Forum: HF, Funk und Felder Löschmagnet bauen


von Richard C. (rc_tech)


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Hallo,

ich benötige einen großflächigen Löschmagnet für Chromdioxid-Magnetband. 
Das Band hat eine Feldstärke von etwa 1000 Oersted und ist auf Spulen 
mit etwa 7-8 cm Durchmesser gewickelt. Ich wollte aber nicht einen 
riesigen Neodym-Magneten verwenden, es sollte Elektromagnet sein, der 
gleich eine Vormagnetisierung mit HF-Strom erzeugt. So etwas gibt es ja 
nicht zu kaufen.

Wie kann man sich einen flächigen Elektromagneten selbst bauen? Wenn man 
im Internet sucht, findet man vielleicht so Sachen wie Draht um einen 
Nagel wickeln, oder halt daß es besonders starke Elektromagneten sind. 
Das muß ja nun nicht sein. Die Ansteuerung ist natürlich auch wichtig.

Beste Grüße, RC.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Naja, hohe Feldstärken und „HF-Strom“ (selbst, wenn das hier wohl eher 
50 kHz sein werden) sind als Kombination wohl nicht ganz einfach. Du 
wirst irgendein Ferrit-Kernmaterial brauchen. Ich könnte mir vorstellen, 
dass man den Kern eines alten Zeilentrafos für sowas umarbeiten kann 
(Schlitz reinsägen, in den man dann die Spule einführt).

Je nach angedachtem Anwendungszweck und Einsatzort und -dauer musst du 
dir auch noch um die regulatorischen Gesichtspunkte Gedanken machen 
(welche Störfeldstärken dürfen in welcher Entfernung bei welcher 
Frequenz nicht überschritten werden).

von Old P. (Gast)


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Einen einfachen Elektromagneten kann man einfach selber bauen: Ein 
kleiner EI-Trafo und dessen "I" entfernen. Nun AC-Spannung an eine der 
Sekundärwicklungen legen und gut ist. Die 230er Wicklung ginge auch, 
doch dann bekommen hier die VDE-Jünger gleich Schnappatmung ;-)
Ein einfacher Neodymmagnet geht auch, doch man ruiniert sich das 
Bandmaterial (es rauscht danach mehr).
Eine HF-Löschung bzw,. ein Gerät dafür kann man auch bauen, doch dazu 
brauchst Du mehr, als Deine Fragestellung erkennen lässt.

Old-Papa

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Old P. schrieb:
> Die 230er Wicklung ginge auch, doch dann bekommen hier die VDE-Jünger
> gleich Schnappatmung ;-)

Naja, unterstellen wir einfach mal, dass der TE das Einhalten der 
Niederspannungs-Richtlinie in den Griff bekommt, dann gibt es da 
trotzdem noch ein anderes Problem: wenn du die "I"s von einem EI-Kern 
entfernst, dann reduzierst du massiv die gesamte Induktivität der Spule. 
Man müsste also zumindest verifizieren, ob der danach fließende Strom 
nicht zu hoch wird, dass die Primärwicklung den auch ertragen kann.

Ansonsten ist vermutlich eine 50-Hz-Löschung allemal einfacher und 
sinnvoller als die „HF-Idee“, da stimme ich zu.

von Old P. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
>
> Naja, unterstellen wir einfach mal, dass der TE das Einhalten der
> Niederspannungs-Richtlinie in den Griff bekommt, dann gibt es da
> trotzdem noch ein anderes Problem: wenn du die "I"s von einem EI-Kern
> entfernst, dann reduzierst du massiv die gesamte Induktivität der Spule.
> Man müsste also zumindest verifizieren, ob der danach fließende Strom
> nicht zu hoch wird, dass die Primärwicklung den auch ertragen kann.

Da hast Du wohl recht.
Ich habe seit Jahrzehnten so ein Ding am Kabelhaken hängen und wenn der 
benutzt wird (um Bandgeräteteile zu entmagnetisieren) knurrt er 
vernehmlich. Da das aber immer nur ein paar Dutzend Sekunden passiert, 
geht das schon (wenn man weiß, was man tut).

> Ansonsten ist vermutlich eine 50-Hz-Löschung allemal einfacher und
> sinnvoller als die „HF-Idee“, da stimme ich zu.

Na Gott sei Dank! ;-)

Old-Papa

von Alexander K. (Gast)


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Plündere ein alten Videorecorder. ;) Die Bänder werden dort auch vor den 
ÜBER/BEspielen gelöscht. Vielleicht reicht das.

Gruß

  Pucki

von What is Watt (Gast)


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Hatten wir das nicht schonmal hier?:
Beitrag "Luftspule für 220V Wechselspannung"

von Old P. (Gast)


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Alexander K. schrieb:
> Plündere ein alten Videorecorder. ;) Die Bänder werden dort auch vor den
> ÜBER/BEspielen gelöscht. Vielleicht reicht das.
>
> Gruß
>
>   Pucki

Typischer Pucki-Unsinn!

Old-Papa

von Michael M. (do7tla)


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Ein Löschkopf aus ein alten Tapedeck oder Tonbandgerät ausschlachten.
Mit etwas glück hat man den HF OSC auf einer eigenen Platine vorliegen.
Dann kann man das ganze eigenständig nutzen oder man baut den Lösch OSC 
einfach nach.

von What is Watt (Gast)


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Wenn dieser Löschvorgang einmalig ist, du also nicht auf ein Gerät zur 
permanenten Nutzung angewiesen bist, dann gehe zum nächsten 
Schrotthändler und lass den einmal seinen Hubmagneten auf die Bänder 
legen und gut ist.

Die meisten Schrotthändler arbeiten mit solchen Hubmagneten um das Eisen 
aus der Masse zu ziehen.

von Alexander K. (Gast)


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Old P. schrieb:
> Typischer Pucki-Unsinn!
>
> Old-Papa

Nur bin ich nicht der einzige der da so als Vorschlag sieht. Siehe mal 
zwischen diese beiden Beiträge.

Den einzigen Unterschied den ich sehe ist die Bandbreite. ;)

Gruß

  Pucki

von Soul E. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Ein Löschkopf aus ein alten Tapedeck oder Tonbandgerät ausschlachten.

Genau, und den dann mit einigen kA betreiben.

Der TO will einen Bulk Eraser bauen, der die Rolle ohne Abwickeln 
löscht. Früher in der "mittleren Datentechnik" hatte man diese Dinger 
zum Löschen von Magnetbändern. Das waren aber resonante Systeme, die 
funktionierten nur richtig wenn wirklich eine große Rolle Halbzollband 
drinlag. Die Schublade mit Videokassetten oder Exabyte-Tapes vollpacken 
brachte nur mäßige Löschergebnisse.

von Michael M. (do7tla)


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Wenn die Rollen nachher nicht mehr genutzt werden so kann man das 
natürlich mit den Bulk Löschen so machen.
Da reicht es in der Tat ein sehr starker Elektromagnet der dann Pendelnd 
über die Spulen geht.

Wenn jedoch die Spulen wieder genutzt werden sollen wäre die Lösung mit 
dem Löschkopf deutlich besser.

von Teo D. (teoderix)


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Michael M. schrieb:
> Wenn die Rollen nachher nicht mehr genutzt werden

Hat Einer schon mal, Magnetbänder in die Mikrowelle gelegt?

von Alexander K. (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Hat Einer schon mal, Magnetbänder in die Mikrowelle gelegt?

