Auf diversen Röhrenseiten werden für den Einsatz in PP Schaltungen gepaarte Endröhren empfohlen. Welche Parameter in solch einem Röhrenpärchen müssen eigentlich "gepaart" sein?
Oleg A. schrieb: > Auf diversen Röhrenseiten werden für den Einsatz in PP Schaltungen > gepaarte Endröhren empfohlen. > Welche Parameter in solch einem Röhrenpärchen müssen eigentlich > "gepaart" sein? In einfachen Fällen wird nur der gemessene Anodenstrom verglichen um später die Last auf alle Röhren gleichmäßig verteilen zu können. Ansonsten kannst Du die Kennlinie abfahren.
Oleg A. schrieb: > Welche Parameter in solch einem Röhrenpärchen müssen eigentlich > "gepaart" sein? Ich würde sagen, hauptsächlich die Steilheit.
Merci! Also erst Ia0. Ich nehme an ohne Signal, d.h. den Ruhestrom bei vorgegebener gleicher Gitterspannung? Dann ΔIa/ΔUg wohl im Arbeitspunkt?
Harald W. schrieb: > hauptsächlich die Steilheit. Sicher auch, aber der Anodenstrom hängt schon von der Heizung ab und wenn eine alte Kathode nicht mehr genug Elektronen liefern kann wird der typische Anodenstrom nicht mehr erreicht. Natürlich hängt der Strom auch von Steilheit ab. Beim Gleichen Typ werden die Unterschiede jedoch nicht so groß sein wie z.B. ECC83 gegen EL84. Bei Jogis Röhrenbude gibt es sicher mehr zu lesen dazu (individuelle Einstellung der Vorspannungen) http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/140Watt-TheRocker.htm
Oleg A. schrieb: > Auf diversen Röhrenseiten werden für den Einsatz in PP Schaltungen > gepaarte Endröhren empfohlen. > Welche Parameter in solch einem Röhrenpärchen müssen eigentlich > "gepaart" sein? Gar nicht. Ist nur um den Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen. Aus einer Serie eines Herstellers gar nicht. Außer du willst eine französiche Röhre mit einer aus Hinterindien zusammen einsetzen.
michael_ schrieb: > Außer du willst eine französische Röhre mit einer aus Hinterindien > zusammen einsetzen. Nicht unbedingt. Falls aber aus irgendeinem Grund eine der PP Endröhren ausgewechselt werden muss, sollte sie schon mit der Verbliebenen "zusammenarbeiten" können.
Oleg A. schrieb: > Falls aber aus irgendeinem Grund eine der PP Endröhren ausgewechselt > werden muss, sollte sie schon mit der Verbliebenen "zusammenarbeiten" > können. Für diesen Fall muss man sich keine gepaarte Röhren hinlegen. Da Röhren im Laufe des Betriebs altern (Kathode verändert Emission und etwas ändert sich auch die Heizleistung) müsste man zum Zeitpunkt des Austauschs die verbleibende mit der Ersatzröhre paaren. Das klappt aber üblicherweise nicht, da die verbleibende Röhre gealtert ist und eine ähnlich "gebrechliche" Röhre zu finden, ist fast unmöglich. Dann ist es einfacher beide Röhren mit je einem kleinen Kathodenwiderstand zu symmetrieren. Zieht eine der Röhren dann bei gleicher Gitterspannung etwas mehr Strom, verringert sich die wirksame Gitterspannung durch die Gegenkopplung am Kathodenwiderstand und senkt so den Strom. Bei der üblichen Erzeugung der Gittervorspannung über einen Kathodenwiderstand berechnet der sich nach der Formel: R = Gittervorspannung im Arbeitspunkt / Anodenstrom im Arbeitspunkt . Ein zusätzlicher Symmetrierwiderstand sollte 5 bis 10% von dem so errechneten Widerstand haben, dann bleibt der gewünschte Arbeitspunkt "halbwegs" erhalten.
Also bei den 50W ELA-Einschüben wurde nur die Spannung an den beiden Kathodenwiderständen eingestellt. Lies sich der Sollwert nicht mehr einstellen, wurden beide EL34 getauscht.
