Hallo Zusammen, ich plane einen Röhrenverstärker ~ (Single A ) und zugehöriges getrenntes externes Netzteil nun nach dem erfolgreichen (ich gebe es zu, schon sehr lange laufenden ) Versuchaufbau so sicher und normgerecht wie möglich in die Endgehäuse zu bringen. Das Netzteil liefert sekundär geregelte 450V- (~ 100mA), 12,6V Heizspannung (bis 3 A) und eine 9V- (100mA) und Schutzleiter (vom Sternpunkt im Netzteilgehäuse kommend) Aus dem Netzteilgehäuse kommen die Kabel fest (entsprechend mechanisch abgesichert) heraus und sollen über Stecker/einen Stecker mit dem Gehäuse des eigentlichen Tube-Amps verbunden werden. Der Abstand beträgt ca 60cm. Nun zur Frage: 1. Dürfen alle Leitungen in einem Kabelbund inkl. Erdungskabel verlegt werden? Das bedeutet, alle Kabel enden auch an einem gemeinsamen Stecker mit entsprechender Zulassung für 450V- (ich dachte an soetwas: https://de.rs-online.com/web/p/mil-spec-rundsteckverbinder/2982437/ oder soetwas https://www.ges-highvoltage.com/redakteur/documents/DE/GES_Datenblatt_DE_Serie-M.pdf) Wenn nein: 1b. Dürfen die Heizleitung mit 12,6 V und 9V- in einer 4 adrigen Leitung verlegt werden, obwohl die Heizspannung ja in die Röhre eingreift ? 1c. Welchen Abstand müssen Stecker und Leitung für die sekundäre 450V zu den 12,6 und 9V Leitungen haben jeweils am Gehäuse haben ? Die Beantwortung der Fragen hat für mich neben den richtigen Anwendung der VDE Norm besonders Impakt wie ich die Rückwand mit den Anschlüssen plane. HG und vielen Dank vorab für Eure Hilfe Thomas
:
Bearbeitet durch User
von Thomas R. schrieb: >1c. Welchen Abstand müssen Stecker und Leitung für die sekundäre 450V zu >den 12,6 und 9V Leitungen haben jeweils am Gehäuse haben ? Wenn ein Lichtbogen überspringt weißt du das der Abstand zu klein war. Aber es gibt ein ganz anderes Problem, wenn die Masseverbindung unsicher ist oder beim Stecken nicht voreilend verbunden wird, bist du in Lebensgefahr. Da würde ich die Beiden Gehäuse vorher mit dicker Kupferlitze und Ringkabelschuhe und Schrauben verbinden. Diese Probleme hast du nicht wenn das Netzteil sich mit im Verstärker befindet.
Im Gegensatz zu normaler Netzspannung ist bei dem Netzteil nicht mit Spannungsspitzen aus dem Stromnetz zu rechnen, sofern es im Netzteil eine Verbindung zwischen dem Netztrafo und dem Schutzleiter gibt und somit das ganze nicht "schwebend" aufgebaut ist. Mit dem genannten "Erdkabel" soll doch sicherlich der Schutzleiter und nicht nur die sekundäre Versorgungsmasse gemeint sein? Um Brummschleifen o.ä. zu vermeiden, ist es ohnehin sinnvoll, die Masseleitungen der verschiedenen Versorgungsspannungen erst an einem sinnvoll(!) gewählten Sternpunkt zusammenzuführen. Falls Du jedoch die sekundärseitige Versorgungsmasse als "Erdkabel" bezeichnest, solltest Du Dir lieber ernsthafte Gedanken über die unterschiedlichen Funktionen von Schaltungsmasse, Schutzleiter, Schutzerde, Funktionserde, usw. machen. Bei der obigen Versorgung sehe ich übrigens eine mindestens siebenpolige Verbindung. Je nachdem, wo was miteinander verbunden wird, ist ein voreilender Kontakt sinnvoll oder nicht.
Hallo Danke für Eure Antworten. @Andreas: Ich ziehe den Schutzleiter vom Sternpunkt im Netzteilgehäuse kommend mit hoch. Der Trafokern des Netzteils ist ebenso mit diesem Sternpunkt verbunden.Entschuldige meine falsche Bezeichnung mit Erdungskabel. @Günter: Die Verstärkerverbindung wird nur geschlossen oder geöffnet, wenn das Netzteil komplett vom Netz ist. (Ich baue zudem nur einmal im Jahr zur Wartungszwecken mal ab. Aber trotzdem ein guter Hinweis für meine Steckerrecherche. Aus Euren Antworten entnehme ich, dass gegen eine gemeinsames Kabel nichts spricht.
:
Bearbeitet durch User
Das Ganze wird etwas sicherer wenn die 450V im Netzteil nicht mit Masse verbunden wird sondern erst im Verstärker. Ich würde aber trotzdem nicht auf die extra Gehäusemasseverbindung verzichten.
