Hey zusammen
Ich habe diese Woche einen neuen Server (Ubuntu Server 20.04 auf
A2SDi-8C-HLN4F) aufgesetzt. Leider scheitere ich seit längerem daran,
die HDDs in standby zu versetzen. Es sind zwei WD Blue im RAID1.
Ich habe alles mögliche mit hdparm versucht, aber nicht einmal
1
hdparm -y ...
bringt sie in den standby. Jedoch ist deutlich zu hören, wie sie nach
dem Komando kurzzeitig abbremsen, aber anschlißend sofort wieder hoch
drehen (auch die Strommessung beweist das).
Ich habe es vor und nach dem mounten versucht, aber egal wie, immer das
selbe Ergebnis. Unmounted dürfte eigentlich keine schreib/lese Operation
ausgeführt werden (zudem zuvor nicht einmal ein Dateiystem auf diesen
angelegt war).
Hat einer eine Idee?
Bios Update und neueste Treiber schon drauf? Ansonsten schreib mal den
Hersteller an ob das Problem bekannt ist, damit die ggf. nachlegen.
WD Blue ist aber auch nicht gerade die Laufwerksreihe für Raid.
WD Blue im Serverbetrieb ... na herzlichen Glückwunsch. In den letzten
Jahren habe ich mindestens 5 defekte WD Blue aus diversen Serien (PC und
Laptop) in der Hand gehabt, zwei davon waren meine eigenen Platten. Die
Dinger baue ich nur noch in Mülltonnen ein. Da gehören die Dinger hin,
niemals in einen Server.
Bist du sicher, das du das willst?
Raid und Idle ist ein Widerspruch. Und Idle ist für Raid eher
kontraproduktiv. Ich habs bei den von mir betreuten Arrays in 10 Jahren
auch nicht feststellen können...
cu
Sven schrieb:> Jedoch ist deutlich zu hören, wie sie nach> dem Komando kurzzeitig abbremsen, aber anschlißend sofort wieder hoch> drehen
Natürlich, wenn die Software dauernd auf die Platte zugreift, wird der
Standby-Modus auch sofort wieder verlassen. Und das System erkennt ja
auch jederzeit wenn eine Platte angeschlossen wird, auch wenn sie nicht
automatisch gemountet wird. Alles für die Bequemlichkeit.
Ich hatte vor längerer Zeit auch mal probiert, eine Platte schlafen zu
legen, ist mir aber auch nur gelungen, wenn es eine reine Datenplatte
war und ausserdem eine Notebookplatte, bei der das auch ohne hdparm
schon eingestellt war.
Georg
Reinhard S. schrieb:> Was passiert ohne RAID im Einzelbetrieb?s_01 schrieb:> Raid und Idle ist ein Widerspruch. Und Idle ist für Raid eher> kontraproduktiv.georg schrieb:> Natürlich, wenn die Software dauernd auf die Platte zugreift, wird der> Standby-Modus auch sofort wieder verlassen.
Ihr habt recht, es liegt tatsächlich an der RAID Konfiguration :(
Ich habe den RAID Verbund entfernt und sie gehen beide sofort brav
schlafen...
Muss ich mir also anders überlegen, wie ich das anstelle.
Thomas O. schrieb:> Bios Update und neueste Treiber schon drauf?
Nein, aber nach dem Test wird es dies wohl auch nicht ändern (ist ein
Software RAID). Aber das Update kommt trotzdem noch...
Vielen Dank für eure Mithilfe!
Ich muss mich leider erneut melden...
Wie ich nun bemerkt habe, gehen diese nur unmounted in den standby.
Ansonsten wieder das selbe wie zuvor, kurzes runter fahren und sofort
wieder hoch drehen.
Ich habe mal alle Dateizugriffe mit fatrace überwacht, aber ohne etwas
auffälliges zu sehen, keine Spur von mnt darin.
Als Versuch habe ich mal noch meiene Desktop Platte eingebaut, genau das
selbe Ergebnis...
Habt ihr noch Ideen?
Was soll denn überhaupt das Ziel der zusätzlichen Start/Stop-Zyklen in
einem Server sein?
Normal ist das Optimalszenario für einen Server ja einkaufen,
aufstellen, einschalten, benutzen, abschalten, entsorgen. Je weniger
Zyklen man macht um so besser für die Platten.
Sven schrieb:> nur unmounted in den standby.