Das würde ich vermeiden . ;)

1. Die Hitze würde das Band zum brennen/Schmelzen bringen. Das Eisen 
darin würde Funken schlagen. Und so ganz nebenbei besteht VERMUTLICH die 
Gefahr einer Dioxin-Vergiftung.

Immerhin sind diese Bänder durch die Bank weg, nur Kunststoff wo man 
irgend ein Metall drauf geklebt hat. Und wenn den Klebstoff nicht mehr 
hält, hat man braune Finger bzw. die Andruckspule ist total versifft 
nach ein mal abspielen.

Ich weiß wovon ich rede. Ich digitalisieren oft alte MC's und nach jeder 
Kassette muss ich die beiden Spulen (das Gerät kann die Richtung 
automatisch wechseln) und den Tonkopf reinigen.

Gruß

   Pucki

von Old P. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Ein Löschkopf aus ein alten Tapedeck oder Tonbandgerät ausschlachten.
> Mit etwas glück hat man den HF OSC auf einer eigenen Platine vorliegen.
> Dann kann man das ganze eigenständig nutzen oder man baut den Lösch OSC
> einfach nach.

Der TO wollte nicht das Band mühsam über einen Löschkopf tüddeln, 
sondern die ganze Kassette in einem Rutsch von Außen löschen. So hatte 
ich das verstanden. Zum tüddeln könnte er einfach ein Kassettengerät 
nehmen.

@Pucki: s. letzten Absatz...

Old-Papa

von Alexander K. (Gast)


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Old P. schrieb:
> Der TO wollte nicht das Band mühsam über einen Löschkopf tüddeln,
> sondern die ganze Kassette in einem Rutsch von Außen löschen.

Ich habe auch nix davon geschrieben. Ich habe nur geschrieben, er soll 
es mit den Löschkopf eines Videorecorders versuchen. Und JA, ich habe 
keine Ahnung wie viel Power der an "Löschwirkung" erzeugen kann, bzw. 
man mit ein paar Tricks aus den Kopf raus holen kann."

Ich hielt es nur für eine Gute Idee.

Gruß

  Pucki

von Old P. (Gast)


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Alexander K. schrieb:
>
> Ich habe auch nix davon geschrieben. Ich habe nur geschrieben, er soll
> es mit den Löschkopf eines Videorecorders versuchen. Und JA, ich habe
> keine Ahnung wie viel Power der an "Löschwirkung" erzeugen kann, bzw.
> man mit ein paar Tricks aus den Kopf raus holen kann."
>
> Ich hielt es nur für eine Gute Idee.

Du hast also keine Ahnung, hälst es aber für eine gute Idee.
Ich würde sagen, Treffer und versenkt!

Und nein, so ein Löschkopf hat dermaßen wenig Magnetfeld, dass schon 
nach 1-2mm vor und neben dem Spalt keine merkbare Wirkung mehr da ist. 
Sonst wäre das ja auch katastrophal.

Old-Papa

von Teo D. (teoderix)


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Alexander K. schrieb:
> Ich habe auch nix davon geschrieben. Ich habe nur geschrieben, er soll
> es mit den Löschkopf eines Videorecorders versuchen.

Der is kleiner als in Kassettenrecordern.... Egal mit welchen, die damit 
zu erzeugenden Feldstärken, reichen gerade mal dazu aus bei einem 
Abstand von quasi null, da was um zu magnetisieren.

von Richard C. (rc_tech)


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Danke für die diversen Antworten. Habe noch vergessen, es handelt sich 
um 1/4"-Band, also wie Tonbänder. Und natürlich will ich sie 
wiederverwenden. Normal längs vorlöschen bringt nichts, bei Bandlängen 
bis 457 m dauert das ewig. Das muß halt so ein Bulk-Erase sein. Den 
Lösch-Schaltkreis aus einem alten Tapedeck zu verwenden, daran hatte ich 
auch schon gedacht. Möglicherweise reicht es auch, sich einen Anschluß 
vom Löschschaltkreis aus einem genutzen Deck rauszulegen. Mein 1981er 
Technics M260 kann in Position Metal sogar Bänder mit mehr als 2000 Oe 
löschen, und das sind ja auch 70 µs Löschfrequenz, wie bei Chromdioxid.

Das mit der Mikrowelle hatte ich schon in einem anderen Forum mal 
gelesen, aber das ist keine gute Idee. Beim Videokopf... naja, es gibt 
halt die Übertrager in der Kopftrommel, das sind ja auch Spulen. Aber 
eine normale Trommel ist nur ca. 65 mm breit, da müßte man schon eine 
vom alten VCR-System nehmen, die sind 105 mm im Durchmesser. Aber ich 
glaube nicht, daß das funktioniert.

Auf ebay gibt es ja schon für wenig Geld offene Ringkerntrafos. Kann man 
so etwas umfunktionieren?

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Wie groß ist das Streufeld eines Schaltnetzteils?

Oder das einer Induktionskochplatte? Ich habe mal 25 kHz gemessen, die 
schaltet allerdings ohne Belastung durch einen Topf ab.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Wie groß ist das Streufeld eines Schaltnetzteils?

Hoffentlich nicht so hoch – das wären ja alles Verluste. ;-)

Richard C. schrieb:
> offene Ringkerntrafos

Ringkerne wirst du nicht aufdröseln können (es sei denn, du kannst mit 
'ner Flex da einen Schlitz reinsägen).

von Richard C. (rc_tech)


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Was ich gesehen hatte war sowas:

https://www.ebay.de/itm/Ringkerntrafo-50VA-14-3VAC-19VDC-oder-beliebig-wickeln/264735069948?hash=item3da37096fc:g:Zd0AAOSwYoRdBliz

Wozu soll der Schlitz notwendig sein? Das hört sich so nach Kopfspalt 
an. Es soll ja eine flächige Löschung möglich sein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Richard C. schrieb:
> Wozu soll der Schlitz notwendig sein?

Damit du auch eine Stelle hast, wo du tatsächlich ein (nennenswertes) 
Magnetfeld vorfindest. Gerade ein Ringkerntrafo zeichnet sich durch ein 
außerordentlich geringes Streufeld aus, aber selbst wenn es mehr wäre: 
mit einem bisschen Streufeld wirst du keinen Blumentopf gewinnen.

Daher wurde ja oben vorgeschlagen, von einem EI-Trafo die Is zu 
entfernen. Geht aber auch meistens nicht so direkt, denn wenn nicht 
gerade (bspw. bei Ausgangstransformatoren von NF-Verstärkern, durch die 
ein Anodengleichstrom dauerhaft fließt) der Trafo vorsätzlich mit einem 
Luftspalt versehen worden ist, dann stopft man normalerweise die Es und 
Is da wechselseitig ineinander. Man müsste also das gesamte Kernpaket 
entfernen und danach nur die Es neu stopfen. Geht logischerweise nur, 
wenn der Kram nicht irgendwie vergossen oder verklebt ist (was man 
wiederum gern macht, um das Brummen zu reduzieren).

