Hallo liebes Forum, vorweg erstmal Daten zu unserer Maschine Bei uns befindet sich eine ERSA Powerflow eN2 im Einsatz. Diese hat 3 Vorheizungen, 2x Mittelwellig 1x Kurzwellig, 2 Fertiglötdüsen, als erstes kommt eine 7-reihige und als zweites eine 3-reihige. Die Anlage verfügt über eine aktive Restsauerstoffmessung mit N2 Regelung,die liegt immer so bei 300ppm. Als Lot benutzen wir Sn99,7 Ag0,3. Flussmittel ist ein NoClean von EmilOtto B-006B, was mittels Fluxer aufgetragen wird. Der Durchlaufwinkel sind 7° und die Durchlaufgeschwindigkeit sind 80cm/min. Wir fahren viele verschiedene Leiterplatten über die Anlage. An vielen Leiterplatten haben wir auf dem Lotstopplack, diese tollen Lotperlen, nach den Lötstellen. Kann mir jemand weiter helfen, wo die Ursachen dafür liegen? Habe die Anlage jetzt seit 4 Wochen übernommen, der Vorgänger hat sich leider wenig Mühen gemacht und mehr Probleme hinterlassen als abgestellt. Vielen Dank schon mal für eurer Hilfe.
Das ist eher kein Problem für ein Hobby-forum, sondern für Support vom Hersteller. Ich persönlich würde zuerst mal den Lötstopplack unter Verdacht stellen. Hat der sicher keiner Fehlstellen/Unregelmäßigkeiten vor dem Wellenlöten?
Platinenlayout fürs Wellenlöten geeignet? Da sind so Sachen wie Lötfang und so weiter zu beachten.
Ja den Support haben wir schon bemüht, da kommen aber nur sehr vage Vermutungen. Eben unter anderem der Lötstopplack, Stickstoff Sauerstoffverhältnis, Lotbad komplett entleeren und neu befüllen, etc. Das dies hier nur für Hobby-Forum ist, ist mir bewusst, aber hier treiben sich mehr Experten rum als sonst wo. Vielleicht auch einer der hier helfen kann. Lotstopplack wurde überprüft, keine Mängel. flo schrieb: > Platinenlayout fürs Wellenlöten geeignet? Ja wurden extra dafür erstellt.
300ppm kommt mir viel vor. Wenn das Lot aussieht wie Quecksilber (also ohne Haut), ist es aber normal das Perlen entstehen, die kann man aber mit einer weichen Bürste entfernen (ansonsten stimmt mit dem Fluxer was nicht, oder der Lack verträgt die Temperaturen nicht). Wenn das Lot ne Haut hat, ist das auch normal, nur ist es dann eben nicht normaler Materialrückstand wegen der Oberflächenspannung, sondern einfach Dreck. Und ja, es gibt LP-Hersteller, deren Lack ist einfach schei*. Eigene Produkte oder EMS?
Grundlagen: Beim Wellenlöten unter Stickstoff hast Du beim abreißen der Lötzinns IMMER Perlen - das ist einfach so weil das Zinn durch die fehlende Oxidschicht an der Oberfläche für "Flüsseiger/Spritziger" ist. Entscheident ist - ob diese Küglechen an der Platine hängen bleiben - oder ob die sofort wieder abprallen (solange sie noch flüssig sind). Wenn die Rammenbedingungen (Temperaturen, Legierung, Transportgeschwindigkeit, N2 Qualität) unverändert sind - Davon sollte man ausgehen, aber das nachzuweisen ist trotzdem nicht schlecht - ist er zu 95% IMMER die Qualität des verwendeten Lötstopplackes, bzw. die Qualität der verarbeitung dessen. Die Kügelchen haften an: 1. rauem Lack! 2. Lack der nicht vollständig durchgehärtet ist, also im Moment den Kontaktes mit dem ?255-270°C? warmen zinn wieder etwas kleberig wird. Lass dir ein paar Musterleiterplatten von unterschiedlichen Herstellern fertigen, und jeweils auch Muster ganz ohne Lötstoplack. (am besten ohne Leiterbahenen drauf, da hätte das fehlen des Lackes wieder andere Einflüsse auf den Prozess, also nur die Pads von den Bauteilen. Und dann natrülich beim Musterlöten auch die Bauteile bestücken) Du wirst sehen das Du mit unveränderten Prozess unterschiedliche Ergebnisse hast. Was kann man machen? Lötstopplack und die verarbeitung spefizizieren! Ob der Asiate wirklich so macht siehst Du beim löten :-( Wenn Du damit Geld verdienen sollst und keine Ahnung hast - lass Dich von Deinem Chef auf Schulungen schicken, das sind absolute Grundlagen. z.B: AVLE Module 5 und 6 – Bleifrei Wellen- und Selektivlöten mit Lötstellenbeurteilung, ist eine genormte Bildungsreihe und wird von verschiedenen anbietern Angeboten, auch direkt bei ERSA. Dei machen euch sicher einen guten Preis wenn ihr schon eine Powerflow habt. Außer Du arbeitest beim Sklaventreiber in LG? Dann Such die einen anderen AG
