Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED Schreibtischleuchte defekt


von Sebastian K. (charger80)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

der Treiber für meine Schreibtischleuchte bringt am Ausgang keine 
Spannung mehr. Die Leuchte hat 48 LEDs, wie diese verschaltet sind, weiß 
ich leider nicht. Daher ist die Suche nach einer Ersatzplatine 
schwierig.
Kennt vielleicht jemand dieses Modell und kann mir eine Treiberplatine 
empfehlen?

VG, Sebi

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Du hast auf dem Typenschild die Angabe 48 x 0,06W was insgesamt 2,88W 
sind. Du brauchst also einen LED Treiber, der knapp unter 3 Watt 
liefert.

Auf der Ausgangsseite des LED Treibers befindet sich ein große 
Elektroly-Kondensator. Wie viel Volt steht da drauf?

Suche dir einen dimmbaren LED Treiber, der diese Spannung liefern kann 
und einen ähnlichen Strom.

Mal angenommen, das wären 16V, dann sind 2,88W/16V = 0,18A

Diese LED werden dann wahrscheinlich mit etwas weiger als die 16V 
betrieben und dafür etwas mehr als die berechneten 0,18A. ich würde in 
diesem Fall einen LED Treiber mit maximal 0,3A versuchen.

Einfacher wäre es, wenn du ein Labornetzteil hast, mit dem du die 
Spannung der LEDs ermitteln kannst. Dann musst du nicht so grob 
schätzen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Das sieht aus wie eine Schaltung mit TinySwitch (TNY2xx). Einen Hinweis 
auf die LED Betriebsspannung gibt der Elko, den ich hier rot 
eingezingelt habe. So ein Netzteil arbeitet allerdings meist nicht mit 
konstanter Spannung, sondern mit konstantem Strom. Es wäre hilfreich, 
mal ein scharfes Foto von der Unterseite der Platine zu bekommen.

von Sebastian (Gast)


Lesenswert?

Danke euch für die vielen Infos.
Ich kann leider erst am Montag wieder an die Leuchte. Dann reiche ich 
ein Foto von der Unterseite nach und gucke was auf dem Elko steht.
Mit dem Labornetzteil hatte ich noch nicht probiert, weil ich dachte, 
dass ich da um die 90V gebraucht hätte...Und meins schafft nur 30V.
Aber wenn es 16V sein sollten, kann ich das natürlich mal testen nächste 
Woche.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Sebastian K. schrieb:
> wie diese verschaltet sind, weiß ich leider nicht

Schliesse sie an ein ausreichendes Labornetzteil an und drehe langsam 
auf, bis sie die knapp 2.75W ziehen, dann weisst du Strom und Spannung.

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Sebastian schrieb:
> weil ich dachte,

Denken überlassen wir den Pferden, die haben den größeren Kopf.

> dass ich da um die 90V gebraucht hätte...

Ergründe die Schaltung der LEDs, ob die wirklich alle in Reihe sind oder 
es parallele Gruppen gibt. Parallele Gruppen gehören sich nicht, aber es 
wäre nicht die erste Chinesenleuchte, die das trotzdem macht.

Dann gilt es zu testen, ob die LEDs funktionieren, auch am Labornetzteil 
bitte mit Vorwiderstand (Angstwiderstand).

Ich hatte schon LED-Treiber, die abschalten, wenn die Last fehlt = 
Spannung zu hoch!

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

>Dann gilt es zu testen, ob die LEDs funktionieren, auch am Labornetzteil
>bitte mit Vorwiderstand (Angstwiderstand).

Das ist kein Angstwiderstand, sondern gehört einfach dazu, um sich das 
Leben leichter zu machen.
Die Frage ist natürlich, wie die LEDs verschaltet sind. Wenn die alle in 
Reihe sind, dann reicht ein normales Labornetzteil wohl nicht mehr aus. 
Aber man kann ja auch die LEDs in kleineren Blöcken prüfen, bzw. die 
Verbinddungen/Strompfade nachverfolgen. ...

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Rechts neben dem Elko ist ein grauer Leistungswiderstand. Welche 
Farbringe sind da drauf? (Foto?)
Daraus lässt sich der Aushangsstrom zurückrechnen

von Thomas S. (Gast)


Lesenswert?

Der Treiber mit den 7 Pins scheint das berüchtigte Loch zu haben. Bild 
ist etwas unscharf, sonst könnte man es sicher sagen. Tippe auf das IC.
Unsere Foren Profis wissen welcher Tyo.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
> Der Treiber mit den 7 Pins scheint das berüchtigte Loch zu haben.
> Bild
> ist etwas unscharf, sonst könnte man es sicher sagen. Tippe auf das IC.
> Unsere Foren Profis wissen welcher Tyo.

Dürfte ein TinySwitch von Power Integrations sein.

von Sebastian K. (charger80)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?


von hinz (Gast)


Lesenswert?

Sebastian K. schrieb:
> Der Widerstand auf der Platine hat laut den Ringen 891 Ohm.

Sicher nicht.


