Forum: HF, Funk und Felder SMA DC Blocker Fragen


von Dav_id (Gast)


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Hallo

Es geht um inline DC Blocker, sowas wie hier zu sehen:
https://www.mouser.de/ProductDetail/Crystek-Corporation/CBLK-300-3?qs=wsLAKTqgg6itzSVodtXbpw==&vip=1&gclid=EAIaIQobChMI9Ye_8oT_6gIVgbh3Ch1LIQ_EEAYYAiABEgJhVfD_BwE

https://www.amazon.de/Nooelec-SMA-DC-Block-Inline-50-Ohm-50-kHz-8-GHz-Anschlussbl%C3%B6cke-Gleichspannung/dp/B07YYLHJKS

Das sind ja Hochpassfilter. Sizt da nur ein Kondensator in reihe, und 
dieser Stecker braucht dann noch 1 MOhm gegen GND (Eingangsimpedanz 
Scope, IC..) Oder ist da bereits ein Kondensator + Widerstand drin? Wenn 
ja, sind das 50 Ohm oder 1 MOhm ?

Danke

: Verschoben durch Moderator
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://www.nooelec.com/store/sdr/sdr-addons/attenuators/dc-block.html
leider keine Angaben, aber wenn da ein 50 Ohm-Widerstand drin wäre, 
hätte er höhere Dämpfung.

https://www.mouser.de/ProductDetail/Crystek-Corporation/CBLK-300-3?qs=wsLAKTqgg6itzSVodtXbpw==&vip=1&gclid=EAIaIQobChMI9Ye_8oT_6gIVgbh3Ch1LIQ_EEAYYAiABEgJhVfD_BwE
da ist nur ein Kondensator eingezeichnet.

Es gibt aus der Satellitentechnik Einspeiseweichen, die kann man auch 
dafür verwenden. Ich habe damit das Spektrum am LNB-Ausgang auf dem 
"RF-Explorer" angeschaut, dazu muss das LNB mit DC versorgt werden.
https://www.reichelt.de/dc-einspeiseset-12v-200-ma-tzu-110-04-p275089.html?&trstct=pos_1&nbc=1
hier incl. Netzgerät, es gab die auch mal einzeln.

von Gerd E. (robberknight)


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In dem bei Mouser ist im Datenblatt doch ein Schaltplan drin: nur ein 
Kondensator.

Das ist komplett für 50 Ohm Technik gedacht. Wenn Du das Ding also an 
Dein Oszi anschließen möchtest, musst Du den Oszi-Eingang auf 50 Ohm 
schalten.

Oder falls Dein Oszi das nicht kann, einen passenden Widerstand 
anstecken (also zwischen DC-Blocker und Oszi-Eingang).

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Mini-Circuits hat eine große Auswahl an DC-Blocks
https://www.minicircuits.com/WebStore/dc_blocks.html
auch hier nur ein Kondensator

von Dav_id (Gast)


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Gerd E. schrieb:

> Das ist komplett für 50 Ohm Technik gedacht. Wenn Du das Ding also an
> Dein Oszi anschließen möchtest, musst Du den Oszi-Eingang auf 50 Ohm
> schalten.

Warum nur fuer 50 Ohm? Ich moechte das ganze an die 1 MOhm am Scope 
benutzen. Mehr als 40 MHz brauche ich nicht.(ist also nicht schlimm wenn 
der Filte rim oberen Frequenzbereich schlecht wird), bedeutet, es 
soll/muss kein Bandpass sein) Und ab 100 Hz ist ok.

von GHz N. (ghz-nerd)


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Gerd E. schrieb:
> Das ist komplett für 50 Ohm Technik gedacht. Wenn Du das Ding also an
> Dein Oszi anschließen möchtest, musst Du den Oszi-Eingang auf 50 Ohm
> schalten.

Nicht zwingend... der Stecker hat zwar von der Geometrie her eine 50 Ohm 
Wellenimpedanz und auch die nominelle untere Grenzfrequenz bezieht sich 
auf einen Abschluss mit 50 Ohm.
Wenn du diesen DC-Block an ein 1M Scope hängst wird die Grenzfrequenz 
des "Hochpass" entsprechend um ca. den Faktor 20000 niedriger sein. 
Ansonsten verhält es sich einfach wie ein kleines Stück Koaxkabel.

von eric1 (Gast)


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Dav_id schrieb:
> Sizt da nur ein Kondensator in reihe, und
> dieser Stecker braucht dann noch 1 MOhm gegen GND (Eingangsimpedanz
> Scope, IC..) Oder ist da bereits ein Kondensator + Widerstand drin? Wenn
> ja, sind das 50 Ohm oder 1 MOhm ?

nach meinem Wissen ist das ein reiner C
siehe hier minicircuits BLK-89+  electrical schematic
https://www.minicircuits.com/pdfs/BLK-89+.pdf

eric1

von Soul E. (Gast)


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Dav_id schrieb:

> Warum nur fuer 50 Ohm? Ich moechte das ganze an die 1 MOhm am Scope
> benutzen. Mehr als 40 MHz brauche ich nicht.(ist also nicht schlimm wenn
> der Filte rim oberen Frequenzbereich schlecht wird), bedeutet, es
> soll/muss kein Bandpass sein) Und ab 100 Hz ist ok.

