An Loten gibt es ja sehr viel Auswahl. Daher habe ich gar keine Idee, was sich gut eignet und was nicht. Welche Hersteller sind empfehlenswert? Multicore, Kester Felder und Stannol sollen ja ziemlich gut sein. Oder gibt es zwischen den Herstellern doch große Unterschiede bezüglich Qualität? Und was für eine Zusammensetzung sollte ich am besten wählen? Da gibt es ja eutektische und nicht eutektische Lote. Der Unterschied besteht ja eigentlich nur darin, dass es bei den eutektische einen festen Punkt gibt, bei der das Lot flüssig wird. Und dann gibt es ja noch Zusätze wie Silber und Kupfer. Macht es Sinn, ein Lot mit diesen Zusätzen zu kaufen (also z.B. sn62pb36ag2) oder eher das normal 60/40 (63/37) zu kaufen? Achso, ob Bleihaltig oder Bleifrei ist mir eigentlich egal. Daher die Frage: Was für Lot sollte ich kaufen?
Altes Stannol HS10 mit 1mm Stärke.
Manfred 1. schrieb: > Achso, ob Bleihaltig oder Bleifrei ist mir eigentlich egal. Also wenn's so genau geht... Was ist besser? Audi Quattro oder BMW XDrive? Achso, ob Auto oder Motorrad ist mir eigentlich egal.
Ich sage mal so, in Deutschland bekommt man ja eigentlich kein bleihaltiges Lot mehr. Wenn hier niemand Empfehlungen für ein Bleihaltiges Lot hätte, würde ich halt auf Bleifrei umsteigen.
Manfred 1. schrieb: > in Deutschland bekommt man ja eigentlich kein > bleihaltiges Lot mehr. Quatsch, letzte Woche erst auf eBay gekauft. Diese Panik gab's schon vor 5 Jahren.
Auf jedem Fall eines mit Silber und Kupferanteil, das fliest besser und frißt die Lötspitze nicht an. Nennt man allgemein SAC305 oder SAC307
Manfred 1. schrieb: > bekommt man ja eigentlich kein bleihaltiges Lot mehr Man bekommt es schon noch. Bleifrei solltest du dir nur antun, wenn dein Werkzeug den größeren Wärmestrom auch gut zur Lötstelle bringen kann. Dann funktioniert das ordentlich, sonst macht das eher keinen Spaß. Einfach nur die Temperatur möglichst hoch drehen bringt nicht wirklich was, dann verdampft das Flussmittel zu schnell. Für bleifreie Lote gibt's hinreichend Threads, einfach mal die Suchfunktion benutzen. Bleihaltig bleibt nur die Frage, ob du eutektisches oder eher 60/40 Lot nehmen willst. Jede der Varianten hat ihre Befürworter und Gegner: eutektisches Lot erstarrt schlagartig, nicht eutektische Legierung hat einen "breiigen" Zwischenzustand (Bereich zwischen der so genannten Liquidus- von der Solidus-Linie). Bleihaltig mit Kupferzusatz soll das Ablegieren von Kupfer aus der Lötkolbenspitze reduzieren; ist nur sinnvoll, wenn man ganz einfache, unbeschichtete Lötspitzen benutzt. Bei den heute an besseren Stationen üblichen Dauerlötspitzen bringt der Kupferzusatz nichts.
Zur Verfügbarkeit von bleihaltigem Lot: Bleihaltiges Lot ist schon noch erlaubt, wird aber von den meisten Händlern nicht an Privatpersonen verkauft. Bei Conrad steht: Nur für Firmenkunden Bei Reichelt: Verwendung nur in Industrieanlagen und zu gewerblichen Zwecken! Aber ihr habt Recht, irgend wo bekommt man das immer her. Und zur Zusammensetzung: Der Kupferanteil ist mir eigentlich egal, da ich Dauerlötspitzen verwende. Der einzige Vorteil ist der etwas geringere Widerstand, aber der Unterschied ist so gering, dass man das wahrscheinlich gar nicht merkt. Und ob jetzt eutektisches Lot (für mich) besser ist, werde ich wahrscheinlich einfach ausprobieren müssen. Und bezüglich Herstellern: Ich nehme mal an, dass Qualtät der einzelnen Hersteller ziemlich ähnlich, solang man kein Billiglot aus China nimmt, oder?
