Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Feinsicherung Trenn/Stelltrafo 1000VA


von Timo N. (tnn85)


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Ich habe in diesem Beitrag:
Beitrag "Kaufempfehlung/hinweise Trenn/Stelltrafo"

eine Kaufempfehlung für einen Trenn/Stelltrafo gesucht und hab 
mittlerweile einen Trafo für schmales Geld gefunden, der für dein 
Eigenbau geeignet ist.

Als Eingangsstrombegrenzung wollte ich wie beim Thalheimer LTS 604 einen 
Widerstand nehmen, der direkt beim Einschalten in Serie zur 
Primärwicklung geschaltet wird. Anders als beim Thalheimer habe ich 
anstatt des ?W/8,2Ohm des Thalheimers 2x8W/33 Ohm parallel = 16W/16 Ohm 
genommen. Außerdem soll dann ein Finder-Relais geschaltet werden, dass 
den Widerstand kurzschließt, sobald der Strom abgeklungen ist, da ich so 
einen Schalter wie beim Thalheimer nicht habe.

Nun habe ich vor den Widerstand eingangseitig noch eine Feinsicherung 
eingebaut (4A 
träge)(http://www.fsp-pueschel.de/seiten/feinsich/118000.html) ganz nach 
dem Motto: doppelt hält besser (am Ausgang des Trafos ist nochmal eine).

Beim Thalheimer ist keine Geräteschutzsicherung auf der Primärseite 
verbaut 
(https://asset.re-in.de/add/160267/c1/-/de/000512311ML02/AN_Thalheimer-LTS-604-Labor-Trenntrafo-einstellbar-1000-VA-Anzahl-Ausgaenge-1-x-2-250-V-AC.pdf)
Bei anderen Stelltrafos habe ich es schon gesehen.

Nun haut habe ich dem Einschaltstrom bei der Dimensionierung der 
Sicherung nicht viel beigemessen und dachte "träge - passt schon". Aber 
die Sicherung haut es immer mal wieder raus.

Meine Frage: Sollte ich die Sicherung primärseitig einplanen (eventuell 
eine noch trägere und möglicherweise gleich eine Diazed-Schmelzsicherung 
für Hutschiene [gibts leider nur 6A bei mir hier]) oder ist dies zuviel 
des Guten ?

Ist der 16W (2x8W) / 16 Ohm (2x33hm)-Widerstand als 
Eingangstrombegrenzung geeignet?

Was ist das gewellte Symbol im L und N-Pfad im Schaltplan am Eingang des 
Thalheimers eigentlich?

So und nun nehmt meinen Plan bitte wieder auseinander.

von MaWin (Gast)


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Trafos sterben durch Überhitzung. Am sinnvollsten wäre also, eine 115 
GradC Temperatursicherung im Trafowickelkörper unterzubringen.

Kann man ihn thermisch nicht überwachen,  bleibt nur die 
Primärsicherung. Sie sollte halt den Einschaltstromstoss überleben, bei 
sekundärem Kurzschluss sofort auslösen, aber sie erkennt nicht ob ein 
Trafo wegen sekundärer Belastung (90% Wirkungsgrad, also kaum warm) oder 
internem Windungsschluss (100% Verlust also kochendheiss) den Strom 
braucht, da besteht dann nur das Prinzip Hoffnung.

von hinz (Gast)


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Man könnte einen Motorschutzschalter statt der Sicherung verwenden.

von Timo N. (tnn85)


Angehängte Dateien:

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MaWin schrieb:
> Temperatursicherung im Trafowickelkörper

Ist vorgesehen. Allerdings dachte ich da an einen Klixon, den man dann 
auch am Blechpaket anbringen kann. Insgesamt dürfte die Wärme doch gut 
auf dieses abgeleitet werden und keinen großen Unterschied machen ob ich 
in der Wicklung oder am Blechpaket die Sicherung anbaue.

Wie gesagt: Sekundärseitig habe ich eine Sicherung vorgesehen.

hinz schrieb:
> Man könnte einen Motorschutzschalter statt der Sicherung verwenden.

Ist eigentlich ne nette Idee. Wenn der Motorschutzschalter aber mehr 
kostet als der Trafo. ... Oder kennst du zufällig gerade günstige, die 
für 1000VA geeignet sind?

