Hallo zusammen, ich bin gerade in der Planung für einen Eigenbau-Bandschleifer. Der Bereich Motorsteuerung, Drehzahlregelung bei Wechsel- und Drehstrommotoren ist aber nicht gerade mein täglicher Arbeitsbereich in der Elektrotechnik, drum hoffe ich hier ein wenig auf Unterstützung. Aktuell ist noch nicht ganz sicher ob Drehstrommotor oder Wechselstrommotor. Vermutlich wird es auf jeden Fall sowas um die 3000 U/min werden bei ca. 1,5kW - Wechselstrommotor ist ja deutlich einfach zu regeln. So wie ich das jetzt mal teilweise rausgefunden habe wird das einfach durch die Verringerung der Spg. gemacht. --> Wie sieht sowas in der Realität aus, bzw. wie wird sowas am Besten als Ansteuerung (Eigenbau) umgesetzt in so einem Fall? - Drehstrommotor wird ja die Drehzahl über die Frequenz geändert, sprich Frequenzumrichter. Hierzu habe ich allerdings gelesen das es auch nicht bei jedem Motor (oft nur bis zu einer bestimmten Leistung geht, fertige Frequenzumrichter sind hier ja auch ausgelegt für bis zu x kW). Dies wird vermutlich auch Ansteuerungstechnisch die teurere Variante. --> Vermutlich schwer und nicht rentabel aber gibt es hier eine halbwegs erschwingliche rentable (am liebsten Eigenbau-) Lösung? Gerne nehme ich auch Empfehlungen entgegen was sich in dem Fall für einen Eigenbau-Bandschleifer besser eignet, Drehstrom- oder Wechselstrommotor. Danke schonmal vorab für eure Hilfe! Viele Grüße, Florian
Bei 1,5kW Drehzahlgesteuert würde ich auf jeden Fall einen Drehsaft Motor mit entsprechenden Frequenzumrichter anpeilen. In dem kW Bereich ist Selbstbau zwar möglich aber sehr komplex, bei so einer Vollbrücke gibt es sehr sehr viel zu beachten und damit meine ich noch nicht Mal die Treiber, die auch sehr Zeitaufwendig gebaut und durchdacht sein müssen
Hallo, dein Halbwissen um AC-Motoren ist nur wenig hinter meinem ;-) Was Du "Wechselstrommotor" nennst, ist i.A. tatsächlich ein Drehstrommotor bei dem "eine 2te, verschobene Phase" mittels eines Kondensators von der ersten abgeleitet wird --> Motorkondensator. Die Drehzahlsteuerung über die Spannung ist im AC-Bereich nicht so der Bringer. Nur weil es bei Handbohrmaschinen so gemacht wird, ja... Millionen Fliegen fressen Schiesse. Unterm Strich ist meine Empfehlung: ein kleiner FU der passenden Leistungsklasse ist das Richtige. Im Wesentlichen gehen da 1 oder 3 Phasen rein und die 3 Drehstrommotoranschlüsse komme raus. Man stellt diverse Limitenparameter ein (fmin, fmax, Beschleunigungszeit, Abbrems oder Auslaufverhalten, usw) Manche FU haben ein fummeliges Potiknöpfchen welches als Drehzahlsteller herhalten kann, die meisten aber Anschlüsse f.ein externes Poti wo man nach eigenen Haptikvorlieben das Bedienelement anschliessen kann. Auch Start und Stoptaster anzuschliessen ist vorgesehen.
Danke, für deine Antwort und deine Erklärungen. Hast du hier schonmal mit bestimmten FUs eines Herstellers gearbeitet die du empfehlen kannst? Die Möglichkeiten die du beschreibst klingen nähmlich echt super und ist ja auch nicht bei jedem so zu finden. Gruß, Florian
Dein Wechselstrommotor ist ein Allstrommotor (mit Kohlebürsten) wie bei einer Handbohrmaschine/Handbandschleifer der über Phasenanschnitt also einen billigen Dimmer in der Drehzahl reduziert werden kann. Der Motor ist laut und die Drehzahl sehr belastungsabhängig. https://de.aliexpress.com/item/32993163235.html Eine richtige Regelung ist bei ihm nur möglich, wenn der Motor einen Sensor enthält, wie der Tachogenerator an einem Waschmaschinenmotor (Wabeco). Dann tut es ein TDA1085 https://www.zisoft.de/elektronik/drehzahlregelung https://www.ebay.de/itm/Drehzahlregelung-fur-Waschmaschinen-motoren-TDA1085C-mit-BTA24-NEU/164283226286 Ein Wechselstrommotor wäre eher ein Einphasen-Wechselstrommotor (Phasenwinkel 90 und 180 Grad) also ein Kondensatormotor (wie z.B. an einer Drehbank für Schukostecker oder klassischen Standbohrmaschine mit Schukoanschluss), der schwer in der Drehzahl zu steuern ist, man braucht nach Entfernung des Kondensators spezielle Frequenzumrichter für Kondensatormotore wie http://www.pophof.de/Frequenzumrichter.html https://www.conrad.biz/de/frequenzumrichter-peter-electronic-vd-i-037e3s-037-kw-1phasig-230-v-1491809.html https://de.aliexpress.com/item/33012264241.html Ein ordentlicher Drehstrommotor (Phasenwinkel 120 Grad) kann (wenn die Leistung nicht zu hoch ist) auch an 230V~ laufen, der Frequenzumrichter erzeugt die nötigen 3 Phasen, man braucht keinen Kondensator und keine Steinmetz-Schaltung. https://de.aliexpress.com/item/4001275634195.html Die Drehzahl lässt sich damit weiter runter regeln als mit dem Kondensatormotor weiter oben. Ich würde den Drehstrommotor an einem (chinesischen) Frequenzumrichter vorziehen, weil der leiser läuft und halte 1.5kW für überzogen.
