Hallo zusammen, ich habe hier eine alte 9V-Eisenbahn von Lego. Nach kurzer Recherche habe ich festgestellt, dass das System so seit 2006 nicht mehr hergestellt wird und Lego schon drei Generationen weiter ist (ob es auch eine Weiterentwicklung ist muss jeder für sich selbst entscheiden, jetzt fahren halt Batterien mit auf den Loks mit). Der eine oder andere kennt sicher noch das schöne, dicke Steuerpult mit dem großen gelben Drehrad... Genau dieses Pult ist leider irgendwann kaputt oder verloren gegangen. Da die Eisenbahn verschenkt werden soll, möchte ich ein Steuerpult nachbauen. Immer Vollgas ist nicht so der Knaller... Dazu habe ich den Motor bei 5V blockiert und 0,2A bzw. 0,3A gemessen, also um die 16,66 Ohm bzw. 1 oder 1,5W je nach Drehrichtung. Die Frage ist, wie ich den Motor am besten "regle" (eine echte Regelung wirds mangels Feedback nicht). Aus dem Bauch raus hätte ich ein 24V-Netzteil benutzt und mit einem LM317 und einem Poti zur Einstellung den Strom begrenzt (0-0,042 A). Umpolung dann mit Relais. Vorteil: Komplett analog, hörbares Umschalten. Der LM317 wird bisschen warm, bei 1W Blockierleistung... aber ich vermute, dass die Kennlinie aus Strom und Drehzahl nicht konstant sein wird. 24V bei begrenztem Strom gleicht Übergangswiderstände besser aus. Alternativ könnte ich was mit einem MOSFET+Relais und einem Poti mit AVR bzw. gleich einer H-Brücke wie dem L293D aufbauen. Da gefällt mir einerseits nicht, dass ich einen AVR in ein störanfälliges System einbauen muss und andererseits mag ich die Vorstellung nicht, dass irgendwo eine meterlange Antenne mit 12V PWM rumsendet. Dafür halt verlustarm und mit einem Poti ohne Umschalter machbar. Wie würdet ihr das angehen?
Hier im "Spur 1 Gemeinschafts-Forum" hat jemand mal diesen Regler offen gehabt: https://s1gf.de/index.php?page=Thread&threadID=31901 Der Ansatz mit LM317 scheint also damals auch verwendet worden zu sein. Original läuft das System mit einem 9-12V Wechselspannungsadapter. Die Regler gibt es allerdings häufig für weniger als 15 € zu kaufen. Aber wenn man die Zeit für den Selbstbau hat, wieso nicht :-D
Schaffner schrieb: > Wie würdet ihr das angehen Besorge die ein Bopla Element Gehäuse, bau eine Platine mit Poti und LM317 ein und einen Schalter zum umpolen der Ausgangsspannung und schliesse über eine Hohlbuchse ein Steckernetzteil nicht über 12V an. Achte drauf: Spielzeugtrafos müssen rückspeisefest sein, am Ende 12V~ reinstecken darf nicht zu 230V~ am Stecker führen. Daher würde ich ein Gleichspannungssteckernetzteil wählen, spart auch Gleichrichter und übergrossen Siebelko Und bau es dauerkurzschlussfest, der LM317 begrenzt zwar den Strom, das Netzteil darf wegen dem Strom aber nicht abrauchen.
Gut, die LM317-Lösung scheint brauchbar zu sein. Wenn's schon original so gemacht wird... Warum maximal 12V? Höhere Spannung gibt doch mehr Regelspielraum für die KSQ, dachte ich. 24V müssten die Motoren doch aushalten.
Schaffner schrieb: > Warum maximal 12V? > Höhere Spannung gibt doch mehr Regelspielraum für die KSQ, dachte ich. Nur 12V wegen der bei höherer Spannung unnötig entstehenden Verlustleistung am 317. > 24V müssten die Motoren doch aushalten. Wie kommst Du darauf?
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MaWin schrieb: > Achte drauf: Spielzeugtrafos müssen rückspeisefest sein, am Ende 12V~ > reinstecken darf nicht zu 230V~ am Stecker führen. Gibts für die Lösung dieses Problems eigentlich eine Standardlösung?
Beitrag #6373816 wurde vom Autor gelöscht.
MaWin schrieb: > Achte drauf: Spielzeugtrafos müssen rückspeisefest sein, Es gelten sicherlich auch stark reduzierte maximal zulässige Ableitströme gegenüber einem heutzutage üblichen Schaltnetzteil. Ich würde da eher auf ein Medizinnetzteil (2 * MOPP) oder ein Trafo-Netzteil zurückgreifen. Gruß Anja
Schaffner schrieb: > Höhere Spannung gibt doch mehr Regelspielraum für die KSQ, dachte ich. > 24V müssten die Motoren doch aushalten. Aber die Zunge Deiner Kinder nicht wenn sie auf die Idee kommen sollten eine "Spannungsprüfung" durchzuführen. Nimm doch lieber Batterien. Gruß Anja
Schaffner schrieb: > Gut, die LM317-Lösung scheint brauchbar zu sein. Wenn's schon original > so gemacht wird... > Warum maximal 12V? > Höhere Spannung gibt doch mehr Regelspielraum für die KSQ, dachte ich. > 24V müssten die Motoren doch aushalten. Da 24V die zulässige Höchstspannung für solche Netzgeräte ist, würde ich eher etwas Sicherheitsabstand zu diesem Höchstwert einplanen.
