Liebe Elektronikfreunde, hier schreibt ein Nicht-Elektroniker - ein Schneider. Ich habe eine uralte Nähmaschine mit einem Unterbodenmotor. 60 Jahre alt das Ding und kein bisschen leise, aber keine Ersatzteile. Motordaten: 220V Wechselstrom, 46/60W (laut Aufdruck am Gehäuse). Nun brutzelt und schmort es in der kleinen Elektrobox (Foto), und beim Reinschauen sehe ich: Ein Bauteil bröselt aus. Der angeklebte Schaltplan erhärtet meine Vermutung: Da ist ein Bauteil mit 0,1 Mikrofarad, das muss ein Kondensator sein. Kann das stimmen? Soo, meine Frage nun: Kann ich statt dem ausbröselnden einen handelsüblichen wie den hier nehmen? https://www.amazon.de/EntstörKondensator-250V-Miflex-KSPpz-5-100nF-grau/dp/B07GLVN6RC/, oder muss ich auf irgendwas achten (Hitzefestigkeit, ...) Beim Kondi ist die Polung egal, oder? Vielen Dank und herzliche Grüsse (ich nähe dem Antwortenden auch eine wunderschöne Corona-Stoffmaske), Claus
Da kokelt wieder der übliche Netzfilter ab. Kann man gegen einen neuen ersetzen oder gegen einen X2 100nF Kondensator (Klasse X2 wegen dem Betrieb direkt am Netz). Edit: Achte aber drauf, daß da zwei Kondensatoren im Schaltplan sind. Einer am Netz und ein zweiter für den Motor. Auf dem Bild ist nicht so gut erkennbar welcher von beiden da am Zerbröseln ist.
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Ja man kann den x-Kondensator von Amazon nehmen oder einen bei eBay: https://www.ebay.de/b/Entstorkondensator/4662/bn_7005351397 Nach Schaltplan ist der Kondensator am Schalter in 4-Leiter-Technik angeschlossen. Hilft ev. bei der Analyse. Grüße von petawatt
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Claus F. schrieb: > Nun brutzelt und schmort es in der kleinen Elektrobox Da hängt das Pedal dran , oder ? Zerleg lieber mal das Pedal, dort ist der Fehler eher zu finden. Die Pedale waren damals ganz schlimm. Hab eine orig. Brother aus den 50ern/60ern. Und danach (vorher?) solltest mal auf Nähmaschinenmechaniker umsatteln. Entkleiden, Putzen, Schmieren, Einstellen, da braucht man bekanntlich (noch lange) kein Pedal. Sonst ist und bleibt die Maschine wertlos.
Danke Euch allen! Ich werde mal den zweiten Kondi suchen gehen, der im Schaltplan ist. Und wenn ich den gefunden habe, dann frage ich nochmal denn: welche Kapazität? Ich werd' sehen. Noch eine Frage: Wie lest ihr den Schaltplan? Motor hängt "oben" dran oder "unten"? Vielen Dank! Und ja, Pedal: Das ist schon lange neu. Nähmaschinenmechaniker ist jeder Schneider ein halber. Das Gerät ist voller Gleitlager, die einmal die Woche Öl brauchen, und Flusseln ausgeblasen ... Aber schön, dass es noch Geräte gibt, die so pur analog funktionieren. Die modernen Dinger sind vollelektronisch. Die Techniker stecken ihre Laptops an, um die Diagnose auszulesen. Ich muss nur unten reinschauen und weiß, wo es kokelt :-)
Ja oben ist das Pedal, in der Mitte der 3-pol-Stecker und unten der Motor. Da du das alte Pedal nicht mehr hast, da war sicher ein Stelltrafo (oder wie das Zeug heißt) drinnen, wird wohl der zweite Kondensator fehlen. Da der mglw -dort- reingebaut war. Hast D U das Pedal ausgetauscht - oder schon so gekauft oder vom Sperrmüll? Die Frage ist also, ob der Kondensator -überhaupt notwendig- ist? Und auch, ob das neuzeitliche Pedal überhaupt zur Maschine paßt! Ich hab bei meiner Brother jedenfalls keinen. Bestenfalls einen im Pedal, aber das mach ich jetzt nicht extra auf. Und auch bei sonst keiner Maschine je einen gesehen. Außer er steckt auch hier immer im Pedal. Die Computer-Maschinen haben überhaupt nur einen winzigen 24V-Antriebsmotor (Carina Professional die Blaue).
ob das neuzeitliche Pedal überhaupt zur Maschine paßt! Gemeint: zum Motor. Und wenn das mitgelieferte Pedal aus China gekommen ist, das kannst sofort wegwerfen. Da hab ich schon mehrere Rezensionen gelesen, die brennen einfach alle ab. Die passen zu keiner Maschine. Kannst eh im amaZoo nachlesen. Ich wollt auch mal eines kaufen, bevor ich das Original-Pedal geöffnet hab, war bloßstark verrostet gewesen.
