Hallo liebe Elektrotechnik Freunde, Ich plane gerade meine voll automatische Micro Brauerei. Die Töpfe, Heizelemente, Ventile, Motor und Pumpen habe ich mir schon zusammen gesucht. Was mich momentan beschäftigt ist eine möglichst genaue (+/-1°C) Temperatur Steuerung und benötige daher auch möglichst genaue Lebensmittelechte Temperatur Sensoren. Es gibt welche mit Edelstahlfitting aber ich möchte so wenig wie möglich in den doch teuren Edelstahl Topf bohren. Der Brausud wird direkt durch eine 8,5kW Heizspule aus dem Laborbedarf erhitzt und der Edelstahltopf erwärmt sich mit der Flüssigkeit. Was meint ihr, da Edelstahl ja eine hohe Wärmeleitfähigkeit hat, reicht es wenn ich mit ein paar Infrarotsensoren auf den Topf ziele und aus allen Werten den Mittelwert bilde um ein ausreichend genaues Messergebnis zu erreichen? Wenn ich die Messwerte habe, wie wäre es sinnvoll die 3 Phasen Heizspule anzusprechen? Die Regelschaltung ist ein PID Regler der auf einem ESP32 realisiert wird und ein analoges 0 - 5V Regelsignal ausgibt (Digitale Ausgabe zB. PWM wäre auch möglich). Ich würde ungern binär mit einem Relais schalten weil mir bei 100% die Spule lokal zu heiß werden könnte und anbrennen könnten, vor allem beim Roggen brennt es gerne an. Ich bin noch auf Ideenfindung und bin offen für alle Lösungen es sollte nur automatisierbar sein. Spannungswandler? PWM mit Glättungs Kondensator? Spannungsteiler? Regeltrafo? Was komplett anderes? Danke für euren Input, Alex
Ich würde aus Gründen der Genauigkeit berührend messen. Die Infrarotstrahlung eines Körpers hängt von dessen Farbe ab. Nur bei einem echten schwarzen Strahler klappt das ganz gut. Für andersfarbige Körper haben gute Infrarottemperaturmessgeräte deshalb Einstellungen für den Emissionsfaktor. Wenn Bier ruht müsste bei einem gut isolierten Topf die Temperatur der Außenwand gleich der des Inhalts sein oder - falls der Wärmedurchgang durch die Isolierung nicht vernachlässigbar ist - es bildet sich eine konstante Temperaturdifferenz aus. Wenn man vorsichtig !!! (d.h. mit möglichst geringer Leistung, dafür kontinuierlich) nachheizt, so dass man nur die Verluste ausgleicht, bleibt das System stabil. Dazu sollte natürlich auch die Umgebung des Topfes eine möglichst konstante Temperatur haben. Aber das lässt sich einfacher regeln.
Die Messung der Temperatur sollte durch einen Tauchsensor erfolgen, nicht am Kessel.
Das ist ja nicht das erste, zweite oder n-te mal, dass so etwas gebaut wird. Daher kannst du einfach (Zitat Stefans Seite) "Temperaturregelung wird von einem PID Regler übernommen, die Temperaturmessung wird wahlweise über einen PT1000 oder einen Dallas 18B20 realisiert. Zur Leistungsregelung wird ein externes Solid-State-Relay verwendet." das ganze so lösen. SSR gibt es mit nulldurchgangs-Erkennung, damit hast du die Schwingungspaketsteuerung frei Haus, du passt einfach dein PWM daran an. Es muss nicht mal perfekt syncron sein. Bei einem derartig trägen System spielt das keine Rolle. Die Temperatur wirst du mit einem oder besser zwei von den 18B20 völlig Problemlos in dem Bereich regeln können. Mit 4 schaffst du es auf (mathematisch) 0.01 °C stabil. Natürlich nur relativ, die absolute Temperatur wirst du kalibrieren müssen, denk aber dabei auch an den Luftdruck der deine Siedetemperatur verschiebt ;-) Ein bischen Spielerei mit PID Reglern vorausgesetzt. Temperatur ist dankbar, Temperatur ist langsam.