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Bearbeitet durch User
Manfred 1. schrieb: > Der einzige Vorteil ist der etwas geringere Widerstand, aber > der Unterschied ist so gering, dass man das wahrscheinlich gar nicht > merkt. Korrekt. Das ist kein Argument. Manfred 1. schrieb: > Und ob jetzt eutektisches Lot (für mich) besser ist, werde ich > wahrscheinlich einfach ausprobieren müssen. Jap. Manfred 1. schrieb: > Ich nehme mal an, dass Qualtät der einzelnen Hersteller ziemlich > ähnlich, solang man kein Billiglot aus China nimmt, oder? Darüber kannst du Kriege anzetteln. Hol die einfach eine 100g Rolle von einem namhaften Hersteller, wenn du damit zufrieden bist, bleib dabei.
Jörg W. schrieb: > Selbst das wird kein Problem sein. Ich habe da mal so ein Video gesehen: https://youtu.be/5Ku7I3hA3AA Das Billiglot geht da nicht so gut...
Manfred 1. schrieb: > Und was für eine Zusammensetzung sollte ich am besten wählen? Hängt von der Anwendung ab. Wenn man Geräte reapriert, bracht man kompatibles Lot, und da man meist nicht weiss, mit was die Platine gelötet wurde, hat man ein Problem. Wenn man industriell Reflow oder in der Welle lötet, sucht man andere Loteigenschaften als wenn man per Hand lötet. Daher bekommst du oftmals falsche Antworten, weil diese Rahmenbedingungen nicht genannt werden. Selbst wenn man nur seine eigenen Platinen per Hand lötet, kann man unterschiedliche Anforderungen haen: Der eine will niedrige Löttemperatur, der andere sucht eher eine hohe damit die Bauteile sich nicht selbst entlöten. Der nächste will alte oxidierte Bauteile und Platinen löten, der nächste hat nur fabrikfrische Ware, will dafür aber daß seine Produkte lange halten, das Flussmittel also nicht korrosiv ist. Auch da können die Empfehlungen durcheinander gehen. SAC Lote gelten als mies, sind aber die meist-empfohlenen. Wer weiss, welche Einflüsse dabei Herstellerwerbung hat.
Jörg W. schrieb: > Manfred 1. schrieb: >> solang man kein Billiglot aus China nimmt > > Selbst das wird kein Problem sein. Also es gibt da schon extremen Schrott. Das geht soweit, dass der Draht 5mm vom Ende entfernt abschmilzt, statt am Ende. Ich kann mir das nur so erklären, dass Sn und Pb da extrem schlecht durchmischt waren.
wer schrieb: > Das geht soweit, dass der Draht 5mm vom Ende entfernt abschmilzt, statt > am Ende. OK, sowas will man nicht haben. Hätte gedacht, dass das Legieren von Blei und Zinn eine so gestandene Technologie ist, dass das eigentlich jeder beherrschen sollte und die Unterschiede dann eher in der Qualität der Flussmittel liegen.
Manfred 1. schrieb: > Zur Verfügbarkeit von bleihaltigem Lot: > Bleihaltiges Lot ist schon noch erlaubt, wird aber von den meisten > Händlern nicht an Privatpersonen verkauft. Blei zählt mittlerweile als Gefahrstoff. Der Verkäufer braucht eine entsprechende Schulung und muss Dich über die Gefahren aufklären können. Selber aus dem Regal nehmen und zur Kasse tragen ist nicht mehr zulässig. Exakt das gleiche Spiel wie wenn Du Unkraut-Ex im Baumarkt kaufst. Man könnte natürlich bei Mouser sammelbestellen, über jemanden mit Gewerbeschein... Manfred 1. schrieb: > Das Billiglot geht da nicht so gut... Das steht und fällt mit dem Flussmittel, und gerade darüber schweigen sich die Billig-Angebote aus. Bleilot lötet sich mit relativ milden Flussmitteln gut (früher hiess die Norm F-SW 34). Bleifrei (SAC305) braucht beim Handlöten deutlich schärferes Flux (früher F-SW 26) und Du einen Abzug wegen der Dämpfe. Maschinell geht Bleifrei auch mit milden no-clean-Flussmittel. Aber dann unter Stickstoffatmosphäre und mit relativ "frischen" Bauteilen. Typische Lagerzeiten sind da 2 Jahre für passive Bauteile auf der Rolle und wenige Wochen für Leiterplatten. Älteres Material fliegt raus, der Bastler freut sich.
