Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fragen zur Elektronik in aktiven Boxen


von Felix P. (felix_p699)


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Ich überlege mir selbst eine Art aktiven 3 Wege Studio Monitor zu bauen 
im Stil vom Adam S3X-V weil der mir neu zu teuer ist.

Lautsprecher:

Adam Bändchen Hochtöner 
https://www.ebay.de/itm/Adam-Audio-Hochtoner-Bandchenhochtoner-Adam-F5-Adam-F7-Ersatzteil-HiFi-Selbstbau/114331690434?hash=item1a9eb325c2:g:OsYAAOSwZM1di2R2

Eton 3" 3-312/C8/25HEX 
https://www.intertechnik.de/shop/lautsprecher-chassis/eton/eton-symphony-2/3-312c825hex_1768,de,7725,625908

Eton 8" 8-512/C8/32 HEX 
https://www.intertechnik.de/shop/lautsprecher-chassis/eton/eton-symphony-2/8-512c832-hex_1768,de,7725,157477

Gehäuse bauen werde ich hinbekommen. Die Frage ist wie ich die aktive 
Elektronik umsetze. Mit einem Hypex Fusion Amp wäre natürlich alles 
schon fertig, aber dafür bezahlt man natürlich auch einiges an Geld: 
https://www.intertechnik.de/shop/verstaerker-elektronik/aktivmodule/fusionamp-fa123_1768,de,9804,952029

Ich frage mich ob man so etwas nicht auch selbst bauen kann so wie es 
auch Adam und die anderen Studio Monitorhersteller machen. Hiermit z.b.

Für Hochtöner und Mitteltöner:

https://www.ebay.de/itm/ICEPOWER-Dual-Channel-Power-Amplifier-Board-ICE125ASX2-Digital-Audio-Amp-DE/383676579837?hash=item5954e7fffd:g:gbEAAOSw7ixfNgz7

Für Tieftöner:

https://www.ebay.de/itm/B-O-Ice-Power-Ice50ASX2-BTL-5-Stuck-verfugbar/133457059575?hash=item1f12a91ef7:g:KDoAAOSwspxfANz7

Was ich aber nicht verstehe ist wie kann man mit diesen Verstärkern die 
z.b. auch der ehemalige Adam Gründer jetzt bei HEDD benutzt ICEpower mit 
einem Lautstärkeregler versehen, einen Tiefpass und Hochpass Filter und 
die Frequenzweiche umsetzen? Kann man das eingehende Audio Signal vom 
Audio Interface mit einer normalen passiven Frequenzweiche aufsplitten 
und dann mit den 3 Verstärkern verstärken? Außerdem wie kann man die 3 
Verstärker mit den verschiedenen Speakern von der Lautstärke aufeinander 
abstimmen?

die zweite Lösung wäre natürlich deutlich günstiger. Gerade wenn man 
statt IcePower einen anderen Platinenverstärker nimmt.

Ich freue mich auf eure Tipps

von ACDC (Gast)


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Kauf Dich ELAC Speaker und nen Verstärker dazu........

von Felix P. (felix_p699)


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Genau das will ich nicht, weil es nichts mit einem aktiven Studiomonitor 
zu tun hat.

von Jochen T. (Gast)


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https://www.elektormagazine.de/magazine/elektor-201601/28662

Dahinter hängt man dann je einen NF-Verstärker, in der
Ausgangsleistung abgestimmt auf den jeweiligen Lautsprecher.

von Klaus R. (klara)


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Felix P. schrieb:
> Ich freue mich auf eure Tipps

Aktive Frequenzweichen sind toll. Keine Probleme mit den Induktivitäten 
und deren Toleranzen. Auch die klobigen Kondensatoren haben ihre 
Streuungen.

Wenn man dann alles gelötet und zusammengesteckt hat kann man sein Werk 
ausmessen. Dafür gibt es sogar gute, kostenlose Software und ein 
Messmirkrofon für ca. 100 €.

https://www.oaudio.de/mikrofone/umik-1-usb-messmikrofon.html

http://www.roomeqwizard.com/
https://www.heimkinoverein.de/forum/thread/14792-messen-mit-rew-deutsche-bedienungsanleitung/

Ja und dann stellt man fest, die Übernahmefrequenzen könnten doch noch 
besser etwas verlagert werden. Läßt sich aber schlecht mit einer 
gelöteten Frequenzweiche umsetzen.

