Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik automatisches DC to DC balance von zwei 36V Batterie-Packs an einem eBike


von Fpdragon F. (fpdragon)


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Ich hoffe auf eure Hilfe mit folgendem Problem.

Ich bekomme ein eBike mit einem 36V Lithium Ion Akku (10s 18650er 
Zellen). Das Akkupack hat einen integrierten Cell-Balancer und BMS und 
es lässt sich über ein mitgeliefertes 40V 8A Ladegerät laden.

Soweit so gut.

Mein Vorhaben ist nun, dass ich mir zusätzlich zum verbauten Akku eine 
weiteres Pack (zB 10s3p) besorge. Diese Pack soll das eBike natürlich 
ergänzen und hat auch einen Cell-Balancer und BMS. Im weiteren gehe ich 
also nur noch auf die Verschaltung des serien + und - ein.

Es gibt natürlich jetzt mehrere Möglichkeiten:
a) Beide Akkupacks auf exakt die selbe Spannung bringen. zB mit einem 
Leistungswiderstand. Dann direkt parallel schalten und für immer so 
lassen und gemeinsam laden und entladen/nutzen.
b) Beide Akkupacks bekommen eine Diode um zu verhindern, dass ein Akku 
den Anderen lädt. Außerdem wird immer der stärker geladene Akku 
verwendet um den Motor zu betreiben. Noch nicht so blöd aber es gibt 
natürlich Verluste durch die Dioden und die Akkus müssen getrennt 
geladen werden und sind komplett unabhängig.

c) Und jetzt kommen wir zur Frage:
Ich möchte, dass der zusätzliche Akku jederzeit an und abgesteckt werden 
kann. Es darf also nicht stören, dass die Spannungen unterschiedlich 
sind. Wenn der Akku dazugesteckt wird sollen der interne und der externe 
Akku automatisch spannungstechnisch gebalanced werden. Sprich ich stell 
mir vor, dass mit einer gewissen Strombegrenzung (zB auch 8A) der Strom 
von der stärker geladenen zur schächeren Batterie fließen kann. Bis sie 
letztendlich auf gleich sind wie bei Punkt a.

Lösungsgedanken A:
Ich bräuchte also eine Art Strombegrenzer mit maximal 8A und mit 
Betriebsbereich, sagen wir max 45V. Und das von Batterie A nach Batterie 
B und umgekehrt.
Ich glaube mich erinnern zu können, dass sowas mit bestimmten Dioden 
geht? Gibts die auch in dieser Leistungsklasse (8A, max 45V)?
Ich weiß, noch etwas unausgegoren diese Idee.

Lösungsgedanken B:
Aus der PV Welt kenne ich DC to DC charge controller mit stepup 
funktion. Damit sollte man auch kontrolliert 8A fließen lassen können.
Nachteil: durch den stepup converter wird die eine Batterie ausgelutscht 
und  die Andere voll geladen. Ich möchte ja eigentlich, dass sich die 
beiden Batterien angleichen.
Also wohl doch eher Richtung Lösung A und "Strombegrenzer".

Wäre toll, wenn es Vorschläge für die Strombegrenzerschaltung gibt. Am 
coolsten wäre es überhaupt wenn es da Module gäbe und wenn man wirklich 
mit einem Bauteil den Begrenzer implementieren könnte.

Danke im Voraus!

lG

: Verschoben durch Moderator
von A-Freak (Gast)


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Mein Vorschlag wäre "b+"

Beide Akkupacks bekommen je eine Schottkydiode damit der Pack mit der 
höheren Spannung den Motor versorgt

Beide Akkupacks bekommen nochmal je eine Schottkydiode damit der 
Ladestrom in den Pack mit der niedrigeren Spannung fliest

Es gibt da Spezialdioden für solche Zwecke, z.B. die STPS20L15 
https://www.st.com/resource/en/datasheet/stps20l15.pdf

Zwischen beide Akkupacks noch einen Widerstand der einen langsamen 
Spannungsausgleich erlaubt

von Udo S. (urschmitt)


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Ich frage mich was das bringen soll?
Wenn du beide Packs dabei hast kannst du auch beide die ganze Zeit 
anschliessen. Oder du wechselst wenn eins leer ist.

Deine Mimik bringt nur Nachteile:
Aufwändige Elektronik, wobei nicht klar ist ob das so auch funktioniert, 
je nach System (verdongelte Akkus) -> mehr Verluste
Wenn du das vollere anklemmst und dabei noch fährst, muss das vollere 
den Fahrstrom liefern und gleichzeitig den anderen laden -> (Zu) hohe 
Strombelastung des volleren -> mehr Verluste.
Ausserdem führt dieses "Umladen" zu unnötigen Teil-Lade Entladezyklen 
was die Lebensdauer der Akkus verkürzt.

Erkläre mal was für einen Vorteil diese Konstruktion bieten soll?

von Fpdragon F. (fpdragon)


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Super, danke für die Antwort.

Zur Schottkydiode:
"Reverse voltage suited to OR-ing of 3 V, 5 V and 12 V rails" und "VRRM 
15 V"
Heißt das die Durchbruchspannung in Sperrrichtung beträgt 15V?
Sprich kann ich die Diode ohne Bedenken für zwei 36V Packs verwenden mit 
bis zu 41V Maximalspannung? Ich nehme an die beiden Pluspole sollten nie 
einen größeren Spannungsunterschied als 15V aufweisen und daher ist die 
Shottkydiode geeignet?

Zum Widerstand für den Spannungsausgleich:
So würde ich den Spannungsausgleich normal auch herstellen, wenn es 
einmalig ist. Korrigiere mich bitte aber wird da nicht eine Menge 
Leistung in Hitze verbrannt?
Der Trick soll sein, dass wenn ich keine Möglichkeit habe den intern 
verbauten Akku am eBike zu laden, dann kann ich wenigstens den zweiten 
Akku in zB ein Hotelzimmer mitnehmen und dort laden. Am nächsten Tag 
würde dann zu mindest die Energie vom externen Akku zur Verfügung 
stehen. Wenn ich dann aber erst wieder die halbe (?) Energie des 
externen Akkus in Wärme wandel dann bringt mir das nicht viel.
Gibt es keine elegantere Möglichkeit mit geringerer Verlustleistung?
Außerdem gefällt mir bei der Widerstands-Methode nicht, dass der 
Stromfluss abhängig vom Spannungsunterschied ist. Sprich, je größer der 
Unterschied desto stärker fließt die Energie von einer Batterie zur 
Anderen.