Hallo Alex, wie gross ist dein Sud, oder besser, wieviele Liter Ausschlag hast du geplant? Deinem Post entnehme ich, dass du Heizelemente verbaut hast. Das macht nur Sinn bei Suden kleiner 50 Liter, darüber wird dir die Maische anbrennen. Für Sude über 50L empfehle ich entweder Induktion, wenn es denn voll elektrisch sein soll, oder einen Gasbrenner. Ichselbst habe mich für Gas entschieden. Ich führe den Temp-Sensor, einen 18b20, über den Deckel mitten in den Sud. Die Pfanne bleibt dabei unberührt. Der Sensor steckt in einer 50cm langen Edelstahlhülse und wird von einem Programm ausgelesen, welches wiederum einen Gassteuerungsautomaten, der einen Gasbrenner kontrolliert, ansteuert. Alles läuft vollautomatisch. Allzeit gut Sud Lothar
Alex schrieb: > Was meint ihr, da Edelstahl ja eine hohe Wärmeleitfähigkeit hat, O je. Natürlich hat Edelstahl im Vergleich zu Styropor eine hohe Wärmeleitfähigkeit - aber im Vergleich zu anderen Metallen leitet gerade Edelstahl die Wärme miserabel. Ich würde dir sehr empfehlen, mal den Rat eines erfahrenen Hobby-Bierbrauers einzuholen und dir seine Ausrüstung anzuschauen. W.S.
>> Was meint ihr, da Edelstahl ja eine hohe Wärmeleitfähigkeit hat, >O je. Natürlich hat Edelstahl im Vergleich zu Styropor eine hohe >Wärmeleitfähigkeit - aber im Vergleich zu anderen Metallen leitet gerade >Edelstahl die Wärme miserabel. Aus vielerlei Gründen ist es sinnvoll, den Topf zu isolieren. Wenn ich jetzt noch unterstelle, dass der Topf eine geringe Wandungsstärke hat, sollte die Wärmeleitfähigkeit kein Problem darstellen. Den Sensor einfach zwischen Außenwand und Isolierung und gut ist's. Natürlich sollte eine gute Wärmekopplung zwischen Sensor und Topf gewährleistet werden! Was auch nicht schaden kann, ist ein sinnvoller Abstand zwischen Heizung und Sensor, sonst könnte die Wärmeleitfähigkeit doch noch zum Problem werden. Wie genau eine solche Regelung sein muss, kann ich Dir nicht sagen. Aber besonders schnell braucht sie nicht zu sein, da es sich ja um ausgewachsene Massen handelt.
Noch bin ich in der Planung und muss mich noch entscheiden zwischen 200 und 300L Sud. Ist auch eine Kostenfrage natürlich. Gas und Induktion kommen nicht in Frage da die Töpfe von Polsinelli nicht Induktions geeignet sind und die Brauerei im Keller realisiert wird was das Gas ausschließt mangels Sauerstoff zufuhr von außen übrig bleibt nur Elektrisch, was mir als Elektrotechniker, natürlich eh am liebsten ist ;-). Die Steuerung wird mittels SSR und PWM erfolgen. Ich hab allerdings mittlerweile herausgefunden dass 8,5kW (150 s/°C)viel zu wenig sind und hab ein Brau Heizelemt mit 15kW (84 s/°C) gefunden welches fürs Brauen entwickelt wurde mit größerer Fläche und einer niedrigen Leistungsdichte. Angeblich brennt da nichts an. Den Sensor für den Maische Kessel werde ich von oben führen mit dem Rührwerk, ich werde mir das Fitting selber aus Kupfer basteln und für den Brau Kessel werden ich es im Deckel verschrauben. So genau muss es dort dann nicht mehr sein, Hauptsache es kocht. Den Topf werde ich jetzt auch isolieren, darauf bin ich ehrlich gesagt ursprünglich gar nicht gekommen. Danke für all euren Input ihr habt mir wirklich sehr geholfen. lg Alex
Infrarotmessung auf Edelstahl direkt auf die glänzende Fläche kann man vergessen, hab das ausführlich getestet, in der Wärmebildkamera hat ich alle Wärmequellen der Umgebung inklusive eigener Visage als Reflektion, aber keine Tanktemperatur. Abhilfe schafft ein Matt schwarzer Aufkleber, dann hat das mit nem Sensor von Melexis sehr gut funktioniert. Musst halt drauf achten, das der Sensor auch immer auf den Aufkleber schaut, sonst gibts Hausnummern. Bei meinen Fässern verwende ich hauptsächlich Tauchschafthülsen, aber auch Anlegefühler haben sich sehr gut bewährt bei kleineren Gebinden. Beim Anlegefühler pack ich 3-4 Lagen Noppenfolie über den Fühler zur Isolation, das passt sehr gut.