Jörg W. schrieb: > Hätte gedacht, dass das Legieren von > Blei und Zinn eine so gestandene Technologie ist, dass das eigentlich > jeder beherrschen sollte und die Unterschiede dann eher in der Qualität > der Flussmittel liegen. Tja ich auch. Als Material fürs Lottauchbecken zum Litzen verzinnen hat es aber dann doch noch getaugt. Keine Ahnung wie man es schafft aus der Pampe Draht zu ziehen ohne es ordentlich zu mischen.
Soul E. schrieb: > Manfred 1. schrieb: >> Zur Verfügbarkeit von bleihaltigem Lot: >> Bleihaltiges Lot ist schon noch erlaubt, wird aber von den meisten >> Händlern nicht an Privatpersonen verkauft. > Blei zählt mittlerweile als Gefahrstoff. Der Verkäufer braucht eine > entsprechende Schulung und muss Dich über die Gefahren aufklären können. > Selber aus dem Regal nehmen und zur Kasse tragen ist nicht mehr > zulässig. Exakt das gleiche Spiel wie wenn Du Unkraut-Ex im Baumarkt > kaufst. Aber bei Reichelt gibt es noch, oder verstehe ich da https://www.reichelt.de/loetzinn-bleihaltig-halogenhaltig-1-0-mm-1000-g-lz-fe-1-0-1000-p10990.html etwas falsch? Zumindest heisst es: "LZ FE 1,0 1000 Lötzinn bleihaltig/halogenhaltig,Ø 1,0 mm, 1000 g" oder bedeutet "Verwendung nur in Industrieanlagen und zu gewerblichen Zwecken!" das man es nur mit Gewerbeschein usw bekommt?
Jörg W. schrieb: > Bleifrei solltest du dir nur antun, wenn dein Werkzeug den größeren > Wärmestrom auch gut zur Lötstelle bringen kann. Dann funktioniert das > ordentlich, sonst macht das eher keinen Spaß. Einfach nur die Temperatur > möglichst hoch drehen bringt nicht wirklich was, dann verdampft das > Flussmittel zu schnell. Leicht off-topic: Gestern habe ich mich gerade gefragt warum hier Beitrag "Vergleich Lötzinne: Felder EL Sn100Ni+ und Amasan BF32-3" 350 °C für das Amasan BF32-3 "empfohlen" werden, während hier https://display3000.com/shop/werkstatt/loetzinn-lote/index.html für das gleiche Lot 300 bis 315 °C empfohlen werden. Ich halte für das Amasan BF26-3 (welches ich verwende) auch 300 bis 315 °C für ausreichend. Weiterhin ist die Oberfläche der Pads entscheidend: auf einer gut abgelagerten oxidierten Kupferlochrasterplatte geht es deutlich schlechter als auf "silber glänzenden" Pads von "professionellen" Leiterkarten (habe keine exakten Infos welche Oberfläche darauf ist).
jkzu schrieb: >"Verwendung nur in Industrieanlagen und zu > gewerblichen Zwecken!" das man es nur mit Gewerbeschein usw bekommt? Das ist eben die Frage. Könnte sein, könnte aber auch nicht sein. Zu meiner Verwendung: Ich würde das Lot eigentlich nur verwenden, um per Hand neue Komponente auf neu Boards zu löten. Und die Löttemperatur ist mit eigentlich Wurst, am besten halt ähnlich wie sn60pb40. Dass ich etwas ablöste, das irgendwie verrostet, ist sehr, sehr selten.
Manfred 1. schrieb: > Ich sage mal so, in Deutschland bekommt man ja eigentlich kein > bleihaltiges Lot mehr. Das ist doch Unfug - alles wo "Pb" drin steht, ist bleihaltig https://www.buerklin.com/en/brands/felder
Es gibt mittlerweile auch Lötzinn, das sich beinahe mit 40 Grad Fieber ohne Löt-Werkzeug und nur mit bloßen Händen verarbeiten läßt: https://www.elektroniknet.de/design-elektronik/elektronikfertigung/bleifrei-loeten-bei-plus-138-grad-celsius-145766.html
Da ist mir die Temperatur aber schon ein bisschen niedrig... Bein Sn42bi58 liegt die ja bei nur 138° Da braucht man ja gar keine Hot air Station mehr, der Backofen reicht dann ja aus...