Kann ich nicht zwei Shottkydioden gegengleich parallel geschaltet 
zwischen die beiden Pluspole schalten, dass immer mit maximal 20A der 
Spannungsausgleich passiert?

von Fpdragon F. (fpdragon)


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Udo S. schrieb:
> Ich frage mich was das bringen soll?
> Wenn du beide Packs dabei hast kannst du auch beide die ganze Zeit
> anschliessen. Oder du wechselst wenn eins leer ist.
>
> Deine Mimik bringt nur Nachteile:
> Aufwändige Elektronik, wobei nicht klar ist ob das so auch funktioniert,
> je nach System (verdongelte Akkus) -> mehr Verluste
> Wenn du das vollere anklemmst und dabei noch fährst, muss das vollere
> den Fahrstrom liefern und gleichzeitig den anderen laden -> (Zu) hohe
> Strombelastung des volleren -> mehr Verluste.
> Ausserdem führt dieses "Umladen" zu unnötigen Teil-Lade Entladezyklen
> was die Lebensdauer der Akkus verkürzt.
>
> Erkläre mal was für einen Vorteil diese Konstruktion bieten soll?

Gute Frage.

Der eine Akku ist am Bike fix verbaut. Den Anderen würde ich ergänzen 
und soll mobil sein.
Wenn ich unterwegs bin, kann es sein, dass es nicht so einfach möglich 
ist das Bike selbst zu laden. Wenigstens für den externen Akku findet 
sich aber meistens eine Steckdose. Daher mal das nicht fixe 
zusammenschalten der Akkus.

Bzgl des Energietransfers zwischen den Akkus:
Verstehe ich, dass das Verluste bringt. Der obige Fall soll ja auch nur 
eine Notlösung sein, falls ich das Bike nicht direkt laden kann. Wenn 
ich es aber laden kann, dachte ich, ist es elegant wenn sich die beiden 
Batterien automatisch aufsynchronisieren würden und mit einem 
gemeinsamen Ladegerät geladen werden könnten. Also dann praktisch wie 
ein gemeinsames Pack gesehen werden.

Ich hab auch noch keine Vorstellung mit welchen Verlusten zu rechnen 
ist, wenn die eine Batterie die Andere lädt. Kann man ja auch denke ich 
erst sagen wenn man eine konkrete technische Lösung ins Auge fasst. Wenn 
ich an die PV DC to DC charger denke sind die schon recht effizient. Ein 
wenig geht sicher auch durch die Batterie selbst drauf. Keine Ahnung was 
da möglich ist. Aber wenn es 75 oder 80% wären dann wäre das schon sehr 
interessant für mich. Klar, mit einem Widerstand zwischen den Plus wirds 
nicht besonders gut werden.

von Dieter (Gast)


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Vielleicht sieht man nur vor lauter Wald die Bäume nicht oder umgekehrt. 
Beim Fahrbetrieb werden beide Akkus über Schottky-Dioden parallel 
geschaltet. Parallel dazu liegt jeweils ein MOSFET der mittels PWM 
nacheinander durchgeschaltet werden kann zur Reduzierung der Verluste. 
Darüber ließe sich auch das Rückwärtsladen regeln und auch der 
Ladungsausgleich. Allerdings beißt sich das ohne intelligent Steuerung 
mit einer möglichen Rekuperationsfunktion des Fahrzeuges.

von Cyblord -. (cyblord)


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Bosch bietet ja für sein Akkusystem ein Y-Kabel an, um zwei Akkus 
gleichzeitig zu betreiben und auch zu laden.
Weiß jemand ob das ein rein passives Kabel ist oder wird da noch was 
elektronisches gemacht? Da könnte man sich das ja ein wenig abgucken. 
Wenn die auch nur ein dummes Kabel nehmen spricht nichts dagegen das 
auch so zu machen.

von Udo S. (urschmitt)


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Fpdragon F. schrieb:
> Der eine Akku ist am Bike fix verbaut. Den Anderen würde ich ergänzen
> und soll mobil sein.
> Wenn ich unterwegs bin, kann es sein, dass es nicht so einfach möglich
> ist das Bike selbst zu laden. Wenigstens für den externen Akku findet
> sich aber meistens eine Steckdose. Daher mal das nicht fixe
> zusammenschalten der Akkus.

Ok, dann macht das Sinn, Danke.
Dann stellt sich aber die Frage ob man das Laden des leereren durch den 
volleren in beide Richtungen betreiben muss oder ob es nicht reicht wenn 
der externe Akku den fest eingebauten lädt, aber nicht umgekehrt.

von Fpdragon F. (fpdragon)


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Was hält ihr davon:

Ich könnte auch den externen Akku als reinen Zusatzakku betrachten, der 
nie direkt mit der Antriebselektronik in Kontakt kommt.
Stattdessen soll dieser Akku nur über die Ladebuchse des eBikes den 
internen Akku laden.

Zb mit sowas, was ich schon kenne:
https://www.aliexpress.com/item/32658828823.html

Am Solareingang würd ich den externen Akku hängen.
Am Batterieausgang könnte ich direkt zur Ladebuchse des Bikes gehen.
Am Gerät selber kann ich bequem den Ladestrom und die Maximalspannung 
einstellen.
Ist im Prinzip ein step up DC DC Converter.
In dieser Form würde die externe Batterie komplett entladen werden bis 
die interne geladen ist.
Mit einer kleinen Zusatzschaltung mit Controller könnte ich dann auch vl 
noch vorzeitig Abschalten, wenn die beiden Akkus auf der gleichen 
Spannung sind.

Ist nicht das, was ich eigentlich wollte aber könnte doch auch gut 
funktionieren oder?
Die Frage ist was ich da für einen Wirkungsgrad noch erreichen kann mit 
dem zusätzlichen DC DC Wandler und dem Batterieladevorgang. Ich hab 
keine Ahnung was da zu erwarten ist. :-/

von Fpdragon F. (fpdragon)


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Udo S. schrieb:
> Dann stellt sich aber die Frage ob man das Laden des leereren durch den
> volleren in beide Richtungen betreiben muss oder ob es nicht reicht wenn
> der externe Akku den fest eingebauten lädt, aber nicht umgekehrt.

Stimmt, das könnte auch Sinn machen.
Ich hab nur ursprünglich einen Reiz daran gesehen, dass letztendlich 
immer die beiden Akkus dann auf Gleich sind und als eine Einheit 
betrachtet werden können um sie zB auch gemeinsam laden zu können. Weiß 
aber nicht wie wichtig das ist bzw wie sinnvoll.

Vl sollte ich wirklich, wenn nur in eine Richtung laden.

von Cyblord -. (cyblord)


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Fpdragon F. schrieb:
> Ich hab nur ursprünglich einen Reiz daran gesehen, dass letztendlich
> immer die beiden Akkus dann auf Gleich sind und als eine Einheit
> betrachtet werden können um sie zB auch gemeinsam laden zu können.