Udo S. schrieb: > Oleg A. schrieb: >> Röhren paaren > > Gibts dann neue kleine Röhrchen? > > Sorry :-) https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/9b/RussischeSubminiaturr%C3%B6hre.jpg/1200px-RussischeSubminiaturr%C3%B6hre.jpg
Beitrag #6344447 wurde von einem Moderator gelöscht.
Udo S. schrieb: > Oleg A. schrieb: >> Röhren paaren > Gibts dann neue kleine Röhrchen? > Sorry :- Wenn Du zwei EL xx paarst, gibt es keine ECC xx als Nachwuchs, z.B. fuer die Gegentaktvorstufe. Denn beide Roehren haben das gleiche Geschlecht. ;o) Da bereits die Vorstufe der Gegentaktansteuerung streut, passt man einen der Widerstaende an. Vorher pruefe man, ob nicht vertauschen der Roehren den Fehler ausreichend reduziert.
hinz schrieb: >> Gibts dann neue kleine Röhrchen? >> >> Sorry :-) > > https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/9b/RussischeSubminiaturr%C3%B6hre.jpg/1200px-RussischeSubminiaturr%C3%B6hre.jpg Gibts auch in deutsch. DF668, DF669 ... https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_df668.html
Peter D. schrieb: > Also bei den 50W ELA-Einschüben wurde nur die Spannung an den > beiden > Kathodenwiderständen eingestellt. Lies sich der Sollwert nicht mehr > einstellen, wurden beide EL34 getauscht. Üblicherweise wird die Gittervorspannung durch einen Kathodenwiderstand erzeugt. Zur Vermeidung einer dadurch entstehenden Gegenkopplung wird dieser meist wechselspannungsmäßig durch einen Elko überbrückt. Bei Gegentaktendstufen kommt es vor, dass ein gemeinsamer Kathodenwiderstand für beide Röhren verwendet wird. Das spart (sehr) wenig, hat aber den Nachteil, dass bei Alterung der Röhren die Anodenströme nicht mehr automatisch symmetriert werden. Einige Endstufen haben auch keinen Kathodenwiderstand sondern die negative Gittervorspannung wird getrennt erzeugt. Auch dann erfolgt keine automatische Symmetrierung der Anodenströme. Darauf bezog sich mein Hinweis, dass man eventuell in die Kathodenanbindung jeder Endstufenröhre einen kleinen zusätzlichen Kathodenwiderstand einfügen sollte. (Das ist natürlich nicht sinnvoll, wenn jede Röhre ihren eigenen Kathodenwiderstand hat.) Udo S. schrieb: > Gibts dann neue kleine Röhrchen? > > Sorry :-) Bei solchen Bemerkungen (und auch in einigen folgenden Beiträgen) fühle ich mich wieder richtig jung. War das schön, als ich auch noch in der Pubertät war! Der Begriff der "Paarung" war üblich um Bauteile (Transistoren und Röhren) mit möglichst gut übereinstimmenden Eigenschaften zu finden. Dieter schrieb: > Denn beide Roehren haben das gleiche Geschlecht. > ;o) und wen die Sorge für zukünftige Bauteilgenerationen nicht schlafen lässt: Es gab auch gepaarte Transistoren unterschiedlichen Geschlechts (PNP-NPN-Endstufenpärchen).
Oleg A. schrieb: > Welche Parameter in solch einem Röhrenpärchen müssen eigentlich > "gepaart" sein? http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Renes-EF95-Festplatten-Amp/Renes-EF95-Festplatten-Amp.htm https://harpamps.de/de/tech/grundschaltungen.html Das kommt auf den Betrieb an. Als Verstärker für einen CD-Player sollte es die Steilheit der Röhren sein. Wenn es ein Gitarrenverstärker sein soll, dann soll die Sättigung bei Übersteuerung ähnlich sein.
