Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wechselstrom Messmethode


von Flip (Gast)


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Ich bin auf der Suche nach der Optimalen Methode zur Messung von bis zu 
32A bei Netzfrequenz und Netzspannung.
Das Ausgangssignal muss letztendlich galvanisch getrennt sein, entweder 
durch das Sensorprinzip oder durch nachgeschaltete Koppler.
Der strom Fließt ohnehin durch eine Leitung 6mm² in eine PCB-klemme und 
danach über eine breite Leiterbahn zu einem Relais. An diesen Elementen 
kann ich z.b. Magnetisch oder Spannngsabfall ohne viel Aufwand abzapfen. 
Genügend ADC-Kanäle stehen zur verfügung, Digital ginge aber auch.

Auch die Temperatur wird dort gemessen und kann zur Kompensation benutzt 
werden

Zulässige Abweichung bis zu 10%. Kritisch ist der Platzbedarf auf der 
Platine (max. 15x25mm) und die Kosten. Es sollen 50-200 kanäle werden. 
Material und Sensor sollte also günstig sein!


Bereits bedacht:

Stromtransformator: Kern muss für 32A Magnetischen Fluss recht groß 
werden. Materialkosten ca. 1,50€
Shunt: Galvanische trennung sehr aufwändig.
Rogowski-spule in PCB integriert: 
https://www.mdpi.com/1424-8220/19/19/4176/htm : Geringes Ausgangssignal 
bei gegebenem di/dt, dadurch aufwändig zu verstärken.
Hallsensor wie https://www.edn.com/hall-effect-sensor- ... rt-1-of-2/ : 
Z.b. Lem FHS 40-P ca. 5€ Materialaufwand, viel zu teuer.



Somit dachte ich daran, mittels einfacher analoger Hallsensoren oder 
SMD-Ferritspulen das Magnetfeld gegenüber oder neben der Leiterbahn 
aufzunehmen. Hat davon Jemand schonmal gehört oder das selbst gemacht? 
Eventuell muss man Externe Magnetfelder kompensieren, also differentiell 
messen.
Weitere Ideen?

heiteren Sonntag euch allen.

von Frank K. (fchk)


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ACS711KEXLT-31AB-T

kostet im 50'er-Paket bei Digi-Key 81 Cent.

fchk

von Flip (Gast)


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+-31A FS reicht leider nicht für 32A RMS AC. Die größeren 
Allegro-sensoren fangen dann bei 2,50€ an.

von Gerald K. (geku)


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Da gibt es ein sehr interessantes Projekt welches sich mit 
Leistungsmessung am 3*230v Netz befasst:

Beitrag "3-Phasen Leistungsmessung mit STM32"

von Flip (Gast)


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Okay, in dem Projekt sind Allegro ACS723 verbaut. Und Analog-Isolatoren 
für fast  15$ das stück. Wenn ich alles zusammenrechne kann ich mir von 
dem Geld schon ein Fertiges Energiemessgerät mit Modbus-Schnittstelle 
leisten.

von Jetzt weg mit dem Troll (Gast)


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2.50 fuer einen Stromtransformer sind zu viel ...
Jetzt aber weg mit dem Troll.

von Lurchi (Gast)


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Der Stromtransformator muss für 32 A nicht so groß werden. Der Kern wird 
kaum magnetisiert, nur die Windungen der Sekundärspule müssen in der 
Summe auch die 32 A tragen können. Bei 1000 Windungen also 32 mA je 
Windung. Das braucht etwas Platz für die Windungen.

von Flip (Gast)


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Okay, dank der Info verstehe ich jetzt die Datenblätter der Stromtrafos.
Mit dem entsprechenden sekundärwiderstand können auch die kleineren 
typen meine 32A. Ich verbaue jetzt den kleinstmöglichen, durch den meine 
4qmm leitung durchgeht.

von Gerald K. (geku)


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Flip schrieb:
> Ich verbaue jetzt den kleinstmöglichen, durch den meine 4qmm leitung
> durchgeht.

+ die vielen Windungen der Sekundärwicklung inklusive der notwendigen 
Isolation zwischen Pri/Sek Wicklung.

von Flip (Gast)


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Ich werde einen bereits gewickelten und vergossenen CT einsetzen.
Sowas wie ein ZMCT118

von hinz (Gast)


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Gerald K. schrieb:
> Flip schrieb:
>> Ich verbaue jetzt den kleinstmöglichen, durch den meine 4qmm leitung
>> durchgeht.
>
> + die vielen Windungen der Sekundärwicklung inklusive der notwendigen
> Isolation zwischen Pri/Sek Wicklung.