Dafür gibt es auch etwas! Das Zauberwort heißt DSP. Frequenzgänge und 
Pegel werden am Computer entworfen und können sofort getestet werden.

https://www.oaudio.de/minidsp/minidsp-2x4-boxed.html
https://www.oaudio.de/minidsp/minidsp-2x4-hd-boxed.html
mfg klaus

von Felix P. (felix_p699)


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Danke für die Informationen. Was ich hauptsächlich nicht verstehe ist:
Wie kann ich die Lautstärke regeln? Natürlich kann man einfach das 
Signal mit einer DSP etc. runterregeln aber wenn der Verstärker auf 
maximaler Leistung läuft dann rauscht der ja auch maximal und verbraucht 
viel Strom. Jeder aktive Lautsprecher hat ja einen Volumeregler der auch 
das rauschen leiser macht.

von Stefan F. (Gast)


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Felix P. schrieb:
> Jeder aktive Lautsprecher hat ja einen Volumeregler der auch
> das rauschen leiser macht.

Nein. Das gibt es zwar, aber es ist eher die Ausnahme.

von Felix P. (felix_p699)


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Aber ich weiß dass HEDD auch die ICEpower Module benutzt und einen 
Volumenregler haben. Also ist das möglich. Die Frage ist nur wie. 
Vielleicht mit einem drosselbaren Netzteil?

von Gustl B. (gustl_b)


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Lautstärke würde ich hinter den einzelnen Frequenzweichen einstellen 
oder insgesamt vor den Frequenzweichen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Felix P. schrieb:
> Jeder aktive Lautsprecher hat ja einen Volumeregler der auch
> das rauschen leiser macht.

Wenn heutzutage ein aktiver Lautsprecher rauscht, wenn man den Regler 
hochdreht, ist er absolut minderwertig. Ich habe hier selber welche von 
Tannoy und da rauscht nix, selbst wenn der Regler auf Maximum steht.
Die Tannoy zumindest hat also so gute Verstärker, das der Regler direkt 
hinter dem Line Eingang liegt.

Felix P. schrieb:
> Vielleicht mit einem drosselbaren Netzteil?

Never. Wenn man die Versorgungsspannung einer Endstufe runterdreht, wird 
sie vllt. irgendwann verzerren, aber die Verstärkung ändert man so 
nicht.

Wenn also die Vorstufe und die Frequenzweiche rauschen, dann kannst du 
höchstens danach ein z.B. Stereopoti legen.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

suche doch lieber nach guten gebrauchten Exemplaren, denn die notwendige 
Entwicklungsumgebung scheint Dir zu fehlen. Wenn das Ergebnis egal bis 
überraschend sein darf - weiter so.

MfG

von MaWin (Gast)


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Felix P. schrieb:
> Was ich aber nicht verstehe ist wie kann man mit diesen Verstärkern die
> z.b. auch der ehemalige Adam Gründer jetzt bei HEDD benutzt ICEpower mit
> einem Lautstärkeregler versehen, einen Tiefpass und Hochpass Filter und
> die Frequenzweiche umsetzen? Kann man das eingehende Audio Signal vom
> Audio Interface mit einer normalen passiven Frequenzweiche aufsplitten
> und dann mit den 3 Verstärkern verstärken? Außerdem wie kann man die 3
> Verstärker mit den verschiedenen Speakern von der Lautstärke aufeinander
> abstimmen?

Dabei ist das so einfach: man nimmt sich den Schaltplan einer 
angemessenen Aktivbox und baut die nach.

Dabei kommt eine aktive Frequenzweiche zum Tragen, bevorzugt 
Linkwitz-Riley oder digital wie TDA7590 oder 
http://store3.sure-electronics.com/adau1701-audio-digital-signal-processor-kernel-board 
, und 3 einzelne Endstufen, für Tieftöner tut es ein Class-D wie LM4651, 
für X-ART eine Class-AB bis 50kHz durchaus mit 50W wie LM3875, für 
Mitteltöner kannst du es dir aussuchen, und vor jeder Endstufe ist ein 
Pegelsteller aber die reale Lautstärke kommt vom Eingangssignal: will 
man nicht volle Lautstärke, kommt eben keine Line-Signal rein, sondern 
was abgeschwächtes, die Endstufen arbeiten immer mit voller Verstärkung. 
Da sieht man auch das Problem: die Elektronik muss rauschfrei sein, 
sonst rauscht es leise eingestellt nur noch. Preisoptimal wären 
Endstufen, die mit derselben Trafospannung auskommen, damit man nicht 4 
Netzteile braucht

