Hallo, ein ziemlich dicker Elko (680uF) der auf bis über 350V geladen ist soll beim Ausfall der Netzspannung in ein paar Sekunden entladen werden. Das passiert über einen öffnerkontakt von einem Relais (24V oder 230V Spule) und einen 10W Widerstand. So zumindest der Plan. Allerdings finde ich keine Relais die so hohe Gleichspannungen als Öffner (oder Wechsler) schalten können und dabei bezahlbar (<50€) sind. Es gibt REED Relais Öffner von Meder zu kaufen die ein paar kV vertragen, allerdings sind die bei den üblichen Distributoren nicht lieferbar. Kennt Ihr passende Bauteile? Zwischenzeitlich habe ich in Ebay nach "NOS" Sachen gesucht, konnte aber selbst da nichts finden. Danke! Gruß, Jan
Nimm doch ein Solid State Relais, da gibt es 90A 450V DC Relais schon für 20€~
Keksstein schrieb: > Allerdings finde ich keine Relais die so hohe Gleichspannungen > als Öffner (oder Wechsler) schalten können > und dabei bezahlbar (<50€) sind. Ein Relais für 400 Volt müsste unter Last abschalten können, was extrem schwierig ist. Da bist Du im Bereich Elektroauto. Du willst vermutlich nur an 400 Volt den Lastwiderstand einschalten und musst nicht unter Spannung + Strom trennen, das ist einfacher. Ich würde über Transistoren nachdenken, wie sie früher in Fernsehern mit Bildröhre in der Zeilenendstufe steckten, Pollin hat mal BUF742 in Menge verramscht. Ich könnte mir auch einen Thyristor (oder Triac) vorstellen, wobei dort sicherzustellen wäre, dass der garantiert abgeschaltet hat, bevor wieder eingeschaltet wird. Ich nehme an, es geht da um Deinen Steckverbinder aus dem anderen Thread, eine insgesamt ziemlich interessante Aufgabenstellung.
Keksstein schrieb: > Hallo, > > ein ziemlich dicker Elko (680uF) der auf bis über 350V geladen ist soll > beim Ausfall der Netzspannung in ein paar Sekunden entladen werden. Das > passiert über einen öffnerkontakt von einem Relais (24V oder 230V Spule) > und einen 10W Widerstand. So zumindest der Plan. Das kann jedes etwas größere Netzrelais. Denn der Kontakt muss nur - spannungsfrei öffnen, bevor der Kondensator geladen wird - die Spannung halten - den Kontakt schließen Das können auch normale AC-Relais für Netzspannung, diese haben typisch 1kV und mehr Isolationsspannung zwischen offenen Kontakten. Der kritische Fall, daß unter Last getrennt werden muss, tritt bei dir nicht auf! Nur dann entstehen nämlich die gefährlichen Lichtbögen, die man mit passenden Maßnahmen löschen muss.
Dankeschön! >Nimm doch ein Solid State Relais, da gibt es 90A 450V DC Relais schon >für 20€~ Ich konnte auch da nichts finden, Speziell als Öffner. >Ich würde über Transistoren nachdenken, wie sie früher in Fernsehern mit >Bildröhre in der Zeilenendstufe steckten, Pollin hat mal BUF742 in Menge >verramscht. Daran dachte ich auch, die Steuerschaltung dazu ist aber nicht ohne weil sie aus den ~350V versorgt werden muss und arbeiten soll bis Schutzkleinspannung erreicht ist. Ein Relais kommt mir sicherer vor. >Ich könnte mir auch einen Thyristor (oder Triac) vorstellen, wobei dort >sicherzustellen wäre, dass der garantiert abgeschaltet hat, bevor wieder >eingeschaltet wird. Es dauert ca. ~50 Sekunden bis der Kondensator praktisch ganz entladen ist, schaltet man die Versorgung währenddessen wieder ein bleibt der Thyristor leitend, im besten Fall brennt die Sicherung durch. >Ich nehme an, es geht da um Deinen Steckverbinder aus dem anderen >Thread, eine insgesamt ziemlich interessante Aufgabenstellung. Genau richtig! :-) >Du willst vermutlich nur an 400 Volt den Lastwiderstand einschalten und >musst nicht unter Spannung + Strom trennen, das ist einfacher. >Das kann jedes etwas größere Netzrelais. Denn der Kontakt muss nur > >- spannungsfrei öffnen, bevor der Kondensator geladen wird >- die Spannung halten >- den Kontakt schließen Ja, genau richtig. Es gibt aber den Fall, wenn das Gerät kurz aus und wieder eingeschaltet wird, da ist der Kondensator noch geladen und es wird unter Spannung geöffnet. Allerdings fließen ja nur ~20mA, bin mir nicht sicher ob da ein Lichtbogen entstehen kann? Geht auch in dem Fall ein gewöhnliches Netzrelais? Gruß, Jan
Keksstein schrieb: > Ja, genau richtig. Es gibt aber den Fall, wenn das Gerät kurz aus und > wieder eingeschaltet wird, da ist der Kondensator noch geladen und es > wird unter Spannung geöffnet. Allerdings fließen ja nur ~20mA, Warum? Ist deine Spannungsquelle strombegrenzt? > bin mir > nicht sicher ob da ein Lichtbogen entstehen kann? Jain, aber der reißt bei 20mA leicht ab. > Geht auch in dem Fall > ein gewöhnliches Netzrelais? Probiers aus. Am besten mit einem mit durchsichtigem Gehäuse. Warum muss dein Kondensator in Sekunden entladen werden? Reichen nicht auch Minuten? In vielen Stromversorgungen nimmt man einfach einen ausreichend hochohmigen Widerstand, der immer parallel zum Kondensator hängt und im Normalbetrieb nur 1-2W verheizt. Der entlädt den Kondensator dann innerhalb von ein paar Minuten. Das reicht, um im Falle einer Reparatur zu entladen. Vor dem Anfassen sollte man so oder so nochmal messen.