Am Scope hast Du den DC Block doch eingebaut. Da gibt es eine Funktion 
um den Eingang auf "AC" zu schalten, die tut exakt dieses und ist für 1 
MOhm geeignet.

Oder hast Du besonderen DC zu blocken? Wenn das Hochspannung ist oder 
sonst irgendwas exotisches, dann reicht eventuell ein einfacher 
Kondensator zum Blocken nicht aus. In diesem Fall müsste der DC Block 
auch einen Transient Limiter enthalten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dav_id schrieb:
> Es geht um inline DC Blocker, sowas wie hier zu sehen:

So einen CBLK-300-3 habe ich hier am Spekki. Der Bauteiltester findet 
zwischen GND und den Mittelpins kein Bauteil, das Multimeter misst auch 
keinen Widerstand. Im Längszweig misst der Bauteiltester 100 nF.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://www.pulsarmicrowave.com/products/dc_blocks
die schreiben auch nichts zum inneren Aufbau

Die von mir noch genannten DC-Einspeiseweichen heißen hier "Bias-Tee"
https://www.pulsarmicrowave.com/products/bias_tees

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ein AC Block fuer 1MOhm und ein AC Block fuer 50 Ohm ist nicht Dasselbe.
Die Einstellungen lauten dann : AC, DC, GND, 50 Ohm DC, 50 Ohm AC. Wobei 
ich den 50 Ohm AC an einem Oszilloskop vielleicht einmal gesehen habe. 
50 Ohm DC, kurz 50 Ohm ist uebrigens auf kleine Werte begrenzt, 
vielleicht 2V oder so.

Ein 50 Ohm DC Block geht je nach Spezifikation bis 18 GHz, und ist daher 
nur ein paar pF, ist daher nach unten sehr limitiert. Vielleicht auf 
10MHz, bei 50 Ohm. Bedeutet an 1 MOhm kommt da irgend was...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Joggel E. schrieb:
> Ein 50 Ohm DC Block geht je nach Spezifikation bis 18 GHz, und ist daher
> nur ein paar pF

Siehe meine Messung oben.

Beitrag "Re: SMA DC Blocker Fragen"

von Soul E. (Gast)


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Bei einem 100 MHz-Oszilloskop hat der Koppelkondensator (für 1 MOhm) 
typisch 22 nF.

von Dav_id (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> So einen CBLK-300-3 habe ich hier am Spekki. Der Bauteiltester findet
> zwischen GND und den Mittelpins kein Bauteil, das Multimeter misst auch
> keinen Widerstand. Im Längszweig misst der Bauteiltester 100 nF.

1/(2pi*50*100nF) = 31 kHz als Grenzfrequenz bei 50 Ohm.

Interessant dass der mit 300 kHz angegeben wird.

Und an alle anderen: Vielen Dank fuer die guten Antworten! Hat mir sehr 
geholfen!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dav_id schrieb:
> Interessant dass der mit 300 kHz angegeben wird.

Ich finde es noch interessanter, dass er mit 3 GHz angegeben wird. :)

Dafür darf der Kondensator nur verdammt wenig Eigeninduktivität haben.

von Hp M. (nachtmix)


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Dav_id schrieb:
> 1/(2pi*50*100nF) = 31 kHz als Grenzfrequenz bei 50 Ohm.
>
> Interessant dass der mit 300 kHz angegeben wird.

Was du ausgerechnet hast, ist die 3dB Grenzfrequenz.
Im Datenblatt wird aber eine Einfügungsdämpfung von max. 0,02dB genannt.

von Hp M. (nachtmix)


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Jörg W. schrieb:
> Ich finde es noch interessanter, dass er mit 3 GHz angegeben wird. :)
>
> Dafür darf der Kondensator nur verdammt wenig Eigeninduktivität haben.

Um den Wellenwiderstand von 50 Ohm aufrecht zu erhalten reicht es, wenn 
der Kondensator eine gut leitende Oberfläche hat und sein Querschnitt 
(Form, Umfang) möglichst genau den koaxialen Innenleiter nachbildet.
Seine Länge spielt dann praktisch keine Rolle.
Man könnte ihn also in ein passendes Metallröhrchen einbauen oder 
einfach den Aussenbelag eines Folienkondensators mit passendem 
Durchmesser nehmen.

Wenn ein praktikabler Kondensator zu dick würde, kann man den 
Innendurchmesser des koaxialen Aussenleiters entsprechend vergrössern.
Hauptsache, dass das Durchmesserverhältnis von Innenleiter zu 
Aussenleiter, welches ja den Wellenwiderstand bestimmt, erhalten bleibt.
Ein notwendiger Querschnittsprung müsste für beide Leiter an der genau 
gleichen Stelle erfolgen.
Durch eine solche Querschnittsvergrösserung des koaxialen Bauteils sinkt 
lediglich die obere Grenzfrequenz, die durch das eventuelle Auftreten 
von Hohlleitermoden gegeben ist. Bei den gebräuchlichen Abmessungen 
solcher Bauteile und 3GHz ist man aber noch recht weit von dieser oberen 
Frequenzgrenze entfernt.

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