Ich würde jetzt mal ein anderes Flussmittel nehmen. Diese "No Clean" Geschichten sind leider oft unbrauchbar. Hatten einmal ein "No Clean" Handlötzinn, das hat sich wie ein Kaugummi gezogen. Grüsse
Also danke erstmal für die Antworten. Jens M. schrieb: > Eigene Produkte oder EMS? alles eigene Produkte Gtx F. schrieb: > Grundlagen: Die Sache ist nur die, die Perlen sind erst seit ein paar Wochen wieder Thema, an den Rahmenbedingungen hat sich nichts geändert. Die meisten Platten laufen bei 275°C über die Vorheizung, dass war aber schon immer so( von 255 bis 295°C ist alles dabei) Lotbadtemperatur sind 260°C. Schulung hatte ich, da ging es aber mehr um die Instandhaltung, Fehler an der Maschine und die Bedienung. Problem ist dabei auch immer das Schulungen meist dann stattfinden, wenn man eigentlich noch keine Fragen haben kann. Die Fragen tauchen ja immer erst während des laufenden Prozesses auf. Die ganzen Durchstiegsprobleme konnten wir ja auch schon abstellen, um die Nachlöter zu entlasten. Die Lötstellen sonst sehen super aus, bis auf paar Brücken an kritischen Stellen muss kaum noch was bei der Nacharbeit getan werden. Also werde ich mal meine Produktionsleitung zwecks Musterleiterplatten anhauen und ob sich vielleicht in letzter Zeit beim aktuellen Zulieferer etwas an der Zusammensetzung des Lackes getan hat. Anfang Herbst ist Wartung an der Maschine, da kommt einer der wohl solche Schulungen macht, den darf ich laut ERSA ruhig ausquetschen ;)
wird über Düsen in die Anlage eingeleitet, draußen steht ein großer Tank und dazwischen noch etwas Rohrleitung und Regeltechnik :D
Also, wir haben auch N2 Flüssig/tiefkalt 5.0, und der ist im Tank besser als 99,999% und kommt mit deutlich unter 300ppm in der Maschine an.
Die 300ppm (0.03%) sind der Restsauerstoffgehalt im Tunnel. Die 300ppm wurden als Sollwert eingestellt seitens Ersa. Danach stellt die Maschine die Stickstoffzufuhr.
Daniel H. schrieb: > Die Sache ist nur die, die Perlen sind erst seit ein paar Wochen wieder > Thema, an den Rahmenbedingungen hat sich nichts geändert. In den letzten paar Wochen haben wir in D aber deutliche andere Klimabedingungen als weiter in der vergangenheit - Heißer und höhere Luftfeuchtigkeit - feuchtigkeit im Lack = Entgasungen = Zinnspritzer. Wirklich die gleichen Leiterplatten aus gleicher Charge? Stehen die vielleicht schon etwas länger herum und haben Luftfeuchtigkeit gezogen? Habt ihe eure Trocknungprozesse überprüft? > Schulung hatte ich, da ging es aber mehr um die Instandhaltung, Fehler > an der Maschine und die Bedienung. Problem ist dabei auch immer das > Schulungen meist dann stattfinden, wenn man eigentlich noch keine Fragen > haben kann. Die Fragen tauchen ja immer erst während des laufenden > Prozesses auf. Maschinenschulungen sind gut aber das sind halt keine Prozesschulungen! Gerade der von mir erwähnte Kurs ist wirklich gut, da geht es fast garnicht um die Maschinen. Und man soll ausdrücklich zum Praxisteil Problemprodukte mitbringen. Aber auch ohne Schulung, ERSA biete guten ProzessSupport. Ruf da an und sprech mit den Leuten. Die sind nett und hilfsbereit. Und zur Not mach einen Termin bei denen und pack Dir Material in Kofferaum + Deine schönste Bestückerin auf den Beifahrersitz und fahr für 2 Tage nach Wertheim hin. Die haben ein Traningscenter mit diversen Maschinen und mehreren Leuten die nichts anderes machen als Prozesse für Produkte zu evaluieren. Ich arbeite seit 25 Jahren - inzwischen beim 3. Arbeitgeber - mit Ersa zusammen. Da geht viel (natürlich nicht alles kostenlos). Du Must ja auch bedenken, ihr habt da ein Maschinchen für eine viertel Milion Talers stehen...
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