Das ist auch das einzig Sinnvolle. Ansonsten hat man nur Umladeverluste 
und aufwändige Elektronik an der Backe.

von Fpdragon F. (fpdragon)


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Ok, angenommen ich hänge die beiden Batterien parallel mit je einer 
Schottky-Diode. Zusätzlich baue ich mir einen zweiten gemeinsamen + Pol 
nur fürs Laden mit verdrehten Dioden.
Also

      /-ext Batterie--x--(K)Schottky(A)-\
(-)---                                   ---(+ zum Antrieb)
      \-int Batterie--x--(K)Schottky(A)-/


      /-ext Batterie--x--(A)Schottky(K)-\
(-)---                                   ---(+ vom Ladegerät)
      \-int Batterie--x--(A)Schottky(K)-/

sry für das jämmerliche ASCII-Art.

Hier die Erklärung meiner Gedanken:

Also beide Batterien teilen sich die selbe Masse (-).
Zum Antrieb hin hat jede Batterie eine eigene Diode. Dies sollte es 
ermöglichen, dass immer nur die stärker geladene Batterie auch wirklich 
vom Antrieb verwendet wird.
Am jeweiligen Batterie Plus (x) könnte ich aber auch mit einer umgekehrt 
gepolten Diode einen ähnlichen Effekt fürs Laden erzeugen oder? Also 
wieder ein gemeinsamen + Pol der aber nur für's Laden gedacht ist. Durch 
die verdrehten Dioden wird immer zuerst die schwächere Batterie geladen, 
und dann Beide. Stimmt das? Kann man die Dioden auch fürs Laden 
verwenden?

Wenn ja, die Vorteile:
Die Spannungsunterschiede der Batterien wären komplett egal.
Ich kann noch immer die externe Batterie unabhängig laden.
Es gibt keinen zusätzlichen Ladezyklus fürs Balancen.
Der Antrieb kann auch Strom vom externen Akku direkt ziehen, wenn er 
stärker geladen ist als der Interne.
Beide Akkus können auch gemeinsam aufgeladen werden. Es wird dabei immer 
der mit weniger Aufladung bevorzugt, durch die Dioden (?!).

Könnte das funktionieren?

von Fpdragon F. (fpdragon)


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.     /-ext Batterie--x--(K)Schottky(A)-\
(-)---                 \                 ---(+ zum Antrieb)
      \-int Batterie--x--(K)Schottky(A)-/
                       \ \
                        \ \-(A)Schottky(K)-\
                         \                  ---(+ vom Ladegerät)
                          \-(A)Schottky(K)-/

Also so als Gesamtschaltung...

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Fpdragon F. schrieb:
> Der eine Akku ist am Bike fix verbaut. Den Anderen würde ich ergänzen
> und soll mobil sein.
> Wenn ich unterwegs bin, kann es sein, dass es nicht so einfach möglich
> ist das Bike selbst zu laden. Wenigstens für den externen Akku findet
> sich aber meistens eine Steckdose.

Ich habe noch kein e-Bike gesehen, bei dem man den Akku nicht hätte 
entnehmen können. Und zwar exakt aus dem genannten Grund.

Wenn du aber schon einen Akku zur Steckdose trägst, dann kannst du das 
genausogut auch mit dem zweiten tun. Denn es ist reichlich sinnlos, zwar 
zwei Akkus am Bike zu haben, aber immer nur einen davon zu laden.

Die Akkus über Dioden zu ver-ODER-n ist natürlich am bequemsten, so wird 
halt immer der jeweils schwächere zuerst bzw. stärker entladen. Und man 
kann die Akkus getrennt laden. Oder auch mit nur einem fahren. Der 
Nachteil sind die Energieverluste von 2-3%.

Etwas weniger bequem, aber dafür ohne Verluste wäre, wenn man die Akkus 
einfach umsteckt bzw. (wohl langlebiger) mit einem geeigneten Schalter 
umschaltet. Prinzipiell kann man statt der Dioden auch MOSFET verwenden 
und so die Verluste weiter verringern. Ist aber komplizierter und 
anfälliger als die eher simple Diodenlösung.

Einen Vorteil beim parallelen Laden der Akkus sehe ich gar nicht. Die 
vorhandenen Ladegeräte sind nicht nur jeweils auf ihren Akku abgestimmt, 
sondern können auch nur ihren einen Akku in der jeweiligen Zeit laden. 
Selbst wenn es funktioniert, beide Akkus parallel zu laden, dann ja nur 
mit einem der beiden Ladegeräte und in der doppelten Zeit.

von Fpdragon F. (fpdragon)


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Also zum eBike mit internen Akku:
https://www.indiegogo.com/projects/the-babymaker-stealth-road-ebike-with-belt-drive
Sowas gibt's bzw wirds bald geben...

Und zum Rest:
2-3% Verlust wäre für mich leicht verkraftbar bei der Dioden Lösung. Das 
ist ja eh fast nichts. Auch wenn ich nicht die volle Kapazität des Akkus 
nutzen könnte weil man nicht mehr auf die Maximalspannung laden kannt, 
wäre für mich egal. Dann hab ich halt weniger Kapazität aber dafür eine 
höhere Akku Lebensdauer. Mit dem Zusatzakku steigt die Reichweite 
sowieso um's Vielfache.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann hast du bestätigt, dass man 
mit umgekehrt gepolten Dioden auch parallel zwei Akkus mit 
unterschiedlicher Spannung laden könnte?

Klar, hin und her schalten/stecken wäre vom Wirkungsgrad das 
effizienteste. Dafür müsste ich aber immer wieder an den Harnes des 
internen Akkus ran kommen um den internen Akku vorher wegzuschalten. 
Außerdem besteht ja auch je nach Aufbau das Risiko des Benutzerfehlers. 
Ich möchte die beiden Akkus keinesfalls unabsichtlich parallel schalten 
ohne, dass sie geballanced sind. Da würden sicher hohe Ströme fließen 
die zur Beschädigung oder schlimmeres führen könnten.

Zum Einwand bzgl Beide gleichzeitig laden:
Einen Vorteil im Komfort hätte es schon. So könnte man nur ein Ladegerät 
mitnehmen und müsste auch nicht hin und her stecken wenn eine Battery 
fertig geladen wurde. Set and forget. Dass es deswegen nicht schneller 
geht, wenn das Ladegerät den selben Strom liefert, ist mir klar.
Das Ladegerät scheint eh relativ primitiv zu sein. Es liefert glaube ich 
einfach die 40V. Wenn die Batterie leer ist bricht die Spannung ein und 
das Gerät geht in die Strombegrenzung mit 8A. Bis es langsam wieder 
Richtung 40V hochgeht. Abschaltung und Cell Balance machen die beiden 
BMS direkt im Akkupack. Also mache ich mir da auch nicht zu große 
Sorgen, dass durchs parallel Laden etwas beschädigt wird.

von Harald W. (wilhelms)


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Fpdragon F. schrieb:

