Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Übertrager geht in Sättigung im Isolationsmessgerät


von Thomas W. (goaty)


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Hallo,

in einem Isolationmessgerät Voltcraft ET-200 funktioniert die 
(Hoch-)Spannungserzeugung nicht mehr.
Es werden ca. 80kHz erzeugt und per N-Kanal Mosfet die Primärwicklung 
eines Übertragers geschalten, jedoch steigt die Stromaufnahme auch bei 
unverbundener Sekundärseite weit über 1A.

Leider habe ich keine Erfahrung mit Schaltreglern und den Übertragern.
Ich vermute der Übertrager geht in Sättigung ?

Mittels Signalgenerator erzeugte 80kHz Sinus 100mVpp werden im 
Verhältnis 1:100 meßbar transformiert.

Was kann defekt sein ?
- Windungsschluß
- Primärspannung zu hoch

Hat jemand Erfahrung und einen Tipp ?
Danke !

von Andrew T. (marsufant)


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Thomas W. schrieb:
> - Windungsschluß
ist am wahrscheinlichsten.

Denn die Versorgungsspannung ist in der Voltcraft Schaltung ja vorgeben 
- und du hast sie bestimmt überprüft. Ebenso den Fet ob er ok ist.

Wenn nicht: Jetzt tun.

von Thomas W. (goaty)


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Spannung scheint plausibel, ist nahe der 9V aus 6x1,5V AA-Batterien.
Der FET ist ok, und ohne Übertrager schaltet er leer mit 80kHz, und 
alles ist fein, nur keine Spannung.

Ich versuche mal über LCR-Meter und ein paar Versuche mit 
Funktionsgenerator und Scope zu ermitteln ob man ein Problem von außen 
erkennen kann.
Evtl. könnte es auch möglich sein herauszufinden welche der beiden 
Seiten defekt ist.

Kann das Kernmaterial (Eisenpulver/Ferrit?) irgendwie falsch 
magnetisiert sein ? (Degaussing?)

Danke !

von hinz (Gast)


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Was da gerne kaputt geht ist die Gleichrichterdiode sekundär.

von Thomas W. (goaty)


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Die Dioden und Kondensatoren der Kaskade sekundärseitig hab ich schon 
gecheckt und abgeklemmt, aber irgendwie geht der Strom ins Unendliche 
und sekundär kommt nix mehr an, trotz 80kHz Schaltfrequenz.
Leider bin ich analog und vor allem mit allem was Henry hat ein Noob.

von Ludger (Gast)


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Ohne Last kann man das Schalten des Fet nicht messen.
Wenn ein LCR meter vorhanden ist, miss mal die Primär-Induktivität.

Ludger

von hinz (Gast)


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Zeig doch mal die ganze Schaltung.

von Thomas W. (goaty)


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Ich hab auch schon das Signal am FET mit Übertrager gemessen (sehr kurz 
eingeschaltet da hoher Strom, Labornetzteil, keine Batterien) und das 
sah rechteckig aus zwischen ~9V und 0V. (N-Kanal FET schaltet gegen GND)

Ich werde mal versuchen den Übertrager zu untersuchen und ggf. neu zu 
wickeln.

@hinz: Ich hab keinen Schaltplan, nur das offene Gerät. Ist baugleich 
mit einem Uni-T 505 glaube ich. Qualitätsprodukt.

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> Ich hab keinen Schaltplan, nur das offene Gerät.

ein Foto könnte ja schon helfen.

von Thomas W. (goaty)


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Fotos kommen später.

von Thomas W. (goaty)


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Bilder:

von Brennkammerbeleuchter (Gast)


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wurde Q1 geschmort?

von hinz (Gast)


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Wie heißt denn der 16-Beiner, der den MOSFET ansteuert?

von Thomas W. (goaty)


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Es ist Windungsschluß sekundär, grad mit Ohmmeter gemessen und von außen 
sanft gedrückt und wieder losgelassen, schwankt zwischen 87 und 220 Ohm.
Unglaublich empfindlich, man kommt kaum dran schon ändert sich der Wert.

Naja, jetzt, wie kriege ich den verklebten Kern auseinander ?
Und dann maschinell die Windungen zählen beim Abwickeln, das wird ein 
Spaß.

