Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wechselblinker für 12V-Halogenlampen


von JOchen (Gast)


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Hallo,

ich möchte einen einfachen Wechselblinker für zwei 150W-Halogenlampen 
(12V) bauen. Als Stromversorgung steht eine große Autobatterie zur 
Verfügung.

Warum nicht LED? Weil die Signaleinrichtung schon gegeben ist und 
bleiben soll, wie sie ist (gehört zu einem Filmset, amerikanischer 
Bahnübergang).

Ich dachte an den klassischen NE555 in Verbindung mit zwei High Side 
Switches. Das Signal für einen würde ich über eine einfache 
Transistorschaltung invertieren.

Klingt das so vernünftig? Ich mache mir etwas Sorgen wegen des hohen 
Einschaltstromes der Halogenlampe. Auf welche Stromstärke sollte ich den 
High-Side-Switch auslegen? Kann jemand ein Bauteil empfehlen?

von michael_ (Gast)


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Steuere ein KFZ-Relais an und du kannst dann nehmen, was du willst.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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> Ich dachte an den klassischen NE555 in Verbindung mit zwei High Side
> Switches. Das Signal für einen würde ich über eine einfache
> Transistorschaltung invertieren.
Kann man so machen, nicht unbedingt die beste Lösung.

> Klingt das so vernünftig?
Höchstens halb, low-side ist immer einfacher
> Ich mache mir etwas Sorgen wegen des hohen
> Einschaltstromes der Halogenlampe. Auf welche Stromstärke sollte ich den
> High-Side-Switch auslegen? Kann jemand ein Bauteil empfehlen?
Kaltwiderstand kann man leicht messen, und du wirst staunen.
Nimm ein Kfz-Relais mit Wechsler oder 2 einfache.

Man kann es auch vollelektronisch lösen, macht hier aber nicht unbedingt 
Sinn.

von MaWin (Gast)


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Es gibt viele Rechteckoszillatoren mit ca. 50% Tastgrad, beliebt ist der 
aus 2 Transistoren. Mit Darlington-Transistoren lassen sich sogar 13A 
bei moderater Elkogrösse schalten. Dennoch dürfte ein NE555 kleiner und 
billiger sein.

Ich würde beide Lampen in Reihe an 12V schalten, und entweder die eine, 
oder die andere durch einen MOSFET( P-Kanal den oberern, N-
Kanal den unteren) überbrücken.
Der Vorteil dürfte ein weicheres Blinken ohne hohe Spitzenströme sein, 
die MOSFETs dürfen nur nie gleichzeitig einschalten (shoot thru).
Das Problem könnte man zwar mit Bipolartransistoren als 
Komplementär-Emitterfolger umgehen, aber 13A schalten die nicht aus 
einem NE555 der nur 200mA liefert, und Darlingtons heizen zu sehr.

Also
1
           +12V
2
                   |S   |
3
       +--|>|--+--|I  (X)
4
       |       |    |   |
5
       +---R---+   |   |
6
NE555--+           +---+
7
       +---R---+   |   |
8
       |       |    |   |
9
       +--|<|--+--|I  (X)
10
                   |S   |
11
         Masse

von oszi40 (Gast)


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JOchen schrieb:
> zwei 150W-Halogenlampen I=P/U

Halogen haben den 16-fachen Einschaltstrooom. Nimm dicke Kfz-Relais wenn 
es etwas länger funktionieren soll.

von michael_ (Gast)


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H.Joachim S. schrieb:
>> Klingt das so vernünftig?
> Höchstens halb, low-side ist immer einfacher

Bei KFZ ist das nicht üblich.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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michael_ schrieb:
> Bei KFZ ist das nicht üblich.

Lange Zeit war das durchaus üblich. Jetzt kaum noch, stimmt.
Aber es geht ja gar nicht um Kfz :-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Im Kfz Bereich gibt es auch 70A Relais, die den Kaltstart der 
Halogenlampe aushalten sollten:
https://www.ebay.de/itm/Trennrelais-Relais-Lastrelais-12-V-DC-70A-4pol-Schliesser-Zweitbatterie-KFZ-Pkw/184346106879

Als Wechsler habe ich die noch nicht gesehen, aber so teuer sind die ja 
nicht, das man da nicht zwei von kaufen könnte.
Allerdings sind die Flachstecker des Leistungskreises nicht die 
beliebten 6,3mm, sondern breiter. Da gibt es aber auch passende Sockel.

von oszi40 (Gast)


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oszi40 schrieb:
> wenn es etwas länger funktionieren soll.
Dauerhaftes Blinken ist ja schön, macht aber auch Stress für die 
Glühfäden. Etwas vorglühen wäre je nach Dauer und Energiebilanz durchaus 
zu überlegen. Über den Kontakt eine 5W-Lampe zum Vorheizen wäre eine 
simple Variante, braucht aber wertvollen Batteriestrom.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Halogenlampen in diesem Betrieb werden sehr schnell ausfallen. Denn der 
Regenerationszyklus funktioniert nicht mehr.

Eine maximal duemmliche Idee fuer die Tonne. Nimm LEDs.

von JOchen (Gast)


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Die Lampen sind wie gesagt gegeben. Sie funktionieren auch. Dauernde 
Ausfälle sind nicht zu beklagen, vermutlich weil die Lampen genau für 
diesen Zweck ausgelegt sind. Die (kaputte und zu ersetzende) 
Originalschaltung von der Firma Whelen ist ein vergossenes Modul, in dem 
jedenfalls KEIN Relais klackerte. Es ist definitiv ein 
Halbleiterschalter verbaut.

von oszi40 (Gast)


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JOchen schrieb:
> Originalschaltung von der Firma Whelen ist ein vergossenes Modul

Davon haben wir bisher kein Foto gesehen. Wahrscheinlich war Überlastung 
durch Sommerhitze die Ursache oder Lampe kaputt?

von Karl K. (karl2go)


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JOchen schrieb:
> Ich mache mir etwas Sorgen wegen des hohen
> Einschaltstromes der Halogenlampe.

Gib über einen Widerstand parallel zum Relais oder eine schwächere 
12V-Lampe einen "Preheat"-Strom auf die Lampen. So dass sie gerade so 
glimmen.

Und ja, KFZ-Relais. Warum nicht, bei den niedrigen Blinkraten.

von michael_ (Gast)


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JOchen schrieb:
> Die (kaputte und zu ersetzende)
> Originalschaltung von der Firma Whelen ist ein vergossenes Modul, in dem
> jedenfalls KEIN Relais klackerte. Es ist definitiv ein
> Halbleiterschalter verbaut.

Deshalb nimm ein KFZ-Relais.
Die sind auch für Halogen gebaut.
Wird länger halten als dein abgekacktes Modul.

von Karl K. (karl2go)


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Achso, die Halogenlampen durch LED zu ersetzen geht nicht ohne Weiteres: 
Die Lampen zeigen ein deutliches Auf- und Abblenden durch die Trägheit 
des Glühfadens. LED einfach schalten wirkt hier unnatürlich. Gute 
Blinker für Modellbahnanlagen bilden das durch PWM bei LED nach.

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