Hallo, ich suche einen Transistortester, mit dem man bei Bipolartransistoren (NPN, PNP) den Verstärkungsfaktor hFE bei Strömen zwischen 500mA und 1A ermitteln kann. Mit den kleinen batteriebetriebenen Testern fließen leider nur einige mA. Alternativ kann es auch ein geeigneter Kennlinienschreiber sein. Danke für alle Tipps.
Kiran K. schrieb: > ich suche einen Transistortester, mit dem man bei Bipolartransistoren > (NPN, PNP) den Verstärkungsfaktor hFE bei Strömen zwischen 500mA und 1A > ermitteln kann. Dann bau ihn dir. Es ist ja nun kein Hexenwerk, ein Labornetzteil, ein Multimeter und ein paar Widerstände passend zu verschalten. Du kannst noch überlegen, ob du dem Transistor einen konstanten Basisstrom gibst und den Kollektorstrom mißt. Vorteil: direkte Anzeige der Stromverstärkung, Nachteil: verschiedene Transistoren werden in verschiedenen Arbeitspunkten betrieben. Oder ob du den Basisstrom so einstellst, daß der gewünschte Kollektorstrom fließt. Bei 1A mußt du an Kühlung denken. Oder du baust es mit einem µC für die Steuerung, dann kann die Messung in wenigen Dutzend µs erfolgen und die thermische Trägheit greift noch.
Kiran K. schrieb: > Alternativ kann es auch ein geeigneter Kennlinienschreiber sein. guckst Du: https://amplifier.cd/Test_Equipment/other/CT-71.html
Axel S. schrieb: > Oder du baust es mit einem µC für die > Steuerung, dann kann die Messung in wenigen Dutzend µs erfolgen und die > thermische Trägheit greift noch. Da der Verstärkungsfaktor i.A. sehr stark von der Kristalltemperatur abhängt und Hersteller ihre Werte z.B. bei 25°C angeben, ist das für einen echten Vergleich wohl die einzigste Möglichkeit. Statt hier ein etwas größers Projekt zu starten suche ich ein käufliches fertiges Gerät, womit ich diese Messungen vornehmen kann.
Kiran K. schrieb: > Statt hier ein etwas größers Projekt zu starten suche ich ein käufliches > fertiges Gerät, womit ich diese Messungen vornehmen kann. Wenn du wirklich bis 1A brauchst, wird es etwas professionelles werden müssen. Zu entsprechendem Preis. Ich habe meine Zweifel, ob sich das für dich lohnt. Oder ob du das überhaupt brauchst. In 90% der Fälle verwende ich einen Transistortester lediglich für einen Funktionstest. Da ist mir dann piepegal, bei welchem Strom die Stromverstärkung gemessen wird. Ab und zu suche ich mir aus einer Handvoll Transistoren auch mal den oder die mit der höchsten Stromverstärkung raus. Und wenn ich Transistoren paaren will, z.B. für ein Audio-Projekt, dann nehme ich dazu eine komplett separate Schaltung. Ist aber seit vielen Jahren nicht mehr vorgekommen.
Axel S. schrieb: > Ich habe meine Zweifel, ob sich das für > dich lohnt. Oder ob du das überhaupt brauchst. Es geht darum, mehrere Leistungstransistoren parallel zu betreiben. Hierbei ist es schon wichtig, Typen mit etwa identischem hFE, bei höheren Strömen, zu selektieren. Die Bestimmung von hFE bei kleinen Strömen liefert leider nur sehr ungenaue Ergebnisse. Axel S. schrieb: > Zu entsprechendem Preis. Das ist schon klar. Das Problem ist, überhaupt geeignete Tester zu finden.
Die Grundschaltung mit ein paar Widerständen bleibt doch gleich. Nur die Spannung sollte stabil sein. Und ob man 1A will? Bei 12V sind das ja schon 12W. Über einen Umschalter prägt man an der Basis 1, 10, 100mA ein. Am Strommeßgerät am Kollektor kann man dann direkt die Stromverstärkung ablesen. Drei Werte sollten reichen. Pro Transi ist das dann in 1min erledigt.
michael_ schrieb: > Drei Werte sollten reichen. Bei 100mA wandert mein Messwert schon durch die Erwärmung weg. Somit bleiben nur 1mA und 10mA, die wiederum ein deutlich anderes hFE als bei 500mA oder 1A messen lassen. So einfach geht es also nicht.
Axel S. schrieb: > Oder ob du den Basisstrom so > einstellst, daß der gewünschte Kollektorstrom fließt. Ich würde einen einstellbaren Basisvorwiderstand (Poti) und ein zweites Multimeter in Reihe an die Basis legen. Dann braucht man nur noch die beiden Werte im Basis- und Kollektorkreis ablesen und durcheinander teilen.