Manfred 1. schrieb: > Was für Lot sollte ich kaufen? Das weiss das Archiv: Beitrag "welches Lötzinn bzw. welche Hilfsmittel verwendet ihr?" Beitrag "Bleifreies Lötzinn - welches empfehlenswert" Beitrag "Lötzinn Hilfe" Beitrag "Lötzinn "Fluitin" Bezugsquelle" https://www.google.de/search?lr=&safe=active&hl=de&as_qdr=all&ei=pjL6XuHjAeKvrgSm-oHoBA&q=welches+Lot+soll+ich+kaufen+site%3Amikrocontroller.net&oq=welches+Lot+soll+ich+kaufen+site%3Amikrocontroller.net&
Hallo komisch es muss doch einen technischen Grund für die verschiedenen Zusammensetzungen und entsprechende Anwendungen geben. Die Lötzinnhersteller werden wohl kaum "Trendprodukte" oder "Schlangenöl" herstellen und auch politisch korrektes Lötzinn (phöses PB) ist wohl kein Argument was den Verkauf fördert. Also was nun wann und warum? -Irgendwie wird das maximal hier nur angerissen was leider die schon besseren Kommentare sind, oder es kommt der bekannte ewig gleiche Mist der so gar nichts bringt. Wer kann den TO(und mir) wirklich technisch sinnige Erklärungen und Gründe nennen. Mal sehen ob es Forenspezialisten auch mal im guten, nicht ironischen, Wortsinn hier gibt... Also wer liefert - und zwar kein dummes Bla Bla wie google es selbst, lies ein Buch und ähnliche sinnfreie Oberlehrersprüche? Praktiker
Praktiker schrieb: > Also wer liefert - und zwar kein dummes Bla Bla wie google es selbst, > lies ein Buch und ähnliche sinnfreie Oberlehrersprüche? Wer das Fachbuch nicht ehrt, ist das Forum nicht wert! Also troll Dich!
Alexander S. schrieb: > Leicht off-topic: Gestern habe ich mich gerade gefragt warum hier > > Beitrag "Vergleich Lötzinne: Felder EL Sn100Ni+ und Amasan BF32-3" > > 350 °C für das Amasan BF32-3 "empfohlen" werden, während hier > > https://display3000.com/shop/werkstatt/loetzinn-lote/index.html > > für das gleiche Lot 300 bis 315 °C empfohlen werden. Hängt bisschen vom Werkzeug ab. Mit einem Weller WSP80 musste ich dafür 350 °C einstellen, mit einem JBC T-245 reichen 320 °C als Einstellung aus. SabberLot schrieb: > Es gibt mittlerweile auch Lötzinn, das sich beinahe mit 40 Grad Fieber > ohne Löt-Werkzeug und nur mit bloßen Händen verarbeiten läßt Wenn du da noch Blei mit reinlegierst, dann löten sich die Bauteile gleich selbst – wieder aus. :-} Außer für Spezialfälle würde ich sowas nicht nehmen (und in der Industrie hat es sich offenbar auch nicht breit gemacht).
Manfred 1. schrieb: > Da ist mir die Temperatur aber schon ein bisschen niedrig... > Bein Sn42bi58 liegt die ja bei nur 138° Dann bist du noch nicht auf Bi50Pb25Cd12Sn12 mit seinem Schmelzpunkt bei 75°C gestoßen.
jkzu schrieb: > Zumindest heisst es: "LZ FE 1,0 1000 Lötzinn bleihaltig/halogenhaltig,Ø > 1,0 mm, 1000 g" oder bedeutet "Verwendung nur in Industrieanlagen und zu > gewerblichen Zwecken!" das man es nur mit Gewerbeschein usw bekommt? Wenn das Ladengeschäft in Sande noch existiert und dort ein Verkäufer mit ChemVerbotsV-Sachkundenachweis hinter dem Tresen steht, dann darf er Dir das verkaufen. Mit der Post schicken darf er es Dir nicht, und selber aus dem Regal nehmen und zur Kasse tragen darfst Du es auch nicht. Als Gewerbekunde betrifft Dich das nicht, da kannst Du auch Chemikalien bestellen. Inklusive NaOH und Bleilot.