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Florian D. schrieb: > Hast du hier schonmal > mit bestimmten FUs eines Herstellers gearbeitet die du empfehlen kannst? Schau mal nach Siemens Micromaster. Aber Vorsicht, es gibt eine Unmenge verschiedener Ausführungen. Und nochmal Vorsicht: Geräte, die lange lagerten oder lange nicht in Betrieb waren, müssen laut Manual nach Vorgabe angefahren werden. Weil die Zwischenkreiskondensatoren "eingeschlafen" sind. Für die Siemens-Teile gibt es die Dokumentation zur Parametrierung (sehr umfangreich und alles andere als trivial) zudem in deutscher Sprache. Das Manual ist schon in der Muttersprache ziemlich starker Tobak. Hier sind seit ca. 10 Jahren drei Siemens Micromaster in Betrieb (Drehe, Bohre und eine Frässpindel), es käme mir nichts anderes ins Haus. Alle drei Micromaster sind für ein externes Poti und externen Ein/Aus Schalter parametriert, der Micromaster an der Drehe für einen weiteren externen Schalter (vorwärts und rückwärts).
Hallo Michael, das heißt du würdest mir tatsächlich in meinem Fall auch dazu raten einen Drehstromnotor an nur 230V mit bspw. dem chinesischem FU (letzter Link von dir) zu betreiben. Funktioniert das grundsätzlich immer Drehstrommotoren so mit nur 230V zu betrieben, gerade bei mir würde es sich um einen älteren Motor handeln. Gruß Florian
Meine magere Erfahrung fusst auf nur 1 Exemplar von "IMO Precision Control" aus der Serie "iDrive2" mit Pmax:750W. Diese meine Auswahl ist Zufällig, daraus lässt sich kaum eine Empfehlung machen. Mein Eindruck ist so dass dieses Marktsegment gesättigt ist, d.h. die FU ähneln sich alle und sind ziemlich austauschbar solange keine sonderlocken nötig sind. Die Vorgängerserie hatte noch kein Potiknöpchen am FU selbst, war aber f. Hutschienenmontage. Das jetztige iDrive2 hat zur Befestigung nur 2 Löcher hinten, da habe ich eine Platte angeschraubt mit Hutschienenklammer. Auch kann man das Bedienfekd ausklipsen und per Patchkabel RJ45 8P/8C abgesetzt montieren. Man kann einstellen dass die Drehzahl angezeigt wird. Mir schmecken diese Features um damit an meiner alten Tischbohrmaschine weniger oft den Keilriemen umlegen zu müssen :-) und ich würde für eine weitere Maschine in der Werkstatt (Schleifmaschine, Bandsäge, Drehbank, ...) wieder einen aus der selben Serie nehmen. Das impliziert aber nicht dass ich andere Marken/Modelle meiden würde. Was ich nicht nutze: per ModBus/RTU das ding fernsteuern. NB: ein mittlerer Winkelschleifer hat auch 1.XkW (handgeführt!). je nach dem was man am Schleifbock vor hat passen 1.5kW schon.
Florian D. schrieb: > Funktioniert das grundsätzlich immer Drehstrommotoren so mit nur 230V zu > betrieben, gerade bei mir würde es sich um einen älteren Motor handeln. Eigentlich schon. Einen klassischen Drehstrommotor (mit 6 Anschlüssen im Anschlußkasten) auf Dreieck und einen Einphasen FU davor. So hab ich schon verschiedene Maschinen umgebaut bzw. mit einem neuen Drehstrommotor ausgestattet. Drehstrommotore gibt es preiswert für 1500 oder 3000 U/min bei 50Hz. Welcher einem da besser passt, muß man von Fall zu Fall entscheiden. MfG Klaus
M.E. ist Drehzahlregelung bei einem Bandschleifer ein zu vernachlässigendes Feature. Wenns denn sein muss, mach das über Phasenanschnitt, wie jede Handbohrmaschine, Waschmaschine etc. Ein FU ist hier mit Kanonen auf Spatzen schiessen. Die China FUs sind okay. Kosten nicht viel und machen ihren Job. Wenn meine CNC damit zurecht kommt, wird es für einen Bandschleifer wohl gerade so reichen ;-)
Michael B. schrieb: > Die Drehzahl lässt sich damit weiter runter regeln als mit dem > Kondensatormotor weiter oben. Diese Aussage ist falsch, beide Motore arbeiten frequenzabhängig. Beide kannst Du sogar steppen. Und ja, ich weiß das, weil ich mir einen Inverter für 2P Motore gebaut habe. http://meinearduinoprojekte.blogspot.com/2020/03/two-phase-arduino-induction-motor-speed.html LG old.
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