Schaffner schrieb: > ein 24V-Netzteil benutzt und mit einem LM317 > und einem Poti zur Einstellung den Strom begrenzt (0-0,042 A). Ich bezweifele, dass eine Einstellung des Stroms sinnvoll ist. Ist auch etwas unhandlich, da dann der gesamte Strom über das Poti muß. Ich würde erstmal den LM317 mit einstellbarer Spannung aufbauen. > ein 24V-Netzteil Nee, viel zu hoch! Dem Link nach, den Sam W. gepostet hat, scheint im Original ein LM317 zu sitzen und als Speisung ein Steckernetzteil vorgesehen. Melde Dich dort im Forum an, damit man die Beschriftung des Steckertrafos lesen kann. Die Leistung scheint überschaubar gering, ich würde mal gucken, was an Steckernetzteilen von z.B. einem alten Modem oder Schnurlostelefon auf dem Kramhaufen liegt.
Ich habe hier noch die lego bahn inkl. funktionsfähigem Pult. Wenn es dir etwas hilft kann ich es gerne die nächsten Tage aufschrauben und Details zum Aufbau liefern.
Die analoge Variante wäre auch mein Favorit. Der LM317 hat integrierten Selbstschutz gegen Überlast und Übertemperatur, reagiert m.W. nur unwirsch auf Speisung vom Ausgang her; daher nähme ich eine Schottky-Diode parallel so, dass am Ausgang angelegte Spannung zum Eingang abgeleitet wird. Die Bahn führt doch den Strom über die Schienen dem Motor zu, richtig? Dann lieferte das Steuerpult eben die maximal 9V Ausgangsspannung? Ein 24V-Netzteil wäre damit falsch: bei 9V Ausgang müsste der 317er Linearregler volle 15V verheizen. Daher versorgte ich das eher mit 12V aus einem der üblichen Netzteile, die von externen Festplattengehäusen oder dergleichen rumliegen. Für die Umpolung der Ausgangsspannung kann man ein Relais nehmen oder schlicht einen 4-Poligen Kippschalter; vorzugsweise einen mit Mittelstellung, dann ist die Gefahr ungewollter kurzzeitiger Kurzschlüsse am Reglerausgang geringer. Was die Anmerkungen zu Rückspeisefestigkeit hier im Forum angeht: ja, das war m.W. ein Thema bei alten Märklin-Trafos. Weil Märklin-Bahnen mit Wechselstrom betrieben wurden. Ein Gleichstrom-System ist imho. per se sicher gegen Einspeisung vom Ausgang her. Und die Variante mit Steckernetzteil und nachgeschaltetem einstellbaren Spannungsdropper (LM317) ist es sowieso. Mit einem VDE-konformen Netzteil, das nur Schutzkleinspannung ausgibt, gäbe ich das vermutlich auch in Kinderhände; wobei ich zugeben muss, die einschlägigen Vorschriften für elektrisches Kinderspielzeug nicht zu kennen, hase
Einen leider nicht mehr näher bezeichenbaren LEGO-EBahn-Trafo den ich mal zum Kabeltausch Öffnen musste, zeigte jedenfalls kein Poti hinter dem Bedienknopf sondern ein (3? 4?)Stufenschalter (ableitwiderstände gegen masse unter dem LM317). Ich verstehe dass dies kostengünstiger in der Serienherstellung ist da so sowohl Polwendung UND Stufschaltung an 1 Drehknopp mit Mittelstellung 0 realisiert ist, ggü Poti. Der Drehknopp dreht einen Federkontakt über geätzte Leiterbahnmuster (s. Multimeter Drehschalter).
Hartmut S. schrieb: > Für die Umpolung der Ausgangsspannung kann man ein Relais nehmen oder > schlicht einen 4-Poligen Kippschalter; 2 poliger Umschalter reicht schon aus um das zu tun.
Andrew T. schrieb: > Hartmut S. schrieb: >> Für die Umpolung der Ausgangsspannung kann man ein Relais nehmen oder >> schlicht einen 4-Poligen Kippschalter; > > 2 poliger Umschalter reicht schon aus um das zu tun. Auswahl an Schaltern ("direkten") groß - und es erfüllt den Zweck. In der Industrie wohl zumeist sofortiger Grund zur Entscheidung "ja". Ein Relaiskontakt unterliegt allerdings keiner mech. Abnutzung... und bei ca. 12VDC auch keinerlei Abbrand, paßt dabei also auch. Soll die Bahn noch lange benutzt werden können, ist sie perfekt. (Je nach Beziehung zum Beschenkten evtl. alternativlos, wenn das Ding Zweifel an der Kompetenz des Konstrukteurs vermeiden sollte Gefahr besteht - obwohl er den Schalter nicht entworfen hat...) Das alles wiederum wissen wir ja nicht (oder noch nicht). Nachtrag: Die Relais-Lösung könnte z.B. für Miniaturisierung einer tragbaren Steuerung ("unnötiger Luxus" oder i-Tüpferl...?) nützlich werden - ansonsten bringt ein direkter Schalter auch die besagte deutlich wahrnehmbare Rückmeldung (schaltende, eng enervierte Fingerspitzen).
Warum eigentlich soooo kompliziert? Für nicht mal 12 € schwimmt so ein Teil in der Bucht: https://www.ebay.de/itm/Lego-9V-Eisenbahn-TRAIN-4548-Trafo-Austausch-Transformator-REPLACE/324246152559?hash=item4b7e93a56f:g:ShMAAOSwiABfI840
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