> Mein Vorhaben ist nun, dass ich mir zusätzlich zum verbauten Akku eine
> weiteres Pack (zB 10s3p) besorge. Diese Pack soll das eBike natürlich
> ergänzen und hat auch einen Cell-Balancer und BMS. Im weiteren gehe ich
> also nur noch auf die Verschaltung des serien + und - ein.
>
> Es gibt natürlich jetzt mehrere Möglichkeiten:
> a) Beide Akkupacks auf exakt die selbe Spannung bringen. zB mit einem
> Leistungswiderstand. Dann direkt parallel schalten und für immer so
> lassen und gemeinsam laden und entladen/nutzen.
> b) Beide Akkupacks bekommen eine Diode um zu verhindern, dass ein Akku
> den Anderen lädt. Außerdem wird immer der stärker geladene Akku
> verwendet um den Motor zu betreiben. Noch nicht so blöd aber es gibt
> natürlich Verluste durch die Dioden und die Akkus müssen getrennt
> geladen werden und sind komplett unabhängig.
>
> c) Und jetzt kommen wir zur Frage:
> Ich möchte, dass der zusätzliche Akku jederzeit an und abgesteckt werden
> kann. Es darf also nicht stören, dass die Spannungen unterschiedlich
> sind. Wenn der Akku dazugesteckt wird sollen der interne und der externe
> Akku automatisch spannungstechnisch gebalanced werden. Sprich ich stell
> mir vor, dass mit einer gewissen Strombegrenzung (zB auch 8A) der Strom
> von der stärker geladenen zur schächeren Batterie fließen kann. Bis sie
> letztendlich auf gleich sind wie bei Punkt a.

d) Ich sehe keinen Vorteil in der Parallelschaltung beider Akkus.
Fahr doch einfach zuerst den einen Akku leer und schliess dann
den zweiten Akku an. Dann weisst Du auch gleich, das Du Dein Fahrrad
umdrehen musst um nach Hause zu fahren, wenn Du dort noch ohne zu
treten ankommen willst.

von Fpdragon F. (fpdragon)


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Harald W. schrieb:
> d) Ich sehe keinen Vorteil in der Parallelschaltung beider Akkus.
> Fahr doch einfach zuerst den einen Akku leer und schliess dann
> den zweiten Akku an. Dann weisst Du auch gleich, das Du Dein Fahrrad
> umdrehen musst um nach Hause zu fahren, wenn Du dort noch ohne zu
> treten ankommen willst.

Der Knackpunkt ist, dass der interne Akku fix verbaut ist und auch der 
Harness im Rahmen drin liegt. Es ist ein großer Aufwand den internen 
Akku abzustecken. Ich müsste, um es wirklich schaltbar/steckbar zu 
machen, den Leistungs + und - irgendwie rausführen und das 2x. für den 
Antrieb und für die interne Batterie selbst. Klar wäre das auch möglich 
aber die Diodenlösung scheint mir derzeit eleganter zu sein. Da hätte 
ich nur ein zusätzliches 2pol Kabel an das ich den externen Akku einfach 
dazu hängen kann, ohne irgendwas an der internen Verkabelung 
unterbrechen zu müssen. Das erledigen ja die Dioden, die ich im Rahmen 
platzieren könnte, automatisch.

Ein weiterer kleiner Vorteil wäre auch, dass es durch das gemeinsame 
laden und entladen einfacher wird die oberen und unteren 5% der Akkus zu 
meiden. Damit müsste die Lebensdauer der Akkus auch vl steigen als wenn 
ich immer Einen komplett leer fahren würde und dann erst den Nächsten 
entlade. Ich kann mich leichter im mittleren Ladebereich bewegen, in dem 
der Akku weniger altert. Und am Abend, wenn es doch eine Lademöglichkeit 
am Fahrrad gibt, dann könnte ich einfach ein Ladegerät an beide Akkus 
gleichzeitig anstecken und am nächsten Tag in der Früh wären beide Akkus 
automatisch voll geladen.
Hört sich für mich schon sehr praktisch an.

Wenn mir noch jemand bestätigen könnte, ob das parallele Laden über 
Dioden möglich sein sollte wär ich happy :-)

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Fpdragon F. schrieb:

> Der Knackpunkt ist, dass der interne Akku fix verbaut ist und auch der
> Harness im Rahmen drin liegt.

Das war mir aber nicht bekannt. Habe ich diese Angabe irgendwie
übersehen, oder bevorzugst Du die Salamitaktik?

> Die Diodenlösung scheint mir derzeit eleganter zu sein.

Zwar nicht elegant, aber hinreichend.

> Das erledigen ja die Dioden, die ich im Rahmen
> platzieren könnte, automatisch.

Sind diese denn ausreichend dimensioniert für den hohen Motorstrom
und wie kühlst Du sie?

> Wenn mir noch jemand bestätigen könnte, ob das parallele Laden über
> Dioden möglich sein sollte wär ich happy :-)

Das kann ich leider nicht bestätigen. Erstens sind die Dioden zum
Laden falsch gepolt und zweitens sorgen (richtig gepolte) Dioden
für einen undefinierten Spannungsabfall im Ladestromkreis, was
zu Problemen mit der Ladeelektronik führen kann.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Fpdragon F. schrieb:
> Also zum eBike mit internen Akku:
> 
https://www.indiegogo.com/projects/the-babymaker-stealth-road-ebike-with-belt-drive
> Sowas gibt's bzw wirds bald geben...

Akku fest verbaut? Halte ich angesichts der Tatsache, daß so ein Akku 
eher kurzlebig ist, für keine gute Idee. So wie bei Smartphones auch. 
Nur daß ein Fahrrad eher noch langlebiger ist (bzw. sein sollte). Und 
der Motor im Hinterrad ist auch nur die zweitbeste Lösung.

> 2-3% Verlust wäre für mich leicht verkraftbar bei der Dioden Lösung

Na dann.

> Auch wenn ich nicht die volle Kapazität des Akkus
> nutzen könnte weil man nicht mehr auf die Maximalspannung laden kannt,
> wäre für mich egal.

Das hat damit nichts zu tun. Diese Dioden sind ja nur für die Entladung 
wirksam.

> Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann hast du bestätigt, dass man
> mit umgekehrt gepolten Dioden auch parallel zwei Akkus mit
> unterschiedlicher Spannung laden könnte?

Sicher. Wenn das BMS direkt am Akku sitzt, dann ist das Netzteil in der 
Tat lediglich strom- und spannungsbegrenzt. Die extra Diode (pro Akku) 
fällt da kaum ins Gewicht. Zumal die Flußspannung am Ladeende zusammen 
mit dem Strom auch kleiner wird. Die vielleicht 0.5V verteilt auf 10 
Zellen sind Pillepalle.

Du brauchst dann insgesamt 4 Schottky-Dioden:
1
           .--|>|---------*--|>|--.
2
           |              |       |
3
 Lader+ o--*--|>|--*------)--|>|--*--o +Antrieb
4
                   |      |
5
                 Akku1  Akku2
6
                   |      |
7
 Lader- o----------*------*----------o -Antrieb


> Zum Einwand bzgl Beide gleichzeitig laden:
> Einen Vorteil im Komfort hätte es schon. So könnte man nur ein Ladegerät
> mitnehmen und müsste auch nicht hin und her stecken wenn eine Battery
> fertig geladen wurde.