Ja, Q1 ist ein neuer, den hatte ich geschmort weil ich zu lange Saft 
drauf gegeben hab.

Der 16pin ist ein TL494C, aber der scheint Signal zu liefern.

Wie gesagt, jetzt geht es an den Übertrager.

Frohes Schwitzen allerseits

P.S. Induktivität pri: 688uH Q 40 sec 3,8H Q 30

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> Naja, jetzt, wie kriege ich den verklebten Kern auseinander ?

Backofen, 140°C.

Ansonsten Luftspalt ausmessen und Trafobausatz kaufen.

von Thomas W. (goaty)


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Vielen Dank, wieder was gelernt !

von hinz (Gast)


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Noch ein Tip: nimm sekundär Doppellackdraht, Isolierstofklasse H.

von Thomas W. (goaty)


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Ob ich das hinkriege ist noch ne andere Geschichte, erstmal eine 
Wickelmaschine bauen. Ächz.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Genau an dieser Stelle muß die dünne Lackisolation die ganze Spannung 
aushalten. Irgendwann haben dann die gesammelten Durchschläge den Lack 
soweit verkohlt, daß sich die Potentiometer-Funktion ergeben hat.
Beim Neuwickeln den nach unten führenden Draht extra isolieren 
verbessert Zuverlässigkeit und Lebensdauer.
Ich würde da ein kleines Loch in den Wickelkörper bohren, um den Draht 
einzuführen.

von Thomas W. (goaty)


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Stimmt, jetzt wo du es sagst, ist ja ein Schmarrn den Anfang der 
Wicklung innnen zum Pin zu führen.
Aber ich werde nochmal drüber schlafen, ob und wie ich mir das mit dem 
Ab- und Aufwickeln antun will.
Hat jemand sowas schonmal gemacht mit DIY Mitteln ?

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Thomas W. schrieb:
> mit DIY Mitteln

Abwickeln und mitzählen dürfte das kleinste Problem sein.
Dann bastel Dir einen Dorn, auf den Du den Wickelkörper draufstecken 
kannst, so daß Du den Dorn in beide Hände nehmen kannst, mit dem 
Wickelkörper in der Mitte. Die benötigte Länge Kupferlackdraht irgendwo 
befestigen, und dann langsam voranschreitend aufwickeln. Den Draht 
vorher glattstreichen! Beim Wickeln sollte der Draht unter leichter 
Spannung bleiben.
Du hast das Glück, daß es nicht auf die genaue Windungszahl ankommt. Ein 
bißchen Verzählen ist also toleriert.
Bei erhöhten Anforderungen gebe ich noch einen Tropfen Nähmaschinenöl 
auf die Wicklung. Das verteilt sich von selber gleichmäßig, und 
verbessert die Spannungsfestigkeit wesentlich.

von Andrew T. (marsufant)


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Thomas W. schrieb:
> Hat jemand sowas schonmal gemacht mit DIY Mitteln ?

Ja. Akkuschrauber.

Alternatie ist natürlich eine Spulenwickelmaschine zu bauen (lohnt das 
für ein Einzelstück??) oder hier im Forum mal zu fragen ob jemand  (der 
so eine Maschine bereits gebaut hat) das privat miterledigt.

> Es ist Windungsschluß sekundär, grad mit Ohmmeter gemessen

Sagte ich dir ja bereits im zweiten Post dieses Threads.

von M. K. (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> Hat jemand sowas schonmal gemacht mit DIY Mitteln ?

Ja.
Auch Ringkerne mit 200 mal Draht durchfädeln ;-)
Für ein Stück mach da kein Fass auf mit selbst gebauter Wickelmaschine.

Das ist nicht die schönste Arbeit, geht aber per Hand ganz gut.
Den Draht, der von unten am Wiclungspaket nach oben läuft extra 
isolieren.
PTFE oder Schrumpfschlauch. Thermisch hoch belastet wird der ja nicht.
Lagenisolation mit Kapton Klebeband, wenn Du es besonders gut meinst, 
aber aufpassen das Du dann auch noch die komplette Wicklung auf den Kern 
bekommst.