Überprüf mal die 'Steckerbelegung' des Pedals . Vorher brauchst sowieso keinen Kondensator
Claus F. schrieb: > Kann ich statt dem ausbröselnden einen handelsüblichen wie den hier > nehmen? Da es sich hier um einen Funkentstörkondensator handelt, kann man den zur Überprüfung der Funktion des Motors auch einfach weglassen. Man sollte das nur nicht auf Dauer tun, da dann die Maschine starke Funkstörungen produziert.
Hilflos schrieb: > Da du das alte Pedal nicht mehr hast, da war sicher ein > Stelltrafo (oder wie das Zeug heißt) drinnen, Das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Typisch für Nähmaschinenmotoren waren sog. Kohledrucksteller. Heutzu- tage wird man da eher Phasenanschnittsteuerungen verwenden. Im Pedal ist dann nur ein kleines Steuerpoti verbaut.
WS ist wahrscheinlich die Erdung, daneben ein Schutzkondensator. GR+SW gehen zum Licht, BL+SW gehen zum Motor. Richtig ? Dann sollte der 'BröselKondensator' der Richtige sein. Wenn der Motor aber von selbst anläuft... alles Roger. Ohne das Kurzschluß-Pedal. Ein zuviel von Kondensator kann den Motor auch zerstören. Hab in einen 14,4V-Akkuschrauber plus 12V/4,5A-Netzteil mal 13.200µF reingebaut, weil Netzteil zu schwach. Draufgedrückt- Rausgeraucht! Mit jetzt 9.900µF geht sichs gerade noch so aus. Harald W. schrieb: > Kohledrucksteller Kann ich nicht sagen, kenn ich nicht. Bei der Brother (Halbindustrie) ist im Pedal eine Wicklung/FlachTrafo oder so was und darauf fährt ein Uhrzeiger herum. Aber ohne daß er die Steckerbelegung überprüft, wird er nicht weit kommen, soviel sei sicher .
Die alten Halbindustrie- und Industrie- Maschinen waren extrem "antrittsstark". Die gehen im Schneckentempo durch dickstes Material wie Butter. Bei neueren mußtest immer schon mit Vollgas losfahren. Vielleicht deshalb der Kondensator.
Hilflos schrieb: > Hab in einen > 14,4V-Akkuschrauber plus 12V/4,5A-Netzteil mal 13.200µF reingebaut, ...und wozu sollte das gut sein? >> Kohledrucksteller > > Kann ich nicht sagen, kenn ich nicht. Vielleicht gibt es in diesr Welt auch Dinge, die Du nicht kennst. Deine Kommentare passen jedenfalls gut zu Deinem Namen.
Harald W. schrieb: > ...und wozu sollte das gut sein? weil der Motor beim Anlauf 10A aufnimmt, wenns voll reindrückst. Und der Motor schon bei 1/4 immer stehenblieb. Daß du soviel mehr weißt als ich, außer vielleicht über Nähmaschinen, ergibt sich wohl aus deinem eBeruf. 'Hilfslosigkeit' kann auch eine Tugend sein. Oder um mit Eurer Durchlaucht Baron Münchhausen zu sprechen: ...hab ich mich dann selbst an meinen Haaren aus dem Sumpf gezogen.
Das ist nicht so ein Glump, das man mit Blautüüüt einschaltet damits dann herumspinnen kann. Halbindustrie- Voll-ZickZack. Pur und unverfälscht. Alles zum Verstellen, einfach alles. Funktioniert ähnlich Overlock, wo die nackte Fadenspannung allein das Stichbild macht. Hier 'eben' Nadelposition und Vorschub.. Hab ich aus 'dem Sumpf gezogen.
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