Ich will mal versuchen ob ich den Einschaltstrom noch etwas runter 
bekomme. Ich glaube 16 Ohm ist noch zu wenig.

Ich hab einfach mal einen Stromwandler 
(https://www.tme.eu/de/details/ppac1020/stromwandler/talema/ac1020/) 
(ausgangsseitig mit 220 Ohm belastet)
in die Phase gehängt. Und mit dem Oszi ein paar Schnappschüsse gemacht.
Bei manchen Einschaltvorgängen geht der Strom scheinbar bis auf 15,6 V / 
220 Ohm * 1000:1 = 71 A hoch für ca. 2-3 ms. Teilweise hab ich auch über 
80A gemessen.

von hinz (Gast)


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Timo N. schrieb:
> Ist eigentlich ne nette Idee. Wenn der Motorschutzschalter aber mehr
> kostet als der Trafo. ... Oder kennst du zufällig gerade günstige, die
> für 1000VA geeignet sind?

Via Ebay findet man Motorschutzschalter für den Strom für 10€, nagelneu 
und incl Porto.


> Ich will mal versuchen ob ich den Einschaltstrom noch etwas runter
> bekomme. Ich glaube 16 Ohm ist noch zu wenig.

Zweifellos.

von MaWin (Gast)


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Timo N. schrieb:
> Ist vorgesehen.

Dann bau ihm ein und vergiss Sicherung und Motorschutzschalter.

> Allerdings dachte ich da an einen Klixon

Ungünstig, der darf ja nicht erst abschalten wenn der Trsfo geschädigt 
ist (125 GradC) sondern  muss schon vorher abschalten um den Trafo bei 
Überlastung vor Beschädigung zu schützen (85 GradC), damit kann man dem 
Trsfo nicht mehr volle Leistung abverlangen.

> den man dann
> auch am Blechpaket anbringen kann. Insgesamt dürfte die Wärme doch gut
> auf dieses abgeleitet werden und keinen großen Unterschied machen ob ich
> in der Wicklung oder am Blechpaket die Sicherung anbaue.

Noch ungünstiger weil aussen die Wärme abgeführt wird, hier eher ein 70 
GradC und damit noch weniger Belastbar.

> Wie gesagt: Sekundärseitig habe ich eine Sicherung vorgesehen.

Die wäre bei TempSicherung im Trafo nicht mehr nötig.

> Ich hab einfach mal einen Stromwandler
> (https://www.tme.eu/de/details/ppac1020/stromwandler/talema/ac1020/)
> (ausgangsseitig mit 220 Ohm belastet)
> in die Phase gehängt. Und mit dem Oszi ein paar Schnappschüsse gemacht.

So ganz klar ist mir dein Bild nicht. Ich würde beim Einschalten 2 
Phasen erwarten, mit Vorwiderstand und dann mit überbrücktem 
Vorwiderstand, und in den Phasen abklingenden 50 Hz Wechselstrom.

Dein Bild sieht so aus als wäre nach 4ms alles zu Ende.

> 80 A

325V / 16 Ohm sind schlimmstenfalls 20A, es könne  keine 80A sein.

von Stefan F. (Gast)


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Dafür gibt es Relais mit Wolfram-Vorlaufkontakt.
Alternativ kannst du auch ein SSR mit Zero-Cross Detection verwenden.

https://www.demelectric.ch/fileadmin/user_upload/Fachberichte/Fachbericht_Eltako_ET_032013.pdf

Dein Fall "Ringkerntrafo" wird in dem Dokument erklärt.

von MaWin (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Alternativ kannst du auch ein SSR mit Zero-Cross Detection verwenden

Um Einschaltströme von Trafos zu reduzieren ?
Ich dachte, du liest hier regelmässig mit, da kann man das nicht 
übersehen.

http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.4

von Timo N. (tnn85)


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MaWin schrieb:
> Dann bau ihm ein und vergiss Sicherung und Motorschutzschalter.

Ok.

MaWin schrieb:
> Noch ungünstiger weil aussen die Wärme abgeführt wird, hier eher ein 70
> GradC und damit noch weniger Belastbar

Na gut, dann halt nicht. Dachte halt nur, dass das Blech so 
wärmeleitfähig sei, dass der Temperaturunterschied nicht so groß wäre. 
Egal. kommt halt einer in die Wicklung.