Den Ringkerntrafo zu schlitzen kannst du aber auch vergessen: die 
Primärwicklung ist ja schon gleichmäßig aufgebracht.

von Soul E. (Gast)


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Wenn Du löschen willst und nicht einfach undefiniert durchmagnetisieren, 
dann brauchst Du in jedem Fall ein abklingendes Wechselfeld. Es muss 
entweder die Amplitude des Stromes langsam heruntergefahren werden (wie 
beim Bulk Eraser mit Schublade) oder der Abstand langsam erhöht (wie bei 
der Entmagnetisierungsdrossel vom Radio/Fernsehtechniker, der geht damit 
langsam vom Gerät weg).

von Wolfgang (Gast)


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Richard C. schrieb:
> Mein 1981er
> Technics M260 kann in Position Metal sogar Bänder mit mehr als 2000 Oe
> löschen, und das sind ja auch 70 µs Löschfrequenz, wie bei Chromdioxid.

Schon damals war die Einheit Oersted seit 10 Jahren keine gesetzliche 
Einheit mehr. Nach mittlerweile 50 Jahren könnte man sich doch mal vom 
cgs verabschieden und die magnetische Feldstärke einfach in A/m angeben.

von Old P. (Gast)


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Richard C. schrieb:
> Danke für die diversen Antworten. Habe noch vergessen, es handelt sich
> um 1/4"-Band, also wie Tonbänder. Und natürlich will ich sie
> wiederverwenden. Normal längs vorlöschen bringt nichts, bei Bandlängen
> bis 457 m dauert das ewig.

Nun, mit einem Tonbandgerät geht das relativ schnell, selbst bei 1000m 
Bändern ;-)

> Das muß halt so ein Bulk-Erase sein. Den
> Lösch-Schaltkreis aus einem alten Tapedeck zu verwenden, daran hatte ich
> auch schon gedacht. Möglicherweise reicht es auch, sich einen Anschluß
> vom Löschschaltkreis aus einem genutzen Deck rauszulegen.

Was für ein "Löschschaltkreis"? Üblicherweise ist das ein kleiner 
HF-Generator mit etwa 100kHz und schwacher Leistung. Dabei bildet der 
Löschkopf einen Teil des Schwingkreises, und kann nicht so einfach durch 
was Anderes ersetzt werden. Kabelverlängerung ist genauso tödlich.

> Mein 1981er
> Technics M260 kann in Position Metal sogar Bänder mit mehr als 2000 Oe
> löschen, und das sind ja auch 70 µs Löschfrequenz, wie bei Chromdioxid.

 70 us Löschfrequenz? Du schreibst in Rätseln...
Der Löschkopf muss beim Bandgerät auch direkt am Band anliegen (selbiges 
wird extra noch angedrückt), sonst geht nichts.

> Das mit der Mikrowelle hatte ich schon in einem anderen Forum mal
> gelesen, aber das ist keine gute Idee.

Tja, was selbsternannte Flachleute so alles schreiben...

> Beim Videokopf... naja, es gibt
> halt die Übertrager in der Kopftrommel, das sind ja auch Spulen. Aber
> eine normale Trommel ist nur ca. 65 mm breit, da müßte man schon eine
> vom alten VCR-System nehmen, die sind 105 mm im Durchmesser. Aber ich
> glaube nicht, daß das funktioniert.

Kann ja auch nicht, beim Videorekorder gibt es einen extra Löschkopf wie 
beim Tonband. Der sieht auch genauso aus, ist nur höher (und 
funktioniert auch so)

> Auf ebay gibt es ja schon für wenig Geld offene Ringkerntrafos. Kann man
> so etwas umfunktionieren?

Was soll dass denn sein?

Old-Papa

von Wolfgang (Gast)


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Richard C. schrieb:
> Wozu soll der Schlitz notwendig sein? Das hört sich so nach Kopfspalt
> an.

Irgendwo muss das Feld mal gezwungen werden, aus dem Kern raus zu 
kommen, damit du dein Band ins Feld rein halten kannst. Solange es im 
wesentlichen im Ringkern gebunden ist, nützt es dir für dein Vorhaben 
wenig.
Guck dir mal den Aufbau eines Löschkopfes an (S.7.)
https://www.z80cpu.eu/mirrors/oldcomputers.dyndns.org/public/pub/manuals/HiFi-Technik/Sonstiges/magnettonkoepfe.pdf

von Udo S. (urschmitt)


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Mit welcher Frequenz wird denn gelöscht?
Bei 50Hz würde ich einen Topf-Elektromagnet nehmen.
Ansonsten einen Ferrit-Topfkern und halt eine passende Spule rein. Die 
muss man dann halt ansteuern. Wenn die Frequenz nicht so exakt sein muss 
kann man ja vieleicht einen Sperrschwinger bauen.

von Old P. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
>
> Damit du auch eine Stelle hast, wo du tatsächlich ein (nennenswertes)
> Magnetfeld vorfindest.

Richtig

> Gerade ein Ringkerntrafo zeichnet sich durch ein
> außerordentlich geringes Streufeld aus, aber selbst wenn es mehr wäre:
> mit einem bisschen Streufeld wirst du keinen Blumentopf gewinnen.

Nichtmal für Kunstblumen ;-)

> Man müsste also das gesamte Kernpaket
> entfernen und danach nur die Es neu stopfen. Geht logischerweise nur,
> wenn der Kram nicht irgendwie vergossen oder verklebt ist (was man
> wiederum gern macht, um das Brummen zu reduzieren).

Tipp: Mikrowellentrafos sind zwar vergossen aber alle (?) haben den 
I-Teil auf einer Seite.
Dann statt direkt an 230V eine Glühlampe in Reihe dazwischen (nix LED 
oder so) und schon hast Du ein Magnetfeld für gut 10cm. Zum Vergleich: 
beim Löschkopf im Bandgerät sind das nur ca. 0,1mm!

> Den Ringkerntrafo zu schlitzen kannst du aber auch vergessen: die
> Primärwicklung ist ja schon gleichmäßig aufgebracht.

Wer kommt denn auch so eine blöde Idee?

Old-Papa

von Old P. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Mit welcher Frequenz wird denn gelöscht?

Üblicherweise mit ca. 100kHz, weil daraus gleich der 
Vormagnetisierungsstrom für den Aufnahmekopf gewonnen wird.

> Bei 50Hz würde ich einen Topf-Elektromagnet nehmen.
> Ansonsten einen Ferrit-Topfkern und halt eine passende Spule rein. Die
> muss man dann halt ansteuern. Wenn die Frequenz nicht so exakt sein muss
> kann man ja vieleicht einen Sperrschwinger bauen.

Wenn es nur ums löschen vorhandener Informationen geht, ist die Frequenz 
relativ egal.

Old-Papa

von Richard C. (rc_tech)


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Also das Thema mit dem Induktionskochfeld wurde hier mal diskutiert:
https://forum2.magnetofon.de/board2-tonbandger%C3%A4te/board21-fragen/13816-b%C3%A4nder-l%C3%B6schen-mit-induktionskochfeld/

Von Teac gibt es den Bulk Eraser E-2. Vermutlich scheint das Teil 
ähnlich zu funktionieren. Hier ein Video:

https://www.youtube.com/watch?v=m1QoHZCM9lI

Das Geräusch kommt mir bekannt vor, denn wenn unter dem Topf beim 
Induktionskochfeld Wasser ist, vibriert die ganze Angelegenheit auch so.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ich verwende für diesen Zweck schon jahrzehntelang die ausgebaute Spule 
eines 120V/60Hz Ventilmagneten. Der erzeugt ein starkes 
Wechspannungsmagnetdeld und löscht die Bänder einwandrei. Eignet sich 
obendrein auch noch gut zum Entmagnetisieren von Werkzeugen wenn man sie 
durch das 30mm Loch führt.