Damit die Drähte nicht ins Wicklungspaket abtauchen kannst Du statt 
Lagenisolation auch die Lagen mit Sekundenkleber stabilisieren.
Aber denk dran das Sekundenkleber wirklich nur Haut innerhalb von 
Sekunden klebt.
Alles andere dauert länger.

Gerade am Rand des Wickelkörpers rutschen gerne Drähte tief ins Paket 
ab.
Das gilt es zu verhindern.

Aber alles kein Hexenwerk.
Arbeite so, das Du die Arbeit unterbrechen kannst ohne das sich das 
wieder aufwickelt.
Die Finger schmerzen irgendwann ...

von Thomas W. (goaty)


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Danke an alle,
ich werde erstmal Drahtstärke messen und Neuen bestellen,
dann Abwickeln und so der Plan mit schwachem Motörchen mit 
Strombegrenzung das Aufwickeln antreiben. Dazu vermutlich noch eine 
Gabellichtschranke oder Hallsensor mit dem Zähler verbinden, das ist ja 
fliegend schnell aufgebaut.

Allerdings sehen die 3D-gedruckten Wickelmaschinen auch verlockend aus. 
Nee, für die eine Spule nicht.

von hinz (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> ich werde erstmal Drahtstärke messen

Denk dran, dass bei so dünnem Draht der Lack relativ viel vom 
Durchmesser ausmacht.

von Thomas W. (goaty)


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So, außen 0,08mm (80µ), kann dann innen alles von 50-70µ sein.
Kennt jemand eine Quelle für so feinen Draht ?

Danke !

von Horst S. (petawatt)


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Thomas W. schrieb:
> So, außen 0,08mm (80µ), kann dann innen alles von 50-70µ sein.
> Kennt jemand eine Quelle für so feinen Draht ?

https://www.conrad.de/de/o/kupferlackdraht-2510140.html?tfo_ATT_NUM_EXTERIOR_DIAMETER_INSULATING=0.08%20mm

von Thomas W. (goaty)


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Vielen Dank Horst, ist bestellt.
Jetzt den Wickelaufbau vorbereiten, wird erst nächste Woche was.

von Arno H. (arno_h)


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Der Trafo hat zwar keinen erkennbaren Luftspalt, trotzdem dürfte das ein 
Sperrwandler sein. Du solltest den Trafo also tunlichst nicht im 
Leerlauf betreiben, möglicherweise hast du ihn bei deinen Messungen erst 
zerstört.
Siehe 7.2: https://www.trifolium.de/netzteil/kap7.html
Und merke dir den Wickelsinn der Wicklungen!

Arno

von Thomas W. (goaty)


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Danke Arno, der Trafo war eingebaut.

In diesem Zustand hat das Gerät erst immer Abgeschaltet (mit Batterien, 
die können nicht viel Strom) und dann als Versuch am Labornetzgerät 
hatte ich die hohe Stromaufnahme von >1A ermittlt.

Sehr guter Hinweis, nicht ohne nachgeschaltete Last zu betreiben.

Mit induktiven Dingen kenne ich mich leider sehr wenig aus.

von Arno H. (arno_h)


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Thomas W. schrieb:
> Mit induktiven Dingen kenne ich mich leider sehr wenig aus.

Willkommen im Club, ohne entsprechende Literatur bin ich auch verloren 
:)

Arno

von Dietrich L. (dietrichl)


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Thomas W. schrieb:
> So, außen 0,08mm (80µ), kann dann innen alles von 50-70µ sein.

Wenn du ihn mit dem Feuerzeug abbrennst und vorsichtig reinigst, kommst 
du besser an den Kupferdurchmesser.