Aber du willst ja nicht eine optimal zu den Lautsprechern passende 
Schaltung entwerfen, sondern Fertgmodule zusammenstöpseln. Da ist es 
deine Aufgabe, gut zu den Lautsprechern passende zu finden, die dann 
auch nicht zu teuer werden. Denn sonst wird das  teurer als eine Hypex 
Fusion oder fertige Adam. WENN man schon was entwickelt, sollte ein DSP 
mit drin sein, der Box und Aufstellort per Messmikro (Problem: 
eigentlich täte es ein billiges Elektred, wenn man dessen Frequenzgang 
kennen würde, kennt man aber nicht und kann man mangels besserer 
Messmittel nicht ausmessen also muss es ein teures Messmikro sein, 
vielleicht kann man eins leihen) vermisst und die Weichenübergänge sowie 
Lautstärkeanpassung selbst übernimmt, denn sonst müsstest du das an 
deiner gebauten Box per ArtaLabs oder so selber messen und anpassen. 
Denn einfach zusammenbauen und nach Gehör gehen funktioniert nicht, das 
Ohr gewöhnt sich an alles, sogar defekte Lautsprecher. (Es gibt 
Menschen, bei denen du ins schicke Wohnzimmer kommst, und sie erklären 
dir wie gut der Klang ihrer sündhaft teuren Anlage ist, und du musst 
ihnen erst mal erklären dass links der Mitteltöner defekt ist. Oder dass 
eine Boxdoffenkundig mit verdrehter Phase angfeschlossen ist. Oder dass 
es falsch ist am Mischpult die Eingangspegelregler so weit aufzuzudrehen 
bis die grüne LED flackert, sondern bis die rote LED eben gerade nicht 
angeht, weil sonst der Rauschabstand viel zu gering ist.)

Oder man kauft ein dBx driverack oder ähnlich, dass auch bei schlechten 
Lautsprechern die Aktivweiche bildet und den Frequenzgang glattzieht und 
die Laufzeitunterschiede anpasst, aber die sind auch nicht billig.

https://sound-au.com/projects-0.htm hat seriöse Projekte.
https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.30

Das, wo du dran scheiterst, Frequenzweiche und Pegelsteller, sind simpel 
gegenüber dem was dich noch erwartet. Übe, in dem du bestehende Boxen an 
Verstärkern mit Arta oder ähnlicher Software auf einem PC mit guter 
Soundkarte vermisst, und übe, in dem du mit einem DSP diese 
Lautsprechervermessung nachvollziehst und automatisch glattziehen lässt. 
(Danach willst du auch gar keine eigene Box mehr bauen, wo es auf 1/10mm 
ankommt wie sie klingt, aber nach dem korrekturmessen per driverack etc. 
doch alle sehr gleich klingen).

Habe übrigens auch eine Adam, A5X, an dBX driverack.

von Olaf (Gast)


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> im Stil vom Adam S3X-V weil der mir neu zu teuer ist.

Es ist sehr unwahrscheinlich das du beim Selbstbau von in Serie 
hergestellten Geraeten Geld sparen kannst. Erst recht wenn du es 
garnicht kannst und hier banale Anfaengerfragen stellen musst. Wenn du 
also Geld sparen willst dann fertig kaufen!
Wenn du dagegen etwas lernen willst und bereit bist 2-3x soviel zu 
bezahlen, okay dann selber machen...

Olaf

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Felix P. schrieb:
> im Stil vom Adam S3X-V weil der mir neu zu teuer ist....
> Die Frage ist wie ich die aktive  Elektronik umsetze.

Wenn du basteln und lernen willst: fang 3 Preisklassen weiter unten an.
Man kan viele Anfängerfehler machen, und es wäre schade teure 
Komponenten dabei zu verheizen.

Wenn du mit den Fragen die du stellst, ein reproduzierbares Ergebnis 
erzielen willst: kaufe Serienproduktionsteile.
Thomann hat immer ein paar B-Stocks stehen.

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