Das ist doch das Tolle: ob du eine Festplatte anschliesst oder einen
DVD-Brenner oder einen USB-Stick, das System merkt das ziemlich
augenblicklich und schlägt dir z.B. vor, was du damit veranstalten
willst, und was gemountet ist, wird überwacht, ob man es irgendwann
abklemmt. Auf Zauberei beruht das nicht, sondern darauf dass ständig
alle Anschlüsse abgeklappert werden. Wenn du etwa eine USB-Platte
abziehst verschwindet sie kurz darauf aus dem Explorer oder vom
Ubuntu-Desktop oder was immer man benutzt.
Das ist kein Bug sondern ein Feature. Vielleicht findet sich hier ja ein
Linux-Freak, der weiss wo man diese Überwachungen verhindern kann.
automount wäre mal ein Ansatz, aber ich bin kein Linuxer.
Georg
Ralf D. schrieb:> Was soll denn überhaupt das Ziel der zusätzlichen Start/Stop-Zyklen in> einem Server sein?
Hast du dir mal angesehen, was das für ein Mainboard ist? Falls ja
sollte dir schnell klar werden, dass man dieses Ding nicht wirklich als
Mega-Rechenmaschine nutzt. Dementsprechend wenig Zugriffe werden auf die
Platten erfolgen.
georg schrieb:> Das ist doch das Tolle: ob du eine Festplatte anschliesst oder einen> DVD-Brenner oder einen USB-Stick, das System merkt das ziemlich> augenblicklich und schlägt dir z.B. vor, was du damit veranstalten> willst, und was gemountet ist, wird überwacht, ob man es irgendwann> abklemmt.
Das find ich auch toll, aber...
georg schrieb:> Das ist kein Bug sondern ein Feature. Vielleicht findet sich hier ja ein> Linux-Freak, der weiss wo man diese Überwachungen verhindern kann.> automount wäre mal ein Ansatz, aber ich bin kein Linuxer.
Wenn Win das kann, dann würde ich mich stark wundern, wenn es bei Linux
nicht geht. Aber ich kenn mich genau so wenig damit aus, leider... Da
hoffe ich wirklich den richtigen hierfür zu finden.
Sven schrieb:> Ralf D. schrieb:>> Was soll denn überhaupt das Ziel der zusätzlichen Start/Stop-Zyklen in>> einem Server sein?>> Hast du dir mal angesehen, was das für ein Mainboard ist? Falls ja> sollte dir schnell klar werden, dass man dieses Ding nicht wirklich als> Mega-Rechenmaschine nutzt. Dementsprechend wenig Zugriffe werden auf die> Platten erfolgen.
Das beantwortet immer noch nicht die Frage, was du mit den zusätzlichen
Start/Stop-Zyklen in deinem Server bezwecken willst, selbst wenn die
Zahl der Zugriffe relativ gering ist.
Platten schaltet man nur dann ab, wenn es sich nicht vermeiden lässt,
z.B. in Notebooks bei Akkubetrieb, ansonsten lässt man die nach
Möglichkeit durchlaufen, das ist besser für Performance und Lebensdauer.
Und selbst wenn du die 99% der Zeit im Standby hast kannst du da maximal
20kWh pro Jahr einsparen. Wenn die Platte dafür früher ausfällt zahlst
du trotzdem drauf ...
georg schrieb:> Auf Zauberei beruht das nicht, sondern darauf dass ständig> alle Anschlüsse abgeklappert werden. Wenn du etwa eine USB-Platte> abziehst verschwindet sie kurz darauf aus dem Explorer oder vom> Ubuntu-Desktop oder was immer man benutzt.
Das wird aber nicht durch andauernde Zugriffe auf die Platte gemacht.
Der Clou ist nämlich, dass der USB-Controller dem Rechner einfach so
mitteilt, wenn ein Gerät getrennt wurde.
Sven schrieb:> Ralf D. schrieb:>> Was soll denn überhaupt das Ziel der zusätzlichen Start/Stop-Zyklen in>> einem Server sein?>> Hast du dir mal angesehen, was das für ein Mainboard ist? Falls ja> sollte dir schnell klar werden, dass man dieses Ding nicht wirklich als> Mega-Rechenmaschine nutzt. Dementsprechend wenig Zugriffe werden auf die> Platten erfolgen.
Du meinst, das ist so langsam, dass es eh keiner benutzen will? Oder
warum hängt die Häufigkeit, mit der man darauf zugreift, von der
Leistungsfähigkeit ab?
Sven schrieb:> Hat einer eine Idee?