Auch ein ale "E" umgeschichteter EI Netztrafo ohne den "I" Blechen 
müsste gut funktionieren wenn man das offene Ende zum Magnetband 
richtet.

von Richard C. (rc_tech)


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Wie sieht es aus mit induktiven Ladegeräten für Handys?
Der Qi-Standard verwendet Frequenzen von 87 bis 205 kHz und 5 bis 15 
Watt.

: Bearbeitet durch User
von Günter Lenz (Gast)


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von Richard C. schrieb:
> Und natürlich will ich sie
>wiederverwenden.

Meine Tonbandgeräte die ich hatte, haben die Bänder
beim wiederverwenden automatisch die alten Aufnahmen
gelöscht, ich brauchte die Bänder nicht vorher extra
löschen.

von Old P. (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> von Richard C. schrieb:
>> Und natürlich will ich sie
>>wiederverwenden.
>
> Meine Tonbandgeräte die ich hatte, haben die Bänder
> beim wiederverwenden automatisch die alten Aufnahmen
> gelöscht, ich brauchte die Bänder nicht vorher extra
> löschen.

Oha... Ich dachte, es soll was anderes damit geschehen. Wenn die wieder 
bespielt werden sollen, dann war der ganze Thread für die Katze.

Old-Papa

von Richard C. (rc_tech)


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Ich habe mir einen Kommentar verkniffen ;-)

von Einer (Gast)


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Ich würde mal die Entmagnetisierungsspule aus einen CRT versuchen.

PS.
die 70µS sind eine Zeitkonstante der Frequenzgangkorrektur.
Dir Vormagnetisierung finde beim Magnetisierungsvorgang statt.

von Soul E. (Gast)


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Old P. schrieb:

> Oha... Ich dachte, es soll was anderes damit geschehen. Wenn die wieder
> bespielt werden sollen, dann war der ganze Thread für die Katze.

Wie kommst Du darauf? Ein Bulk Eraser stand früher in jedem 
Rechenzentrum. Und natürlich hat man die Bänder nach dem Löschen 
wiederverwendet, dafür macht man das ja.

Wichtig ist halt ein sauber abklingendes Wechselfeld um die 
Magnetisierung auf Null zu bekommen.

von Richard C. (rc_tech)


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Zum Thema Wireless Charger hat noch niemand etwas gesagt.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich vermute, die haben auch eine Erkennung, ob ein Akku in der Nähe ist, 
der geladen werden soll.

Mein erstes Tonbandgerät hatte einen Gleichstrom-Löschkopf, ein kleines 
AIWA für 8cm-Spulen. Damals, Mitte der 60er, kamen auch die ersten 
Compact-Cassettenrecorder auf den Markt.

von Soul E. (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:

> Ich vermute, die haben auch eine Erkennung, ob ein Akku in der
> Nähe ist,
> der geladen werden soll.

Nicht nur das, die haben sogar ein Kommunikationsprotokoll. Der 
Elektrosmog wird erst rausgeblasen wenn sich das Gerät ordnungsgemäß 
angemeldet hat.

> Mein erstes Tonbandgerät hatte einen Gleichstrom-Löschkopf, ein kleines
> AIWA für 8cm-Spulen. Damals, Mitte der 60er, kamen auch die ersten
> Compact-Cassettenrecorder auf den Markt.

Das ist ja noch bescheuerter. Dann hast Du alle Domänen nach links in 
Sättigung polarisiert. Der Witz beim Löschen ist eigentlich die 
Magnetisierung auf Null zu bringen, also die Domänen zufällig zu 
orientieren. Nur dann schreibst Du beim nächsten Mal wieder auf der 
Neukurve.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Soul E. schrieb:
> Das ist ja noch bescheuerter.

Bei 1990er Kassettengeraeten wurde dann der anschwenkbare 
Permanentmagnet "Standard". :-/  Leider mehr als einmal so gesehen.

von Alexander K. (Gast)


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Old P. schrieb:
> Oha... Ich dachte, es soll was anderes damit geschehen. Wenn die wieder
> bespielt werden sollen, dann war der ganze Thread für die Katze.

Nicht unbedingt.

Bei älteren Bändern kann es sehr gut sein, das das sogenannte 
"Vorlöschen" nicht ausreicht.

Auch wenn das jetzt schwachsinnig klingt. Die Magnetisierung brennt sich 
mit der Zeit ein, besonders wenn dann noch "Überlagerungen" durch das 
Band selbst dazu kommen. Beim Videorecorder redet man dann von 
"Geisterbildern" .

Mit 1 x "Vorlöschen" wie das die Geräte alle machen, bekommt man das 
nicht sauber weg und die neue Aufnahme wird schlecht. Viele denken dann, 
das liegt am alter. Aber das kann man verbessern.

Also macht es Sinn ein alten Magnetband "vor zu löschen". Ich persönlich 
würde mir dafür aber eine speziellen Vorrichtung bauen.

z.b.

Man nehme ein altes Tonbandgerät. Kann gerne kaputt sein, Hauptsache der 
Motor dreht sich. Dann modifiziere man den Motor damit der schneller 
Läuft (mit ein Poti zu Geschwindigkeitsregelung und einer Lichtschranke 
zum automatischen bremsen/abschalten) Dann würde ich da ein "rotierenden 
Pin" einbauen wo ich eine auswechselbare Rolle mit feinen Filz/Fell etc. 
montieren würde.

Wenn man eine 2. Lichtschranke über der Start-Rolle montiert ist sogar 
eine Drehzahl-Regelung den Motors bei wenig Band möglich.

Nun würde ich das Band über diese Rolle laufen lassen, an der 
Löscheinrichtung vorbei auf die andere Spule.

Ich weiß das das aufwendig klingt. Aber durch die Fell-Rolle wird der 
Magnetstaub und so entfernt und das Band gereinigt. Und glaubt mir, das 
macht im TON riesengroße Unterschiede aus.

Wie schon geschrieben reinige ich mein Kassettenabspielgerät nach jeder 
Kassette die ich digitalisiere. Und da sind keine 600 m Band drauf.

Die Fellrolle muss dann natürlich oft gereinigt / ausgetauscht werden. 
Und glaubt mir, wenn das Band 10 Jahre alt ist, wäre eine dicker 
Staubpinsel von Vorteil.

Gruß

  Pucki

von Revox (Gast)


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Kann man nicht einfach das Tonband im schnellen Vorlauf, mit einem 
starken Oszillator mit nur einem HF-Transistor 2N6084 (15 Watt) und 
einer dickdrähtigen versilberten Spule mit wenigen Windungen auf einem 
Ferritkern, löschen.
Durch die hohe Bandgeschwindigkeit, sollte die Löschfrequenz auch etwa 
das 20 fache haben (50kHz x 20 = 1MHz).
Der Oszillator darf sogar freischwingend sein. Es kommt ja nicht auf 
Frequenzkonstanz an, sondern eher auf optimale Resonanzfrequenz.
Der Aufbau geht dann schon in Richtung HF-Tauglichkeit. Um die Umgebung 
nicht mit Oberwellen zu verseuchen, müsste das Tonbandgerät, während des 
Löschvorgangs, in einem geschlossenem Metallschrank stehen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Manche Tonbandgeräte hatten eine umschaltbare Löschfrequenz, mit 
"Multiplex" oder ähnlichem beschriftet, um hörbare Mischfrequenzen mit 
dem 19 kHz UKW-Stereo-Pilotton zu vermeiden.