Zum Wickeln:
Ich habe schon etliche Trafos gewickelt, aber (fast) alles ohne 
Maschine, d.h. "zu Fuß":
- mechanisches Zählwerk mit dünnem Isolationsschlauch o.Ä. mit 
Spulenkörper verbinden (mit Zählwerk arbeitet es sich viel entspannter, 
da man jederzeit unterbrechen oder auch wieder abwickeln kann).
- Anfang mit dünnen Iso-Schlauch schützen und an Anschluss-Stift des 
Spulenkörpers befestigen. Alternative: Isolierte Litze anlöten 
(Lötstelle natürlich isolieren).
- Spulenkörper per Hand auf Unterlage in 90°-Schritten drehen. Dabei den 
Draht immer sauber nebeneinander wickeln.
- Lagenisolation mit dünner Folie/Papier aufbringen. Die Breite muss 
etwas größer sein als die Breite des Spulenkörpers (ggf. an den Seiten 
etwas einschneiden), damit der Draht nicht "abtaucht", d.h. mit unteren 
Lagen Kontakt bekommt.
- Wenn der Platz zu kein ist, Lagenisolation nur alle paar Lagen 
einbauen. Aber wenn man sauber Windung neben Windung wickelt, spart man 
einiges an Platz.
Das Ganze ist zwar zeitaufwendig, aber man hat den Ablauf gut unter 
Kontrolle.

von Thomas W. (goaty)


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Ich versuche es aber das ganze ist extrem fein mit 80um, ich sehe den 
Draht mit meinen Augen ja kaum noch...

von Manfred (Gast)


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Arno H. schrieb:
> Du solltest den Trafo also tunlichst nicht im Leerlauf betreiben,
> möglicherweise hast du ihn bei deinen Messungen erst zerstört.

Der Hinweis Leerlauf widerspricht der typischen Anwendung: Wenn der am 
Isolationstester angeschlossene Prüfling in Ordnung ist, fließt kein 
Strom.

von hinz (Gast)


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Manfred schrieb:
> Arno H. schrieb:
>> Du solltest den Trafo also tunlichst nicht im Leerlauf betreiben,
>> möglicherweise hast du ihn bei deinen Messungen erst zerstört.
>
> Der Hinweis Leerlauf widerspricht der typischen Anwendung: Wenn der am
> Isolationstester angeschlossene Prüfling in Ordnung ist, fließt kein
> Strom.

Es wird primär ein Clampingnetzwerk geben.

von hinz (Gast)


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hinz schrieb:
> Es wird primär ein Clampingnetzwerk geben.

Siehe Anhang.

von Stefan F. (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> Alternatie ist natürlich eine Spulenwickelmaschine zu bauen

Mache ich immer mit Teilen aus einem Metallbaukasten. Die 
Strombegrenzung des Labornetzteils schwächt den Motor, so dass ich den 
Draht mit der Hand straff halten und ggf. auch ganz anhalten kann.

von Thomas W. (goaty)


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Das mit der Strombegrenzung hab ich im Griff, zieht nur ganz leicht am 
Draht, das sollte gehen, aber ich hab nix was den Draht sauber von links 
nach rechts und wieder zurück sweept.
Außerdem ist die Kammer bis oben hin voll Draht, da muss ich schauen 
dass er beim neu wickeln nicht in die andere Kammer springt. Wird 
spannend

von Stefan F. (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> aber ich hab nix was den Draht sauber von links
> nach rechts und wieder zurück sweept.

Bei Nähmaschinen geht das ganz einfach:
https://www.youtube.com/watch?v=3ep1fmhjrm8&feature=youtu.be&t=170

Vielleicht kann man davon abgucken.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Thomas W. schrieb:
> Ich versuche es aber das ganze ist extrem fein mit 80um, ich sehe den
> Draht mit meinen Augen ja kaum noch...

Ja, bei so dünnem Draht ist natürlich ziemlich schwierig...

von Thomas W. (goaty)


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Zwischenstand: Abwickeln kann man fast vergessen, durch das "anrösten" 
des feinen Drahtes reißt er immer wieder ab, und nun finde mal das dazu 
passende nächste Stück. Ich sag nur: Mikroskop.
Naja, runter kriege ich ihn irgendwie.

von eProfi (Gast)


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An den User hinz:
schreibe mir bitte eine kurze PN, damit ich Dich kontaktieren kann:
https://www.mikrocontroller.net/user/show/eprofi
Danke

Zum Thema: ja, ein Sperrwandler, wie er auch in alten Foto-Blitzgeräten 
verwendet wird / wurde. Der Trafokern braucht einen Luftspalt, in dem 
die Energie gespeichert wird.

von Stefan F. (Gast)


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eProfi schrieb:
> An den User hinz:
> schreibe mir bitte eine kurze PN, damit ich Dich kontaktieren kann:

Dazu müsste er sich registrieren. Hätte er das getan, dann hättest du 
ihn bereits kontaktiert - nehme ich an.