MaWin schrieb:
> So ganz klar ist mir dein Bild nicht. Ich würde beim Einschalten 2
> Phasen erwarten, mit Vorwiderstand und dann mit überbrücktem
> Vorwiderstand, und in den Phasen abklingenden 50 Hz Wechselstrom.

Das hätte ich auch erwartet. Teilweise gibt es noch einen kleinen 
Überschwinger nach unten und dann ist alles vorbei.
Ich kann leider auch nicht erkennen, wann genau das Relais einsetzt und 
überbrückt. Laut Finder hat das Relais eine Ansprechzeit von 7-12ms. 
Sollte also genau da reinhauen, wenn alles vorbei ist und man sieht es 
deshalb nicht?

> Dein Bild sieht so aus als wäre nach 4ms alles zu Ende.
>
>> 80 A
>
> 325V / 16 Ohm sind schlimmstenfalls 20A, es könne  keine 80A sein.
Verstehe ich auch nicht.
Ist etwas an meiner Messung falsch:

Stromwandler AC1020 (ok nur nominal 20A geeignet, aber geht bis 60A 
primär)
An die Sekundärseite des Wandlers nur einen 220 Ohm Widerstand gelötet 
und dann mit dem Oszi abgegriffen.
Ist da was falsch dran?

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Timo N. schrieb:
> Nun habe ich vor den Widerstand eingangseitig noch eine
> Feinsicherung eingebaut (4A träge)

Mein Grundig RT5-A (Stelltrenntrafo in Bauart Ringkern mit 
Einschaltstrombegrenzung) mit 800VA hat ab Werk eine 10A träge auf der 
Primärseite.

Sekundär hat der Hersteller eine flinke 4 Ampere vorgesehen.

> 16 Ohm

ergeben an 230 Volt wieviel Ampere ... na jedenfalls mehr als vier.

von Timo N. (tnn85)


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Manfred schrieb:
> ergeben an 230 Volt wieviel Ampere ... na jedenfalls mehr als vier.

Ja, sind sogar 325V im Einschaltzustand. Allerdings hält so ne träge 
Feinsicherung laut dem Datenblatt von Püschel für mindestens 11ms auch 
den 10-fachen Nennstrom aus, wenn ich das richtig lese.

Also gehe ich davon aus, dass ich selbst die errechneten 40A noch 
übertroffen habe, worauf meine Messungen schließen lassen.

Wie kommen nun aber bei 16 ohm und 325V Amplitude mehr als 14,3A 
zustande?
Das das Relais so schnell zu ist, dachte ich nicht, oder ist das der 
Grund? Das müsste man doch irgenwie sehen können, oder?

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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MaWin schrieb:
>> Alternativ kannst du auch ein SSR mit Zero-Cross Detection verwenden
> Um Einschaltströme von Trafos zu reduzieren ?
> Ich dachte, du liest hier regelmässig mit

Ich weiß das hier Leute die Meinung vertreten haben, das würde nicht 
gehen. Ich weiß aber aus praktischen Industrie-Anwendungen, dass es eine 
gängige Methode ist. Vielleicht keine optimale, aber besser als mit 
einem einfachen Schalter. In den Dokument von Eltako wird darauf 
eingegangen.

Nicht alles, war hier verzapft wird, ist der Weisheit letzter Schluss.

von John D. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> 
https://www.demelectric.ch/fileadmin/user_upload/Fachberichte/Fachbericht_Eltako_ET_032013.pdf
>
> Dein Fall "Ringkerntrafo" wird in dem Dokument erklärt.

Und zu Transformatoren steht dort:
"Abhilfe schafft hier eine Einschaltstrombegrenzung und niemals ein 
Einschalten im Spannungsnulldurchgang."

von Stefan F. (Gast)


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John D. schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>>
> 
https://www.demelectric.ch/fileadmin/user_upload/Fachberichte/Fachbericht_Eltako_ET_032013.pdf
>>
>> Dein Fall "Ringkerntrafo" wird in dem Dokument erklärt.
>
> Und zu Transformatoren steht dort:
> "Abhilfe schafft hier eine Einschaltstrombegrenzung und niemals ein
> Einschalten im Spannungsnulldurchgang."