Beitrag #6291461 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6291478 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Soul E. (Gast)


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Nun, meinem Exemplar "Sound Recording Practice" von 1982 entnehme ich, 
dass bulk erase bei 1/2" und 1"-Mehrspurbändern in Tonstudios durchaus 
gängige Praxis war. Da wollte wohl keiner die Zeit setzen, das Band 
einmal zum Löschen durchlaufen zu lassen, und es wollte keiner riskieren 
dass irgendwelche alten Daten in der neuen Aufnahme landen. Sei es als 
Rauschen, Echo oder auch nur in den Vorlaufpausen.

von Alexander K. (Gast)


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Soul E. schrieb:
> Sei es als
> Rauschen, Echo oder auch nur in den Vorlaufpausen.

Genau das meine ich mit "Geisterrauschen". Ist mir sogar mit 
Audio-Kassetten oft passiert. Dann wurde die so Preiswert das ich keine 
"Nullaufnahmen" mehr gemacht habe.

Vorher waren selbst nach den ersten Löschen die Musik noch da, wenn die 
100 (echten) Watt mal ausgefahren wurden. ;)


Gruß

  Pucki

von Richard C. (rc_tech)


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Ein normales Tonband geht auch nicht zum Löschen, da das nur für 
Normalband ausgelegt ist, hier handelt es sich um Chromdioxidband. 
EE-fähige Tonbandgeräte sind selten...

Ok, ein fertiges Wireless Ladegerät wird also nicht funktionieren. Aber 
was ist mit diesen Selbstbaudingern? Da hat man zumindest eine flächige 
Spule.

https://www.ebay.de/itm/203010684317

Ich sammele übrigens Stereo-Microcassetten-Geräte. Die Portables haben 
auch nur einen Magneten als Löschkopf und müssen sogar Metallband 
löschen können.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Eine komplett aufgewickelte Tonbandspule ist doch eine Spule im
elektromagnetischem Sinn, wie sollte da eine gesamtheitliche Löschung
samt Vormagnetisierung wie im TB-Gerät funktionieren?

Das Band liegt dicht an dicht aufgewickelt vor mit mehreren
Zentimetern Durchmesser und hunderte Meter lang...

Löschen ja, aber alles noch vormagnetisieren für eine neue Aufnahme?

Kann ich mir nicht vorstellen...

von Old P. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Eine komplett aufgewickelte Tonbandspule ist doch eine Spule im
> elektromagnetischem Sinn, wie sollte da eine gesamtheitliche Löschung
> samt Vormagnetisierung wie im TB-Gerät funktionieren?

Halte einen simplen Magneten an die Spule und dann bitte nicht 
wundern....

> Das Band liegt dicht an dicht aufgewickelt vor mit mehreren
> Zentimetern Durchmesser und hunderte Meter lang...

Natürlich, doch nicht in einer Stahlblechschachtel. Die Länge und Größe 
des Wickels ist wurscht.

> Löschen ja, aber alles noch vormagnetisieren für eine neue Aufnahme?
> Kann ich mir nicht vorstellen...

Nö, davon hat der TO auch nicht gesprochen.

Old-Papa

von Old P. (Gast)


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Richard C. schrieb:
> Ein normales Tonband geht auch nicht zum Löschen, da das nur für
> Normalband ausgelegt ist, hier handelt es sich um Chromdioxidband.
> EE-fähige Tonbandgeräte sind selten...

Meinst Du ein "Tonbandgerät"?
Auch Chromdioxidband lässt sich mit fast jedem Tonbandgerät löschen. 
Hauptsächlich die Vormagnetisierung und die Vorverzerrung des 
Frequenzganges sind bei Chromdioxidband etwas anders. Wobei diese Bänder 
bei Spulentonbandgeräten selten sind.

> Ok, ein fertiges Wireless Ladegerät wird also nicht funktionieren. Aber
> was ist mit diesen Selbstbaudingern? Da hat man zumindest eine flächige
> Spule.

 Ja, aber ein jämmerliches Magnetfeld.

> Ich sammele übrigens Stereo-Microcassetten-Geräte.

Mit Microkassetten wie im Diktiergerät?

> Die Portables haben
> auch nur einen Magneten als Löschkopf und müssen sogar Metallband
> löschen können.

Ja, warum soll das auch nicht gehen? Wird allerdings furchtbar rauschen.

Old-Papa

von Richard C. (rc_tech)


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Nein, Chromdioxid mit einem Tonbandgerät löschen geht nicht, habe ich 
schon probiert. Eine 13 cm-Spule würde auch bei 19 cm/s über eine Stunde 
pro Seite brauchen... das Band ist sehr dünn.

Ein jämmerliches Magnetfeld? Bei dem Artikel hätte man ja auch gleich 
drei Spulen. Wie müßte sowas bauen? Wechselspannung anschließen und auf 
einer Seite eine Metallplatte zur Abschirmung verwenden? Ich habe im 
Moment jede Menge kleine Alubleche mit ca. 2,5 mm Stärke da.

Ja, das sind die Cassetten aus den Diktiergeräten. Anfang der 80er 
wollte Olympus (Erfinder der Microcassette 1969) auf den Walkman-Markt 
aufspringen und brachte Stereo-Microcassettengeräte heraus. Die meisten 
japanischen Hersteller haben mitgemacht. Für bessere Qualität wurde 
Metallband verwendet. Das reichte für ca. 15 kHz, aber mit der Dynamik 
von Metallband. Für Radiomusik aus den 80ern reichte das allemal. Solche 
Cassetten sind heute ausgesprochen teuer. Der Nutzer RetroAndMore nimmt 
dafür das Band aus DDS2-Streamertapes, das mache ich auch. Der Klang ist 
echt gut und reicht für 86 Minuten pro Cassette. Sucht mal auf YouTube 
nach RD-XM1.

: Bearbeitet durch User
von Edi M. (edi-mv)


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So viele Beiträge zu dem Thema- erstaunlich.

Mit der vom TE beschriebenen Sache hat sich in den 70ern Studiotechnik 
Rundfunk (DDR) beschäftigt- speziell für große Studiobander auf 
"Bobbies".

Heraus kam ein Löschgerät, Aussehen etwa Mikrowelle, welches mit HF 
löschte. Große Spule drin, und eine entsprechende Endstufe, die um 75 
KHz raufjagte.

Löschte sehr gut die Studiobänder (DDR und BASF).
Dünnere Heimbänder hat man da nicht reingepackt- dia hatte man in der 
Studiotechnik ncht.
Kassetten- wurde versucht. Die gab es für Reporter, die keine NAGRA 
bedienen konnten/ wollten, die bekamen einfache DDR- Kassettengeräte, 
die etwas verbessert waren.
Die Kassetten waren nach der Voll- Löschung aber oft unbrauchbar.
So eine Aktion habe ich mit dem Löscher selbst versucht, die Kassetten 
ließen sich kaum noch bespielen.
Einfach zuviel Power, was die Löschkiste da raufbrachte.