Keksstein schrieb: > Daran dachte ich auch, die Steuerschaltung dazu ist aber > nicht ohne weil sie aus den ~350V versorgt werden muss Mal ins Unreine gemalt.
>Warum? Ist deine Spannungsquelle strombegrenzt? Der Entladewiderstand der Parallel zum Kondensator geschaltet wird macht die Strombegrenzung. >Warum muss dein Kondensator in Sekunden entladen werden? Reichen nicht >auch Minuten? In vielen Stromversorgungen nimmt man einfach einen >ausreichend hochohmigen Widerstand, der immer parallel zum Kondensator >hängt und im Normalbetrieb nur 1-2W verheizt. Der entlädt den >Kondensator dann innerhalb von ein paar Minuten. Das reicht, um im Falle >einer Reparatur zu entladen. Vor dem Anfassen sollte man so oder so >nochmal messen. Die 350V werden über einen Speziellen SUB-D Steckersatz mit HV Kontakten geschickt, die sind zwar so Spannungsfest dürfen aber natürlich nur Stromfrei geöffnet werden. https://de.rs-online.com/web/p/sub-d-steckverbinder-kontakte/6931124/ Es ist jetzt möglich das ein Benutzer, auch wenn das nicht erlaubt ist, den Stecker in Betrieb zieht oder ein paar Sekunden nach dem abschalten, die Relais sollen verhindern das die Kontakte und das Gerät zumindest in letzterem Fall beschädigt werden. (Eine Gefährdung durch den Benutzer ist natürlich selbst im Worst Case Fall ausgeschlossen) Nur mit den Entladewiderständen würde es deutlich über 10 Minuten brauchen bis die Cs entladen sind, außer natürlich man lässt einige Watt Verlustleistung im Betrieb zu. Gruß, Jan
>Mal ins Unreine gemalt.
Die Ruheleistung am Widerstand ist der interessante Punkt. Besser wäre
eine Stromquelle. (1mA vielleicht, ein LR8 Regler)
Das ist mein Notfallplan, ein mechanischer Kontakt wäre mir aber lieber.
Gruß,
Jan
Keksstein schrieb: > ein ziemlich dicker Elko (680uF) der auf bis über 350V geladen ist soll > beim Ausfall der Netzspannung in ein paar Sekunden entladen werden. Das > passiert über einen öffnerkontakt von einem Relais (24V oder 230V Spule) > und einen 10W Widerstand. So zumindest der Plan. Jetzt mal meine Fragen: Was ist Deine Anforderung dafür? Was betreibst Du und warum muss dieser Kondensator entladen werden? So zumindest der Plan vom TO...
Keksstein schrieb: > Allerdings finde ich keine Relais die so hohe Gleichspannungen > schalten können Das Problem beim Schalten von Gleichströmen ist nicht das Einschalten, sondern das Ausschalten. Wenn Du durch Deine Ansteuerung dafür sorgst, das das Ausschalten des Kontakts nach Leerung des Kondensators (Spannung <30V) geschieht, kannst Du ein ganz normales Relais nehmen.
Keksstein schrieb: > beim Ausfall der Netzspannung in ein paar Sekunden entladen werden Das schreit nach einem Thyristor. Dazu parallel ein Relaiskontakt (Öffner, in Ruhestellung geschlossen), der den Thyristor überbrückt, wenn die Elko-Spannung auf einen harmlosen Wert abgefallen ist. Das schützt auch vor dielektrischer Absorption und verhindert zuverlässig, dass der Elko "wiederkommt" und bissig wird.
Harald W. schrieb: > Das Problem beim Schalten von Gleichströmen ist nicht > das Einschalten, sondern das Ausschalten. Es wurde alles gesagt, nur noch nicht von jedem. Keksstein schrieb: > Die Ruheleistung am Widerstand ist der interessante Punkt. > Besser wäre eine Stromquelle. (1mA vielleicht, ein LR8 Regler) Eine hinreichend genaue Stromquelle sollte sich mit einem bipolaren Transistor (BF259, BF459), zwei Widerständen und einer LED darstellen lassen. Macht bei 350V immer noch 350 mW, aber in einem Röhrengebilde sind die wohl eher unbedeutend. Gibt es noch seriöse Quellen für diese älteren Transistoren?
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