Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltung Schweißgerät TIP MIG MAG 145/1 verstehen


von Michael960 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe ein älteres MIG/MAG-Schweißgerät "T.I.P MIG MAG 145/1", bei dem 
regelmäßig eine Diode auf der Steuerplatine explodiert, wenn 
Schweißdraht und Massezange nahe beieinander sind (Beispiel: M5-Mutter 
auf eine abgerissene Schraube schweißen --> Massezange außen an der 
Mutter, Schweißdraht im Loch).

Die Diode auszutauschen zu ersetzen ist kein Problem, darin habe ich 
inzwischen Übung :-D nur nervt es manchmal, denn wenn ich nur schnell 
was schweißen will, will ich nicht löten :-)

Und es gibt noch eine weitere Kleinigkeit, die mich an dem Gerät nervt: 
Wenn der Schweißdraht das Werkstück berührt, kommt immer ein Lichtbogen, 
auch wenn der Auslöser-Knopf nicht gedrückt ist. Da spiele ich schon 
lange mit dem Gedanken, den Schweißstrom abzuschalten, wenn der Auslöser 
nicht gedrückt ist. Beim letzten Diodentausch habe ich mich mal 
intensiver mit der Idee auseinandergesetzt und den beiliegenden 
Schaltplan in einem polnischen Elektronik-Forum gefunden (mit Google 
Translator übersetzt und nach eigenen Messungen ein wenig kommentiert).

Bis auf den gelb hinterlegten Teil glaube ich, die Schaltung 
einigermaßen zu verstehen. Der gelbe Teil, den ich mangels Erfahrung mit 
Op-Amps nicht verstehe, endet links mit einem Thyristor, der auf den 
Primärkreis des Schweißtrafos geht. Meine naive Annahme wäre, dass der 
Thyristor genau dafür da wäre, "meine" Idee umzusetzen, also dass 
Schweißstrom nur bei gedrücktem Auslöser kommt, aber das ist 
offensichtlich nicht der Fall. Außerdem würde mich dann wundern, warum 
man dafür nen Op-Amp braucht ...

Langer rede kurzer Sinn: Versteht jemand, was der gelbe Teil der 
Schaltung macht bzw. machen soll und kann das mir erklären?

Danke & viele Grüße
Michael

von hinz (Gast)


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Da gehört eine bidirektionale Suppressordiode rein!

von Michael960 (Gast)


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Danke! Passt eine 1,5KE550CA ?

von hinz (Gast)


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Michael960 schrieb:
> Danke! Passt eine 1,5KE550CA ?

Steht doch dran was drin war, zumindest fast richtig: P6KE400CA.

Aber eine Nummer dicker schadet sicher nicht, und etwas mehr Spannung 
auch nicht. Der Triac soll ja ein 600V Type sein.

von hinz (Gast)


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hinz schrieb:
> etwas mehr Spannung

Nicht gleich auf 550V, die klemmt ja erst viel zu spät richtig. Eine 
1,5KE440CA darf es aber schon sein.

von Michael960 (Gast)


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OK, vielen Dank! Wird bestellt :-)

Beim ersten Mal hatte ich die Diode genau umgekehrt gepolt eingelötet 
(weil ich weder die Bezeichnung lesen noch den Strich sehen konnte; also 
ging ich davon aus, dass der Strich im abgebrannten Teil gewesen war; 
mit dem jetzigen Wissen dürfte die Erklärung sein, dass die Diode 
bidirektional war und somit vermutlich gar keinen Strich hatte). Beim 
letzten Mal, als ich dann den Schaltplan hatte, habe ich sie gemäß 
Schaltplan eingelötet und mich gewundert, dass die Schaltung anscheinend 
unabhängig von der Polung funktioniert. Nur ohne Diode funktioniert sie 
nicht (dann spinnt der Drahtvorschub). Nach "PGKE400" habe ich ebenfalls 
gegooglet, nur hat Google da keine Dioden ausgespuckt.

Nun gut, nachdem die korrekte Diode geklärt ist, zurück zum eigentlichen 
Thema: Was macht der gelbe Teil der Schaltung? Wann schaltet der Triac? 
Wozu der Op-Amp?

von hinz (Gast)


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Michael960 schrieb:
> Nun gut, nachdem die korrekte Diode geklärt ist, zurück zum eigentlichen
> Thema: Was macht der gelbe Teil der Schaltung? Wann schaltet der Triac?
> Wozu der Op-Amp?

Das ist eine Verzögerungsschaltung.

von Michael960 (Gast)


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Danke! Nur was wird da verzögert? Der Strom am Schweißdraht ist ja 
dauerhaft da.

von Andreas L. (andreas_l839)


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Ich repariere gerade einen Mig Mag UNIMAG 240.
Ich habe eine Eigenbau Vorschubsteuerung nach Defekt der Platine 
ersetzt.
Diese Einheit funktioniert tatlos.
Doch mir ist ein weiteres Problem aufgefallen:
Die Dioden am Plattengleichrichter sind teilweise kaputt und wurde 
ausgebaut.
Es sind T24 F12 Einpressdioden, Drähte abgefallen und Brandspuren an 
Plattten.

Frage 1:
Kann man diese Dioden ersetzen und mit welcher Spannung arbeiten diese.

Ich habe einige Schaltpläne studiert, doch die Sekundärspannung dieser
400V Anlage ist nirgends angegeben. Man kann sowohl auf Stern- Dreieck
um klemmen.

Frage 2:
Wer weiß welche Spannung am Gleichrichter ankommt...3Phasen 
Gleichrichter?

Das Datenblatt dieser seltsamen Diode gibt es nicht...zu alt????
Es gibt allerdings 24 Stück...also 4 pro Platte davon.
Kaputt sind nach Diodenprüfung 7 oder 8!

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