Aber auch nur, wenn du das Rad in die Nähe der Steckdose bekommst.

von Fpdragon F. (fpdragon)


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Harald W. schrieb:
> Das war mir aber nicht bekannt. Habe ich diese Angabe irgendwie
> übersehen, oder bevorzugst Du die Salamitaktik?
>
Scheinbar Salamitaktik xD. Ich dachte im ersten Thread war es klar, dass 
der interne Akku verbaut ist. Hab es dann später klargestellt.

> Sind diese denn ausreichend dimensioniert für den hohen Motorstrom
> und wie kühlst Du sie?
>
Gute Fragen.
Konkrete Dioden muss ich mir jetzt noch suchen.
Der Motor hat 350W nominal und wird kurzzeitig mit 500W max betrieben.
Hab gerade bemerkt, dass in meiner PV Anlage auch Dioden drin sind um 
die parallel geschaltenen Panele vor einem Stromrückfluss zu schützen.
Die sind glaub ich bis 1000W ausgelegt für einen höheren 
Spannungsbereich und Strom. Ich muss das mal zerlegen und schauen welche 
Diode da drin ist.

>> Wenn mir noch jemand bestätigen könnte, ob das parallele Laden über
>> Dioden möglich sein sollte wär ich happy :-)
>
> Das kann ich leider nicht bestätigen. Erstens sind die Dioden zum
> Laden falsch gepolt und zweitens sorgen (richtig gepolte) Dioden
> für einen undefinierten Spannungsabfall im Ladestromkreis, was
> zu Problemen mit der Ladeelektronik führen kann.

Bin ich jetzt ganz blöde xD
Wie war das mit Dioden?
Anode +
Kathode - (mit Strich oder Ring gekennzeichnet
(Anode) --|>|-- (Kathode)

Beim Laden hat das Ladegerät zb 40V und die Batterie 33V.
(Anode, Ladegerät) --|>|-- (Kathode, Batterie)
Und beim Entladen
(Anode, Batterie) --|>|-- (Kathode, Antrieb)

So müsste es passen oder? xD peinlich

von Fpdragon F. (fpdragon)


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Axel S. schrieb:
> Fpdragon F. schrieb:
>> Also zum eBike mit internen Akku:
>>
> 
https://www.indiegogo.com/projects/the-babymaker-stealth-road-ebike-with-belt-drive
>> Sowas gibt's bzw wirds bald geben...
>
> Akku fest verbaut? Halte ich angesichts der Tatsache, daß so ein Akku
> eher kurzlebig ist, für keine gute Idee. So wie bei Smartphones auch.
> Nur daß ein Fahrrad eher noch langlebiger ist (bzw. sein sollte). Und
> der Motor im Hinterrad ist auch nur die zweitbeste Lösung.
>

Naja, fest verbaut. Es dauert schon 15-30 Minuten und dann kann man ihn 
tauschen. Während einer Radtour ist das aber unpraktikabel.

>> 2-3% Verlust wäre für mich leicht verkraftbar bei der Dioden Lösung
>
> Na dann.
>
>> Auch wenn ich nicht die volle Kapazität des Akkus
>> nutzen könnte weil man nicht mehr auf die Maximalspannung laden kannt,
>> wäre für mich egal.
>
> Das hat damit nichts zu tun. Diese Dioden sind ja nur für die Entladung
> wirksam.
>

Achso, ja verstehe.

>> Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann hast du bestätigt, dass man
>> mit umgekehrt gepolten Dioden auch parallel zwei Akkus mit
>> unterschiedlicher Spannung laden könnte?
>
> Sicher. Wenn das BMS direkt am Akku sitzt, dann ist das Netzteil in der
> Tat lediglich strom- und spannungsbegrenzt. Die extra Diode (pro Akku)
> fällt da kaum ins Gewicht. Zumal die Flußspannung am Ladeende zusammen
> mit dem Strom auch kleiner wird. Die vielleicht 0.5V verteilt auf 10
> Zellen sind Pillepalle.
>
> Du brauchst dann insgesamt 4 Schottky-Dioden:
>
>
1
>            .--|>|---------*--|>|--.
2
>            |              |       |
3
>  Lader+ o--*--|>|--*------)--|>|--*--o +Antrieb
4
>                    |      |
5
>                  Akku1  Akku2
6
>                    |      |
7
>  Lader- o----------*------*----------o -Antrieb
8
>
>
>

Perfekt! Vielen Dank!

>> Zum Einwand bzgl Beide gleichzeitig laden:
>> Einen Vorteil im Komfort hätte es schon. So könnte man nur ein Ladegerät
>> mitnehmen und müsste auch nicht hin und her stecken wenn eine Battery
>> fertig geladen wurde.
>
> Aber auch nur, wenn du das Rad in die Nähe der Steckdose bekommst.

Ganz genau. Wenn nicht habe ich den Fallback, dass ich den externen Akku 
mitnehmen kann und im Hotel/Campingplatzklo oder wo auch immer lade xD

: Bearbeitet durch User
von Fpdragon F. (fpdragon)


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Stellt sich jetzt nur noch die Frage welche Diode ich nehmen soll...

Die Stärkste die ich auf Anhieb gefunden habe ist Folgende:
https://www.amazon.de/BOJACK-Schottky-Solarpanel-Parallel-Reflow-Schutzdioden
15SQ045 (15 Ampere 45 Volt)

Das sollte eigentlich schon reichen...
500W Spitzenlast des Motors /36V = 13,8A
... ist aber schon hart am Limit der 15A.

Kann man Schottky Dioden parallel schalten um die Leistung zu erhöhen?
Oder sollte ich noch eine andere Diode suchen?

thx, ihr seid Spitze mit eurem Wissen ;-)

: Bearbeitet durch User
von Fpdragon F. (fpdragon)


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oder:

https://www.amazon.de/ILS-Stück-MBRF20100CT-220-Schottky-Diode-Rectifier/dp/B07ZP11PM8

MBRF20100CT 20A 100V

ist wahrscheinlich besser...

Oder sind das mit dem TO-220 Dreibeingehäuse nur 2 10A Dioden?

von Harald W. (wilhelms)


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Fpdragon F. schrieb:

> MBRF20100CT 20A 100V
>
> ist wahrscheinlich besser...

...und den Kühlkörper nicht vergessen!

von Fpdragon F. (fpdragon)


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Harald W. schrieb:
> Fpdragon F. schrieb:
>
>> MBRF20100CT 20A 100V
>>
>> ist wahrscheinlich besser...
>
> ...und den Kühlkörper nicht vergessen!

Ja das ist dann die Frage... Ob ich einen Kühlkörper im Rahmen 
unterbringen kann...

also die 15SQ045 packt scheinbar 15A ohne Kühlkörper.

