Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Werkstatt/Garagenboden


von Korbi (Gast)


Lesenswert?

Meine Werkstatt dient mir auch als Garage, bzw umgekehrt. Die letzten 
beiden Jahrzehnte hat der blanke Estrich gute Dienste geleistet, aber 
auch arg gelitten. Schrammen, Ausbrüche hier und da und natürlich 
Flecken überall.

Jetzt liebäugel ich mit einem neuen Boden. Von früher kenne ich noch 
diese roten Spaltplatten aus Steinzeug, aber bevor ich den Boden 
rauskloppe wollte ich mal in die Runde fragen, was so generell benutzt 
wird. In einer zweiten Garage habe ich 2K-Gießmasse am Boden, aber die 
löst sich mittlerweile auch schon stellenweise vom Untergrund; und bei 
Nässe ist das Zeug ar...glatt.

Die Ansprüche sind relativ offensichtlich:
- Unempfindlich. Wenn mal was runterfällt will ich nicht gleich in 
Weißglut geraten weil der Boden ne Macke hat.
- Pflegeleicht. Ist eine Werkstatt/Garage, kein Wohnzimmer.
- Rutschsicher. Wenn im Winter Tauwasser vom Auto am Boden ist, soll es 
einen nicht gleich auf die Schnauze legen.
- Fest verlegt. Keine losen Gummimatten oder sowas, das nervt auf lange 
Sicht nur.
- Geldbeutelfreundlich. Schön wären ~10€/m²

Oder mache ich mir zuviele Gedanken und sollte einfach nur den Boden 
ausbessern?

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Korbi schrieb:

> Die Ansprüche sind relativ offensichtlich:
> - Unempfindlich. Wenn mal was runterfällt will ich nicht gleich in
> Weißglut geraten weil der Boden ne Macke hat.
> - Pflegeleicht. Ist eine Werkstatt/Garage, kein Wohnzimmer.
> - Rutschsicher. Wenn im Winter Tauwasser vom Auto am Boden ist, soll es
> einen nicht gleich auf die Schnauze legen.
> - Fest verlegt. Keine losen Gummimatten oder sowas, das nervt auf lange
> Sicht nur.
> - Geldbeutelfreundlich. Schön wären ~10€/m²

Ich würde da ganz einfach PVC-Boden von der Rolle verlegen, so wie
man ihn z.B. in Küchen hat. Sieht der nach ein paar Jahren häßlich
aus, kauft man einfach neuen.

von w/o (Gast)


Lesenswert?

Korbi schrieb:


> wird. In einer zweiten Garage habe ich 2K-Gießmasse am Boden, aber die
> löst sich mittlerweile auch schon stellenweise vom Untergrund; und bei
> Nässe ist das Zeug ar...glatt.
>


Nur gestrichen? Streut man normalerweise mit Feinsand ab, mehr als das 
aufnehmen kann. In ein paar Tagen abkehren, wird supergriffig.
Eigentlich gibts nichts besseres. Im Bauhandel nach "Mörtelharz" suchen.
Halt drauf achte UV, Öl u. Benzinbeständig.




> Die Ansprüche sind relativ offensichtlich:
> - Unempfindlich. Wenn mal was runterfällt will ich nicht gleich in
> Weißglut geraten weil der Boden ne Macke hat.
> - Pflegeleicht. Ist eine Werkstatt/Garage, kein Wohnzimmer.
> - Rutschsicher. Wenn im Winter Tauwasser vom Auto am Boden ist, soll es
> einen nicht gleich auf die Schnauze legen.
> - Fest verlegt. Keine losen Gummimatten oder sowas, das nervt auf lange
> Sicht nur.
> - Geldbeutelfreundlich. Schön wären ~10€/m²
>

FLokati, Lappländischerlumpenteppich,... :)


> Oder mache ich mir zuviele Gedanken und sollte einfach nur den Boden
> ausbessern?


Untersuchen warum sich das lößt, starke Feuchte, Öl o. Fett von vorher 
gucken ob man das reinigen o. behandeln kannt über der Rest mit der 
Schwabbel drüber odentliche Vorbehandlung ist alles, dann nochmal. Weg 
kriegst du das eh nicht mehr :/

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Korbi schrieb:
> Jetzt liebäugel ich mit einem neuen Boden

Streichen ist doof, weil der Lack abblättert, dann sieht es noch doofer 
aus.
Beschichten ist doof, siehe Nachbargarage.
PVC  nee, living in a plastic world, hält kaum.
Die Autowerkstatt nimmt Werkstattfliesen, das sind unglasierte 
hartgebrannte Klinkerspaltplatten durchgefärbt oder durchgefärbtes 
Feinsteinzeug.

von Korbi (Gast)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Ich würde da ganz einfach PVC-Boden von der Rolle verlegen

Ich habe die Werkbank mit PVC/Vinyl belegt. Schöne wischfeste Unterlage. 
Hab das aber auch prompt mal vor dem Schweissen vergessen. Flexen mag 
PVC auch nicht sonderlich.

von Kraftwagenaufbewahrungsschatullenbodenbeschichter (Gast)


Lesenswert?