Bei den übliche Stromwandlern gibts keine Primärwicklung, sondern das 
ist der hindurchgeführte Leiter, der ja meist eh isoliert ist.

von Wolfgang (Gast)


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Flip schrieb:
> Ich bin auf der Suche nach der Optimalen Methode zur Messung von bis zu
> 32A bei Netzfrequenz und Netzspannung.

> Zulässige Abweichung bis zu 10%.

Was ist an bis zu 10% Abweichung optimal - bestimmt nicht die 
Genauigkeit?

Was willst du überhaupt messen
 - Momentanstrom
 - mittleren Strom
 - Effektivstrom
 - Blindstrom
 - ...

von Flip (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Was ist an bis zu 10% Abweichung optimal - bestimmt nicht die
> Genauigkeit?


Optimal ist die Einfachste, kleinste, günstigste Lösung innerhalb der 
Rahmenbedingungen.

Es soll der Effektivstrom bestimmt werden. Sollte es die Methode 
hergeben, kann ich auch z.b. mit 500Hz samplen.
Ist die Methode Träge ist das auch egal.
Ist sie unpräzise, ist das auch egal.

von Lurchi (Gast)


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Bei nur 10 % Anforderungen könnte ein Teil der Leiterbahn als Shunt 
dienen. Das Wechselspannungssignal könnte man über einen kleinen 
Transformator verstärken und isolieren. Im Extremfall hätte man so etwas 
wie einen Stromtransformator durch den etwa 1% des Stromes geht.

von Flip (Gast)


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Genau daran habe ich auch schon gedacht. Das Konstrukt müsste dann bei 
10% nichtmal temperaturkompensiert werden.

Weitergedacht, könnte ich direkt das Magnetfeld der Leiterbahn 
aufnehmen. So macht es ja auch der Lem FHS40 Hallsensor.

von Lach (Gast)


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Ich fasse die Anforderungen mal zusammen, da Flip das nicht hinkriegt:

Flip schrieb:
> bis 32A bei Netzfrequenz und Netzspannung.
> galvanisch getrennt
> Messung an Leitung 6mm²
> Zulässige Abweichung bis zu 10%.
> Platzbedarf auf der Platine (max. 15x25mm)
> Kosten. Es sollen 50-200 kanäle werden.
> Material und Sensor sollte also günstig sein!
> Es soll der Effektivstrom bestimmt werden
> kann ich auch z.b. mit 500Hz samplen
> Ist die Methode Träge ist das auch egal.
> Ist sie unpräzise, ist das auch egal.

von Lach (Gast)


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Interessant wirds wenn man mal rechnet. 200 Kanäle bei 32A max und 
Netzspannung.
Durch das Gerät gehen also maximal knappe 1,5MW.

Lach

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bei Hallsensoren, auch bei integrierten Ausführungen wie die vielfach 
genannten ACS7xx, sollte man die Störungen durch externe Magnetfelder 
nicht unterschätzen. Bei einem Projekt setzte ich einmal einen ACS712 in 
ca. 1cm Abstand zu einem Relais an. Dessen Streufeld sorgte für einen 
Messfehler von ca. 0,5 A. Auch benachbarten Leiterbahnen dürften 
entsprechend einstreuen. Mit viel Glück ließe sich so etwas aber auch 
herausrechnen. Ebenfalls störend beim ACS712 sind die Temperaturdrift 
und die Verwendung der Versorgungsspannung als Referenzspannung.

von Flip (Gast)


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Gut zu wissen, dass auch Hallsensoren mit integriertem Leiter nicht 
unempfindlich gegen externe Felder sind. Ein Ringkern mit kleiner 
Streuinduktivität scheint mir hier am geschicktesten. Ich habe zwar 
keine großartigen ansprüche an die Genauigkeit, aber ich kann nicht 
aussließen, dass auch mal eine leitung  über die messeinheit läuft und 
diese auch mal bewegt wird.

von Manfred (Gast)


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von Flip (Gast)


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Dort habe ich auch gefragt, da ich dort Kompetente leute mit besserem 
Umgangston treffe. Ich habe dort meine gewählte Lösung beschrieben.

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