Beim stöbern auf Youtube bin ich über die Serie "Birth of The Transistor: A video history of Japan's electronic industry." gestolpert. Die gezeigten Methoden wie dort damals Halbleiter hergestellt wurden sind schon erstaunlich. Kristallzucht und Dotierung mit einem selbstgebauten Holzgestell und einem Eimer Wasser (und brauchbarem Ergebnis!). https://www.youtube.com/watch?v=ihkRwArnc1k https://www.youtube.com/watch?v=uGRNXmWng3M https://www.youtube.com/watch?v=ansXGewduN4 https://www.youtube.com/watch?v=G40YwOg0_B8 Für den passionierten Hobby Bastler vielleicht einige Ideen dabei, ansonsten auch einfach nett anzusehen.
Das liegt lange her und es war erstaunlich, wie schnell die Japaner dazulernten. Auf Messen wurde alles fotografiert und zu Hause analysiert. Dann wurde kopiert und aus Misserfolgen gelernt. Und irgendwann wurden die Produkte angesehen - und besser gemacht. Beim Übergang von TTL- Logikbausteinen und NMOS Speichern und Prozessoren auf CMOS hatten die Japaner dann ihre Lehrer überholt. So baute Hitachi die Motorola 6800 Prozessoren in Lizenz, aber während Motorola noch NMOS Bausteine lieferte, setzte Hitachi von Anfang an auf CMOS. Und als man von Intel, Texas Instruments und Motorola noch statische 1kx4 RAMs in NMOS bekam, lieferten Hitachi, NEC und Toshiba austauschkompatible RAMs in CMOS. Weitblickend wie die Japaner waren, hatten sie auch die Schwellen so angepasst, dass die Schwelle zwischen High und Low nicht mehr bei der halben Versorgungsspannung lag, sondern die - auch bei NMOS gültige - TTL Schwelle erkannt wurde. Und nun machen es die Chinesen genau so. Von der verlängerten Werkbank (mit teilweise schlechter Qualität) über Nachbauten haben sie inzwischen (wie auch die Koreaner) auf einigen Gebieten die Vorreiterrolle. Das betrifft die Produktion von Solarzellen oder auch die Batterienproduktion. Bis auf einige Technologiesektoren ist Amerika inzwischen weit abgeschlagen und Europa folgt auf dem Fuß. Hier überlegt man, wie man Gewinne optimieren kann und versucht den Wettbewerb mit juristischen Spielchen auszubremsen und im Fernen Osten ist der Wille, die Technologie voranzutreiben und an die Weltspitze zu gelangen. Mit diesem Ziel und der entsprechenden Motivation wird das gelingen. Nicht umsonst haben die Chinesen die erste Station auf dem Mond nicht auf die einfacher erreichbare Vorderseite sondern auf die Rückseite verlegt und gleich das Kommunikationsproblem mit Hilfe eines Satelliten als Relaisstation gelöst.
Günter N. schrieb: > Nicht > umsonst haben die Chinesen die erste Station auf dem Mond nicht auf die > einfacher erreichbare Vorderseite sondern auf die Rückseite verlegt und > gleich das Kommunikationsproblem mit Hilfe eines Satelliten als > Relaisstation gelöst. Den ein deutscher Funkamateur aktiviert hatte: https://www.funkamateur.de/nachrichtendetails/items/DK5LA19-1.html ;-)
>.. die Japaner .. Auf Messen wurde alles fotografiert und zu Hause analysiert. > > Und nun machen es die Chinesen genau so. Nun, die Chinesen sind viel smarter. Die lassen dich die Geheimnisse offenlegen, und die lassen sich von dir eine Produktionsfirma hinstellen. Wenn die von dir bezahlte Schicht zu ende ist, und die Arbeiter in deiner Fabrik nach hause gehen, beginnt die zweite Schicht, welche fuer China produziert ... einen Haeuserblock weiter weg existiert schon die Klonfabrik.
Joggel E. schrieb: > Die lassen dich die Geheimnisse offenlegen Da Zulassungsstellen nicht die umfassende technische Kompetenz haben, werden eingereichte Unterlagen ganz offiziell mit der Konkurrenz besprochen, inclusive entsprechender Muster zum tear down.
Joggel E. schrieb: > Nun, die Chinesen sind viel smarter. Wie Renate Dillmann in ihrem Buch "China – ein Lehrstück" schreibt, ist China das einzige Entwicklungsland, dem es gelungen ist, die schönen Versprechen des Westens i.S. Entwicklung zur Industrienation zu realisieren, worüber der jetzt aber "echt sauer" ist. Die Verarsche hat einmal nicht geklappt und schon denken sie nicht nur darüber nach, ob der "Gelben Gefahr", wie sie in den 1960ern genannt wurde, mit handelskriegerischen Mitteln, oder einem richtigen Krieg Einhalt geboten werden muss, sie arbeiten stringet auf letzteren zu. So kommts, wenn man sich "verspricht"…
Günter N. schrieb: > Das liegt lange her und es war erstaunlich, wie schnell die Japaner > dazulernten. Auf Messen wurde alles fotografiert und zu Hause > analysiert. Dann wurde kopiert und aus Misserfolgen gelernt. Und > irgendwann wurden die Produkte angesehen - und besser gemacht. Genau dasselbe kann man etwas früher auch über die Deutschen sagen die mit Kameras ausgerüstet durch England gefahren sind. Die Engländer haben nicht aus Versehen die Kennzeichnungspflichtig "Made in Germany" erlassen damit man die "billigen" Plagiate ihrer Waren sofort erkennt. Etwas später wollte jeder nur noch die verbesserten Version und nicht mehr die Originale:-) Und wie die Japaner mit ihren Kameras zu uns gekommen sind haben alle geschrien was machen die da, die klauen ja alle Idee und bauen alles billig nach. Irgendwann danach kämmen dann die Taiwanesen und Koreaner mit ihren Kameras nach Japan...
Irgend W. schrieb: > ... die klauen ja alle Idee und bauen alles billig nach. Also, was Japan und Transistor betrifft habe ich in meinem Bregen folgendes abgespeichert: Man hat in den Bell Laboratories den Transistor brav entwickelt, und als er fertig war... hat man das Potential nicht erkannt. Deshalb wurde das Wissen (Patente?) für Apple & Egg nach Japan verkauft; an eine 4ma, die sich später Toshiba nannte.
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