Hallo, bei meinem Danfoss ULX Solarwechselrichter gab es bei einem Relais eine unbemerkte, noch funktionierende (kalte) Lötstelle. Vorgestern funktionierte der Wechselrichter nicht mehr, nach dem Öffnen des Gehäuses war sofort zu sehen, dass ein Kontakt an der Platine zu einem Relais weggebrannt ist. Ich habe dies provisorisch mal mit Lötzinn wieder verbunden und der Wechselrichter funktioniert auch wieder fast so wie er soll. Das Problem ist aber, dass die Platine eine Multilayer-Platine ist. Das heißt es sind in der Platine drei Lagen Kupfer, welche zu dem Relais führen. Ich konnte nur die obere mit der unteren Lage der Platine zu dem Relaiskontakt wieder verbinden. Die mittlere Lage konnte ich nicht mehr verbinden. Das Problem neben den nun zu hohen Strömen in den beiden verbliebenen Leiterbahnen ist, dass die Strommessung auf nur einer Leiterbahn stattfindet und dieser Wert dann mit 3 multipliziert wird für die Leistungsermittlung. Da nun der Strom, welcher durch drei Leiterbahnen fließen sollte durch 2 Leiterbahnen fließt gibt es hier einen Messfehler welcher einem um 30% zu hohen Strom misst. Dadurch regelt der Wechselrichter ständig die Leistung runter da der Wechselrichter meint, der Strom wäre zu hoch. Den Wechselrichter habe ich außer Betrieb genommen. Gibt es eine Möglichkeit, die dritte (in der Mitte liegenden) Leiterbahn wieder mit den anderen Leiterbahnen zu verbinden? Ich möchte vermeiden, die "fehlende" Leiterbahn mit einem Kabel zu ersetzen, da sonst die Strommessung wieder nicht sauber funktioniert. Vielen Dank für eure Hilfe! Gruß Jens!
Widerstand der vorhanden Verbindung ermitteln ev über den Spannungsabfall ausrechnen. Dann mit niederohmigen Widerständen solange verändern bis der Messwert wieder passt. Die Leitung in der Innenlage kannst du nicht reparieren. In Frage kommt auch noch Widerstandsdraht aus Konstantan.
Jens M. schrieb: > da sonst die Strommessung wieder nicht sauber funktioniert Doch, wenn die Leitung den gleichen Widerstand hat. Alternative: wegschmeissen. Eine zerstörte Durchkontaktierung wieder mit den Innenlagen zu verbinden liegt ausser Reichweite, und das nicht nur für dich. Es sei denn, du schaffst es, im Loch an der Wand an eine 70µ dünne Kupferschicht was anzulöten, und zwar zuverlässig. Georg
Hallo, Schade.... ich dachte, dass jemand einen Tip hat wie man mit aufbohren und Lötzinn ein "Kontaktröhrchen" einbringen kann oder sonst irgendwie repariert werden kann. Ich bin halt jemand der gerne repariert statt immer alles neu zu kaufen, auch der Umwelt zu liebe. Trotzdem danke an Thomas und Georg für die bisherigen Antworten ! Dann werde ich die Lösung mit dem "Bypass" mal ins Auge fassen. Hierzu eine Frage: Wie bekomme ich die Höhe der Kupferleiterbahn raus damit ich den nötigen Querschnitt der "Bypass-Leitung" ausrechnen kann? Die Breite ausmessen ist ja kein Problem. Aber die Höhe ? Oder ist die als Standard immer 70 Mikrometer wie Georg andeutete? Danke und schönen Tag ! GRÜßE Jens
Jens M. schrieb: > Oder ist die als Standard immer 70 Mikrometer wie Georg andeutete? Als Standardprozess kenne ich 35μm bei Aussenlagen, und 17,5μm bei Innenlagen, muss aber nicht viel bedeuten, bei Leiterplatten kann man fast sagen, das nichts unmöglich ist. Wir haben beispielsweise eine zweilagige Leiterplatte zum Schalten von Lasten mit Top und Bottom 150μm. Poste mal ein Bild von der zu reparierenden Stelle, es kann durchaus möglich sein, das man an die Innenlagen kommt, bei einem Wechselrichter dürfte die Bauteildichte eigentlich nicht so extrem sein, mich wundert es sogar, das die Platine 4 lagig ist. Vielleicht ist es auch möglich durch Modifikation den Grenzwert der Strommessung zu verschieben.
Hallo René, danke für deine Nachricht. Bilder habe ich leider keine. Habe ja die Stelle schon etwas provisorisch repariert. Welche Möglichkeiten siehst du um an die mittlere Lage zu kommen? Danke und Gruß Jens
Hallo, hier noch ein Bild der Platine. Der Kontakt an der Platine unter dem Relais an der gelb/rot markierten Stelle ist weggebrannt.