PeVauZeh?

Wenn da ein PKW draufsteht, dann drückt sich das Material sonstwohin. 
Darüber hinaus hätte ich Bedenken, daß die Weichmacher darin den Reifen 
nicht guttun.

Mörtelharz ist das Beste für diesen Zweck.

von Armin X. (werweiswas)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Die Autowerkstatt nimmt Werkstattfliesen, das sind unglasierte
> hartgebrannte Klinkerspaltplatten durchgefärbt oder durchgefärbtes
> Feinsteinzeug.

Aber bitte nicht das billigste Feinsteinzeug aus dem Baumarkt nehmen.
Wir haben welches ausm Baumarkt im Hausflur. Auf dem gibt es kaum 
entfernbare Salzflecken...
Eine Erklärung habe ich nicht dafür, ist aber so.

von L. H. (holzkopf)


Lesenswert?

Korbi schrieb:
> Die Ansprüche sind relativ offensichtlich:
> - Unempfindlich. Wenn mal was runterfällt will ich nicht gleich in
> Weißglut geraten weil der Boden ne Macke hat.
> - Pflegeleicht. Ist eine Werkstatt/Garage, kein Wohnzimmer.
> - Rutschsicher. Wenn im Winter Tauwasser vom Auto am Boden ist, soll es
> einen nicht gleich auf die Schnauze legen.
> - Fest verlegt. Keine losen Gummimatten oder sowas, das nervt auf lange
> Sicht nur.
> - Geldbeutelfreundlich. Schön wären ~10€/m²
>
> Oder mache ich mir zuviele Gedanken und sollte einfach nur den Boden
> ausbessern?

Ja, am besten ausbessern.
Kannst Du auch im "Dünnbett-Verfahren" machen; d.h. mit ca. 10mm 
Schichtstärke des Reparatur-Estrichs.
Mußt dann aber als Haft-Vermittler zum alten Untergrund mit PCI-Milch 
vorstreichen.

Reparatur-Stellen am besten ringsum mit Dia-Trennscheibe freischneiden 
und anschließend die Fläche mit weiteren Trennschnitten versehen, damit 
Du per Flachmeißel die gesamte Fläche absenken kannst.

Je "genarbter" die dadurch erzeugte Fläche ist, desto besser wird die 
Haftung zum Untergrund.
Alles lose Zeug absaugen und danach mit PCI einstreichen.
Während dieser Anstrich "wegzieht" kannst Du den Estrich anmischen.
Mit Zement/Sand (1/6) und zwar "erdfeucht", was nur per Mischung mit 
Schaufel oder Kelle bzw. mit Horizontal-Mischmaschinen möglich ist.

Hüt Dich dabei unbedingt davor, den Estrich zu "naß" anzumischen!
Zur Überprüfung der richtigen Erdfeuchte nimmst Du das Mischgut und 
drückst es in der Hand zusammen.
Wenn es dann beim Öffnen der Hand gerade nicht mehr auseinander fällt, 
hast Du die richtige Erdfeuchte zum Einstampfen/Verdichten des Estrichs 
in die Reparatur-Fläche und kannst es in die Vertiefung einbringen und 
dort verdichten/einstampfen.
Mit einem Stampfer oder Fäustel.

Anschließend ziehst Du den Überschuß mit einer Latte ab und 
"schwindelst" die Oberfläche per Reibbrett eben hin. ;)

Danach kommt der an sich schwierigste Teil, nämlich die "Vergütung" der 
Estrichoberfläche so, daß sie hoch belastbar wird.

Prinzipiell gibt es dazu zwei Verfahren:
1) Auf den Estrich wird (vorsichtig und nach und nach) Zementschlämme 
geschüttet und SOFORT mit einer Glättkelle glatt gestrichen.

2) Durch das Glattreiben des Estrichs zieht es Wasser in Richtung 
Oberfläche.
Weshalb man die dann auch mit Zement (durch ein Sieb gestrichen) 
"pudern" kann. Was aber zwangsläufig keine glatte Oberfläche ergibt.
Jeder Versuch, eine gepuderte Oberfläche per Glättkelle glattstreichen 
zu wollen, ist zum Scheitern verurteilt, weil das nicht machbar ist.

Zement beginnt nach ca. 1h abzubinden.
Man kann deshalb im Übergangs-Bereich Neu-/Alt-Estrich per nassem 
Schwamm Anpassungen vornehmen.

