Hallo, ich habe mal eine blöde Frage bzgl des Asynchronmotors: Aus "Grundlagen der Drehstrom-Antriebstechnik" stammt folgender Satz: Die Drehzahl der Rotorwelle (n) ist nicht gleich der Drehfelddrehzahl (n_d). Der Unterschied ist gleich dem Schlupf (S). Also n = n_d (1-S) Nun aber die eigentliche Frage dazu: Wenn das Drehfeld kontinuierlich schneller ist als die Drehzahl der Motorwelle, dann überholt doch das Netz-Magnetfeld immer wieder das Läufer-Magnetfeld... Gibt es dann nicht zwangsläufig immer wieder Phasen, in denen der Motor als Generator läuft, bzw. zumindest zeitliche Phasen in denen mehr und solche in denen weniger Leistung aus dem Netz aufgenommen wird? Der Momentenverlauf an der Motorwelle müsste doch damit selbst bei konstanter Last einen sinusförmigen Verlauf besitzen...
Das Drehfeld ist die Überlagerung der Magnetfelder von 3 Phasen mit 120 Grad Phasenverschiebung und wird niemals Null. Bei Gleichheit der Drehzahlen von Motorwelle und Drehfeld ist das Magnetfeld des Rotors Null, da kein Strom mehr in den Rotor induziert wird. Grüße von petawatt
Asynchronmotor schrieb: > Wenn das Drehfeld kontinuierlich schneller ist als > die Drehzahl der Motorwelle, dann überholt doch das > Netz-Magnetfeld immer wieder das Läufer-Magnetfeld... Nein, meiner Meinung nach nicht: Die Differenz (d.h. der Schlupf) tritt nicht zwischen Statorfeld und Läuferfeld auf, sondern zwischen Läuferfeld und Läufer. Anders ausgedrückt -- das Läuferfeld ist nicht relativ zum LÄUFER synchron, sonder relativ zum STATORFELD. Das Läuferfeld läuft also (bezogen auf den Stator) um den Schlupf schneller um als der Läufer selbst -- und das muss auch so sein, weil sonst nämlich kein Läuferstrom induziert würde und folglich kein Läuferfeld entstehen würde. Edit: Nein, das ist idiotisch formuliert. Anders herum: Statorfeld und Läuferfeld laufen meiner Meinung nach synchron und mit der Synchrondrehzahl um; der Läufer läuft um den Schlupf langsamer. Da die Felder synchron umlaufen, ist egal, ob man den mechanischen Läuferschlupf auf das Statorfeld oder auf das Läuferfeld bezieht.
Wenn der Läufer unrund ist (Polschuhe wie bei einem Reluktanzläufer)und nur wenige Kurzschlussdrähte hat, könnte es zum ruckeln des Drehmoments kommen, eventuell sogar bis in die Vorzeichenumkehr. Normale Asy-Läufer haben aber eine möglichst runde Form und sind dicht mit Kurzschlussdrähten belegt, sodass Generatormomente so gut wie ausgeschlossen sind. Auch die geringe Induktivität des Läuferkäfigs und die Schwungmassse des Rotors verhindert so etwas, denn Generatorbetrieb setzt ja erst dann ein, wenn der Rotor schneller würde als das Drehfeld. So etwas könnte eigentlich nur bei plötzlichen Änderungen der Drehfeldgeschwindigkeit passieren, also bei Frequenzumrichtern und dgl. Dazu kommt dann noch die Tatsache, dass bei den Läufern der Asynchronmotore die Nuten nicht rechtwinklig zur Drehrichtung verlaufen sondern etwas schräge dazu. Das verringert die Auswirkungen eines nur angenähert sinusförmigen Feldverlaufs.
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