Hallo, ich habe drei Sets Funkmikros Shure UT4 / UT2 geschenkt bekommen. Der Grund ist relativ einfach, diese dürfen nicht mehr betrieben werden, da ihre Frequenzen mit 805 / 807 und 810 MHz mitten im LTE800 Downlink liegen. Die Idee war nun, ob man evtl. die Frequenzen ändern kann oder sonst irgend etwas sinnvolles damit machen kann. Gut, man könnte die SM58 Kapseln weiterverwenden, aber evtl. geht ja noch mehr. Ich habe zwei Empfänger mal geöffnet, und als frequenzbestimmende Bauteile zwei Quarze entdeckt: 1. Gerät: Frequenz 810,3 MHz, Y1 61,571667 MHz, Y2: 60,70000 MHz 1. Gerät: Frequenz 805,1 MHz, Y1 61,138333 MHz, Y2: 60,70000 MHz Die Sender habe ich noch nicht geöffnet. Im Empfänger sind noch 10,7 MHz ZF-Filter zu sehen, die FM Chips dürften die beiden LA1145 sein. HF Messmittel sind im UHF Bereich keine vorhanden (nur ein Digitaloszi bis 100 MHz). Schaltpläne habe ich keine gefunden (Google und elektro tanya). Irgendwie muss wohl im abgeschirmten Bereich die Frequenz auf 10,7 MHz runtergemischt werden, ich habe aber keine Idee, wie. Ist das ein Doppel-Superhet? Hat jemand eine Idee?
Ach ja: Da sich die drei immer haben parallel betreiben lassen, vermute ich auch noch individuelle Eingangsfilter. Oder glaubt ihr, es reicht hier aus, nur auf der ZF Stufe zu filtern?
Die Frequenzaufbereitung scheint zu sein (XTAL Y1 * 12) + 60,7 MHz + 10,7Mhz. Dabei scheint 71,4 Mhz als erste ZF zu dienen, als gute Massnahme gegen Spiegelfrequenzempfang. Du hast nur 2 Chancen. Entweder ziehst du die Dinger auf die Duplex Lücke zwischen 788Mhz und 791Mhz oder auf den nächsten erlaubten Bereich ab 823 Mhz. Beide Optionen sind insofern haarig, weil du wahrscheinlich die Schaltbandbreite des HF Eingangs überschreitest. Leider sind das Festfrequenzgeräte, du müsstest also (auf Risiko) zwei neue Quarze herstellen lassen, um eine Anlage umzuquarzen - einen für den Empfänger und einen für den Sender. Ich würde es wahrscheinlich sein lassen, zumal man dazu auch gute Messgeräte braucht und evtl. die Eingangsstufe umbauen muss. Als Trost: die alten VHF (174Mhz) Anlagen dürfen wir wieder benutzen. Und unter uns - wenn da nicht mehr als 10mW oder so abgestrahlt werden, sieht da vermutlich keiner hin. Ärgerlicher sind Störungen von LTE auf die Mikros.