Wolfgang schrieb: > Manfred 1. schrieb: >> Da ist mir die Temperatur aber schon ein bisschen niedrig... >> Bein Sn42bi58 liegt die ja bei nur 138° > > Dann bist du noch nicht auf Bi50Pb25Cd12Sn12 mit seinem Schmelzpunkt bei > 75°C gestoßen. In USA werden solche Mischungen als Entlöthilfe verkauft. https://www.chipquik.com/store/index.php?cPath=200&osCsid=9qu40idqi9mk15un0f1peu9ps3 In EU könnte stören das Wismuth oder Cadmium drin ist. Damit bist Du wieder bei der ChemVerbotsV und ggf noch RoHS.
Jörg W. schrieb: > Hängt bisschen vom Werkzeug ab. Mit einem Weller WSP80 musste ich dafür > 350 °C einstellen, mit einem JBC T-245 reichen 320 °C als Einstellung > aus. Ok, das passt. Ich nutze auch eine JBC mit T-245.
Soul E. schrieb: > Wismuth Bismuth? Nö, das ist problemlos. Cadmium dagegen ist seit RoHS halt schon lange raus, und damit hat es auch böse Vergiftungen gegeben (früher wurden ja Stahlteile auch gern mal cadmiert).
Wolfgang schrieb: > Dann bist du noch nicht auf Bi50Pb25Cd12Sn12 mit seinem Schmelzpunkt bei > 75°C gestoßen. Doch bin ich sogar vor ein paar Tagen. Aber woodsches Metall findet man als Draht sehr wahrscheinlich nicht. Und so etwas würde ich sicherlich nicht benutzen, ich will doch kein Krebs. Wenn dann Roses Metall. Dass ist gesünder, und hat auch eine niedrige Schmelztemperatur (ca. 95°).
Jörg W. schrieb: > Cadmium dagegen ist seit RoHS halt schon lange raus, und damit hat es > auch böse Vergiftungen gegeben (früher wurden ja Stahlteile auch gern > mal cadmiert). Weniger selbst, aber vor allem in Verbindung mit organischen Säuren. Deshalb war Obst essen an solchen Arbeitsplätzen verboten. Der Verbotswahn ist schon extrem. Vogelkacke sollte man ja auch nicht essen. Kann man nur schlecht verbieten.
michael_ schrieb: > Weniger selbst, aber vor allem in Verbindung mit organischen Säuren. Ich habe noch einen tödlichen Arbeitsunfall in Erinnerung, den mein Vater mal bearbeiten musste. Muss wohl in den 1970ern gewesen sein. Ein Schlosser war damit beauftragt worden, irgendwelche Schließfach-Schlüssel unbrauchbar zu machen. Er nahm kurzerhand einen Schneidbrenner dafür - aber die Schlüssel waren cadmiert. :( Klar, wenn man weiß, was man tut, ist auch der Umgang mit Asbest oder Flusssäure kein Problem. (Ich habe auch noch ein cadmiumhaltiges Aluminiumlot im Schrank liegen.)
Alexander S. schrieb: > Gestern habe ich mich gerade gefragt warum hier > Beitrag "Vergleich Lötzinne: Felder EL Sn100Ni+ und Amasan BF32-3" > 350 °C für das Amasan BF32-3 "empfohlen" werden, während hier > https://display3000.com/shop/werkstatt/loetzinn-lote/index.html > für das gleiche Lot 300 bis 315 °C empfohlen werden. Hängt davon ab, wie gut die Lötspitze die Wärme leitet und was davon noch am Lot ankommt. Man hat etwas 'Vorlauf'.
MaWin schrieb: > Hängt davon ab, wie gut die Lötspitze die Wärme leitet und was davon > noch am Lot ankommt. Ja, darauf hat Jörg W. schon hingewiesen: Die 315 °C vs. 350 °C sind u.a. wohl der Unterschied zw. JBC und Weller. display3000 hat auch eine JBC verwendet und Chris D. eine Weller WECP-20.
Soul E. schrieb: > In EU könnte stören das Wismuth oder Cadmium drin ist. Damit bist Du > wieder bei der ChemVerbotsV und ggf noch RoHS. Ach waren das noch bequeme Zeiten, als man Unkraut-Ex in der Drogerie bekam und den Puderzucker dazu gleich nebenan im Tante Emma Laden ... Und die Welt hat trotzdem überlebt.