Hallo Alex, ich zeige dir mal wie ich das früher gelöst hatte. Im Deckel befindet sich der Wasserlevelsensor, zum automatischen Befüllen der Maischepfanne mit Wasser, der Temperaturfühler ein 18b20, ein Diffusor für das Anschwänzwasser und letztendlich der Rührer. bei 200-300L-Suden gibt es einiges zu beachten: Die Maische bringt einen Zuckergehalt von ca. 20-25%, das ist recht viel. Deshalb muss die Hitze auf einer grossen Fläche in den Sud verbracht werden. Mit Heizstäben, wie du geplant hast, wird das nicht lange gut gehen. Der Zucker karamellisiert an den Stäben und spätestens nach einigen Suden wird dein Bier angebrannt schmecken. Es ist ja nichtnur der Zucker in der Maische, sondern auch das gesamte Malz, das am Heizstab anbrennen kann. Sude bis ca. 30 Liter kannst du das so machen, darüber brauchst du aber mehr Fläche. Über 500L geht es im Prinzip nurnoch mit Doppelwandkessel und Dampf. Ichselbst braue schon seit über 30Jahren Bier und habe so maches Konzept in die Tonne getreten. Das hat mich schon einiges an Geld gekostet. Deshalb tut es mir weh, wenn ich sehe wie jemand auf ähnliche Art und Weise sein Geld versenkt. Da du ja mit einer Ausschlagmenge von 200-300L planst, geht das über Hobby schon etwas hinaus. Deshalb mein Rat: Plane von Anfang an richtig, andernfalls wirst du viel Geld versenken.
>Ich hab allerdings mittlerweile herausgefunden dass 8,5kW (150 s/°C)viel >zu wenig sind und hab ein Brau Heizelemt mit 15kW (84 s/°C) gefunden >welches fürs Brauen entwickelt wurde mit größerer Fläche und einer >niedrigen Leistungsdichte. Angeblich brennt da nichts an. Steht Dir überhaupt diese Anschlussleistung zur Verfügung? Das entspricht ja der Leistung eines ausgewachsenen Durchlauferhitzers. Wenn Du in diesem Umfeld die Temperatur elektrisch messen willst, solltest Du eine kurze Pause (SSR) beim Heizen einlegen. Diese Ströme können Dir leicht die Messwerte versauen.