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Sepp schrieb: > ihre Frequenzen mit 805 / 807 und 810 MHz mitten im LTE800 Downlink > liegen. Matthias S. schrieb: > ab 823 Mhz. Beide Optionen sind insofern haarig, weil du wahrscheinlich > die Schaltbandbreite des HF Eingangs überschreitest. Matthias S. schrieb: > du müsstest also (auf Risiko) zwei > neue Quarze herstellen lassen, um eine Anlage umzuquarzen - einen für > den Empfänger und einen für den Sender. Erst mal versuchen an die Schaltungsunterlagen zu kommen. Ich würde jemanden suchen, der die nötigen Messmittel hat ( Signalgenerator Funktionsgenerator Frequenzzähler etc ), den Xtal Y1 entfernen stattdessen mit dem Funktionsgenerator eine Frequenz der zunächst der Quarzfrequenz entspricht einspeisen. Mit Signalgenerator die 805MHz am Antenneneingang mit einen Pegel von einigen uVolt einspeisen, und zunächst mal mit dem Funktionsgenerator die Frequenz suchen mit der das Signal des Signalgenerators empfangen wird. Dann am Signalgenerator die neue gewünschte Frequenz einstellen und den Funktionsgenerator die Frequenz solange vorsichtig ändern bis wieder was empfangen wird. Die genaue Frequenz des Funktionsgenerators messen und danach Quartz herstellen lassen. Es könnte sein das man den Signalgenerator noch einen Pilotton aufmodulieren muss, damit die Rauschsperre aufgeht, was ich aber nur von Stereosendern kenne. Der Eingangskreis wird vermutlich so breit sein , das die 20MHz Versatz noch zu keiner nennenswerten Dämpfung beiträgt. Ansonsten kann man den Eingangskreis auf maximale Verstärkung nachstimmen. Beim Sender wird es vermutlich einfache sein. Quarz ausbauen und mit Funktionsgenerator die Frequenz suchen, und statt der Quarzfrequenz einspeisen, bis die Senderendfrequenz erreicht ist. Der Ausgangskreis wird noch nicht soweit daneben liegen, das nichts mehr rauskommt. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Es könnte sein das man den Signalgenerator noch einen Pilotton > aufmodulieren muss, damit die Rauschsperre aufgeht, was ich aber nur von > Stereosendern kenne. Pilot ist auch bei Sennheiser Mikroports (EW100, EW300) üblich, ohne das es Stereosender sind, bei Shure aber nicht. Shure verlässt sich auf Diversity Empfänger und das wars. Wie gesagt, es ist erheblicher Aufwand, denn wer hat schon solche Messgeräte oder wohnt bei Ralph B. in der Nähe :-)
Matthias S. schrieb: > Pilot ist auch bei Sennheiser Mikroports (EW100, EW300) üblich, ohne das > es Stereosender sind, bei Shure aber nicht. Shure verlässt sich auf > Diversity Empfänger und das wars. wieder was dazugelernt. Matthias S. schrieb: > Wie gesagt, es ist erheblicher Aufwand, denn wer hat schon solche > Messgeräte oder wohnt bei Ralph B. in der Nähe :-) Ich hoffe ja das ich nicht der einzigste Hobbyist in der BRD bin, der ein paar Messgeräte für HF-Technik hat :-) Als Signalgenerator müsste notfalls auch ein DDS Synthesizer gehen, dessen Oberwellen man ausnützt. Bei den Pegeln die solche Syntheizer haben, müsste doch die 21te Oberwelle noch kräftig genug sein, damit man sie empfangen kann. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > ein paar Messgeräte für HF-Technik Die Untertreibung des Monats :-P Ich glaube mich an ein Foto einer ganzen Wand voller Messgeräte zu erinnern. Ich bezweifele aber, das der TE auch nur einen Bruchteil der für eine solche Operation nötigen Geräte hat, geschweige denn einen DDS Synthesizer mit der nötigen Arbeitsfrequenz. Eine UHF Anlage mit PLL und 16 Kanälen von Thomann kostet so etwa 100 Euro, und da kann man die Shure Mikros gut dran benutzen.
Matthias S. schrieb: > geschweige denn einen DDS > Synthesizer mit der nötigen Arbeitsfrequenz. wenn man die 21te Oberwelle eines bis 50 MHz gehenden DDS Synthesyzers nutzt könnte man die 820MHz auch erreichen. Zumindest bei einen Rechtecksignal. Der Pegel der dann bei 820MHz noch da ist, müsste auf jeden fall reichen. Diese Chinaplatinen Mit dem AD8250 oder wie das Teil heist, gibt es ja schon für kleines Geld. Ralph Berres
Danke für die Infos. Ein paar Anmerkungen: Ich hatte auch ein bisschen rumgerechnet, habe aber immer die Frequenzangabe "glatt" genommen, also die 805,1 oder die 810,3 genommen. Aber die werden ja nur gerundete Werte draufdrucken, also kann es gut sein, dass es Y1*12 und die erste ZF dann bei (10,7+60,7) MHz ist. Wegen den Quarzen: Es werden ja kaum Grundton Quarze sein, eher 3. oder 5. Oberton. Da muss ich erst mal schauen, ob ich für die verwendeten Quarze Datenblätter finde. Nur, wer schleift mir welche? Über Andy Fleischer hat man vor einiger Zeit nichts gutes gehört. Die Kosten hatte ich auch etwas "billiger" in Erinnerung. Zwei Quarze zu insg. 50 €... Die Idee mit dem DDS ist ja nicht schlecht, nur bräuchte ich hier wohl wirklich einen Schaltplan und Messequipment. Und ja, als einziges sinnvolles Equipment für diesen Frequenzbereich liegt hier ein RTL-DVB-T-Stick rum. Und wahrscheinlich würde ich wohl auch mit gutem Equipment nur Mist messen, weil mir die Erfahrung fehlt. Schaltplan: Ich habe wirklich gesucht, aber leider nichts gefunden. Hätte man den, könnte man wohl relativ schnell sehen, ob ein simpler Quarztausch Erfolg haben könnte.