Kiran K. schrieb: > Bei 100mA wandert mein Messwert schon durch die Erwärmung weg. Du brauchst ein "schaltbares" System und Erfaassung über (speichernde) AD-Wandler. Ein/Ausschaltung am einfachsten mit Relais; ggf. mit definierter Einschaltzeit (z.B. 50 ms). Stromerfassung über Multimeter mit "Max" Speicherung oder PC-Mess-System. Der Prüfstrom wird nur kurz aktiviert und das Ergebnis festgehalten. Gruss
Erich schrieb: > Du brauchst ein "schaltbares" System Genau. Daraus resultiert die Frage: Wo kaufen?
Kiran K. schrieb: > Bei 100mA wandert mein Messwert schon durch die Erwärmung weg. Somit > bleiben nur 1mA und 10mA, die wiederum ein deutlich anderes hFE als bei > 500mA oder 1A messen lassen. Nu übertreibe mal nicht. Es muß sowieso (aktiv) gekühlt werden. Und "deutlich anders" sind die Werte sicher nicht, da sie aus einer Charge stammen. 100mA wird man bei ganz schlechten Transistoren brauchen. 100mA x Stromverstärkung 10 sind ja schon 1A Kollektorstrom.
Kiran K. schrieb: > Erich schrieb: >> Du brauchst ein "schaltbares" System > > Genau. Daraus resultiert die Frage: Wo kaufen? Da heutzutage kaum noch Leistungs-Bipos verbaut werden, gibts wohl auch die entsprechende Meßtechnik nicht mehr...
Kiran K. schrieb: > Genau. Daraus resultiert die Frage: Wo kaufen? Du wirst sowas nicht bezahlen wollen! Um wieviel tausend Transistoren handelt es sich denn? Besser du orderst dann gleich selektierte Transistoren.
Kiran K. schrieb: > Statt hier ein etwas größers Projekt zu starten suche ich ein käufliches > fertiges Gerät, womit ich diese Messungen vornehmen kann. Hab mal vor einem Jahr dem Markt nach einembrauchbaren Kennlinienschreiber abgesucht, Ergebniss: entweder 20 Jahre Altgerät oder einen EndOfLine Tester für den Massenmarkt. Da ist man tatsächlich auf DIY-Equipment angewiesen, aber man kann sich auch auf Steckbrettern was zusammenbasteln. http://www.paulvdiyblogs.net/2017/12/building-curve-tracer.html https://dl6gl.de/kennlinienschreiber-nach-dl4jal
Kiran K. schrieb: > Bei 100mA wandert mein Messwert schon durch die Erwärmung weg Schon, aber im Betrieb wird der Transistor ja auch warm - was nützt da ein Hfe-Wert unter unrealistischen Bedingungen? Ansonsten denke ich auch: selberbauen. Der Bedarf an Transistortestern für bipolare Transistoren ist heute sehr überschaubar. Georg
Kiran K. schrieb: > Bei 100mA wandert mein Messwert schon durch die Erwärmung weg. Nun, das ist sicher auch ein Ergebnis davon, dass Du den zu messenden Leistungstransistor nicht auf einem Kühlkörper montiert hast!
georg schrieb: > aber im Betrieb wird der Transistor ja auch warm Wenn Transistoren verglichen werden sollen, dann müssen sie natürlich alle die gleiche Temperatur haben. Somit bringt es nichts, sie im warmen Zustand zu messen, wenn nicht gleichzeitig die Kristalle dabei die gleiche Temperatur haben. Es erscheint einfacher, den Vergleich bei Zimmertemperatur vorzunehmen, zumal dazu auch meist Herstellerangaben vorliegen.
Ingolf O. schrieb: > Nun, das ist sicher auch ein Ergebnis davon, dass Du den zu messenden > Leistungstransistor nicht auf einem Kühlkörper montiert hast! Nicht die Kühlkörpertemperatur ist relevant, sondern die Kristalltemperatur. Dazwischen gibt es einen zu großen Unterschied.
Kiran K. schrieb: > Alternativ kann es auch ein geeigneter Kennlinienschreiber sein. https://de.elv.com/elv-serie-7000-kennlinienschreiber-ks-7000-teil-12-204310 Kiran K. schrieb: > Es geht darum, mehrere Leistungstransistoren parallel zu betreiben. > Hierbei ist es schon wichtig, Typen mit etwa identischem hFE, bei > höheren Strömen, zu selektieren Eher nicht, sondern man wählt geeignete Schaltungen, die mit jedem Exemplar der Typennummer funktionieren und nicht nur mit genau selektierten für die es dann bei Defekt keinen Ersatz gibt.
michael_ schrieb: > Um wieviel tausend Transistoren handelt es sich denn? Ja, das ist eine wichtige Frage. Und ob der Vorgang einmalig ist oder mehrfach / vielfach. Wie sollen die Transitoren kontaktiert werden? Test bei Zimmertemperatur? Gruss
Dioden Auffrischer schrieb: > http://www.paulvdiyblogs.net/2017/12/building-curve-tracer.html > https://dl6gl.de/kennlinienschreiber-nach-dl4jal Können beide nicht die vom TE gewünschten 1A. Wurde bereits von mir genannt: CT71, EMG TR4805 oder Tektronix dagegen schon.