Grundprinzip: möglichst gleiche Kennlinien. Bei Gegentakttrafos kompensieren sich die Ruheströme der Röhren in den beiden Hälften der Wicklung und der Trafo ist frei von einer DC-Strom-Belastung. Grobeinstellng der Gleichheit erreicht man über den Ruhestrom. Benötigt man aber zu unterschiedliche Gitterspannung beim Einstellen des Ruhestroms (z.B. -10V bei der einen und -20V bei der andren) werden die Kennlinien im Aussteuerbereich zu unterschiedlich und die Symmetrie der beiden Halbwellen geht verloren. Dabei entstehen sowohl Verzerrungen als auch eine Gleichstromkomponente in der Trafowicklung, die zu weiteren Verzerrungen und andren Effekten führt. Man sollte möglichst Röhren des völlig gleichen Typs verwenden, nicht eine EL34 aus dieser und einer aus einer um Jahre älteren Fertigung oder gar anderen Marke verwenden. Nicht jede EL34 hat den exakt gleichen Innenaufbau.
Peter R. schrieb: > Benötigt man aber zu unterschiedliche Gitterspannung beim Einstellen des > Ruhestroms (z.B. -10V bei der einen und -20V bei der andren) werden die > Kennlinien im Aussteuerbereich zu unterschiedlich und die Symmetrie der > beiden Halbwellen geht verloren. Das verstehe ich nicht. Falls der Anodenstrom Ia0 bei beiden Röhren im Arbeitspunkt abgeglichen ist, kann im ausgestreutem Bereich doch nur eine abweichende Steilheit zu unsymmetrischen Halbwellen führen. Wo mache ich einen Denkfehler?
Oleg A. schrieb: > Das verstehe ich nicht. > Falls der Anodenstrom Ia0 bei beiden Röhren im Arbeitspunkt abgeglichen > ist, kann im ausgestreutem Bereich doch nur eine abweichende Steilheit > zu unsymmetrischen Halbwellen führen. > Wo mache ich einen Denkfehler? Wenn bei -10V z.B. 40mA erreicht werden, hat man einen Aussteuerbereich richtung Null von 10V, wenn bei -20V 40mA erreicht werden, hat man bis Null 20V Entfernung. Die Kennlinien sind also sicherlich grundverschieden. Von der Arbeitsweise her: die Kathode streut um sich herum eine Elektronenwolke, aus der durch die Anodenspannung die benötigten Elektronen abgezogen werden. Das Gitter lässt durch die Lücken zwischen den Drähten die Elektronen durch, ohne dass diese die Gitterdrähte berühren, in dem Bereich in den das elektrische Feld der Anode zur Elektronenwolke "durchgreift". Eine gute Kathode stellt reichlich Elektronen zur Verfügung, es muss also eine relativ hohe Gitter-Sperrspannung die Feldlücken, durch die díe Elektronen bei gegebenem Strom herausgezogen werden klein halten. Eine schlechte Kathode stellt viel weniger Elektronen bereit, die Lücken des Felds zwischen den Gitterdrähten müssen bei gleichem Anodenstrom viel größer sein. vom elektrischen Feld her sind die "Lücken" zwischen den Gitterdrähten bei einer "faulen" Kathode viel größer. Das erzeugt natürlich eine ganz andre Kennlinie. Auch wenn die mechanischen Verhältnisse beider Röhre übereinstimmen.
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Bearbeitet durch User
Peter R. schrieb: > Eine gute Kathode stellt reichlich Elektronen zur Verfügung Radioröhren arbeiten immer mit Elektronenüberschuß. Die Kathodeneigenschaften, sowie Schwankungen der Heizspannung beeinflussen kaum den Arbeitspunkt. Der mechanische Aufbau bestimmt hauptsächlich den Arbeitspunkt. Erst wenn die Kathode verbraucht ist, hat das Einfluß auf den Arbeitspunkt.
Peter R. schrieb: > Wenn bei -10V z.B. 40mA erreicht werden, hat man einen Aussteuerbereich > richtung Null von 10V, wenn bei -20V 40mA erreicht werden, hat man bis > Null 20V Entfernung. Die Kennlinien sind also sicherlich > grundverschieden. Ok, das macht Sinn. :)
Hi Forum, ich möchte 2 EL84 parallel schalten und breuchte etwas Hilfe. Würde die Schaltung so funktionieren? Den Übertrager würde ich dann entsprechend mit 2,5k auslegen. Danke im Voraus...
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