Parallelschaltung von mehreren Dioden bringt laut Internet nichts, weil 
dann immer eine der Dioden fast den ganzen Strom nehmen würde und 
trotzdem durchbrennen würde.

MBRF20100CT ist laut Datenblatt nur eine 2x 10A Diode. Also 
uninteressant.

Mein Vielversprechenster kandidat bleibt also die 15SQ045 (15 Ampere 45 
Volt).

20A wären mir aber deutlich lieber...

von Fpdragon F. (fpdragon)


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VS-40CPQ060-N3 Schottky Diode, 60V / 40A, TO-247AC 3-Pin
https://at.rs-online.com/web/p/gleichrichterdioden-und-schottky-dioden/5410985
2x 20A Schottky Dioden.
Ich frag mich wieviel sie ohne Kühlkörper vertragen würde.

von was (Gast)


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Fpdragon F. schrieb:
> Ich frag mich wieviel sie ohne Kühlkörper vertragen würde.

Kannst du dir ausrechnen, TO-247 wird etwa 50 °C pro Watt 
Verlustleistung wärmer, d.h. an der frischen Lust hast du etwa 2W zur 
Verfügung, bevor das Ding zu heiß wird.
Verlustleistung ist Strom * Vorwärtsspannung.
Wie du siehst, ist nicht viel drin ohne Kühlkörper.

von Fpdragon F. (fpdragon)


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Arg...

Was ist mit dieser Diode.
Die braucht keinen Kühlkörper aufgrund der Bauform oder?

DST2045AX Schottky Diode, 45V / 20A, P600 2-Pin
https://at.rs-online.com/web/p/gleichrichterdioden-und-schottky-dioden/1719652

Wäre dann eigentlich ideal für meinen Zweck.

von was (Gast)


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Fpdragon F. schrieb:
> Was ist mit dieser Diode.
> Die braucht keinen Kühlkörper aufgrund der Bauform oder?

Allein durch Form und Farbe wirst du die Wärme nicht los.
Du musst entweder sicherstellen, dass das ganze Package ausreichend 
gekühlt wird, oder dass genug Wärme über die Anschlussdrähte abgeführt 
wird. Oder beides.

Bei dieser Bauform fällt die erste Option halt weg.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Fpdragon F. schrieb:
> also die 15SQ045 packt scheinbar 15A ohne Kühlkörper.

Jein. Das Kleingedruckte lesen. An ein TO-220 Gehäuse kann man leichter 
einen Kühlkörper oder ein Kühlblech anschrauben.

> Parallelschaltung von mehreren Dioden bringt laut Internet nichts, weil
> dann immer eine der Dioden fast den ganzen Strom nehmen würde

Bei den Doppeldioden in TO-220 darf man die beiden Dioden parallel 
schalten und hat dann auch den doppelten Strom einer Einzeldiode. 
Näheres steht im Datenblatt.

von was (Gast)


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Fpdragon F. schrieb:
> also die 15SQ045 packt scheinbar 15A ohne Kühlkörper.

Wenn die Anschlussdrähte in 10mm Entfernung auf 50°C oder weniger 
gehalten werden. Das klingt einfacher als es ist.

von Harald W. (wilhelms)


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Fpdragon F. schrieb:

> Was ist mit dieser Diode.
> Die braucht keinen Kühlkörper aufgrund der Bauform oder?

Laut Datenblatt würde sie dann 550° heisser als die Umgebung.
Ich glaube kaum, das sie das überleben wird.

von Udo S. (urschmitt)


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Fpdragon F. schrieb:
> Der Motor hat 350W nominal und wird kurzzeitig mit 500W max betrieben.

Du musst herausfinden was der absolut maximale Strrom ist der fliessen 
kann. Sicher dass beim Anfahren da nicht mehr fliessen kann?

von THT (Gast)


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A-Freak schrieb:
> Es gibt da Spezialdioden für solche Zwecke, z.B. die STPS20L15
> https://www.st.com/resource/en/datasheet/stps20l15.pdf

Gibt es solche Dioden (Vf typ. 0.28V) auch für 1A im 1N4001 Gehäuse?

von Fpdragon F. (fpdragon)


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Udo S. schrieb:
> Fpdragon F. schrieb:
>> Der Motor hat 350W nominal und wird kurzzeitig mit 500W max betrieben.
>
> Du musst herausfinden was der absolut maximale Strrom ist der fliessen
> kann. Sicher dass beim Anfahren da nicht mehr fliessen kann?

Kann ich derzeit noch nicht sagen.
Ich hab das Rad leider noch nicht aber ich möchte mich schon vorbereiten 
und das Rad umbauen und erweitern wenn ich es habe.
Das was ich vom Hersteller gehört habe hat der Motor 350W nominal.
Er wird aber angeblich kurzzeitig mit 500W betrieben.

Meine Rechnung war dann...
500W / 36V = 13,8A

Daraus kam dann meine Schlussfolgerung, dass eine 20A Diode ausreichen 
sollte.
Wenn man vom Normalbetrieb ausgeht:
350W / 36V = 9,72A

Das heißt im Normalbetrieb mit Vollgas sollte der Strom weniger als die 
Hälfte des Maximalstroms haben.
Und da hab ich gehofft, dass sich das von der Abwärme auch leicht 
ausgeht, ohne expliziter Kühlung mit dem P600 2-Pin Gehäuse.
So dass ich das Ganze irgendwo im Rahmen des Bikes verstecken kann.

Aber ihr habt mich jetzt alle sehr verunsichert.

Hab gerade bei meiner PV Anlage als Vergleich geschaut. Die produziert 
grad 950W bei ca 60V und zwei parallelen PV Strängen. Jeder Strang hat 
eine Diode.
Also der Strom sollte: 950W / 60V /2(Stränge) = 7,91A
Sprich jetzt gerade fließen 7,91A durch jeden der beiden 15A Schottky 
Dioden (gleiche Bauform aber nur 15A). Und ich hab grad die Dioden 
berührt und sind warm aber nicht heiß. Handwarm würde ich sagen. Vl ein 
wenig mehr.
Aus dieser Erfahrung heraus hätte ich gefühlsmäßig gesagt, dass sich das 
schon ausgehen wird beim Bike.

Aber ich weiß jetzt auch nicht... Ihr habt mich verunsichert... Eine 
Montage eines Kühlkörpers kann ich mir derzeit nur schwer vorstellen.
Im Worst Case muss ich mir das eh dann erst später konkret ansehen, wenn 
ich das Bike geliefert bekommen habe.

: Bearbeitet durch User
von was (Gast)


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Fpdragon F. schrieb:
> Jeder Strang hat
> eine Diode.

Und wie sind die montiert? Die Frage bei der Bauform ist ja, wie gut 
Wärme über die Anschlussdrähte abtransportiert werden kann.