> Könnte ich so etwas in der 4-7 Watt Variante nehmen?
>
> Ebay-Artikel Nr. 313182744762

Nein.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


Lesenswert?

hinz schrieb:
> Sebastian K. schrieb:
>> Der Widerstand auf der Platine hat laut den Ringen 891 Ohm.
>
> Sicher nicht.

Warum schreibst Du nicht, daß es 100 sind??
Dahinter ist nochmal einer mit 10 Ohm.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Sven S. schrieb:
> Warum schreibst Du nicht, daß es 100 sind??
> Dahinter ist nochmal einer mit 10 Ohm.

Die spielen zunächst keine Rolle.

Gerald meinte den Widerstand auf Kleinspannungsseite.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


Lesenswert?

hinz schrieb:
> Gerald meinte den Widerstand auf Kleinspannungsseite.

Aber das hat Sebastian nicht geschnallt.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


Lesenswert?

Sebastian K. schrieb:
> Bei 13V fließt ein Strom von 0,3A. Also sind es ca. 4 Watt.

Das könnte passen, wenn in der Leuchte 16 mal 3 LEDs in Serie geschaltet 
sind. Jede Dreiergruppe mit Vorwiderstand zur gleichmäßigen 
Stromverteilung.

von Sebastian K. (charger80)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Sven S. schrieb:
> hinz schrieb:
> Gerald meinte den Widerstand auf Kleinspannungsseite.
>
> Aber das hat Sebastian nicht geschnallt.

Gestern als ich die Fotos machte war es schon spät, sorry.
Der Widerstand hat ca. 6 Ohm

von Sebastian K. (charger80)


Lesenswert?

Sven S. schrieb:
> Sebastian K. schrieb:
>> Bei 13V fließt ein Strom von 0,3A. Also sind es ca. 4 Watt.
>
> Das könnte passen, wenn in der Leuchte 16 mal 3 LEDs in Serie geschaltet
> sind. Jede Dreiergruppe mit Vorwiderstand zur gleichmäßigen
> Stromverteilung.

Genau. Es sind 16 mal 3 LEDs.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Sebastian K. schrieb:
> Sven S. schrieb:
>> hinz schrieb:
>> Gerald meinte den Widerstand auf Kleinspannungsseite.
>>
>> Aber das hat Sebastian nicht geschnallt.
>
> Gestern als ich die Fotos machte war es schon spät, sorry.
> Der Widerstand hat ca. 6 Ohm

Und jetzt noch den Namen des dahinterstenden Dreibeiners im TO-92 
Kleidchen.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


Lesenswert?

Sebastian K. schrieb:
> Genau. Es sind 16 mal 3 LEDs.

Dann brauchst Du ein LED-Netzteil, das ziemlich genau 0,3 Ampere Strom 
bei der gewünschten Spannung liefert.
Wenn etwas weniger Licht auch gut ist, tuts das:

Sebastian K. schrieb:
> Könnte ich so etwas in der 4-7 Watt Variante nehmen?
>
> Ebay-Artikel Nr. 313182744762

Macht halt nur 0,24 A.

Du könntest die Leuchte auch mit einem 12V-Netzteil wieder zum Leben 
erwecken.

: Bearbeitet durch User
von Mike J. (linuxmint_user)


Lesenswert?

Sebastian K. schrieb:
> Bei 13V fließt ein Strom von 0,3A. Also sind es ca. 4 Watt.
>
> Der Widerstand auf der Platine hat laut den Ringen 891 Ohm.
>
> Könnte ich so etwas in der 4-7 Watt Variante nehmen?

Du kannst ein einfaches 12V Netzteil nehmen, mit einem 10 Ohm Widerstand 
zur Strombegrenzung. (wie es dort offenbar auch gemacht wurde)
9V fallen an den LEDs ab, 3V an dem 10 Ohm Widerstand.

Mit dem 4-7W Netzteil wird über die LEDs ein viel zu großer Strom 
fließen.
Dort steht: "48x max. 0,06W"

0,06W/3V = 20mA darf über eine dieser LEDs maximal rüber fließen.
(48/3)*0,02A = 0,32A

Mehr ist nicht drin, mit mehr machst du deine LEDs schneller kaputt als 
es vom Design her vorgesehen ist.

Diese 12V Netzteile könntest du mit einem 10 Ohm Widerstand am Ausgang 
nutzen:
https://www.ebay.de/itm/192417604078
(es gibt da vier 12V Netzteile in unterschiedlichen Größen)

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

5,6 Ohm hat der Zementwiderstand.
Grün 5 und blau 6.
Damit sollte der Ausgangsstrom rund 220 mA betragen, denn der 
erforderliche Spannungsabfall bei derlei Konstrukten beträgt fast immer 
1,25 Volt.
Das ist kein üblicher Wert. Wenn du nichts Passendes findest, dann kaufe 
halt eine KSQ mit 350 mA Ausgangsstrom, einem üblichen Wert und tausche 
den Lastwiderstand gegen den von deiner Platine aus. Dort sind 3,3 bis 
3,9 Ohm verbaut. Mit weniger Ausgangsstrom kannst du nichts kaputt 
machen.

von Sebastian K. (charger80)


Lesenswert?

Danke für eure Beiträge, wieder viel gelernt!
Dann weiß ich jetzt, wonach ich suchen muss.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.