Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LED an Phasenanschnittsteuerung


von Gunter R. (mycrobit)


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Hallo zusammen,
es geht in diesem Fall um einen DMX gesteuerten Scheinwerfer mit 4 
Kanälen. Als Leuchtmittel werden R7s Halogenstäbe verwendet. Diese 
Halogenstäbe möchte ich durch COB LED R7s Lampen ersetzen. Diese sind 
dimmbar und funktionieren soweit gut, doch gehen sie einfach nicht 
vollständig aus. Das Problem hatte ich schon an einer einfachen 
Lauflichtsteuerung. Den Fehler konnte ich leicht beheben, da in diesem 
Fall die Lampen immer im Nullduchgang geschaltet werden, habe ich die R 
C Kombination über den Triac einfach entfernt.
Jetzt habe ich Sorge, wenn ich das bei der Phasenanschnittsteuerung auch 
mache, dann handele ich mir eine Menge Störungen ein.
Hat dazu einer schon Erfahrungen gesammelt oder einen guten Tipp.

Gruß Gunter

von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


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Gunter R. schrieb:
> Jetzt habe ich Sorge, wenn ich das bei der Phasenanschnittsteuerung auch
> mache, dann handele ich mir eine Menge Störungen ein.

Genau so ist es. Eventuell hilft ein kleiner Grundlastwiderstand oder 
Kondensator parallel zur LED. Ansonsten wird nur der Austausch des 
Dimmers, gegen ein Model welches LED fähig ist, eine Option.
Da würde ich dann aber gleich ein richtes DMX Vorschalterät und nakte 
LEDs verwenden und nicht den 230V Müll, da das immer Probleme macht.

Christian_RX7

von MaWin (Gast)


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Wenn LED Lampen als dimmbar bezeichnet werden, meint man normalerweise 
phasenanschnittdimmbar, das passt zu deinem DMX Dimmer. Dafür fehlt den 
LED-Lampen meist der Siebelko, sie flimmern also mit 100Hz wie Sau und 
machen unangenehmes Licht welches die Augen stresst.
Diese TRIAC-Dimmer haben aber oft einen Snubber parallel zu TRIAC, der 
doch immer etwas Strom durchlässt. Der Strom reicht oft, damit 
LED-Lampen doch leuchten.
Erste Massnahme ist es diesen Snubber zu entfernen, das hast du auch 
vor. Der Snuber verhindert
a) daß beim Einstecken des Dimmers in 230V die Lampen wegen Zünden des 
TRIACS sdurch dU/dt Überschreitung kurz (maximal 1 Halbwelle lang, 10ms) 
aufblitzen (wäre egal).
b) daß bei phasenverschobenem Strom in induktiven Lasten, wenn der TRIAC 
bei Strom-Nulldurchgang abschaltet, die Spannung (wegen Strom/Spannung 
Phasenverschiebung)ruckartig ansteigt, und ihn (wegen Überschreitung 
dU/dt) gleich wieder zündet, er also nie aus geht. Das ist nicht dein 
Problem, LED-Lampen sind nicht induktiv.
Erst die zweite Massnahme ist es, parallel zur LED-Lampe eine Last zu 
schalten, die den geringen Strom drumrum leitet. Ein Widerstand, dessen 
Wert man ausprobiert, um nicht mehr Leistung als nötig nutzlos zu 
verbraten.

von Gunter R. (mycrobit)


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Das mit der Grundlast kenne ich, einfach eine Glühbirne dazu und die 
LEDs sind aus. Das wollte ich vermeiden und noch eine zusätzliche Birne 
dazu bauen. Der Gedanke mit dem Widerstand ist glaube ich der leichteste 
Weg. Meine Vorstellung wäre einen Widerstand 2,7k und 5W einzusetzen. 
Ist im Bereich des Machbaren.
Worüber ich sehr erstaunt bin, dass die LEDs trotz Dimmen nicht 
flimmern.

von Dieter R. (drei)


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Gunter R. schrieb:

> Meine Vorstellung wäre einen Widerstand 2,7k und 5W einzusetzen.

Die Diskussion hatten wir hier neulich schon mal. Das Zauberwort heißt 
Grundlastelement. Gibt es von Eltako. Ist ein kleiner Heißleiter, hier 
wurden auch schon mehrfach die technischen Daten genannt.
Z. B. hier:

Beitrag "Grundlastelement für LED Leuchtmittel"

Übrigens, längst nicht alle LED-Leuchtmittel flimmern. Auf dem markt ist 
ein ziemlicher Wildwuchs an Leuchtmitteln. Die einfachen werden 
tatsächlich nur direkt angesteuert und flimmern, die besseren haben 
einen internen Ladekondensator und "merken" sich die Länge des 
Phasenanschnitts, steuern intern die LEDs aber mit proportionalen 
hochfrequenten Impulsen an. Dafür gibt es entsprechende LED-Controller.

: Bearbeitet durch User
von Gunter R. (mycrobit)


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Danke, bin ich ja nicht weit weg von der Grundlast mit PTC. Es gibt 
dabei aber ein anderes Problem. Der PTC heizt sich langsam auf und kühlt 
genauso langsam wieder ab. Da die Lampen schnell schalten müssen, würde 
damit die Grundlast beim Ausschalten wieder fehlen. Ich werde es mal mit 
dem Widerstand testen wenn ich aus dem Urlaub zurück bin. Bin schon sehr 
auf das Ergebnis gespannt, da ein ähnliches Projekt noch ins Haus steht.

von Dieter R. (drei)


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Gunter R. schrieb:
> Danke, bin ich ja nicht weit weg von der Grundlast mit PTC. Es gibt
> dabei aber ein anderes Problem. Der PTC heizt sich langsam auf und kühlt
> genauso langsam wieder ab.

Nein, der ist klein und reagiert schnell. Schließlich wird er ja auch 
vom Hersteller für genau diesen Zweck angeboten, Grundlast an einem 
Dimmer bereitstellen, der eine minimale Glühlampenlast erfordert. Man 
kann genauso eine Glühlampe parallel schalten. Einziger Nachteil ist, 
dass es die nicht mit so kleiner Leistung gibt. Noch schlechter ist ein 
normaler ohmscher Widerstand. Der muss viel niederohmiger sein, um den 
gleichen Strom bei Null oder geringem Phasenwinkel zu erzeugen. Und 
genau darauf kommt es an.

von Gunter R. (mycrobit)


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In dem anderen Beitrag der weiter oben zum Thema Grundlast verlinkt war 
kam der Vorschlag mit dem PTC es zu versuchen:
https://www.reichelt.de/ptc-widerstand-5-5-kohm-560-v-60-c-epc-b59406-b60-p240145.html?&trstct=pol_2
Der kostet ja nicht die Welt. Nur müsste ich erst mit einem Widerstand 
sehen, ob auch bei 5,5k die LEDs aus sind. Die Schaltgeschwindigkeit von 
1s ist im Bereich des Machbaren.

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