Mit knappen Beinchen auf einer Platine mit großen Kupferflächen um die 
Lötstellen? Gute Wärmeabfuhr.

Direkt zwischen zwei dünnen Kabelenden gelötet? Eher schlechte 
Wärmeabfuhr.

von Fpdragon F. (fpdragon)


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was schrieb:
> Fpdragon F. schrieb:
>> Jeder Strang hat
>> eine Diode.
>
> Und wie sind die montiert? Die Frage bei der Bauform ist ja, wie gut
> Wärme über die Anschlussdrähte abtransportiert werden kann.
>
> Mit knappen Beinchen auf einer Platine mit großen Kupferflächen um die
> Lötstellen? Gute Wärmeabfuhr.
>
> Direkt zwischen zwei dünnen Kabelenden gelötet? Eher schlechte
> Wärmeabfuhr.

Ist auch ein Worst Case Fall bei meiner PV Anlage.
Siehe:
https://ae01.alicdn.com/kf/Hf5c02815374f42b4bf530e4c4d5babf1t.jpg

keine Kupferflächen. Das Bauteil steckt einfach in einem 
Kunststoffgehäuse mit MC4 Stecker und Buchse an den Seiten.

Habs abgesteckt, zerlegt und auf's Bauteil getouched.

Hab gerade entdeckt, dass es auch deutlich massivere Dioden gibt mit 
höheren Strombereich. Damit steigt aber der Spannungsabfall in 
Flussrichtung. Sollte wohl also doch schauen, dass ich kein stark 
Überdimensioniertes Bauteil nehme, weil sonst der Spannungsabfall an der 
Diode immer höher wird.
Sonst hätte ich einfach eine 200A Diode genommen und mit 10A betrieben 
xD. Die wär schon nicht zu heiß geworden. hahaha...
Aber der Spannungsabfall spricht dagegen.

von Harald W. (wilhelms)


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Fpdragon F. schrieb:

>>> Der Motor hat 350W nominal und wird kurzzeitig mit 500W max betrieben.

>> Du musst herausfinden was der absolut maximale Strrom ist der fliessen
>> kann. Sicher dass beim Anfahren da nicht mehr fliessen kann?
>
> Kann ich derzeit noch nicht sagen.

Nun, typisch geht man davon aus, das der Anlaufstrom eines Motors etwa
das 6...10fache des Nennstroms beträgt. Und dieser Anlaufstrom kann
durchaus einige Sekunden dauern. Das heisst, Du kannst Dich nicht auf
den zulässigen Stossstrom laut Datenblatt verlassen. Die Nennleistung
spielt dann höchstens bei der Berechnung des Kühlkörpers eine Rolle.
So oder so wirst Du bei Deinen Strömen um einen Kühlkörper nicht drum
herum kommen. Die Alternative festschrauben am "Gehäuse" dürfte am
Fahrrad auch keinen Sinn machen. Genausowenig wie die Montage inner-
halb der Rohre. Verzichten kannst Du dafür auf einen Ausgleichswider-
stand. Die unterschiedlichen Spannungen gleichen sich auch so anein-
ander an.

> Daraus kam dann meine Schlussfolgerung, dass eine 20A Diode ausreichen
> sollte.

Das wäre m.E. zu sehr "auf Kante genäht.
30...40A sollten es schon sein.

> Und da hab ich gehofft, dass sich das von der Abwärme auch leicht
> ausgeht, ohne expliziter Kühlung mit dem P600 2-Pin Gehäuse.
> So dass ich das Ganze irgendwo im Rahmen des Bikes verstecken kann.

Nein.

> Hab gerade bei meiner PV Anlage als Vergleich geschaut.

Der Höchststrom einer PV-Anlage liegt nur wenig höher als der
Nennstrom. Deshalb ist das nicht vergleichbar.

> Im Worst Case muss ich mir das eh dann erst später konkret ansehen, wenn
> ich das Bike geliefert bekommen habe.

Du kannst den Kühlkörper ja unterm Sattel montieren. Dann bekommst
Du im Winter keinen kalten A... beim Fahren. :-)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Harald W. schrieb:
> Nun, typisch geht man davon aus, das der Anlaufstrom eines Motors
> etwa das 6...10fache des Nennstroms beträgt

Aber nur wenn der Motorstrom nicht geregelt wird. Am Fahrrad ist das ein 
BLDC mit extra Sanftanlauf. Da ist der Anlaufstrom deutlich geringer als 
bei einem sagen wir mal Kommutatormotor, der hart an die Spannung 
geschaltet wird. Die genannten 500W sind da realistisch.

von was (Gast)


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Fpdragon F. schrieb:
> Hab gerade entdeckt, dass es auch deutlich massivere Dioden gibt mit
> höheren Strombereich. Damit steigt aber der Spannungsabfall in
> Flussrichtung.

Dann vergleichst du Äpfel mit Birnen, tendentiell sinkt die 
Flussspannung bei einem bestimmten Strom mit der maximalen Belastbarkeit 
der Diode leicht.
Wär ja blöd wenn's anders wäre.

von Fpdragon F. (fpdragon)


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was schrieb:
> Fpdragon F. schrieb:
>> Hab gerade entdeckt, dass es auch deutlich massivere Dioden gibt mit
>> höheren Strombereich. Damit steigt aber der Spannungsabfall in
>> Flussrichtung.
>
> Dann vergleichst du Äpfel mit Birnen, tendentiell sinkt die
> Flussspannung bei einem bestimmten Strom mit der maximalen Belastbarkeit
> der Diode leicht.
> Wär ja blöd wenn's anders wäre.

Du hast vollkommen recht.

Bei der Suche auf RS hatte ich nur den ersten Eindruck, dass mit 
steigenden max. Durchflussstrom auch automatisch der maximale 
Spannungsabfall steigt.
Dem ist aber nicht prinzipiell so. Mit gezielter Suche habe ich jetzt 
auch Andere gefunden.

Ich kann nur sagen, ich lerne immer mehr und bin immer mehr 
verunsichert. xD

von Fpdragon F. (fpdragon)


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Harald W. schrieb:
> Nun, typisch geht man davon aus, das der Anlaufstrom eines Motors etwa
> das 6...10fache des Nennstroms beträgt. Und dieser Anlaufstrom kann
> durchaus einige Sekunden dauern. Das heisst, Du kannst Dich nicht auf
> den zulässigen Stossstrom laut Datenblatt verlassen.

Ok, ok, also angenommen die 500W worst case sind nicht realistisch wegen 
dem Anlaufstrom. Die Dioden haben ja eh auch zusätzlich eigene Angaben 
mit "Stoßstrom-Grenzwert nichtperiodisch" die deutlich höher sind als 
die Dauerstrom-Angaben. Sprich wenn ich richtig verstehe, halten die 
Dinger kurzzeitig eh deutlich höhere Ströme aus. Vl nicht den Faktor 10 
aber zumindest ein Vielfaches des angegebenen Dauerstroms.