Sepp schrieb: > könnte man wohl relativ schnell sehen, ob ein simpler > Quarztausch Erfolg haben könnte. Wenn im Schaltplan (wie z.B. bei Sennheiser) auch Bestückungen für andere Frequnezbereiche drin sind, dann kann das schon möglich sein. Von 810Mhz zu 823Mhz ist vermutlich machbar, aber trotzdem braucht es immer noch 2 neue Quarze. Oder zumindest einen und einen Testsender. Sepp schrieb: > Über Andy > Fleischer hat man vor einiger Zeit nichts gutes gehört. Dazu kann ich nicht viel sagen, da ich das letztemal vor sicher 15 Jahren dort welche bestellt habe. Die waren o.k., aber billig waren sie nicht.
Sepp schrieb: > 5. Oberton. Da muss ich erst mal schauen, ob ich für die verwendeten > Quarze Datenblätter finde. Nur, wer schleift mir welche? Die Quarze dürften im 5ten Oberton betrieben werden. Es gab ( oder gibt es sie noch? ) in Daun eine Fa. die kundenspezifische Einzelstücke zu einen nicht mal übermäßig teuren Preis herstellte. Ich habe mir vor Jahrzehnten mal einen Quarz für einen Rohde&Schwarz Fernsehmessdemodulator AMF schleifen lassen. Das waren damals irgendwas um die 30DM gewesen. Ich hatte dehnen den Schaltungsausschnitt mit dem Oszillator und die Endfrequenz auf der der Demodulator arbeiten sollte mitgeteilt. Die haben dann alles ausgerechnet, und der Quarz hat auf Anhieb gepasst. Man müsste nachfragen, was die heute für einen Quarz verlangen. Ich habe schon die Vermutung das sich einfach durch wechseln des Quarzes und eventuelles geringes nachstimmen der Filter die Geräte umgerüstet werden könnte. Denn soweit ist die gewünschte Frequenz ja von der jetzigen nicht entfernt. Allerdings wäre es in der Tat hilfreich, wenn man wenigstens Schaltbildauszüge von Sender und Empfänger auftreiben könnte. Ansonsten bleibt nur probieren, ob es geht. Gibt es in deinen Bekanntenkreis in der Nähe denn niemand, der Zugang zu ein wenig HF-Messtechnik hat? Es muss ja nicht das modernste Equipment sein. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Es gab ( oder gibt es sie noch? ) in Daun eine Fa. die kundenspezifische > Einzelstücke zu einen nicht mal übermäßig teuren Preis herstellte. Danke für den Tipp, die gibt es noch: http://www.quarztechnik.com/ Ich könnte ja einfach mal Shure anmailen, evtl. reagieren diese. Falls ich einen Schaltplan bekomme, könnte ich weitermachen. Hier ist der alte Thread, in dem es auch über Andy-Quarz ging. Die Fa. Daun wird auch erwähnt. Dies soll sogar die alten Quarze ausmessen. Ich muss jetzt auch mal einen Sender zerlegen, um zu sehen, was dort für ein Quarz drin ist.
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