 250V zu prüfen. > Alles was an Netzspannung betrieben wird (ortsveränderliche Geräte nach > VDE 0701-0702), und darum geht es hier, ist mit 500V zu prüfen! > Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Isolationsmessung > Der Link wurde ja oben schon genannt! Du verwechselst die Prüfspannung zur Messungen des Isolationswiderstands (der wird in Ohm gemessen) und die Prüfspannung zur Messung der Isolation an sich, also X Volt müssen zwischen Primär und Sekundär anstehen ohne das es zu einem Überschlag kommt. Kleiner aber gravierender Unterschied.... @ TO: 2,5kV 1min wenn SELV, also kein PE in Reichweite an und für sich keine Hexerei, doch Chinaböller haben ihren Namen nicht zu unrecht.
PSU schrieb: > wieso soll eine Privatperson einen Megger zuhause haben?!? Weil er nicht sicher ist ob es ein Fakt ist.
MiWi schrieb: > @ TO: 2,5kV 1min wenn SELV, also kein PE in Reichweite > an und für sich keine Hexerei, doch Chinaböller haben ihren Namen nicht > zu unrecht. Nachtrag: Quelle EN60535-1, Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke Da werden zT. auch deutlich höhere Prüfspannungenbei der Ausganbe 2012 (die ich hier gerade zur Hand habe) Punbkt 13.3 genannt: bei einer Bemessungsspannung von 230V sind für die einfache Isolierung 1kV, für die doppelte 1750V und für die verstärkte Isolierung 3kV für die Spannungsfestigkeitsprüfung vorgesehen. Messdauer 1min, es dürfen keine Überschläge stattfinden
MiWi schrieb: > Du verwechselst die Prüfspannung zur Messungen des Isolationswiderstands > (der wird in Ohm gemessen) und die Prüfspannung zur Messung der > Isolation an sich, also X Volt müssen zwischen Primär und Sekundär > anstehen ohne das es zu einem Überschlag kommt. Du verwechselst die zugrunde liegenden VDE Richtlinien. Bei ortsveränderlichen Geräten (um die geht es dem TS) gilt immer noch die VDE 0701-0702. Das man in bestimmten Fällen mit höheren Spannungen messen kann ist ne andere Sache.
Rainer D. schrieb: > MiWi schrieb: >> Du verwechselst die Prüfspannung zur Messungen des Isolationswiderstands >> (der wird in Ohm gemessen) und die Prüfspannung zur Messung der >> Isolation an sich, also X Volt müssen zwischen Primär und Sekundär >> anstehen ohne das es zu einem Überschlag kommt. > Du verwechselst die zugrunde liegenden VDE Richtlinien. Bei > ortsveränderlichen Geräten (um die geht es dem TS) gilt immer noch die > VDE 0701-0702. Das man in bestimmten Fällen mit höheren Spannungen > messen kann ist ne andere Sache. Welcher EN enstpricht diese VDE? Abgesehen davon sind VDE-Richtlinien "nur" Richtlinien, ENs eine Norm und damit mehr als "nur" eine Richtlinie sondern in der EU zwingend einzuhalten - solange der Inverkehrbringer keine besseren Vorschläge hat. In AT interessieren mich zb VDE-Richtlinien überhaupt nicht, die EN jedoch sehr. Und die VDE kann mit einer EN nicht einverstanden sein, zu akzeptieren hat sie diese jedoch schon (ebenso ÖVE...)
MiWi schrieb: > Abgesehen davon sind VDE-Richtlinien "nur" Richtlinien, ENs eine Norm > und damit mehr als "nur" eine Richtlinie sondern in der EU zwingend > einzuhalten - solange der Inverkehrbringer keine besseren Vorschläge > hat. Was ist denn das "mehr" als eine Richtlinie wenns kein Gesetz ist? Nix! Und was in AT gültig ist interessiert hier auch niemanden. So langsam wirds OT.
Rainer D. schrieb: > MiWi schrieb: >> Abgesehen davon sind VDE-Richtlinien "nur" Richtlinien, ENs eine Norm >> und damit mehr als "nur" eine Richtlinie sondern in der EU zwingend >> einzuhalten - solange der Inverkehrbringer keine besseren Vorschläge >> hat. > Was ist denn das "mehr" als eine Richtlinie wenns kein Gesetz ist? Nix! > Und was in AT gültig ist interessiert hier auch niemanden. > So langsam wirds OT. eben, darum ist die VDE irgendwas nicht für die Prüfspannung zuständig sondern die EN. Und im Gegensatz zu Dir habe ich sowohl EN als auch die Stelle in der Norm genannt nach der solche Geräte geprüft werden müssen, eine Kopie der Tabelle ist aus rechtlichen Gründen die Dir sicherlich auch bekannt sind nicht zulässig. iaW: Du nörgelst nur herum und ziehst Dich mit dem OT aus der Affaire. Und nein, 500V sind als Prüfspannung nicht ausreichend um einen Isolationstest durchzuführen (wiewohl sie ausreichend ist um den Isolationswiderstand zu messen).
