Hallo, in einem EMV-Buch hab ich von Koaxkabeln gelesen die außen auf dem Außenleiter eine Widerstandsschicht haben um Mantelwellen zu dämpfen. Innen ist die Schirmung ganz normal aus Metall so dass es für normal durch die Koaxleitung fließende Wellen keine zusätzliche Dämpfung gibt. Diese Kabel sind für Anwendungen gedacht bei denen die üblichen Klappferrite nicht nutzbar sind. Jetzt hab ich nach solchen Kabeln gesucht, aber keine gefunden. Sind die so exotisch? Oder ausgestorben (das Buch war schon ein paar Jahre alt)? Hat jemand von euch schon davon gehört? Vielen Dank + viele Grüße
Ich kenne nur Kabel mit Ferritringen. Diese sind aber keine Klappferrite sondern Ringe in die das Kabel gefädelt wird. Die Ferrite haben je nach Anwendung aus unterschiedlichen Materialeigenschaften und können so eng aufgefädelt sein, dass die Ringe eine (sehr schwere) Aussenhülle bilden. Ich habe mit Kabel gearbeitet die so alle 10 bis 20cm einen ca. 1cm langen Ferrit gehabt haben.
Huber und Suhner hat sehr gute Koaxialkabel, da schonmal nachgesehen?
Ich kenne diese Kabel mit einer hochohmigen Schicht aber zwischen Dielektrikum und Schirm, um Teilentladungen (Corona) zu minimieren. Eine "Mantelwelle" ist eine Gleichtaktstörung. Wie soll also ein Widerstandsbelag außen auf dem Schirm diese dämpfen?
asd schrieb: > in einem EMV-Buch hab ich von Koaxkabeln gelesen die außen auf dem > Außenleiter eine Widerstandsschicht haben um Mantelwellen zu dämpfen. Was GENAU steht denn dort? Außenleiter mit hohem Widerstand macht keinen Sinn, weil er auch das Nutzsignal bedämpft. Außenleiter mit Widerstandsschicht zusätzlich außen auf dem Geflecht macht auch keinen Sinn, weil der Strom dann auf dem niederohmigen Teil fliessen würde. Auch mit Skin-Effekt würde der Strom hier den hochohmigen Belag durchdringen. Also was GENAU steht im Buch?
asd schrieb: > in einem EMV-Buch hab ich von Koaxkabeln gelesen die außen auf dem > Außenleiter eine Widerstandsschicht haben um Mantelwellen zu dämpfen. > Innen ist die Schirmung ganz normal aus Metall Innere Schirmung, äussere Schirmung ? Was für ein Unsinn. Es gibt keine innere Schirmung, sondern nur einen Innenleiter. Der kann durchaus hochohmig sein, z.B. in Koaxkabeln von Oszilloskop-Tastköpfen oder geschirmten Zündkerzenkabeln zur Entstörung. Aber hochohmiger also schlechter Schirm, wozu soll das klug sein ?
> Was GENAU steht denn dort? Tja, erwischt. Ich dachte ich hätte die Seite mit gescannt. Ist aber nicht so. Muss ich erst wieder in die Bib das Buch nochmal holen. > Eine "Mantelwelle" ist eine Gleichtaktstörung. > Wie soll also ein Widerstandsbelag außen auf dem Schirm diese dämpfen? Indem diese Mantelwelle durch den Skineffekt auf die Außenseite des Schirms gedrängt wird, wo man sie mit einer Widerstandsschicht dämpfen kann ohne die Gegentaktstöme zu stören. Da ich die Textstelle im Buch nicht mehr gefunden habe, hab ich mal gegoogelt. So ähnlich: https://www.researchgate.net/figure/Two-types-of-feeding-cables-used-for-studies_fig7_305948500 Produkte hab ich nur dieses gefunden. bleibt auf der Seite aber unklar ob das so eine Art flexibler Ferritring ist, oder hauptsächlich durch einen eletrischen Widerstand dämpft: http://www.capconemi.com/st4page1.html > Ich kenne nur Kabel mit Ferritringen. Das wäre die Standard-Methode. Ich kämpfe hier aber mit externen Magnetfeldern, so dass Ferritringe leicht mal in Sättigung gehen können. Nachdem die Methode mit dem zusätzlichen Widerstandsschicht hier im Forum keiner kennst scheint das sehr exotisch zu sein, selbst wenn es so existiert wie ich das in Erinnerung hatte.
asd schrieb: > Indem diese Mantelwelle durch den Skineffekt auf die Außenseite des > Schirms gedrängt wird Der Skin-Effekt hängt aber von der Leitfähigkeit ab. Schlechte Leitfähigkeit = hohe Skintiefe und dann fliesst der Strom eben nicht nur im schlechten Leiter an der Oberfläche sondern auch weiter innen.
Auch das "EMI suppressant tubing" dürfte hauptsächlich mit dem Magnetfeld der Mantelwellen interagieren. Vermutlich handelt es sich um mit Ferrit und/oder Eisen beladener Kunststoff, der zudem noch leicht leitfähig ist, um allfällige elektrostatische Aufladungen abzuleiten.
Volker M. schrieb: > Der Skin-Effekt hängt aber von der Leitfähigkeit ab. Schlechte > Leitfähigkeit = hohe Skintiefe und dann fliesst der Strom eben nicht nur > im schlechten Leiter an der Oberfläche sondern auch weiter innen. Durch Beigabe hochpermeabler Zusätze kann man aber immerhin die Skintiefe "künstlich verringern" und die Felder zur stärkeren Interaktion mit dem verlustbehafteten Medium zwingen :)
MaWin schrieb: > Innere Schirmung, äussere Schirmung ? Was für ein Unsinn. Es gibt keine > innere Schirmung, sondern nur einen Innenleiter.
1 | Doppelt geschirmte Kabel eignen sich, wenn die mechanische oder elektrische Anfoderungen an die Übertragung von Signalen höher sind. Sie erreichen eine Dämpfung von über 60 dB und bieten einen höheren Schutz vor elektromagnetischen oder elektrostatischen Störungen. |
https://www.koax24.de/produktinfos/koaxialkabel/aufbau/doppelt-geschirmt.html
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