René F. schrieb: > Als Standardprozess kenne ich 35μm bei Aussenlagen, und 17,5μm bei > Innenlagen, muss aber nicht viel bedeuten, bei Leiterplatten kann man > fast sagen, das nichts unmöglich ist. Du kennst nicht sehr viel, offensichtlich. Gerade bei Hochstromanwendungen sind 70µm sehr gern genutzt. (Damit kann man zumeisst noch die, für die Steuerelektronik-ICs notwendigen, Line-Space Forderungen einhalten und hat dennoch eine höhere Stromtragfähigkeit, womit man nicht ganz so breite Leitungen benötigt.) Daneben gibt es noch 105, 200 und, selten, 400µm. (Natürlich geht die Skala auch noch nach unten...) Zuverlässig kann man die Schichtdicke meines Wissens nur Zerstörend (im Querschliffbild) messen. Wenn du einen Lackfreien Teil hast, könnte es auch tastend funktionieren, evtl mit Mikrometerschraube oder, sofern vorhanden, einem Rauhigkeitsmessgerät (mir fällt der Name grad nicht ein, das Ding fährt mit einer Tastnadel die Oberfläche ab) Wie gesagt: funktioniert nur, wenn die Platine im Messbereich und daneben ohne Lötstopplack ist, da dieser sehr große Dickenschwankungen aufweist. Außerdem müsste man noch beachten, daß die Dickenschwankung vom Fertigungsprozess abhängig ist. Das am häufigsten Verbreitete, selektive Aufkupfern, sorgt z.B. dafür, daß aus 35µm End-Kupfer gern mal eher so 50µm werden. Bei 70µm landet man dann eher so bei 85-90µm. Das ist Technisch bedingt. Die Erklärung spare ich mir hier, das dauert zu lange. (Esseidenn, jemand will es unbedingt wissen) Normalerweise ist das kein Problem, nur bei Impedanzkontrollierten Leitungen muss man da vorsichtig sein. Deshalb sollten die nicht auf der Außenlage geführt werden, aber anderes Thema
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ist es denn tatsächlich so, das (im Originalzustand) die 3 Lagen ausschließlich an der Durchkontaktierung beim Relais miteinander verbunden waren? Ich hab keine Ahnung (sowas noch nie ausprobiert) ob oder wie das folgende funktionieren könnte: nahe an der DuKo ein ca. 2 x 5 mm (vieleicht etwas größer?) großes "Fenster" in die oberste Kupfer-Lage reindremeln, d.h. die oberste Kupferlage abtragen. Dann vorsichtig durch die Glasfaser-Lage "hindurch arbeiten" [*1] bis man auf die mittlere Kupferlage trifft. Dann die beiden Lagen wieder miteinander verbinden. [*1] verschiedene Zahnarzt-Bohrer etc. könnten dabei helfen, z.B. "elastische Polierer" zum Zahnstein-entfernen. https://de.wikipedia.org/wiki/Rotierende_zahn%C3%A4rztliche_Instrumente Vielleicht reicht aber auch schon eine ruhige Hand und eine feine kleine Trennscheibe, welche man sehr zaghaft an die Platine heran führt, bis man die mittlere Lage kupfern leuchten sieht. Dann sofort STOP. Einen feinen Kranz am Rand der oberen Lage vom Lötstopplack befreien, und beide Lagen verbinden.
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Wegstaben V. schrieb: > das (im Originalzustand) die 3 Lagen > ausschließlich an der Durchkontaktierung beim Relais miteinander > verbunden waren? Das ist eher unwahrscheinlich, weil es ziemlich sicher 4 Lagen sind - 3 Lagen-Multilayer sind sehr ungünstig herzustellen. Das dürfte deine Methode weiter komplizieren. Georg
Warum lötest du den Stromsensor nicht aus und packst den auf ein externes Zusatz PCB? Dann kannst du die Verbindung zum Relais über einen Einzeldraht machen und auf dem Zusatz-PCB routest du drei identische Tracks damit die Multiplikation mit 3 wieder passt. Der Stromsensor wird ja sicher nicht in einem vom Layout her kritischen Kommutierungsloop stecken ä, sondern eher in Reihe zu einer Induktivität, die zusätzliche parasitäre Induktivität wird dir also egal sein können.
georg schrieb: > wenn die Leitung den gleichen Widerstand hat. Ich habe noch nie gesehen das eine Strommessung auch nur halbwegs genau über den Widerstand einer Leiterbahn gemessen wird. Die sollte man also ohne weiteres über einen Draht überbrücken können, wenn man die Vias findet wo die Leiterbahn die Lagen wechselt. Verbrannte Stellen in der PCB muss man aber 'ausgraben'. Der Kohlenstoff ist leitfähig. Das ist keine schöne Lösung, gerade weil in Wechselrichten hohe Spannungen mit hoher Leistung unterwegs sind. Das müsste ich in Händen halten um da belastbare Aussagen treffen zu können.
Danke für den Hinweis mit dem "ausgraben" verbrannter Stellen da diese Leitfähig sind. Leider finde ich nicht den Strommess-Chip :-( Kann es sein, dass die beiden grünen Widerstände die sogenannten Shunt-Widerstände für die Strommessung sind (siehe roter Kreis im beigefügten Bild, ein Widerstand hat 47 Ohm, der andere kann ich nicht entziffern) Unter diesen beiden Widerständen und dem kleinen Kondensator oder Spule befindet sich noch eine Diode. Vor den Widerstände befindet sich ein kleiner Brückengleichrichter, welcher an der Ausgangsseite der Platine angeschlossen ist und zu den oben genannten grünen widerstände, Spule und Diode führt.
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