Für die Leute die es noch Interessiert: Ich bin mit meiner Planung weiter fortgeschritten und es wird mit ziemlich großer Sicherheit ein System mit indirektem Wärme element. Der Sud wird mittels einer für Lebensmittel zugelassenen Pumpe durch einen ebenfalls zugelassenen Wärmetauscher gepumpt und so erhitzt. Die Heizflüssigkeit ist simples Wasser dass in einem 60L Stahl Fass siedet und die Steuerung erfolgt über ein Temperatursensor im Stahlfass. Es wird weiterhin ein Malzrohrsystem, ich flex aus einem 200L Polsinelli Gärtank den Boden raus und schweiß mir einen Edelstahl Trubfilter hineinein und aus den Klemmen für die Deckel bau ich mir eine Halterung damit er nicht auf dem Boden steht sondern vom Rand des 300L Bottichs gehalten wird (10 cm zum Boden sollten bleiben). Vom Boden des 300L Bottichs wird das Wasser abgesaugt durch den Wärmetauscher gejagt und auf das Malz gepumpt, welches dann wieder durch den Sog durch das Malz gezogen wird. Dieses Malzrohr kann man durch ein Seilzug nach oben Wegheben und mit dem Nachguss beginnen das läutern entfällt komplett was nicht nur vorteile da, dadurch auch der Natürliche Filter des Läutern weg fällt aber ich spare mir dadurch einen eigenen Braukessel in 300L Ausführung und klären tut sich das Bier von ganz alleine wenn man es kalt stellt und vorsichtig abfüllt. Die Hopfengabe erfolgt automatisch über einen 3D Gedruckten Spender (PETT) in ein Hopfensieb das am Rand des 300L Topfes so positioniert dass das Heiße Wasser auf den Hopfen drauf gepumpt wird. Wallend kochen wird das System nie aber ich sollte die Wassertemperatur auf knapp unter die hundert grad bekommen was vollkommen ausreichen sollte um die Säure aus dem Hopfen zu lösen und das Eiweiß gerinnen zu lassen. Ein weiterer Vorteil von dem Setup ist dass ich damit auch den Sud nach dem Kochen kühlen kann. statt heißem Wasser kann ich ja auch kaltes Wasser durch den Wärmetauscher fließen lassen und da die Maximale Temperatur Differenz 100K beträgt sollte das kein Problem seine. Zum Schluss pumpt die Pumpe dann den Sud (optional noch durch einen Filter) in den Gärtank Ich hab so ein ähnliches System von Amerikanischen Hobbybrauern gesehen und die schienen damit ganz zufrieden zu sein. Und im Vergleich mit einer Brauanlage ähnlichem Kaliber (Flex Sudhaus 3HL für 77.000,-) komm ich wirklich sehr günstig davon. Allem in allem Schätze ich die Ausgaben ohne Arbeitszeit und Renovierung des Brauraums auf 2 bis 3 tausend. Was haltet ihr von dem System? Glaubt ihr das wäre so realisierbar oder kompletter Blödsinn?
Alex schrieb: > Was haltet ihr von dem System? Glaubt ihr das wäre so realisierbar oder > kompletter Blödsinn? Letzteres! Du hast mein Mitleid.
Lothar M. schrieb: > Alex schrieb: >> Was haltet ihr von dem System? Glaubt ihr das wäre so realisierbar oder >> kompletter Blödsinn? > > Letzteres! > > Du hast mein Mitleid. Hallo Lothar, Wo siehst du die Probleme bzw. was genau ist es dass dich glauben lässt dass das so nicht sinnvoll realisierbar ist? Zu wenig Hitze Leistung bzw. brauch ich noch zusätzliche Heizelemente? brauch ich einen größeren Heißwasser tank?