Na da habe ich ja gepennt. Danke für den Hinweis.

von oszi40 (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> ein SSR mit Zero-Cross Detection verwenden

Verwenden kann man viel. Frage ist bloß wie. Wenn Du damit später die 
Widerstände überbrückst bevor sie ausglühen wäre das evtl. eine 
Variante. An geschlossenen Relaiskontakten fällt jedoch weniger Spannung 
ab.

Allerdings würde ich nie versuchen einen dicken Trafo SOFORT mit SSR 
einzuschalten (weil das nötige SSR wahrscheinlich recht groooß ausfallen 
müßte um den Spitzenstrom auszuhalten). Bei der ganzen Berechnung sollte 
man ja auch an den dümmsten Fall (mit voller Last hinten) denken.

von Timo N. (tnn85)


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Also ich hab mal ein Differenztastkopf an den Widerstand gehängt und 
tada: Der Widerstand wird natürlich kurz vor dem Auftreten des Stromberg 
überbrückt. Dadurch ergibt alles wieder Sinn und die Messung könnte so 
stimmen (70A).
D.h. Ich müsste mit dem Einschalten des Relais nur noch länger warten, 
wenn ich das richtig interpretiere.  Allerdings auch nicht zu lang, 
damit mir die Widerstände nicht abfackeln.

Wie in dem Eltako-Artikel beschrieben könnte ich den Stromsensor fest 
verbauen und dann immer überprüfen, wann der beste Zeitpunkt zum 
Zuschalten des Relais wäre (also wie viele Perioden nach dem 
Einschalten), um dann auch das Relais zusätzlich im Nicht-Nulldurchgang 
zu schalten (damit fast keine hohen Ströme mehr auftauchen).
Ein erheblicher Aufwand, der aber auch dem Forschungszweck dienen soll.

Wie sollte sich denn eigentlich die Größe des Widerstands auf die Dauer 
der Ummagnetisierung/Höhe des Stroms nach Zuschalten des Relais 
auswirken?

von Axel R. (axlr)


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Weshalb sollen denn nach einer halben Sekunde die Widerstände abfackeln? 
Bist Du da einem Irrtum aufsässig, oder ich?

von Timo N. (tnn85)


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Axel R. schrieb:
> Weshalb sollen denn nach einer halben Sekunde die Widerstände
> abfackeln?
> Bist Du da einem Irrtum aufsässig, oder ich?

Das war natürlich nicht sprichwörtlich gemeint. Die Widerstände werden 
aber bei längerer Belastung (>> 0,5 Sekunden) sehr heiß und auf Dauer 
wird der das Aufheizen/Abkühlen zum Versagen führen.

von michael_ (Gast)


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Was ist sehr heiß?
Solche R können 300°C ab.

von oszi40 (Gast)


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michael_ schrieb:
> Solche R können 300°C ab.

Kenn ich. Später fallen glühend herunter (weil das Lötzinn geschmolzen 
ist). :-) Es bleibt immer die Frage, wie zuverlässig sie nach einiger 
Zeit überbrückt werden. Mancher schwächliche Relaiskontakt war dafür 
nicht geeignet.

von Anselm (Gast)


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Ist dein Vorwiderstand einfach zu klein dimensioniert?
Um unsere Drehstrom Regeltrenntrafos davon abzuhalten die 20A 
Sicherungspatrone durchzuhauen (was gelegentlich auftrat), habe wir 800W 
Heizpatronen in Serie und ein einfaches Zeitrelais welches nach 5s die 
Patrone überbrückt.
jetzt stirbt da nichts mehr ;)

Anselm

von Timo N. (tnn85)


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Anselm schrieb:
> Ist dein Vorwiderstand einfach zu klein dimensioniert?

Naja ich hab mich bei der Dimensionierung am Thalheimer LTS 604 
orientiert. Allerdings haben die auch ihr Design geändert 
(möglicherweise war deren Dimensionierung oder Design auch nicht so 
perfekt, gab ja durchaus auch Berichte von ausgefallenen 
Vorwiderständen) und ich weiß auch nicht wie flink der 
Doppelschalter/Voreilende Schließer beim Thalheimer beim Einschalten vom 
Vorwiderstand auf Überbrückung weiterschaltet.