1) ist aus meiner Sicht das bessere Verfahren, weil eher eine homogene 
Zementschicht aufgebracht wird.
Beim Pudern hingegen pudert man i.d.R. dort mehr, wo mehr Wasser 
vorhanden ist.
Außerdem wird beim Glätten der Zement wohl auch tiefer in die 
Estrichoberfläche gedrückt als beim Pudern.

Über Estrich-Glattstriche kann man z.B. Maschinen oder Gitterboxen o.ä. 
drüberziehen - "kratzt" den normalerweise alles nicht.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


Lesenswert?

Mich hat an meinem Scheunenboden (Beton) immer genervt, daß man
durch Kehren den Staub nicht wegbekommt.

Alles mit Wasserglas gestrichen - funkioniert hervorragend ;)

von Hallo mein Freund, wer wird denn gleich (Gast)


Lesenswert?

Korbi schrieb:

> Die Ansprüche sind relativ offensichtlich:
> - Unempfindlich. Wenn mal was runterfällt will ich nicht gleich in
> Weißglut geraten weil der Boden ne Macke hat.
> - Pflegeleicht. Ist eine Werkstatt/Garage, kein Wohnzimmer.
> - Rutschsicher. Wenn im Winter Tauwasser vom Auto am Boden ist, soll es
> einen nicht gleich auf die Schnauze legen.
> - Fest verlegt. Keine losen Gummimatten oder sowas, das nervt auf lange
> Sicht nur.
> - Geldbeutelfreundlich. Schön wären ~10€/m²
>
> Oder mache ich mir zuviele Gedanken und sollte einfach nur den Boden
> ausbessern?

Nimm Kies

von Sebastian L. (sebastian_l72)


Lesenswert?

Joachim D. schrieb:
> Mich hat an meinem Scheunenboden (Beton) immer genervt, daß man
> durch Kehren den Staub nicht wegbekommt.
LOL, man fegt die alte Magerbetonschicht immer weiter runter.
Irgendwann ist sie weg.

Ich habe meinen 90 Jahre alten Kellerböden mit einem Funktionsmörtel 
(Fosroc Renderoc ST 05) übergeschwummt.
Jetzt ist die Oberfläche stabil.

 > Alles mit Wasserglas gestrichen - funkioniert hervorragend ;)
Im Baumarkt heisst das "Silikatstaubbinder"
Vorteil: das ist dampfdiffusionsoffen und gibt es auch eingefärbt. Das 
trägt sich ab, aber ist schnell wieder aufgetragen.

Bevor man was dampfdichtes (epoxy, etc) aufträgt sollte man sich 
Gedanken über das Dampfdruckgefälle machen. Wenn es nach Innen geht dann 
wird das  abblättern.

Damit das nicht glatt ist, sandet man Quarz mit ein. Je mehr Quarz, je 
rutschsicherer, je weniger wischfreundlich.

Auf Betonböden zu stehend länger zu arbeiten gibt "Rücken" und ist in 
der professionellen Welt sogar unzulässig. Da hat man eine Gummimatte 
oder ein Lattenrost.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


Lesenswert?

Korbi schrieb:
> Ich habe die Werkbank mit PVC/Vinyl belegt. Schöne wischfeste Unterlage.
> Hab das aber auch prompt mal vor dem Schweissen vergessen. Flexen mag
> PVC auch nicht sonderlich.
Da war hoffentlich genug schniedelwurzverkürzender Flammhemmer drin, 
damit das Zeug nicht gleich in Flammen stand.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


Lesenswert?

Korbi schrieb:
> In einer zweiten Garage habe ich 2K-Gießmasse am Boden, aber die
> löst sich mittlerweile auch schon stellenweise vom Untergrund; und bei
> Nässe ist das Zeug ar...glatt.

Welcher I...t hat vergessen da Quarz einzustreuen?

Wenn der Raum nicht geheizt ist und keine Feuchtemembran unter der 
Bodenplatte liegt dann drückt das partielle Dampfdruckgefälle. Der Dampf 
kommt nicht durch das 2k und hebt es ab. Das sollte jeder Maler und 
Maurer wissen.

von georg (Gast)


Lesenswert?

Das hier ist ein Elektronik-Forum - da ist es nicht ganz uninteressant, 
ob der Belag wenigstens schwach leitfähig ist oder ob er statische 
Aufladung noch begünstigt. Beton oder Holz ist perfekt ohne weitere 
antistatische Massnahmen.

Georg

von Korbi (Gast)


Lesenswert?

L. H. schrieb:
> Über Estrich-Glattstriche kann man z.B. Maschinen oder Gitterboxen o.ä.
> drüberziehen - "kratzt" den normalerweise alles nicht.

Die Schrammen sind nur stellenweise. Evtl gab es damals beim Mischen 
verschiedene Qualitäten.

Sebastian L. schrieb:
> Welcher I...t hat vergessen da Quarz einzustreuen?

Das habe ich mich auch schon öfter gefragt.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.