1. smartd so konfigurieren dass der smartcheck bei einem sleep
unterbleiben soll, sonst fahren die platten hoch. I.d.R ist das schon
entspr. eingestellt.
2. Allerhöchstwahrscheinlich Das beschissene udisks2 funkt dazwischen:
gnome-disks starten und bei jeder Platte dort:
Standby kleiner 10 min einstellen sonst weckt sie udisksd wieder. Ja das
kann man nicht ganz abstellen. Entweder so oder udisksd deaktivieren
oder ganz deinstallieren. Stellst du es >10 min setzt dir der
automatisch smartcheck von udisks den Timer zurück, der fragt alle 10
min die Werte ab.
nein diese 10min smartabfrage findet auch statt wenn dort smart
deaktivert ist, ja das ist scheisse.
Das legt dann in /etc/udidsk2 entspr. konfigs für jede Platte an, das
kannst du dann auch händisch ändern, die Werte dort sind die gleichen
wie bei hdparm -y
Wenn keine drittsoftware auf udisks aufbaut kannst du es ganz
deainstallieren, dann werden die Änderungen von hand wieder aktiv also
per hdparm, smartd,...
3. Evt. funkt auch dein RAID-Controller dazwischen, mit dem
RAID-Gerümpel kenne ich mich nicht aus.
Bei meinem NASigen ist es samba der die (USB-)Platten
nicht in den Schlaf kommen lässt.
Aber CIFS brauche ich eigentlich auch nicht.
Hier spricht alles NFS, ausser uralten Windosen.
In meinem NAS unter OpenMediaVault schalten die Platten problemlos nach
längerem Idle ihre Spindelmotoren ab. Bisher hat es ihnen (WD Red 4TB,
die alten) in IIRC knapp 4 Jahren nicht geschadet.
Da läuft der Controller NICHT im RAID-Modus, das RAID wird in Software
von OMV bzw dem darunterliegenden Linux bereitgestellt. Funktioniert
unauffällig.
Ralf D. schrieb:> Das beantwortet immer noch nicht die Frage, was du mit den zusätzlichen> Start/Stop-Zyklen in deinem Server bezwecken willst, selbst wenn die> Zahl der Zugriffe relativ gering ist.Rolf M. schrieb:> Du meinst, das ist so langsam, dass es eh keiner benutzen will? Oder> warum hängt die Häufigkeit, mit der man darauf zugreift, von der> Leistungsfähigkeit ab?
Stimmt, das hat eigentlich nichts damit zu tun...
Ralf D. schrieb:> Platten schaltet man nur dann ab, wenn es sich nicht vermeiden lässtRalf D. schrieb:> Und selbst wenn du die 99% der Zeit im Standby hast kannst du da maximal> 20kWh pro Jahr einsparen.
20kWh sind immer noch 20kWh und ...
Matthias L. schrieb:> Bisher hat es ihnen (WD Red 4TB, die alten) in IIRC knapp 4 Jahren nicht> geschadet.
in meinem Desktop ist seit 6 Jahren eine WD blue eingebaut, die ca 6
Zyklen pro Tag macht (und sie lebt immer noch).
Wenn ich das mit dem Server vergleiche, bei dem die Platten sich einmal
6h am Stück drehen werden und die anderen 18h schlafen, wird die
Rechnung schon aufgehen. Aber lasst das meine Sorge sein.
sparfux schrieb:> Bei meinem NASigen ist es samba der die (USB-)Platten> nicht in den Schlaf kommen lässt
Samba ist noch gar nicht drauf, hoffentlich macht mir das nicht noch
mehr Ärger.
georg schrieb:> automount wäre mal ein Ansatz
Jep, das check ich auch noch... könnte klappen, danke!
@Brühpolnische
Danke für die Tipps. Daran dachte ich eben auch, dass noch was anderes
dazwischen funkt. Sollte es automount nicht tun, werde ich darauf
zurückgreifen!
Sven schrieb:> Jedoch ist deutlich zu hören, wie sie nach> dem Komando kurzzeitig abbremsen, aber anschlißend sofort wieder hoch> drehen (auch die Strommessung beweist das).
Dann schickt einfach das OS zyklisch ein gegenteiliges Kommando an die
HDD.
Ich hatte mal ein ähnliches Problem früher unter W3.11. Das OS wollte
die HDD immer nach 1min abschalten. Mit einer Batch konnte ich das auf
max 15min verlängern. Nach dem Aufklappen waren aber wieder die 1min
aktiv.
Heutzutage kann man das unter W10 konfigurieren, aber nur für alle HDDs
gemeinsam.