Alex schrieb: > Wo siehst du die Probleme bzw. was genau ist es dass dich glauben lässt > dass das so nicht sinnvoll realisierbar ist? Hauptproblem ist, dass du keinen Schimmer vom Bierbrauen hast. Aber, ich will dich nicht kleinreden, bin durchaus gewillt dir zu helfen, sofern das möglich ist, denn einen kompletten Braukurs kann ich dir in diesem Forum nicht bieten. Problem Nr. 1 ist, du hast zwar keinen Schimmer vom Bierbrauen, willst aber gleich in die 200-300L-Klasse einsteigen. Das bringt schon einige Spezialitäten mit sich. Einmal die Läutertechnik, dann die Heiztechnik und letztendlich die Gärführung. Erste Frage: Willst du mittels Wärmetauscher die Maische, oder die Würze, oder beides erwärmen? Die Maische ist ein zäher Brei, den wirst du wohl nicht durch einen Wärmetauscher drücken wollen/können. Also musst du dir zur Erwärmung der Maische etwas anderes einfallen lassen. Jedoch keine Heizstäbe, das brennt die Maische an. Die Würze, sollte 90Min. wallend kochen, das wird dir mit einem Wärmetauscher ebenfalls nicht gelingen. Alex schrieb: > Wallend kochen wird das System nie aber ich sollte die Wassertemperatur > auf knapp unter die hundert grad bekommen was vollkommen ausreichen > sollte um die Säure aus dem Hopfen zu lösen und das Eiweiß gerinnen zu > lassen. Das offenbart erneut, dass du wirklich keinen Schimmer vom Bierbrauen hast. Wallendes Kochen wird hauptsächlich gefordert um DMS (Dimethylsulfid) aus der Würze auszutreiben. DMS ist eine schwefelhaltige Verbindung, entsteht durch den Hopfen und ist ein Fehlgeschmack den es zu vermeiden gilt, schmeckt nach Gemüsesuppe. Selbige wird durch wallendes Kochen ausgetrieben. Die Alphasäure aus dem Hopfen braucht das wallende Kochen nicht. Was glaubst du, warum man von einem Sud spricht? Jetzt zum Läutern: Du avisierst ein Malzrohr, nach Vorbild des Speidels Braumeisters. Dieser Speidel ist zwar gut bis 50L-Sude, aber darüber hinaus würde ich das Konzept nichtmehr anwenden, obgleich Speidel auch eine 200l-Version anbietet. Das ist ein arger Kompromiss. Das Hauptelement beim Läutern ist ja der Treberkuchen, denn er wirkt als grosser Filter. Diesen Filter hast du nicht beim Malzrohr-Konzept. Das ist ein ganz grosser Nachteil, der dir hinterher extrem trübes Bier beschert. Also, leg es dir nochmal über, ob du dein Konzept so durchführen willst, denn schlechtes Bier gibt es schon mehr als genug.
Hallo Lothar, Ich bin kein Anfänger aber egal in die Richtung will ich gar nicht diskutieren, 30 Jahre hab ich keine auf dem Buckel aber doch schon paar Jährchen. Mein Bier wurde "entdeckt" und ich hab momentan Schwierigkeiten den demand zu decken mit meinen 60l Kessel. 200L wären auch OK, 300 aber besser. Zur Maische, die Maische ist wie gesagt in einem Maische Korb und kann nicht raus, wie du richtig sagst den Zähen brei möchte ich nicht durch den Wärmetauscher drücken aber das Wasser sollte ohne Probleme zirkulieren können ggf. statte ich den Korb noch mit einem Rührwerk aus falls das Wasser Probleme hat durch die Maische durch zu kommen was ich aber nicht glaube da Speidel ja auch ohne auskommt und die haben mittlerweile eine 10HL Ausführung mit Malzrohr. Die DMS Problematik stellt sich doch gar nicht auch wallendes Wasser ist in DE nicht über 98.3 grad im Durchschnitt heiß. Mit ein bisschen Kühlflüssigkeit im Heizkessel kann ich die Heiz Flüssigkeit auf 120 Grad aufheizen bevor sie zu sieden beginnt und das durchschnittliche delta t beträgt bei dem Plattenwärmetauscher 1,6K der Sud wird im Tauscher also über 100 Grad ausgesetzt auch wenn es nicht wallend kocht, sollte das DMS ausgetrieben werden. So zumindest meine Theorie. Ich seh das mit dem Filtern nicht so tragisch, Agar Agar oder Irish Moss helfen da schon ordentlich und mit dem cold crush kann man auch viele Schwebstoffe abziehen. Ein oder zwei mal umschlauchen und das Bier ist wirklich klar und zur not kann ichs noch durch nen Filter ziehen. Ich Karbonisiere mit CO2 und nicht mit der Fass oder Flaschengärung daher brauche ich auf die Hefe Pilze nicht so viel Rücksicht nehmen. Hab sogar schon mal test weise Bier geschwefelt um es haltbarer (so wie es beim Wein mache) zu machen niemand hat den Unterschied geschmeckt, mich eingeschlossen.