von Thomas W. (goaty)


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So Draht ist runter und mit einiger Ungenauigkeit müßten es 1700 
Windungen sein.
Ich stell nochmal Fotos später ein.
Der Anfang der Wicklung ist meiner Meinung nach wirklich falsch 
eingelegt. Er sollte nicht vom Pin innen nach unten geführt werden, 
sondern außen entlang und dann in die Kammer rein. Denn dafür sind extra 
kleine Nuten vom Kammerhersteller vorgesehen.
Ob die sich bei UniT dafür interessieren ? Kaum.

von Thomas W. (goaty)


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Noch ein paar Bilder, die Schmauchspuren sind deutlich zu sehen dort wo 
die Spannung am höchsten ist. Warum nur haben sie die Zuleitung nicht 
außen rum und dann durch den Schlitz geführt ?

von Dietrich L. (dietrichl)


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Thomas W. schrieb:
> Noch ein paar Bilder, die Schmauchspuren sind deutlich zu sehen dort wo
> die Spannung am höchsten ist. Warum nur haben sie die Zuleitung nicht
> außen rum und dann durch den Schlitz geführt ?

Das war wohl ein echter Fehler in der Bauvorschrift oder einfach nur 
Murks bei der Fertigung.
Aber immerhin kannst du es jetzt beim Neuwickeln richtig machen und dann 
lange Ruhe haben.

von Thomas W. (goaty)


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Zwischenstand: Der von Conrad/Block gelieferte Kupferlackdraht hat nicht 
viel gekostet, aber leider ist er 0,09mm und mit meiner freien 
Wickeltechnik bekomme ich grad 1100 Windungen drauf, dann ist Schluß.

Habs trotzdem probiert, hätte ich nicht machen sollen, 50V geht, 100V 
geht, 250V puff.

Gerät schaltet nicht mehr an. Naja, war einen Versuch wert.

Erstmal in die Kiste geworfen, mal sehen ob ich da noch weiter suche...

Frust

von Thomas W. (goaty)


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Ok, hätte ich lesen sollen bei Block 0,08mm ist "Drahtdurchmesser".
Jetzt probiere ich es nochmal mit 42AWG, mal sehen.

Zusätzlich ist der FET durchgebrannt, warscheinlich falschen Typen 
eingebaut.

von Thomas W. (goaty)


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So, FET gegen was anderes getauscht, scheint zu gehen erstmal,
Vorher war ein 2SK2331 drin, Jetzt testweise (anderer Footprint) ein 
BSC123N08.
Was mich erstaunt sind die hohen Spikes am Drain von 96V beim Ein- und 
Ausschalten. Sollte das nicht das Snubber-Network beseitigen ?

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> Vorher war ein 2SK2331 drin,

Das ist ein SHF-MOSFET in GaAs, der war da bestimmt nicht drin.

von Stefan F. (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> Sollte das nicht das Snubber-Network beseitigen ?

Im Idealfall schon, aber es wird eine gewisse Induktivität haben. 
Alleine schon die Leiterbahnen zu den Bauteilen machen viel aus. Zu 
hinterfragen wäre hier auch, ob der 1kΩ Widerstand den Kondensator 
schnell genug entladen kann.

von Thomas W. (goaty)


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: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> https://www.mouser.de/datasheet/2/408/2SK2231_datasheet_en_20100205-1133913.pdf

Dachte mir schon, dass du dich vertippt hattest.

Ich hätte da einen "fully avalanche rated" erwartet. Da erledigt dann 
die Bodydiode das, was das Clampingnetzwerk übrig lässt.

Es wäre kein Fehler die drei Bauteile zu prüfen.

von hinz (Gast)


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Ach ja: für richtigen Ersatz des MOSFET unbedingt auch auf Ciss und Qg 
achten.

von Thomas W. (goaty)


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Kondensator ist 100nF. Alle drei sind ok. Der ESR ist halt recht hoch, 
vielleicht geht deßwegen die Spitzenspannung auf fast 100V für 2µs.

von hinz (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> Spitzenspannung auf fast 100V für 2µs.