Also alles nicht so einfach.

Günstigste Lösung für Nicht- Studio- Bänder: Immer noch die historische 
50 Hz- "Löschdrossel" der Tonbandgeräte der 50er/ 60er, solche kriegt 
man gelegentlich bei Ebay.

Aber die muß man eben auch von Hand benutzen, mehrmals um den Bandwickel 
herum annähern, usw..
Geht aber schneller, als den Bandwickel auf dem Gerät löschen.

von Richard C. (rc_tech)


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Der vorhin erwähnte 'Multiplex'-Switch, an Tapedecks als MPX Filter 
bezeichnet, ist ein Notch-Filter, der den 19 kHz-Pilotton von 
Verkehrsfunksendungen unterdrückt. Bei den meisten Tapedecks hätte man 
das ohnehin nicht bemerkt, aber gute Decks schaffen auf Metallband ja 20 
kHz. Das Dual C844 und C846 im High-Speed-Modus mit 9,5 cm/s sogar 24 
kHz. Sony's Elcaset schafft mit Ferrochrom sogar 25 kHz.

Viele Rauschunterdrückungs-IC's (HighCom, dbx, DNL/DNR) haben Eingänge 
für einen 19 kHz-Filter, den man sich dann mit einem Kondensator und 
einer Spule aufbauen muß. Mit Löschen oder Vormagnetisierung hat das 
aber nichts zu tun. Dafür wäre dann HX Pro zuständig. Dieses System 
wurde von Bang und Olufsen entwickelt und dann zu Dolby HX Pro 
weiterentwickelt. Es paßt den Löschstrom an das Signal an und kann so 
die Aufnahme optimieren. Bei der Wiedergabe wird Dolby HX Pro nicht 
verwendet.

Interessant ist DNL (Dynamic Noise Limiter), später zu DNR (Dynamic 
Noise Reduction) weiterentwickelt. Das System kann bei der Wiedergabe 
das Rauschen um bis zu 10 dB verringern, und es braucht nicht von einer 
Rauschunterdrückung vorkodiert zu sein. Der Chip heißt LM1894 und ist 
nicht allzu schwierig zu beschalten. Man kann eine externe Schaltung 
daraus basteln und die dann verwenden, wenn man rauschendes Tonmaterial 
aufnehmen will. Auch das Knacksen von Schallplatten kann man damit etwas 
reduzieren.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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Richard C. schrieb:
> Der vorhin erwähnte 'Multiplex'-Switch, an Tapedecks als MPX Filter
> bezeichnet, ist ein Notch-Filter, der den 19 kHz-Pilotton von
> Verkehrsfunksendungen unterdrückt.

Du musst noch etwas tiefer in die Materie einsteigen, da sind deutliche 
Defizite.
Z. B. haben die 19kHz nichts, aber auch gar nichts mit Verkehrsfunk zu 
tun.
Das wirst Du sicher auch im Wiki nachlesen können...

> Bei den meisten Tapedecks hätte man
> das ohnehin nicht bemerkt, aber gute Decks schaffen auf Metallband ja 20
> kHz.

Das wäre egal, aus dem Radio kommen diese eh kaum hörbar raus. 
Interessant wird das erst bei Mischprodukten mit den anderen 
Hochfrequenzen im Bandgerät. Welche? Rate mal...

> Das Dual C844 und C846 im High-Speed-Modus mit 9,5 cm/s sogar 24
> kHz. Sony's Elcaset schafft mit Ferrochrom sogar 25 kHz.

9,5 sind bei Bandmaschinen Low-Speed. Und außer im Marketing haben diese 
irrwitzigen kHz-Protzereien keinen Wert.

> Viele Rauschunterdrückungs-IC's (HighCom, dbx, DNL/DNR) haben Eingänge
> für einen 19 kHz-Filter, den man sich dann mit einem Kondensator und
> einer Spule aufbauen muß.

Hast Du je High-Com in Händen gehabt? Ich hätte da noch viele Baugruppen 
zu im Regal.
Einen 19kHz-Eingang hat keins.

> Mit Löschen oder Vormagnetisierung hat das
> aber nichts zu tun.

Davon hat auch (außer Dir) keiner geschrieben.

> Dafür wäre dann HX Pro zuständig. Dieses System
> wurde von Bang und Olufsen entwickelt und dann zu Dolby HX Pro
> weiterentwickelt. Es paßt den Löschstrom an das Signal an und kann so
> die Aufnahme optimieren. Bei der Wiedergabe wird Dolby HX Pro nicht
> verwendet.

Mann mann mann.... Wenigstens vernünftig abschreiben solltest Du.
Tipp: Der Löschstrom wird nicht an das Signal angepasst.

> Interessant ist DNL (Dynamic Noise Limiter), später zu DNR (Dynamic
> Noise Reduction) weiterentwickelt. Das System kann bei der Wiedergabe
> das Rauschen um bis zu 10 dB verringern, und es braucht nicht von einer
> Rauschunterdrückung vorkodiert zu sein. Der Chip heißt LM1894 und ist
> nicht allzu schwierig zu beschalten. Man kann eine externe Schaltung
> daraus basteln und die dann verwenden, wenn man rauschendes Tonmaterial
> aufnehmen will. Auch das Knacksen von Schallplatten kann man damit etwas
> reduzieren.

Du muss einen Leerstuhl in Tontechnik innehaben.... Nur an der 
Wissensvermittlung hapert es noch.
Ja, DNR ist eine Hilfskrücke, hat nie wirklich funktioniert. Es gab 
immer wieder noch andere Rauschunterdrückungsverfahren, auch weil Dolby 
irre Lizenzpraktiken hatte, doch allesamt hauptsächlich in 
Kassettengeräten, nicht in Bandmaschinen.

Old-Papa

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Hi,
da die Tonkopfeinstellung nicht bei allen Geräten völlig identisch sein 
kann, merkt man beim Abspielen auf einem anderen Gerät das ganz 
deutlich, dass vielleicht eine Voraufnahme nicht ganz weggelöscht ist, 
oder die Gegenspuren (Bässe) durchschlagen.
Für Neuaufnahmen benutze ich daher nur eine Seite und lasse die 
Gegenseite unbespielt. (Bei Viertelspur Stereo Bandverschwendung - bei 
Stereo Zweispur ist das so wie so egal.)
Ist das nicht möglich, dann lösche ich das Band im Schnelldurchlauf auf 
die brutale Art mit dem Löschmagneten aus dem Stenocord-Diktiergerät.
Da scheint das ja auch immer so funktioniert zu haben mit der Löschung.
Natürlich wird dann beim Bespielen des Bandes mit dem Tonbandgerät 
dasselbe zuerst am Löschkopf vorbeigeführt, kommt an den Aufnahmekopf 
mit HF-Vormagnetisierung und dann zur Hinterbandskontrolle am 
Wiedergabekopf vorbei. Wenn man jetzt ein anderes Gerät nutzt, hört man 
vielleicht etwas mehr Rauschen herrührend vom "Rasen", wenn Kopfposition 
abweichend zum Originalaufnahmegerät, aber nicht mehr die Bässe oder 
Teile der Voraufnahme.