MiWi schrieb: > Und nein, 500V sind als Prüfspannung nicht ausreichend um einen > Isolationstest durchzuführen (wiewohl sie ausreichend ist um den > Isolationswiderstand zu messen). So sehe ich das auch. Eine Norm ist jedoch nicht in jedem Fall ein Gesetz, sondern dafür da, einheitliche Bedingungen zu schaffen. Sonst wäre heute manche E27-Birne vielleicht eine Gurke mit Linksgewinde?
oszi40 schrieb: > MiWi schrieb: > >> Und nein, 500V sind als Prüfspannung nicht ausreichend um einen >> Isolationstest durchzuführen (wiewohl sie ausreichend ist um den >> Isolationswiderstand zu messen). > > So sehe ich das auch. > Eine Norm ist jedoch nicht in jedem Fall ein Gesetz, sondern dafür da, > einheitliche Bedingungen zu schaffen. Sonst wäre heute manche E27-Birne > vielleicht eine Gurke mit Linksgewinde? Obacht, IIRC hat sich da was in den letzten Jahren getan. iaW: manche Normen sind durch Verordnungen (EU overuled Bundesländer!) verbindlich geworden, ich hab aber keine Lust das bezogen auf die 60535 oder verwandte Normen herauszusuchen.
MiWi schrieb: > Und nein, 500V sind als Prüfspannung nicht ausreichend um einen > Isolationstest durchzuführen (wiewohl sie ausreichend ist um den > Isolationswiderstand zu messen). In dem von dir verlinkten Wikipedia Artikel steht aber nix von mehr als 500V. Im Gegenteil darf die Messspannung, wenn zu befürchten ist, dass Betriebsmittel beschädigt werden können, sogar auf 250V abgesenkt werden. Sinngemäß gleichlautend erläutert im dort verlinkten Mebedo-Artikel. Der Rest, auf den Du dich beziehst, steht dann wohl in den "ach so bescheuert geheimen" VDE- bzw. EN-Vorschriften. MfG
Armin X. schrieb: > MiWi schrieb: >> Und nein, 500V sind als Prüfspannung nicht ausreichend um einen >> Isolationstest durchzuführen (wiewohl sie ausreichend ist um den >> Isolationswiderstand zu messen). > > In dem von dir verlinkten Wikipedia Artikel steht aber nix von mehr als > 500V. Im Gegenteil darf die Messspannung, wenn zu befürchten ist, dass > Betriebsmittel beschädigt werden können, sogar auf 250V abgesenkt > werden. > Sinngemäß gleichlautend erläutert im dort verlinkten Mebedo-Artikel. > Der Rest, auf den Du dich beziehst, steht dann wohl in den "ach so > bescheuert geheimen" VDE- bzw. EN-Vorschriften. > > MfG Nochmal: das eine ist die Isoaltions_widerstands_messspannung, die ist so spezifiziert und hier auch korrekt wiedergegeben worden. Der TO wollte jedoch einen Isolationstest machen. und dieser Test ist für die von mir genannten Geräte eben anders spezifiziert als eine Widerstandsmessung, ist das echt so schwer zu verstehen? Wer das durcheinanderbringt gerät sehr schnell auf sehr sehr dünnes Eis. Die Norm ist nicht geheim sondern "nur" zu bezahlen wenn man sie erwerben will (was ebenso bescheuert ist). Aber egal, mache jeder wie er will, der TO wird schon verstanden haben wie er sein Ding machen will.
MiWi schrieb: > Nochmal: das eine ist die Isoaltions_widerstands_messspannung, die ist > so spezifiziert und hier auch korrekt wiedergegeben worden. > > Der TO wollte jedoch einen Isolationstest machen. Isolationstest ist ein meilenweiter Unterschied. Schmutz und etwas falsch verlegte Drähte fallen bei 500V-Widerstandsmessung kaum auf, bei 3kV schon eher!
oszi40 schrieb: > Isolationstest ist ein meilenweiter Unterschied. Schmutz und etwas > falsch verlegte Drähte fallen bei 500V-Widerstandsmessung kaum auf, bei > 3kV schon eher! Selbst beim volkstümlich bezeichneten "Isolationstest" gibt es mehr als nur die einfache Hochspannungsmessung. Es gibt die Prüfung der betriebsfrequenten Spannungsfestigkeit, die Stoßspannungsfestigkeit und noch weitere. Bei den Prüfungen sind viele Randbedingungen einzuhalten, z.B. vorherige Klimalagerung oder Wärmbehandlung oder Wasserprüfung oder Schwing- und Schockprüfungen oder Falltests oder... Die Prüfspannung ist auf die Höhenlage anzupassen (4kV Spannungsfestigkeit wird bei 200m ü.N. mit 4,8kV geprüft). usw. usw.
Hallo Jack V., Jack V. schrieb: > Siehe Titel: FTFY vielen Dank für Deine Korrektur dieses Beitragstitels in Trümmerdeutsch! Im Zuge der um sich greifenden Verdummung werden Komposita munter auseinandergepflückt. Dass nun irgendwelche Verwirrten aus dem intakten Begriff einen kaputten machen, spricht für sich. Ich kriege Augenkrebs, wenn ich so etwas sehe. Ich folge Deinem Beispiel! Gruß Peter
Danke für eure Antworten. Wie ich so rausgehört habe ist 3kV ein vernünftiger Wert für die Nachprüfung. Dies habe ich heute gemacht. Das Resultat schockiert mich etwas: Bestanden: Apple original Adapter DELL Notebook lader Alle anderen Adapter haben versagt. Anscheinend schon nur gefährlich das China Zeug.... (Aber drucken können Sie die Chinesen, steht0 schön CE Tüv UL etc. drauf)
Hmm, ich hätte auch eine Tastspannung für SELV von 2.5kV vermutet, bin durch die genannten 1750V verwirrt (rms Wechselspannung, Test macht man doch mit DC), und halte verstarkte Isolation mit 3kV für Medizintechnik, kein Handylader.
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