Und wird dort von der Bodydiode des BSC123N08 begrenzt, der ist ja dafür 
spezifiziert.

von Thomas W. (goaty)


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Ich bestell mal das Original, dann kommt ja noch der richtige Draht 
irgendwann aus UK, und dann mach ich das nochmal ;-)

Momentan sieht´s nicht wirklich gut aus...

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (goaty)


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So, neuer FET ist drin, Spule wieder abgewickelt, der Draht von Conrad 
ist 0,08 innen, und außen eher 0,09mm.

Was feineres aus UK bestellt (42 AWG, 0,07 außen, 0,063 innen, ist jetzt 
etwas dünner....).

Scheint gut zu sein, Isolationsmessung (mit anderem Meßgerät) hat bis 
1000V nicht durchgeschlagen.

1700 Windungen sind drauf, eingebaut: -50, -250, -500, -1000V toll, wohl 
doch die Windungsrichtung vertauscht....

Falls jemand Draht braucht, ich hab über.

von hinz (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> 1700 Windungen sind drauf, eingebaut: -50, -250, -500, -1000V toll, wohl
> doch die Windungsrichtung vertauscht....

Einfach die dicke Primärwicklung auch drehen.

von Thomas W. (goaty)


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Ich vertausch mal die Drahtenden sekundär, mal sehen was passiert.

von hinz (Gast)


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> Thomas W. schrieb:
>> 1700 Windungen sind drauf, eingebaut: -50, -250, -500, -1000V toll, wohl
>> doch die Windungsrichtung vertauscht....


Aber Moment, wie soll das gehen? Da hängt doch nach dem Trafo noch die 
Villardkaskade dran.

von Thomas W. (goaty)


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Ja das frag ich mich auch, aber ich hab die Meßleitungen vom Fluke 
mehrfach überprüft...

Ich muß jetzt das nochmal am Scope messen, primär, sekundär, mit dem 
Differenztastkopf, um das ein bischen besser zu verstehen.

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (goaty)


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Sekundär die Drähte vertauscht, kein Unterschied, seltsam, ich versteh 
das nicht, jetzt probiere ich nochmal primär die Anschlüsse tauschen und 
dann lasse ich es so, wird halt mit minus Spannung die Isolation 
getestet, egal.

von Thomas W. (goaty)


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So, das vermeintliche Problem ist geklärt, das Isolationsmeßgerät 
erzeugt immer negative Spannung bezogen auf den "Common"-Anschluß. Also 
keine falsch gewickelte Spule.
Sehr seltsam was sich UNI-T dabei gedacht hat.

von Manfred (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> So, das vermeintliche Problem ist geklärt,

Ich bewundere Deine Energie und Hartnäckigkeit, das Gerät wieder zur 
Funktion zu bringen.

von Thomas W. (goaty)


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Ich bin ja Bastler, kein Profi der da auf den Zeitaufwand schaut, also 
immer mal wieder ein bischen weitermachen. Das macht ja Spaß sowas zu 
reparieren.

Obwohl ich zugeben muß, daß ich bei meinem Keithley 2420 seit Monaten 
nicht weitergekommen bin, das ist einfach eine andere Komplexität.

Und Schaltplan gibts ja sowieso nicht mehr.

von Putzi K. (putzi_k)


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Thomas W. schrieb:
> Falls jemand Draht braucht, ich hab über.

Hallo Thomas,
ich bin ein Leidensgenosse bezüglich des HF-Übertragers, bei mir in 
einem UT505A (Baugleich) und habe zwei Fragen.
Ist das Trennen der E-Ferrite wirklich im Backofen gemacht worden?
Gilt das Angebot bezüglich des Drahtes noch?

MfG
Jürgen

von Thomas W. (goaty)


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Putzi K. schrieb:
> Thomas W. schrieb:
>> Falls jemand Draht braucht, ich hab über.
>
> Hallo Thomas,
> ich bin ein Leidensgenosse bezüglich des HF-Übertragers, bei mir in
> einem UT505A (Baugleich) und habe zwei Fragen.
> Ist das Trennen der E-Ferrite wirklich im Backofen gemacht worden?
> Gilt das Angebot bezüglich des Drahtes noch?

Freilich. Draht oder wickeln. Kann ich machen. Ist mein zweiter Patient 
nach der Philips Lampe 😁

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