Habe auch schon Versuche mit 50 Hz Löschmagneten gemacht. Man hört 
hinterher immer scht   schhht  schhht. Zum Teil ist die 
Rest-Magnetisierung der Voraufnahme sogar verschoben in den oben 
erwähnten "Rasen". Ganz eigenartiger Effekt. Also lasse ich das.

Besser wäre:
Vollspurlöschkopf doppelte Löschfrequenz und Band mit 76 cm/s 
durchlaufen lassen. Nur, wo bekomme ich Vollspurlöschköpfe her?
ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von A-Freak (Gast)


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> Mann mann mann.... Wenigstens vernünftig abschreiben solltest Du.
> Tipp: Der Löschstrom wird nicht an das Signal angepasst.

Dolby HX paßt zwar nicht den Löschstrom an das Signal an, den 
Vormagnetisierungsstrom im Aufnahmekopf aber schon!

Ich hab da ein Kassettengerät von Telefunkem daß das macht.

von Revox (Gast)


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Old P. schrieb:
> Z. B. haben die 19kHz nichts, aber auch gar nichts mit Verkehrsfunk zu
> tun.

Ist das womöglich die halbe Hilfsträgerfrequenz für das 
Stereodifferenzsignal, was beim Empfänger für die Synchronisation bei 
der Demodulation benutzt wird?

von Old P. (Gast)


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A-Freak schrieb:
>
> Dolby HX paßt zwar nicht den Löschstrom an das Signal an, den
> Vormagnetisierungsstrom im Aufnahmekopf aber schon!

Ja, das wird bei vielen so gemacht, doch nicht zum Löschen.

> Ich hab da ein Kassettengerät von Telefunkem daß das macht.

Ich auch ;-)


Revox schrieb:
>
> Ist das womöglich die halbe Hilfsträgerfrequenz für das
> Stereodifferenzsignal, was beim Empfänger für die Synchronisation bei
> der Demodulation benutzt wird?

Treffer!
Der Hilfsträger für Verkehrsfunk ist längst abgeschafft, das übernimmt 
eine Kennung im RDS-Datenstrom. "Nicht-RDS-Radios" sind dabei raus, kein 
Verkehrsfunk. Nicht zu verwechseln mit den normalen Durchsagen, meist 
hinter Tagesnachrichten. Bei DAB+ ist sowieso Schluss mit irgendwelchen 
Pilottönen.

Old-Papa

von Karl B. (gustav)


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Old P. schrieb:
> Der Hilfsträger für Verkehrsfunk

Hi,
wo wir schon einmal dabei sind, etwas weiter auszuholen:
SCA Hilfsträgerunterdrückung war ein Qualitätsmaßstab der Stereodecoder 
der ersten Stunde.
Was ist das bitteschön?
Das ist so eine Art schmalbandiger Extra-Kanal oberhalb der eigentlichen
Modulation. Für Kaufhaus-Hintergrundmusikberieselung, Werbedurchsagen, 
Krankenhausfunk, etc. pp.
Daher auch nicht nur eine Frequenz. (61-73kHz)
Die UKW/Stereofonie nach dem MPX-Verfahren war ja von Hause aus eine 
amerikanische Erfindung. Also noch in der Spec. drin.
https://worldradiohistory.com/Archive-NAB-Engineering/NAB-6th-Edition/SCA-NAB-engineering-Handbook-6th-Edition.pdf
Seite 2

Und was machten die Deutschen draus?
Richtig. Den Verkehrsfunk Hilfsträger draufsetzen.

ciao
gustav

von Richard C. (rc_tech)


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@Old P.:

Ich hatte das damals so gelernt, daß der Verkehrsfunk über den Pilotton 
kam. Was sagt die Wikipedia dazu? 'Mit dem 1974 eingeführten 
„Verkehrspiepser“ (amtlich: Hinz-Triller) wurde das automatische 
Umschalten von Kassette auf den Verkehrsfunk bzw. ein Erhöhen der 
Lautstärke gesteuert.' Hat mich auch immer gewundert daß nur deshalb ein 
MPX Filter eingebaut wurde, aber naja. Mit Radio habe ich mich nie 
richtig beschäftigt. Aber mit Tapes, und bevor du hier große Reden 
schwingst, würde ich auch mal eher nachschauen.

Anschlussmöglichkeiten für den MPX Filter-Schaltkreis finden sich bei 
folgenden ICs:

U401BR (HighCom): Pin 8 und 14
LM1894 (DNR): Pin 8 und 9

Auf meiner Akai GX-266D steht ein Rotel RN-500, schau mal nach, was das 
ist. Links neben dem REC CHECK Schalter ist auch ein Schalter für MPX 
FIL. Ich hatte die wichtigsten Rauschunterdrückungen in Verwendung. Bei 
meinen Technics Tapedecks finden sich neben Dolby B und C auch dbx. In 
einigen Decks mit dem AN6291S, in meinem Technics RS-TR555 der große 
AN6294, allerdings bekommt man von dem nicht mal ein Datenblatt. Dolby S 
findet sich fast nur bei Sony und Yamaha Decks, hatte ich nie. Das 
Telefunken Deck meines Vaters hatte DNL. Auch Video 2000 benutzte diese 
Rauschunterdrückung, und ich habe noch zwei der Longplay-Geräte da, Typ 
2280. Der Stereo-Längsspurton klingt selbst bei 1,2 cm/s noch gut und 
ist sogar Dolby Surround-tauglich. HighCom-ICs haben ebenfalls DNR 
integriert, als 'Fallback'-Modus, wenn kein Dolby zur Verfügung steht.

HX Pro ist eine dynamische Vormagnetisierung, die die 
Höhenaussteuerbarkeit verbessert. Da die Vormagnetisierung auch durch 
den Löschkopf erzeugt wird und diese durch HX-Pro abhängig vom 
Eingangssignal angepaßt wird, ist die Aussage, daß der Löschstrom 
angepaßt wird, richtig. Kann man hier auch sehen, Pin 10 und Pin 3 beim 
µPC1297. Pin 3, Signal Input, geht auch zum Löschgenerator. Der Ausgang 
vom Löschkopf geht an Pin 10, BIAS oscillator input.

http://www.audiofixplus.com/modsandfixes/mods1x.html

Einige meiner Technics Decks haben Dolbx HX Pro, mein Sanyo RD-XM1 
Microcassettendeck hat HX-Pro, also noch die Version von Bang und 
Olufsen.

Das Dual C844 und C846 ist ein Cassettendeck, dafür steht ja auch das C 
vor der Nummer. Da ist 9,5 cm/s schon High Speed. Elcaset ist ein 
spezielles Cassettensystem von Sony und hat exzellente Qualität, vor 
allem bei Klassik. Ganz egal ob das 25 kHz sind, aber eine Aufnahme von 
einer analogen, nicht digital gemasterten Schallplatte auf Elcaset 
klingt genial.

Old-Papa mag ja sein, aber vielleicht bist du ja eher ein alter 
Meckerpapa.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Richard C. schrieb:
> Ich hatte das damals so gelernt, daß der Verkehrsfunk über den Pilotton
> kam. Was sagt die Wikipedia dazu? 'Mit dem 1974 eingeführten
> „Verkehrspiepser“ (amtlich: Hinz-Triller)....