Der Grundig RT5A hat übrigens auch einen Vorwiderstand von 10 Ohm/20 
Watt. Also so falsch kann ich da eigentlich nicht liegen. Und eben diese 
10A T -Sicherung.

Ich werde wohl einerseits ne andere Sicherung nehmen müssen und 
andererseits das Relais etwas verzögert zuschalten. Vielleicht gibts ja 
ne intelligente Lösung.

Danke.

von Manfred (Gast)


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Timo N. schrieb:
> Der Grundig RT5A hat übrigens auch einen Vorwiderstand
> von 10 Ohm/20 Watt.
> Also so falsch kann ich da eigentlich nicht liegen.
> Und eben diese 10A T -Sicherung.

Timo N. schrieb:
> Die Widerstände werden aber bei längerer Belastung
> (>> 0,5 Sekunden) sehr heiß

Hier gibt es auch noch einen RT5, die Kollegen haben den für defekt 
erklärt, weil immer die Sicherung wirft - mir recht gewesen, der hat 
einfach nur keine Einschaltstrombegrenzung.

Im Leerlauf zieht der ca. 150 mA, dem habe ich als Vorwiderstand 20 Ohm 
gegönnt. Mal kurz rechnen ... sind gerade mal 0,5 Watt. Ich habe da (und 
auch an anderer Stelle) 10 bzw. 20 Watt Drahtwiderstände im Alukörper 
verwendet, die kann man kurzzeitig heftig überfahren.

> Ich werde wohl einerseits ne andere Sicherung nehmen müssen
> und andererseits das Relais etwas verzögert zuschalten.

Natürlich verzögert man, wie sonst soll das gehen? Ich habe das nie 
elektrisch gemessen, nach Gehör verzögere ich etwa 500ms.

> Vielleicht gibts ja ne intelligente Lösung.
Ja, guckst Du da:
Beitrag "Einschaltstrombegrenzung"

von Timo N. (tnn85)


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Manfred schrieb:
>> Ich werde wohl einerseits ne andere Sicherung nehmen müssen
>> und andererseits das Relais etwas verzögert zuschalten.
>
> Natürlich verzögert man, wie sonst soll das gehen? Ich habe das nie
> elektrisch gemessen, nach Gehör verzögere ich etwa 500ms.
>
>> Vielleicht gibts ja ne intelligente Lösung.
> Ja, guckst Du da:
> Beitrag "Einschaltstrombegrenzung"

Ja, dachte halt das das Relais schon irgendwie stark genug verzögert 
einschaltet.

Bei deiner Einschaltstrombegrenzung verstehe ich nicht, wie du an der 
Spule des Relais die Spannung auf 24V begrenzt. das ist doch ein 
Kondensatornetzteil, aber da fehlt doch die Zener, oder?

von Thomas W. (goaty)


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von MaWin (Gast)


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Axel R. schrieb:
> Weshalb sollen denn nach einer halben Sekunde die Widerstände abfackeln

Na ja, normalerweise werden diese Widerstände stark unterdimensioniert 
(230V 16 Ohm macht 3.3kW) so dass schon fraglich ist, wie klein sie 
werden dürfen, um nicht gleich zu zerplatzen. Leider kenne ich kaum 
Datenblätter in denen die erlaubte Kurzzeitüberlastung dabei steht.

Was wohl so ein Vitrohm 208 aushält ?

von Manfred (Gast)


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Timo N. schrieb:
> Bei deiner Einschaltstrombegrenzung verstehe ich nicht, wie du an der
> Spule des Relais die Spannung auf 24V begrenzt.

Lesen des Textes hilft nicht?
> Manfred schrieb:
>> Abhängig vom Relaisstrom bekommt der X2-Kondensator
>> der Speisung abweichende Werte, über den Daumen 0,1µF pro 7mA.

> das ist doch ein Kondensatornetzteil,
Richtig, und was tut dort der Kondensator: Er ist wie ein Vorwiderstand 
zu betrachten und bestimmt den Strom.

> aber da fehlt doch die Zener, oder?

Nein, die Schaltung hat nur einen Zustand, die Last ändert sich nicht.
Das Relais braucht (in Grenzen) keine geregelte Spannung, das spielt 
auch mit 2 Volt weniger oder drei Volt mehr.