Mir ist diesbezüglich noch folgender Artikel im Elektor aufgefallen. Gepulster Hochstrom-h(FE)-Tester: https://www.elektormagazine.de/magazine/elektor-199009/29390 Glück Auf!
Kiran K. schrieb: > Bei 100mA wandert mein Messwert schon durch die Erwärmung weg. Somit > bleiben nur 1mA und 10mA, die wiederum ein deutlich anderes hFE als bei > 500mA oder 1A messen lassen. dann baue was µC mit Heizung auf Kühlkörper wo du die Temperatur mit R an TO220 vorgibts ständig die KK temperatur misst und konstant hältst, ist so eine Idee in "unreine"
Die Zeitschrift " Funktechnik" hatte in den 70er oder 80er Jahren eine mehrteilige Bauanleitung " Messgerät für Großsignalverstärkung von Leistungstransistoren nach dem Impulsverfahren". Dauerbetrieb bringt die bekannte Temperaturproblematik. Ein anderer Weg wäre so ein Standard-netzteil 30V/3A mit USB- Schnittstelle , eine Adapterschaltung und ein kleines Programm . Das gibt es sicher längst oder es macht mal einer, es wäre interessant.
Joachim B. schrieb: > Heizung auf Kühlkörper Bisher wissen wir nicht wozu er das überhaupt braucht. Einige Studenten haben auch Widerstandswerte mit x Stellen hinter dem Komma GENAU gerechnet und dann einen 20%-Widerstand bekommen... P=U*I Während der PrüfZEIT sollte die Kristalltemperatur aller Prüflinge gleich zu sein, wenn man die Stromverstärkung genauer ermitteln möchte. Wahrscheinlich würde ich einige Prüflinge auf ein definiertes Kühlblech schrauben und dann möglichst gleichzeitig messen. Ein paar Labornetzteile und Basiswiderstände für z.B. 100mA sollten schnell beschafft sein. Allerdings hat der Shunt des Multimeters auch einen TK während man den Kollektorstrom misst.
oszi40 schrieb: > Bisher wissen wir nicht wozu er das überhaupt braucht. ich weiss es auch nicht, kam mir halt nur spontan in den Sinn, sonst dachte ich auch eher Stromgegenkopplung mit Emitterwiderstände: Udo S. schrieb: > -> Emitterwiderstände
oszi40 schrieb: > P=U*I Während der PrüfZEIT sollte die Kristalltemperatur aller Prüflinge > gleich zu sein, wenn man die Stromverstärkung genauer ermitteln möchte. > Wahrscheinlich würde ich einige Prüflinge auf ein definiertes Kühlblech > schrauben und dann möglichst gleichzeitig messen. Was für eine lahme Ente muß denn der Prüfer sein? Wenn er für eine Messung Minuten braucht? Mit der linken Hand den Basisstrom zuschalten, mit den Augen den Wert ablesen, mit der rechten Hand Wert in Tabelle eintragen. Ich schaff das in 1sec.
Frank J. schrieb: > Gepulster Hochstrom-h(FE)-Tester: > > https://www.elektormagazine.de/magazine/elektor-199009/29390 Hatte ich damals gebaut und damit meine Endstufentransistoren gepaart. Funktioniert prima.
Gut. Aber wo werden 10A gebraucht? Gehen wir das mal an. 100W und eine Spannung von 50V, da sind es 2A. Ein zweiter Meßpunkt bei 200mA sollte reichen. Bei Gegentaktendstufen sollte ein Faktor von 1,2 angestrebt werden. Und wer hat schon mehr als 10 Transistoren zur Auswahl? Und wenn es gut kommt, da sie ja aus einer Charge kommen, haben alle die gleichen Werte. Mehr und automatisch ausmessen lohnt nur für Hersteller.
Hallo bitverdrehten ... haste das Gerät noch verstaubt im Keller und magst es los werden ;) ?
Frank Josten schrieb: > Hallo bitverdrehten ... > > haste das Gerät noch verstaubt im Keller und magst es los werden ;) ? So ... jetzt richtig. Hallo Bitverdreher, wenn Du das Gerät noch hast - ich hätte Interesse.
Frank Josten schrieb: > Hallo bitverdrehten ... > > haste das Gerät noch verstaubt im Keller und magst es los werden ;) ? Liegt bei mir im Regal (staubfrei), aber ich lebe in JP. Könnte etwas schwierig werden. ;-)
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