Hi,
zugegeben, es ist nicht ganz so einfach, weil die Begriffe sich im Laufe 
der technischen Entwicklung und Praxis vermischt haben.
Aber: Pilotton (19 kHz) hat zunächst so direkt nichts mit Verkehrsfunk 
zu tun. Nur die dreifache Frequenz wurde damit synchronisiert. Also 57 
kHz für ARI. Damit sich keine unerwünschten Interferenzen bildeten. etc.
Zitat:
"...Die ARI-Kennung wurde von Radiostationen während des normalen 
Programms mit der nicht hörbaren, zusätzlichen Frequenz von 57 kHz 
übertragen und übermittelte drei Kennungen:
die Senderkennung (SK) zeigte das Vorhandensein eines 
Verkehrsfunksenders an die Bereichskennung (BK) übermittelte eine 
Kennung zwischen A und F für den geographischen Zuständigkeitsbereich 
des Senders
die Durchsagekennung (DK) kündigte die Durchsagen der 
Verkehrsfunknachrichten an..."
/Zitat
https://de.wikipedia.org/wiki/Autofahrer-Rundfunk-Information
Das war dann auch der bekannte Hinztriller.

Vor Einführung von ARI eben nur auf Basisband ausgestrahlt. Der wurde 
aber von einigen Radiostationen (SWF3) später auch noch mit ca. 20 dB 
unter Bezug auf dem Basisband mit übertragen. (Doppelt gemoppelt hält 
besser.) Die 125 Hz der modulierten ca. 2350 Hz waren das Kriterium zum 
Durchsage-Kenn-Schaltvorgang-Auslösen. Die ARI-tauglichen Autoradios 
waren aber schon mit Spezialdecodern ausgerüstet, die erkannten die 
oberhalb liegenden Signale automatisch, brauchten den Schaltton im 
Basisband nicht mehr.
Nur ganz alte Grundigs hatten da noch eine Tonfrequenz-Fernsteuerstufe 
mit Relais etc. drin.
ciao
gustav

von Michael M. (do7tla)


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Etwas OT:

Der ARI Pilotton lag bei etwa 57KHz mit einigen Nachkommastellen.
Die Nachkommastellen wurden ausgewertet für die Bereichskennung.
Einige Blaupunkt Autoradiomodelle hatten den Buchstaben im Display 
angezeigt.
Wer erinnert sich noch an den Autobahnschilder mit der UKW Frequenz und 
darunter groß der Buchstabe A - F?

Der Hinztriller hatte die DK = Durchsagekennung wo das Radio Lauter 
wurde.

von Old P. (Gast)


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@Richard C,

natürlich gab es MPX-Filter, haben viele meiner Maschinen auch, doch 
nicht wegen Verkehrsfunk. Die 19kHz sind zur Generierung des 
Hilfsträgers für Stereo nötig (wurde hier ja schon geschrieben)
Zu HX-Pro hast Du Dich inzwischen auch belesen, gut so.

Ob Du da nun Rotel oder andere hast, ist mir einigermaßen wurscht, ich 
könnte mit Akai, Revox, Technics, Sony, Kenwood, Pioneer und Kollegen 
kontern. Die sind inzwischen alle auf dem Dachboden eingemottet, die 
Zeit ist durch.

Dem TO ging es überhaupt nicht um ausgewiesene Kassettengeräte, nicht um 
HighCom, Dolby oder MPX, es ging um einen "Löschmagneten". Dir ging es 
offenbar nur darum uns allen zu zeigen, wie gut Du Bandgerätetechnik 
verstehst, hast Dich dabei allerdings hoffnungslos verrannt.

Egal, wenn Du noch was zum Thema Bandlöschen zu sagen hast, dann bin ich 
gerne zur Diskussion bereit. Den Rest der ollen Kamellen lass mir 
gegenüber ruhig stecken, da bin ich seit den 70er Jahren am Ball 
(Tontechnik), allerdings immer für neue Dinge offen.

Old-Papa

von Soul E. (Gast)


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Richard C. schrieb:

> Ich hatte das damals so gelernt, daß der Verkehrsfunk über den Pilotton
> kam. Was sagt die Wikipedia dazu? 'Mit dem 1974 eingeführten
> „Verkehrspiepser“ (amtlich: Hinz-Triller) wurde das automatische
> Umschalten von Kassette auf den Verkehrsfunk bzw. ein Erhöhen der
> Lautstärke gesteuert.'

Das war schon immer Bullshit. Die Umschaltung auf Verkehrsdurchsage 
erfolgt ausschließlich über das ARI-Signal im Bereich 57 kHz, wie von 
Karl B beschrieben. Der Trillerton soll nur den Fahrer aufwecken, die 
Elektronik im Radio macht nichts damit.

Was es allerdings durchaus mal gab: Sendeanlagen, die nur über einen 
Audio-Kanal an das Studio angebunden waren (also ohne Datenleitung) 
nutzten den Hinz-Triller um damit dann das ARI-Signal im Steuersender 
aufzutasten. Das passiert aber im Keller vom Sendemast, nicht im 
Autoradio.

von UKW-Sender (Gast)


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von Karl B. (gustav)


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von Richard C. (rc_tech)


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Sowas habe ich auch, für Microcassetten. Das ist aber nur ein einfacher 
Permanentmagnet und nur für Normalband geeignet.

von сорок две (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Besser wäre:
> Vollspurlöschkopf doppelte Löschfrequenz und Band mit 76 cm/s
> durchlaufen lassen. Nur, wo bekomme ich Vollspurlöschköpfe her?
> ciao
> gustav

Das sollte ein Löschkopf aus einem Videorecorder erledigen können..der 
ist zwar doppelt so breit, aber mehr als ein ganzes Band kann man ja 
nicht löschen. Ein paar Studio Vollspur AW Köpfe habe ich noch in der 
Schublade, aber keinen Löschkopf.

сорок две

von Old P. (Gast)


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сорок две schrieb:
>
> Das sollte ein Löschkopf aus einem Videorecorder erledigen können..der
> ist zwar doppelt so breit, aber mehr als ein ganzes Band kann man ja
> nicht löschen. Ein paar Studio Vollspur AW Köpfe habe ich noch in der
> Schublade, aber keinen Löschkopf.
>
> сорок две

Ich habe sicherlich noch Löschköpfe in Vollspur und auch von 
Videorecordern in den Schachteln, doch wozu? Ich glaube nicht, dass der 
TO sich extra eine Maschine (um)baut um die Bänder kullern zu lassen.

Old-Papa

von Karl B. (gustav)


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Old P. schrieb:
> Ich glaube nicht, dass der
> TO sich extra eine Maschine (um)baut um die Bänder kullern zu lassen.

Hi,
oben schon gesagt:
einfach starkes Magnetfeld drauf, und gut ist, reicht nicht.
Man muss dafür sorgen, dass das Magnetfeld wechselt und dabei immer 
schwächer wird, bis man quasi mit der Rest-Magnetisierung zur "Neukurve" 
oder nahe dran kommt.
Am besten eben in Bandlaufrichtung und nicht quer dazu und dann noch
für die gesamten Wickel möglichst gleichmäßig.
Ist oben schon gesagt worden.

ciao
gustav

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