Wolfgang schrieb: > Und die Welt hat trotzdem überlebt. Jaja, früher war alles besser, Sicherheitsvorschriften sind nur Gängelung und Unweltschäden alle Fake news. Schon gut.
mein Favorit ist bisher immer noch EDSYN SS-652 Sn 63 Pb 35,6 Ag 1,4 5 Flussmittelseenen F-SW32 0,8mm Durchmesser schade nur das es das nicht mit 1 oder 1,2 mm Durchmesser gibt.
Thomas O. schrieb: > mein Favorit ist bisher immer noch EDSYN SS-652 > Sn 63 > Pb 35,6 > Ag 1,4 Das ist ja eine interessante Zusammensetzung. Mir ist gerade noch eingefallen, in vielem Lot ist ja Halogenkohlenwasserstoff. Was haltet ihr davon? Macht es Sinn, sich auf Lote ohne Halogen zu beschränken, oder ist das eigentlich (wie z.B. beim Blei) vollkommen egal?
Manfred 1. schrieb: > Was haltet ihr davon? Die Halogene verstärken deutlich die Korrosionsneigung, weshalb man derartige Flussmittel dann wohl nicht als "no-clean" bezeichnet, d.h. du musst die Platine hinterher waschen, wenn sie langfristig haltbar bleiben soll. Dafür lösen solche Flussmitteln natürlich auch stärkere Oxidschichten auf.
Komischerweise scheint das eben nicht so zu sein... Z.b. Das Kester 245 ist no-clean und enthält Halogene Aber eigentlich ging es mir eher darum, ob die im Lot enthaltenen Halogene verdampfen, und wie viel verdampft d.h. wie gesundheitsschädlich das Ganze ist.
Hmm, wenn der Zusammenhang so nicht 1:1 ist, bin ich da auch ratlos. Flussmitteldämpfe sind potenziell natürlich immer gesundheitsschädlich, egal ob mit oder ohne Halogen.
Jörg W. schrieb: > Manfred 1. schrieb: >> Was haltet ihr davon? > > Die Halogene verstärken deutlich die Korrosionsneigung, weshalb man > derartige Flussmittel dann wohl nicht als "no-clean" bezeichnet, d.h. du > musst die Platine hinterher waschen, wenn sie langfristig haltbar > bleiben soll. Dafür lösen solche Flussmitteln natürlich auch stärkere > Oxidschichten auf. Ich würde nach möglichkeit kein Lot mit Halogen nutzen. Ja, es lötet sich an stark oxidierten MAterialien besser (das wäre eine zu tolerierende Ausnahme), aber wann hat man die schon mal. Ansonsten sind die Dämpfe doch extrem schädlich (und die schweben ja noch ein paar Stunden im Raum umher, auch wenn man sie nicht sieht) und zudem gammeln einem die Platinen oder manche Bauteilbeinchen nach ein paar Jahren weg, wenn man nach dem Löten nicht akribisch reinigt. Für noramle Lötvorgänge braucht man es nicht und spart sich das Reinigen. Und die Dämpfe sind ebenfalls weit weniger schädlich.
Wolfgang schrieb: > Ach waren das noch bequeme Zeiten, als man Unkraut-Ex in der Drogerie > bekam und den Puderzucker dazu gleich nebenan im Tante Emma Laden ... In der DDR gab es keine Tante Emma Läden! Der Puderzucker wurde im KONSUM gekauft! Manfred 1. schrieb: > Mir ist gerade noch eingefallen, in vielem Lot ist ja > Halogenkohlenwasserstoff. Was haltet ihr davon? > Macht es Sinn, sich auf Lote ohne Halogen zu beschränken, oder ist das > eigentlich (wie z.B. beim Blei) vollkommen egal? Dann lass die Elektronik sein und gehe Bäume pflanzen. Bei dem was der Bastler lötet, fällt das nicht ins Gewicht. Manchmal erschrecke ich, wie alt ich schon bin. Habe mit Blei gelötet und in den letzten zwanzig Jahren mit Flussmittel von einer Wellenlötanlage. Lässt sich sehr gut löten, ist aber aggressiver. Rolf schrieb: > Ansonsten sind > die Dämpfe doch extrem schädlich (und die schweben ja noch ein paar > Stunden im Raum umher, auch wenn man sie nicht sieht) und zudem gammeln > einem die Platinen oder manche Bauteilbeinchen nach ein paar Jahren weg, > wenn man nach dem Löten nicht akribisch reinigt. Dann lass es gänzlich. Extrem schädlich ist was ganz anderes. Es gammeln auch keine Bauteilbeinchen weg. Schau nicht so viele Horrorfilmchen!
