Hallo, ich habe eine Frage zu Trenntransformatoren, die mich schon länger umtreibt. Ich habe mir vor einiger Zeit einen 1-phasigen Trenntransformator von Thalheimer gekauft, der seitdem leider im Schrank verstaubt. Thalheimer ERT 230/230/1G Labor-Trenntrafo https://www.conrad.de/de/p/thalheimer-ert-230-230-1g-labor-trenntrafo-festspannung-kalibriert-dakks-akkreditiertes-labor-230-va-anzahl-ausgaenge-1242985.html Dieser führt die Erde mit auf die Anschlüsse der Sekundärseite. Eigentlich heißt es ja immer, dass man die Schaltung hinter einem Trenntransformator nicht erden soll, weil man dadurch die Schutzwirkung aufhebt. Wenn man zum Beispiel das unter Spannung stehende Gehäuse berührt und man hat keine Erdverbindung, dann hat man ja keine Potentialdifferenz, die einen gefährlichen Strom fließen lässt, jedenfalls hat man mir das mal so erklärt. Wie aber ist das bei einen IT-Netz oder einen am Trenntransformator angeschlossenen Gerät mit Metallgehäuse? Meines Wissens nach sind IT-Netze immer geerdet, was ja eigentlich dem einfachen Beispiel widerspricht. Das Metallgehäuse am Trenntransformator entspricht dann ja auch nicht mehr Schutzklasse I. Über eine kleine Aufklärung würde ich mich sehr freuen. Grüße Thomas
Der Sinn eines IT-Netzes nach einem Trenntrafo besteht darin, dass bei auftreten EINES Fehlers noch keine unmittelbare Gefahr entsteht. Dann hast Du ja erst die klassische Netzform. MfG
Thomas I. schrieb: > Ich habe mir vor einiger Zeit einen 1-phasigen > Trenntransformator von Thalheimer gekauft, der > seitdem leider im Schrank verstaubt. "Thalheimer"?! -- Das ist doch keine Biermarke. Die Bude heißt "Thalheimer Transformatorenwerk GmbH" und sitzt in Thalheim im Ergebirge. > Thalheimer ERT 230/230/1G Labor-Trenntrafo Ein Blick auf die Homepage liefert, dass es sich bei dem Typ nicht um einen LABOR-Trenntrafo handelt, sondern um einen für MEDIZINISCHE GERÄTE. > Dieser führt die Erde mit auf die Anschlüsse der > Sekundärseite. Ja. Vermutlich (!!) für die Isolationsüberwachung. Mit Medizintechnik kenne ich mich aber nicht aus. Auf den Photos der LABOR-Trenntrafos erkennt man, dass die Steckdosen tatsächlich zweipolig, d.h. ohne Schutz- leiterspange sind.
Hallo, vielen Dank für eure Antworten. Egon D. schrieb: > Auf den Photos der LABOR-Trenntrafos erkennt man, dass > die Steckdosen tatsächlich zweipolig, d.h. ohne Schutz- > leiterspange sind. Ich hab ihn vorhin aufgemacht, der PE geht mit einer Schiene zu allen 4 Anschlüssen der Sekundärseite und ebenso auf jede einzelne Wand des Gehäuses vom Trenntransformator selber. Der ist tatsächlich einfach durchgeschliffen. Wenn ihr ein Gerät mit Metallgehäuse an diesen Trenntransformator betreiben würdet, würdet ihr dann den Schutzleiter mitnehmen? Grüße Thomas
Thomas I. schrieb: > Der ist tatsächlich einfach durchgeschliffen. Dann solltest Du den PE unverzüglich reparieren.
Was willst du erreichen? Schutztrennung für ein Gerät (der Radio&Fernsehtechniker-Trenntrafo) Keine Gefahr bei direktem Berühren ODER Ein IT-Netz mit Potentialausgleichsleitung und Isolationsüberwachung Wenn Geräte lebenswichtig unbedingt laufen müssen und bei einem Isolationsfehler eine Warnung kommen aber nicht der FI abschalten muß ODER Entstörung wo der Weg für Ableitströme und Gleichtakt-Störströme mittlerer Frequenz unterbrochen wird Es gibt mindestens diese drei Fälle und vermutlich noch mehr Spezialfälle wo jeweils unterschiedliche Trafos mit verschiedenen Arten von Erdverbindung notwendig sind. Leider haben alle diese dne Namen Trenntrafo bekommen obwohl sie nicht untereinander austauschbar sind.
Warum rufst Du nicht einfach bei der Thalheimer Transformatorenwerk GmbH an und erklärst denen was Du willst und ob Dein erworbener Trafo das unterstützt. Ich habe die Leute dort als sehr freundlich und hilfsbereit wahrgenommen.
Manfred schrieb: > Thomas I. schrieb: >> Der ist tatsächlich einfach durchgeschliffen. Das ist ja fast so brutal wie durchgeschnitten oder durchgesägt.
Eigentlich darf am Ausgang eines Labortrenntrafos auch nur ein einziger Verbraucher angeschlossen werden. Der genannte Trafo hat aber vier Ausgänge. Wenn man nach einem Trenntrafo mehrere Verbraucher anschließt muss zwingend ein Potentialausgleich zwischen den Verbrauchern hergestellt werden. Dies passiert in diesem Trafo über die verbundenen Schutzleiter der Ausgangsteckdosen. Ob man diesen Potentialausgleich nun erdet ist eine andere Sache.
Das ist wohl ein Trenntrafo um ein kleines lokales IT Netz herzustellen. z.B. für medizinische Geräte bei jemandem Zuhause. Es fehlt aber noch die Isolationsüberwachung.
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