Alex schrieb: > Ich Karbonisiere mit CO2 und nicht mit der Fass oder Flaschengärung > daher brauche ich auf die Hefe Pilze nicht so viel Rücksicht nehmen. Hab > sogar schon mal test weise Bier geschwefelt um es haltbarer (so wie es > beim Wein mache) zu machen niemand hat den Unterschied geschmeckt, mich > eingeschlossen. Das hat dann mit Bier gemaess meinem Vokabular (und dem Reinheitsgebot...) nicht mehr das Geringste zu tun. Bitte bestaetige mir, dass du das nicht in S-H in Umlauf bringst! Solche Lorke gibt es leider schon viel zu viel. Und wenn du den Prozess jetzt (sogar komplett) aenderst, wird das Ergebnis mit deinem "entdeckten" Bier auch nichts mehr gemein haben.
Da schliesse ich mich voll und ganz dem Vorposter an, obwohl mir das Reinheitsgebot völlig am A...vorbei geht. Jedoch deine "Entdeckung" hat nichts mit Bier zu tun, nenne es einfach anders, damit sich Bierbrauer nicht zu schämen brauchen. Du hast nichtnur vom Bierbrauen nicht die leiseste Ahnung, sondern Physik scheint dir auch ein Fremdwort zu sein: Alex schrieb: > Mit ein bisschen > Kühlflüssigkeit im Heizkessel kann ich die Heiz Flüssigkeit auf 120 Grad > aufheizen bevor sie zu sieden beginnt Na dann......wohnst du hoffentlich weit genug weg von meinem Wohnort, damit mir keine Schrapnells deines Heizkessels um die Ohren fliegen.
Lothar M. schrieb: > Da schliesse ich mich voll und ganz dem Vorposter an, obwohl mir das > Reinheitsgebot völlig am A...vorbei geht. Jedoch deine "Entdeckung" hat > nichts mit Bier zu tun, nenne es einfach anders, damit sich Bierbrauer > nicht zu schämen brauchen. Also irgendwie ist das ganze ins bashing ausgeartet naja schade, war ursprünglich ja ein netter Gedankenaustausch der mir sogar ziemlich weiter geholfen hat. Schlauch + Pumpe = höherer Druck -> höhere Temperaturaufnahmen Fähigkeit von (Brau) Wasser. Kühlmittel im Wasser versetzt den Siedepunkt -> keine Explosionsgefahr oder hörst du von Autos die regelmäßig explodieren? Bis 120 Grad weiß ich dass man Problemlos kommt, 1:1 verhältniss ist besser geht bis 107 (ausreichend). Für eine richtige Dampfexplosion ist das delta t zu gering ich heiz genau mit 100°C (+/-) also wird das Brauwasser auf ca. 98,4 erhitzt (blubbern in DE/AUT 98,3 falls du dich erinnerst) bei einem delta t von 0.1 °C gibt es defintiv keine Dampfexplosion darauf trau ich mich Wetten UND durch den höheren druck im Schlauch passiert das sieden (blubbern) erst wenn es aus dem Schlauch raus kommt somit hier auch zu keiner plötzlichen expansion. Lothar, deine Aussage macht echt null Sinn ich kenne verschiedenste Möglichkeiten um ein Bier zu klären OHNE zu läutern, aber ich hab laut dir keine Ahnung vom Bier brauen. Glaubst du leicht ich hab mich nur mit dem Filtern beschäftigt? Die Lächerlichkeit dieser Annahme muss dir doch bewusst sein oder hast du in deinen 30 Jahren echt noch nie was von Irish Moss, Agar agar oder Cold crushing gehört und denkst ich hab mir die Wörter nur ausgedacht? (Kannst sie auch gerne googlen, darin liegt keine Schande. Naja wie auch immer, ich verkaufe meine Experimente sowieso nicht. Ich verkaufe nur mein preisgekröntes IPA und wegen dem rennen sie mir eh die schon die Bude ein. Und nachdem ich das Gefühl habe dass hier nichts mehr sinnvolles kommt und wir sowieso heillos vom eigentlichen Thema abgekommen sind, sollten wir es dabei belassen. Auch wenn du gegen ende ein richtiger ungustl geworden bist, möchte ich dir danken. Durch dich bin ich von meiner ursprünglichen Idee abgekommen und mir gefällt das momentane Konzept richtig gut. Mein ehemaliger Professor (und erster Kunde) findet den Ansatz auch interessant auch wenn er einige Anmerkungen hatte was ich noch bedenken muss bzw verbessern kann. In dem Sinne noch gutes brauen Lothar und ich hoffe du probierst dich mal an ein paar gewagteren Bieren, du würdest dich wundern wie gut so manches Experiment schmeckt. Kleiner Denkanstoß: Chili Bier oder Ingwer Bier beides sehr lecker, leicht zu machen und jedesmal der Hit wenn ich sie mitnehme, solltest du echt mal probieren.