MaWin schrieb:
> Leider kenne ich kaum Datenblätter in denen die erlaubte
> Kurzzeitüberlastung dabei steht.

Damit hast Du recht, das ist bei solchen Anwendungen ein Ärgernis.

Interessant wird auch die Berechnung, falls man unter Last anlassen 
will:
Ich habe 1000VA = 5 Ampere, die geben an 16 Ohm 80 Volt. Ich habe also 
hinter dem Widerstand nur 150 Volt, der Strom verringert sich - ach nee, 
ich habe dann ja keine 80V Verlust mehr ... ich kann diese rekursive 
Geschichte nicht rechnen.

Mir bleibt nur der 'dicke Daumen', bisher ist mir keine meiner 
Begrenzungen gestorben. Es sind aber auch immer Einzelstücke, wo ich 
keine Kostenoptimierung betreiben muß.

von oszi40 (Gast)


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Manfred schrieb:
> bisher ist mir keine meiner Begrenzungen gestorben
> Es sind aber auch immer Einzelstücke

Wie oben schon beschrieben hat bei manchem Relais die Überbrückung nicht 
zuverlässig funktioniert weil der Kontakt od. evtl. die 
Verzögerungsschahtung krank war (je 100 Stück 1 Fall). Dann wurden 
natürlich die großen Widerstände heiß und löteteten sich aus. Im 
dümmsten Fall fielen sie ans Blechgehäuse der Einschaltkassette.

von michael_ (Gast)


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Timo N. schrieb:
> Naja ich hab mich bei der Dimensionierung am Thalheimer LTS 604
> orientiert. Allerdings haben die auch ihr Design geändert
> (möglicherweise war deren Dimensionierung oder Design auch nicht so
> perfekt, gab ja durchaus auch Berichte von ausgefallenen
> Vorwiderständen) und ich weiß auch nicht wie flink der
> Doppelschalter/Voreilende Schließer beim Thalheimer beim Einschalten vom
> Vorwiderstand auf Überbrückung weiterschaltet.

Kommt drauf an, wie schnell du drehst.
Warum willst du überhaupt eine Primär-Sicherung einbauen?
Bei einer Last von 1000W hast du doch schon 5A Grundlast.
Dazu kommt noch die Einschaltspitze.
Was willst du da mit deinem 4A Sicherungschen?

Ich mußte auch lernen, dass man so einen Regeltrafo nicht mit dem 
Schukostecker einschalten darf.
Sondern schön am Drehschalter.
Wenn du es unbedingt willst, dann bau einen 10A LSS oder 
Schraubsicherung ein.

von Manfred (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Wie oben schon beschrieben hat bei manchem Relais die Überbrückung nicht
> zuverlässig funktioniert weil der Kontakt od. evtl. die
> Verzögerungsschahtung krank war (je 100 Stück 1 Fall). Dann wurden
> natürlich die großen Widerstände heiß und löteteten sich aus. Im
> dümmsten Fall fielen sie ans Blechgehäuse der Einschaltkassette.

"(je 100 Stück 1 Fall)" klingt nach Serienprodukt.

Das Fehlerrisiko ist leider gegeben, also muß man sich Schutzmaßnahmen 
überlegen. In einem meiner Aufbauten, ich schrieb es:

Manfred schrieb:
> Ob man einen Thermoschalter unter den Widerstand schraubt, hängt auch
> von der Anwendung ab - das habe ich nur in einem unbeaufsichtigt
> laufenden Aufbau so gemacht.

habe ich einen Thermoschalter unter den Widerstand gesetzt - kostet 
natürlich, will man in Serie nicht.

In einen anderen Thread, den ich nicht mehr finde, wurde über 
Zementwiderstände mit Entlötsicherung gesprochen. Sowas war in 
Röhrenfernsehern üblich, längs am Zemetwiderstand ein Federbügel, der 
bei Übertemperatur aus der Lötstelle springt. Kennst Du oder muß ich das 
mal knipsen?

michael_ schrieb:
> Wenn du es unbedingt willst, dann bau einen 10A LSS oder
> Schraubsicherung ein.

Da is' er wieder, Meister Ahnungsfrei :-(

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