Thomas R. schrieb: > @Andreas: Ich ziehe den Schutzleiter vom Sternpunkt im Netzteilgehäuse > kommend mit hoch. Der Trafokern des Netzteils ist ebenso mit diesem > Sternpunkt verbunden.Entschuldige meine falsche Bezeichnung mit > Erdungskabel. Dann hast Du die Funktion eines Sternpunktes nicht verstanden. Deine Konstruktion mit einem "abgesetzten Sternpunkt" ist genau das Gegenteil von dem, was man bei Audiogeräten haben will. Theoretisch sollte durch einen Sternpunkt kein relevanter Strom fließen. Wenn Du jedoch eine gemeinsame Masseleitung für alle Versorgungsspannungen verwendest, ist das genau das Gegenteil. > Aus Euren Antworten entnehme ich, dass gegen eine gemeinsames Kabel > nichts spricht. Dagegen spricht nichts, sofern richtig ausgelegt. Diese Steckverbinder sollten mit 400 V AC, 6 kV Prüfspannung und durch Kunststoffkragen getrennten Pins mit 10 mm Abstand ordentlich Reserven aufweisen: https://www.reichelt.de/winsta-midi-buchse-5-pol-mit-zugentlastungsgehaeuse-wago-770-105-p100896.html?&trstct=pol_12&nbc=1
Klar geht das mit 1 Kabel und 1 Stcker, aber der Stcker muss laienbedienbar sien, z.B. ziehen unter Last, und das ist bei 500V Gleichspannung ein Problem. Auch sollte GND und damit der Schutzleiter voreilen. Da wird es problematisch einen Stecker zu finden, die Solarkabel haben nicht so viele Kontakte, einen mehrpolligen CEE Stecker gibt es für >250V Gleichspannung der ist aber ein ziemlicher Klotz wie dieser hier https://www.eenewseurope.com/news/4-way-connector-handles-500vdc-and-34a Wenn der Stecker verschraubt ist, könnte die Anforderung nach ausstecken unter Last entfallen, er ist dann nicht mehr laienbedienbar. Damit sollte ein viel kompakterer Stecker möglich sein, und die Frage nach voreilenden Kontakten stellt sich nicht mehr. Gibt's Elbatech noch ? https://elbatech.de/DC-STECKER-BUCHSEN_2 Einen (Menneckes) Ladestecker von Elektroautos würde ich nun nicht gerade verwenden. Schlner wäre so was wie GX16 mit mehreren Polen, aber der verträgt die Spannung nicht. Du wirst also ein Problem haben, einen passenden Stecker zu finden. Bau das Netzteil mit ins Gehöuse.
Wichtig ist auch, dass alle berührbaren Teile geerdet sein müssen (Schutzklasse-I), bzw. nicht mehr als 30VAC / 60 VDC haben dürfen (mit wenigen Ausnahmen im Profi Bereich). Das wird mit Prüffingern getestet. Da muss der Stecker nicht nur verschraubt sein, sondern darf ohne Werkzeug auch nicht lösbar sein, und an berührbaren Kontakten 450 Volt dran haben.
Thomas R. schrieb: > oder soetwas > https://www.ges-highvoltage.com/redakteur/documents/DE/GES_Datenblatt_DE_Serie-M.pdf) Die GES-Stecker sind natürlich High-End, da bist du auf der sicheren Seite. Wir benutzen die auch bis 20kV. Beim Stecken muß man vorsichtig sein. Das Isoliermaterial ist sehr weich, d.h. mit Gefühl und nicht mit Gewalt. Sonst rutschen die Kontakte nach hinten weg und sitzen nie wieder. Der Stecker ist dann Schrott. Ich würde die mit Interlockkontakten benutzen. Darüber kann man dann ein 24V-Schütz anschalten, d.h. der Netztrafo kriegt erst Spannung, wenn das Kabel beidseitig gesteckt ist.
Ähem, Ihr berücksichtigt aber schon, dass es bei der Anwendung um 400 V mit nur 100 mA geht? Selbst bei Überlast dürften vielleicht 300 mA fließen. Bei solchen Strömen besteht ja wohl kaum die Gefahr, einen beständigen zentimeterlangen Lichtbogen zu ziehen. Aber nicht ganz ohne Grund habe ich mit dem Wago WINSTA MIDI einen Steckertyp vorgeschlagen, bei dem jeder Kontakt beider Kontaktgeschlechter mit einem durchgängigen Schutzhülle versehen ist. Dadurch besteht auch beim Herumstecken unter Spannung kaum die Gefahr, wesentlich einen Lichtbogen mit unbeteiligten Kontakten zu erzeugen.
Der Wago Winsta ist aber eher nicht der Stecker für die Hifi/Audio Zielgruppe. Der kommt einmal unter den Putz, und bleibt dann hoffentlich dort. Zielklassengerecht ist da eher der Neutrik Powercon, oder ein Rundstecker wie Hirschmann CA oder Binder RD24. Man könnte auch einen DSub mit speziellen Pins nehmen, aber auch eher nicht für die Zielgruppe. Ich würde aber irgendeine Stecker-ist-Eingesteckt Erkennung einbauen. Um Lichtbogen geht es da weniger, sondern der muss einfach berührungssicher sein, mit mindestens 4 mm Kriechstrecke zwischen den Pins (4 mm braucht man nach EN90950 bei der Spannung, glaube ich)
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.