Alex schrieb: > Schlauch + Pumpe = höherer Druck -> höhere Temperaturaufnahmen Fähigkeit > von (Brau) Wasser. > Kühlmittel im Wasser versetzt den Siedepunkt -> keine Explosionsgefahr > oder hörst du von Autos die regelmäßig explodieren? > Bis 120 Grad weiß ich dass man Problemlos kommt, 1:1 verhältniss ist > besser geht bis 107 (ausreichend). > Für eine richtige Dampfexplosion ist das delta t zu gering ich heiz > genau mit 100°C (+/-) also wird das Brauwasser auf ca. 98,4 erhitzt > (blubbern in DE/AUT 98,3 falls du dich erinnerst) bei einem delta t von > 0.1 °C gibt es defintiv keine Dampfexplosion darauf trau ich mich Wetten > UND durch den höheren druck im Schlauch passiert das sieden (blubbern) > erst wenn es aus dem Schlauch raus kommt somit hier auch zu keiner > plötzlichen expansion. Uff! Ich war ja bei deiner ersten "Beschreibung" auf deine Physik (im Gegensatz zu Lothar) bewußt nicht eingegangen, aber das hier ist echt... kraß!!! Ich will jetzt nicht bashen, aber ein naturwissenschaftliches Studium hast du sicherlich nicht absolviert. Muß man ja aber natürlich auch gar nicht. Aber dann bitte nicht physikalische Erklärungen liefern. Beim Rest halte ich mich mangels persönlicher Erfahrung und Kenntnisse (nur 2 australische "Fertigbausätze" vor über 10 Jahren; na ja...) raus. Aber ernstgemeint immer noch: Wenn du den Maßstab deiner Produktion derart vergrößerst (änderst), fängst du geschmackstechnisch sicher wieder von vorne an. Wer in familienüblichen Portionen z.B. ein super Chili zaubert, scheitert am Maßstab der "Gulaschkanone" kläglich. Neben dem reinen Rezept ist gerade das von Lothar erwähnte übertragen der Temperatur ohne anzubrennen im größeren Maßstab das Hauptproblem.
