Ich habe mal versucht ein 40 GB Bluray File mit H265 komprimieren. Das ist nun 7,3 GB groß. Ich würde nun gerne einen direkten Vergleichen der beiden Videoqualitäten machen, aber auf was muss man da eigentlich alles achten? Ist sowas überhaupt möglich? Habe versucht beide Videos nebeneinander in VLC auf einem screen laufen zu lassen und mit nem smartphone zu filmen, aber das verzerrt ja eigentlich auch alles. Hab zwar 2 Monitore, aber die haben beide nicht die gleichen technischen Daten. Also auch wieder nicht so wirklich möglich. Wie würde man sowas am besten machen um ein aussagekräftiges, subjektives Ergebnis zu erzielen?
Roman K. schrieb: > Wie würde man sowas am besten machen um ein aussagekräftiges, > subjektives Ergebnis zu erzielen? Kameraschwenks, schnelle Bewegungen, detailreiche Bilder (z.B. Rasenflächen) und dunkle Szenen angucken und auf Artefakte achten. Und beim Ton darauf achten, dass er synchron zum Bild ist. Das hat zwar nicht direkt etwas mit der Komprimierung zu tun, ist aber ein häufiges Problem beim Bearbeiten von Videomaterial.
Du kannst das andere Leute für dich testen lassen. Du nimmt ein kurzes Video, vielleicht 30 Sekunden oder auch weniger. Davon erzeugst du mehrere unterschiedlich komprimierte Videos und lässt dann Leute die vergleichen ohne dass die Leute vorher wissen welches wie komprimiert wurde.
Roman K. schrieb: > Wie würde man sowas am besten machen um ein aussagekräftiges, > subjektives Ergebnis zu erzielen? Nicht irgendein Video nehmen sondern eins bei dem die Verluste der Komprimierung stark auffallen. Bspw konstrastarmes feinpixeliges Material in dem die dunklen Töne überwiegen. Bewegungsreich, möglichst 'wellenförmig". Und ein Technisches Motiv. Bei ner Tele-Soap spielen Komprimierungsartefakte so oder so kaum eine Rolle, da kommt einen ohehin das 'Kotzen' ;-) Da ne Diplomarbeit bei der es auch um Videokomprimierung ging: https://phaidra.fhstp.ac.at/open/o:1600
Prinzipiell müssen das deine Augen regeln. Beim reinzoomen lassen sich am ehesten die Unterschiede ausmachen. Selbstverständlich geht das nur mit 2 Monitore im direktem Vergleich und mit identisch eingestellten Software -Playern..."Deinterlace" sollte deaktiviert sein, weil diese Funktion schon mal ein Videobild versauen kann.
Roman K. schrieb: > Ich würde nun gerne einen direkten Vergleichen der beiden > Videoqualitäten machen, aber auf was muss man da eigentlich alles > achten? > > Ist sowas überhaupt möglich? Ja klar. Man muss eigentlich nur verstehen, wie diese Kompressionsverfahren funktionieren und kann dann gezielt kritische Videosequenzen vergleichen, denn nur bei diesen zeigen sich die Unterschiede deutlich. Ich verwende dazu gewöhnlich einen bestimmten Schnippsel aus einer Naturdoku, der alle kritischen Sachen auf einmal enthält. Es handelt sich um eine Folge von Schwenk und Zoom, das Motiv ist ein auffliegender Vogelschwarm im Gegenlicht, der Hintergrund ein Sonnenaufgang (oder -untergang, keine Ahnung) über einer bewegten Wasseroberfläche. Diese Szene bringt jeden Videokompresser an seine Grenzen. Was zur Folge hat, dass auch ein Laie, der nicht weiß, worauf er im Detail achten muss, leicht die Unterschiede erkennt.
Kritische Einzelbilder auf Artefakte aller Art vergleichen. Die vermehren und verstärken sich mit zunehmender Kompression.
Für eine objektive Bewertung, würde ich die komprimierten Frames von den Originalframes subtrahieren und die verbleibenden Unterschiede statistisch auswerten. 30 Sekunden googeln führt einen auch auf dieses interessante und freie Tool https://mediaarea.net/QCTools
Am Ende muß jeder rein subjektiv entscheiden, welche Artefakte er im Kompromiß mit der Kompression tolerieren kann.
Roman K. schrieb: > Wie würde man sowas am besten machen um ein aussagekräftiges, > subjektives Ergebnis zu erzielen? Was denn nun, aussagekräftig oder subjektiv? Aussagekräftig wären zum Beispiel Differenzbilder vieler verschiedener Szenen.
was schrieb: > Roman K. schrieb: >> Wie würde man sowas am besten machen um ein aussagekräftiges, >> subjektives Ergebnis zu erzielen? > > Was denn nun, aussagekräftig oder subjektiv? Das schließt sich nicht gegenseitig aus. > Aussagekräftig wären zum Beispiel Differenzbilder vieler verschiedener > Szenen. Die zeigen dir, wie stark die Daten durch die Kompression geändert wurden. Das hat aber nur eine begrenzte Aussagekraft darüber, wie sehr man diesen Unterschied beim Anschauen des Films wahrnimmt. Vor allem dann, wenn man statt dem laufenden Film nur Einzelbilder betrachtet.
batman schrieb: > Qualität des Films = Qualität der Einzelbilder. Wenn wir vom subjektiven Eindruck sprechen, eben nicht. Denn bei Videos mit bewegten Objekten nimmt das Auge eine verminderte Qualität des Bildes nicht genauso war, wie bei einem stehenden Bild.
Ja, im laufenden Film sieht man weniger Details, deshalb finde ich die Qualität an Einzelbildern leichter zu vergleichen. Meine Filme müssen allerdings auch mal in Zeitlupe oder im Standbild passabel aussehen, was manch einer wohl nicht braucht.
batman schrieb: > Ja, im laufenden Film sieht man weniger Details, deshalb finde ich die > Qualität an Einzelbildern leichter zu vergleichen. Aber es geht ja gerade darum, wie man die Qualität beim laufenden Film subjektiv wahrnimmt. Es ist also leichter zu vergleichen, hat aber nur bedingte Aussagekraft darüber, wie der Film nachher auf den Betrachter wirkt. > Meine Filme müssen allerdings auch mal in Zeitlupe oder im Standbild passabel > aussehen, was manch einer wohl nicht braucht. An den Stellen, wo es schnelle Bewegungen gibt, erkennt man im Standbild eh nicht viel aufgrund der Bewegungsunschärfe. Das ist dann letztendlich wie ein verwackeltes Foto.
Bewegungsunschärfe ist oft genug gar nicht im Bild vorhanden und man kann gut die Kompressionsartefakte vergleichend beurteilen. Bei laufendem Film halte ich so einen Vergleich eher für Glückssache bzw. schwierig. Aber vielleicht kann man das trainieren.
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