Außerdem glaube ich, dass Axel S. (a-za-z0-9) recht hat. In diesem 
Anwendungsfall, eBike, wird der Motor geregelt anlaufen und nicht 100% 
loskicken.

Ich tu mir noch immer schwer, welchen Dauerstrom ich anpeilen soll.
Um die 10A hätte ich als normalen Vollgasstrom gesehen.
20A hätte ich ursprünglich gewählt.
Sollen es doch 40A oder 60A sein?

Was haltet ihr von dieser Diode:
https://at.rs-online.com/web/p/gleichrichterdioden-und-schottky-dioden/1658299/
SBRT60U50CT Diode, 50V / 60A, TO-220AB 3-Pin
Dauer-Durchlassstrom max.  60A
Maximaler Spannungsabfall  520mV
Stoßstrom-Grenzwert nichtperiodisch  350A

Das wirkt für mich alles schon so Überdimensioniert. Wir reden hier von 
einem superschwachen eBike Motor mit eher dünnen Kabeln als Zuleitung. 
Und haben hier Bauteile im Gespräch die die kurzzeitig 350A!!! 
aushalten. Glühen da nicht vorher die Motorleitungen durch? xD

Außerdem ist die komplette Antriebselektronik ja genauso im Rahmen 
verbaut und brennt anscheinend auch nicht durch. Da wird ja genauso 
Leistung umgesetzt und ich will ja nur eine "primitive" Diode ergänzen.

BTW würde das überhaupt das Akkupack aushalten, wenn 350A gezogen werden 
würden? Schießen wir nicht mittlerweile mit Kanonen auf Spatzen mit 
unseren Annahmen?

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Fpdragon F. schrieb:
> Das sollte eigentlich schon reichen...
> 500W Spitzenlast des Motors /36V = 13,8A

Sicher? Elektromotoren ziehen beim Anlaufen typischerweise den 5 bis 10 
fachen Strom.

Mein ganz gewöhnliches 3kg Modellauto nimmt beim Anfahren bis zu 500 
Watt auf. 15A Dioden würde es zum Frühstück verspeisen.

Da wird ein Fahrrad samt Mensch sicher erheblich mehr aufnehmen.

von Herr U.M.Richter (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Sicher? Elektromotoren ziehen beim Anlaufen typischerweise den 5 bis 10
> fachen Strom.

Motorcontroller sagt nein.

von Michael D. (nospam2000)


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Cyblord -. schrieb:
> Bosch bietet ja für sein Akkusystem ein Y-Kabel an, um zwei Akkus
> gleichzeitig zu betreiben und auch zu laden.
> Weiß jemand ob das ein rein passives Kabel ist oder wird da noch was
> elektronisches gemacht? Da könnte man sich das ja ein wenig abgucken.

Dazu würde ich mal im Pedelecforum nachlesen, da haben das schon ein 
paar Leute gemacht. Stichworte: "Akku Erweiterung" und "ideale Diode":
https://www.pedelecforum.de/forum/index.php?search/1096933/&q=ideale+diode&o=relevance

Beim Classic System geht das einfach, ab Active/Performance Line geht 
das nicht mehr so einfach, da der Motor den verbrauchten Strom mit den 
Daten des Akkus vergleicht (der Akku liefert Daten über CAN).

Informationen zur idealen Diode gibt es übrigens hier:
http://www.re-voltage.eu/electronicsID80.html

 Michael

: Bearbeitet durch User
von Fpdragon F. (fpdragon)


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Michael D. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Bosch bietet ja für sein Akkusystem ein Y-Kabel an, um zwei Akkus
>> gleichzeitig zu betreiben und auch zu laden.
>> Weiß jemand ob das ein rein passives Kabel ist oder wird da noch was
>> elektronisches gemacht? Da könnte man sich das ja ein wenig abgucken.
>
> Dazu würde ich mal im Pedelecforum nachlesen, da haben das schon ein
> paar Leute gemacht. Stichworte: "Akku Erweiterung" und "ideale Diode":
> 
https://www.pedelecforum.de/forum/index.php?search/1096933/&q=ideale+diode&o=relevance
>
> Beim Classic System geht das einfach, ab Active/Performance Line geht
> das nicht mehr so einfach, da der Motor den verbrauchten Strom mit den
> Daten des Akkus vergleicht (der Akku liefert Daten über CAN).
>
> Informationen zur idealen Diode gibt es übrigens hier:
> http://www.re-voltage.eu/electronicsID80.html
>
>  Michael

Genau das, diese ideale Diode, ist das was ich brauche!

Du hast mir sowas von weitergeholfen!

Herzlichen Dank an dich, Michael aber auch an alle anderen Forenuser die 
sich bei der Diskussion eingebracht haben.

Die Endlösung wird sein:

Folgende Schaltung werde ich mit "idealen Dioden", also diesen MOS-FET 
Modulen, aufbauen.

>            .--|>|---------*--|>|--.
>            |              |       |
>  Lader+ o--*--|>|--*------)--|>|--*--o +Antrieb
>                    |      |
>                  Akku1  Akku2
>                    |      |
>  Lader- o----------*------*----------o -Antrieb

Oft muss man nur wissen nach was man suchen muss.

Im ersten Moment sticht mir da zb folgendes Modul ins Auge:
https://www.aliexpress.com/item/4000586522384.html
Abmessungen sind mit 38mm halt noch relativ groß für meinen Zweck. Vl 
finde ich noch ein besseres Modul.

von Fpdragon F. (fpdragon)


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https://www.aliexpress.com/item/4000971604695.html
noch kleinere Bauform und von den Daten sollte es passen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Fpdragon F. schrieb:
>> Das sollte eigentlich schon reichen...
>> 500W Spitzenlast des Motors /36V = 13,8A
>
> Sicher? Elektromotoren ziehen beim Anlaufen typischerweise den 5 bis 10
> fachen Strom.

Einen BLDC-Motor solltest Du beim Anlaufen eher mit einem SM (oder AM) 
am Umrichter vergleichen. Oder versuche Dir vorzustellen über PWM als 
DCDC-Wandler würde eine Halbwelle mit maximalen Strom und niedriger 
Spannung als Sollwert durchgefahren.

von was (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
> Fpdragon F. schrieb:
> Das sollte eigentlich schon reichen...
> 500W Spitzenlast des Motors /36V = 13,8A
>
> Sicher? Elektromotoren ziehen beim Anlaufen typischerweise den 5 bis 10
> fachen Strom.
>
> Einen BLDC-Motor solltest Du beim Anlaufen eher mit einem SM (oder AM)
> am Umrichter vergleichen. Oder versuche Dir vorzustellen über PWM als
> DCDC-Wandler würde eine Halbwelle mit maximalen Strom und niedriger
> Spannung als Sollwert durchgefahren.

Is gut jetzt, von BLDC war bis zu Stefans Kommentar halt noch keine 
Rede.

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