michael_ schrieb: > Es gammeln auch keine Bauteilbeinchen weg. Das hatten wir schon, müssen wir nicht weiter diskutieren. Nur, weil du das noch nicht erlebt hast, heißt nicht, dass es nicht passieren kann. Gegen Portoerstattung schick ich dir auch gern noch irgendein vergammeltes Zigbit-Modul zu, liegt hier noch irgendwo rum. Lag nicht direkt im Regen, war abgedeckt auf dem Balkon als Temperatur- und Feuchtigkeitssensor in Betrieb. Flussmittel müssen aggressiv sein, sonst wären sie keine Flussmittel geworden. Auch, wenn sie darauf getrimmt sind, dass die Reaktion bei Löttemperatur stattfindet, die Kinetik macht keinen Halt davor, dass sie eben bei Zimmertemperatur trotzdem noch stattfindet, wenn auch viel langsamer. Erst bei 0 K würde sie komplett zum Stillstand kommen. https://de.wikipedia.org/wiki/Kinetik_%28Chemie%29#Temperaturabh%C3%A4ngigkeit_der_Reaktionsgeschwindigkeit
Jörg W. schrieb: > Das hatten wir schon, müssen wir nicht weiter diskutieren. Nur, weil du > das noch nicht erlebt hast, heißt nicht, dass es nicht passieren kann. Du kannst das Porto sparen. Und ich kenne das . Alte SF122. Aber das lag nicht am Flussmittel. Sondern an den Eisendrähten. Klar gibt es Flussmittel, wo gewaschen werden muß. Aber nicht als Lötdraht kovektioniert. Die sind für industrieele Lötanlagen vorgesehen. Ich glaube, SW27 ist für Nickel (?). Danach sollte gewaschen werden. Wer sowas einsetzt, sollte wissen was er tut.
michael_ schrieb: > Klar gibt es Flussmittel, wo gewaschen werden muß. Die Zigbits hatten garantiert nicht sowas. Kann man bei einem verkappten Modul gar nicht benutzen, denn die kann man hinterher (unter dem Blechdeckel) nicht mehr waschen. Trotzdem sind sie vergammelt. Natürlich nicht alle, nur unter den entsprechenden Umgebungsbedingungen. Habe ja auch nie behauptet, dass Flussmittel ihre Aggressivität immer und überall ausleben würden, aber man muss im Hinterkopf behalten, dass es Teil ihrer Aufgabe ist, aggressiv zu sein, und dass sie die Aggressivität nicht komplett "abschalten" können, nur weil's gerade etwas kühler als Löttemperatur ist.
Das Felder ISO-CORE Sn100Ni+ gibt es ja auch mit dem Zusatz "Clear" https://www.felder.de/produkte/elektronikanwendungen/wellenloeten-selektivloeten/nige-lot-sn100ni-snag-sn100c/loetdraht-iso-core-clear-5552941030.html Es wird ein anderes Flussmittel verwendet (REL1, leicht Halogenhaltig?). Das Zinn wird nicht als No-Clean ausgewiesen, allerdings steht im Datenblatt wörtlich drin: "Die wasserklaren, festen Flussmittelrückstände, eingestuft als REL1, rufen auch bei Nichteisenmetallen keine Korrosion hervor. Sie können deshalb auf der Lötstelle verbleiben". Ich finde mit diesem Zinn kann man noch um einiges besser löten als mit dem Felder EL Sn100Ni+ ohne "Clear" (dies ist wohl ein echtes no-clean Produkt mit ROL0 als Flussmittel, halogenfrei). https://www.felder.de/produkte/elektronikanwendungen/wellenloeten-selektivloeten/nige-lot-sn100ni-snag-sn100c/loetdraht-iso-core-el-5520810310.html Hat jemand mit den beiden Lötdrähten Erfahrung gesammelt und kann etwas hierzu posten? Wie gesagt, ich komme mit dem erstgenannten am besten zurecht. Gruß Volker
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