Lutz schrieb: > Das hat dann mit Bier gemaess meinem Vokabular (und dem > Reinheitsgebot...) nicht mehr das Geringste zu tun. > Bitte bestaetige mir, dass du das nicht in S-H in Umlauf bringst! Solche > Lorke gibt es leider schon viel zu viel. Das klären von Bier durch Sedimentation oder filtration? doch das ist Reinheitsgebot konform. Agar agar oder Irish Moss keine Ahnung und juckt mich auch nicht sonderlich ich braue in Österreich da gibt es so einen stuss nicht der uns vom Experimentieren abhält und uns zwingt ständig das selbe langweilige Bier zu brauen. Und ich kann dir versprechen du würdest weder agar agar noch irish moss schmecken. Wobei ich sowieso ein Fan bin von sedimentation. Wenn du dann noch paar Most Äpfel reinreibst in das Gärfass (für den optimalen PH Wert anstatt milchsäure die komisch schmeckt mMn)wird es erstens glasklar beim cold crushing (die Apfelstücke binden den trub an sich) und man bekommt einen so guten runden Geschmack nach dem reifen. Das intensive Apfelaroma verfliegt relativ schnell und wenn du einen fruchtigen hopfen genommen hast... Echt gut. Ich braue primär das was schmeckt und ob ichs verkaufen darf ist mir primär wurscht. Fun Fakt: Ich darf mein Bier in Deutschland verkaufen, ein hoch auf die EU also falls du interesse hast ;)
Lutz schrieb: > Uff! Ich war ja bei deiner ersten "Beschreibung" auf deine Physik (im > Gegensatz zu Lothar) bewußt nicht eingegangen, aber das hier ist > echt... kraß!!! Ich will jetzt nicht bashen, aber ein > naturwissenschaftliches Studium hast du sicherlich nicht absolviert. Muß > man ja aber natürlich auch gar nicht. Aber dann bitte nicht > physikalische Erklärungen liefern. Du mein ehemaliger Professor von der TU (ich hab ET studiert) hat mir das bestätigt also keine Ahnung was genau dich da jetzt stört nichts gegen dich aber ich vertrau ihm da mehr als dir. Aber ist mir wie gesagt auch mittlerweile egal im großen und ganzen ist es ja eh mein Kaffee wenns in die Hose geht. Explodieren wirds nicht da bin ich mir zu 100% sicher und wenns nur 80 grad heizt hau ich noch ne Heizspule rein alles halb so wild und echt keine Diskussion mehr wert. Wenns dich interessiert kann ich dir in nem halben Jahr ca. sagen obs ein Griff ins Klo war.
Alex schrieb: > Das klären von Bier durch Sedimentation oder filtration? Nein, ich meinte die künstliche CO2-Zufuhr und vor allem das Schwefeln. Ich persönlich vertrage Letzteres bei Wein oftmals sehr oft verdauungs- und/oder magentechnisch nicht so gut. Scheint aber irgendwie, beim selben Produkt, sehr "tagesformabhängig" bzw. von der Gesamtkombination von allem Aufgenommenem zu sein. Alex schrieb: > Wobei ich sowieso ein Fan bin von sedimentation. Ich auch. Naturtrüb, unfiltriert usw. ist mein Liebling. Alex schrieb: > Ich braue primär das was schmeckt und ob ichs verkaufen darf ist mir > primär wurscht. Fun Fakt: Ich darf mein Bier in Deutschland verkaufen, > ein hoch auf die EU also falls du interesse hast ;) In der Tat, die "EU" ist ein freies Land. Und das ist auch gut so! Es muß nur alles deklariert sein. Eine Bekannte ist da leider sehr empfindlich und es ist erschreckend, wie schnell und in welchem Ausmaß dann ihr bekannte, aber nicht deklarierte Allergene (oder besser ihr bekannte, aber nicht deklarierte Inhaltsstoffe) ein großes Freßgelage negativ beeinflussen...
Alex schrieb: > Du mein ehemaliger Professor von der TU (ich hab ET studiert) hat mir > das bestätigt also keine Ahnung was genau dich da jetzt stört nichts > gegen dich aber ich vertrau ihm da mehr als dir. Kurzum: Du beschreibst einfach die Erhöhung der Siedetemperatur durch Kühlmittel. Im nächsten Satz aber Druckerhöhung. Logisch. Hat aber nicht viel mit Kühlmittel zu tun. Und vor allem: Wie du richtig schriebst, fängt das Problem erst hinter dem Schlauch oder was auch immer, bei Entspannung auf Umgebungsdruck an. Unter Druck kein Problem. Also immer schön unter 100 Grad bleiben. Und noch ein letztes Mal (wie Lothar schon schrieb): Eine Heizspule erzeugt hohe Temperaturen auf kleiner Fläche. Das brennt an! Und das hat nix mit der Siedetemperatur zu tun.
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